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Kerstin Mayer

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Alle erstellten Inhalte von Kerstin Mayer

  1. Die Lebensuhr Die Zeit vergeht ganz still und leis, man merkt es lange nicht. Doch gräbt sie ihre Spuren ein, in jedermanns Gesicht. Die Jahre gehen schnell dahin, man steckt im Alltag fest. Die Stunden sind schon abgezählt, es bleibt nur noch ein Rest. Die Uhr des Lebens tickt so laut, wann bleibt der Zeiger stehn? Wann habe ich das Ziel erreicht, und muss für immer gehn? Die Fünfzig hab ich schon geschafft, die Sechzig kommt wohl bald. Schaff ich die Siebzig oder nicht? Werd‘ ich tatsächlich alt? Ein Tag kann stets der Letzte sein, die Zweifel sind oft da. Und manchmal wird mir angst und bang, ist mir der Tod schon nah? So frag ich mich in mancher Nacht, wann ist’s für mich soweit? Werd‘ ich vielleicht noch hundert Jahr? Wie lang hab ich noch Zeit? © Kerstin Mayer 2023
  2. In einer dunklen Welt Ich weiß nicht warum ich so traurig stets bin, ein ganz kleiner Zweifel kommt mir in den Sinn. Die Sonne scheint heiter, der Himmel ist blau, und doch ist in mir immer alles nur grau. Wir haben hier Frieden, es herrscht keine Not, ein jeder von uns hat sein tägliches Brot. Die Welt rundherum ist so schön und so bunt, und was für ein Glück, ich bin auch noch gesund. Ich habe doch alles, was jeder Mensch braucht, ein Dach überm Kopf und ein Schornstein, der raucht. Ich fand auch die Liebe, bin nicht mehr allein, mir geht es so gut, es könnt‘ schöner kaum sein. Und doch ist da etwas, ein leises Gefühl, ich kann’s nicht erklären, ganz dunkel und kühl. Ich kenn keine Freude, mein Herz ist so schwer, ich fühl mich im Innern so kalt und so leer. Mein Arzt nennt den Zustand ganz kurz Depression, ich schließe die Augen, das ahnte ich schon. Der Schmerz in der Seele, der ist riesengroß, wie werde ich je diese Traurigkeit los? © Kerstin Mayer 2023
  3. Ja, da hast du Recht, es ist zwei mal das Wort "stets", das könnte ich noch ändern. Danke für deinen Vorschlag.
  4. Kerstin Mayer

    Warten auf Frühling

    Warten auf Frühling Der Wind weht stürmisch übers Land, der Winter hat uns in der Hand, seit Wochen schon nur Eis und Schnee, das Wetter tut der Seele weh. Die ganze Welt ist trüb und grau, der Himmel war lang nicht mehr blau, die Tage haben wenig Licht, schon lang sah man die Sonne nicht. Der Mensch sehnt sich nach Wärme nur, er will jetzt raus in die Natur, zu lang schon sitzt man nur im Haus, da draußen sieht es trübe aus. Doch ist der Winter noch so lang, und ist das Herz auch schwer und bang, sind auch die Hände rot und wund, zum Zweifeln gibt es keinen Grund. So denk stets an das alte Wort, der Winter ging noch immer fort, und braucht es auch noch etwas Zeit, der Frühling ist schon nicht mehr weit. So war es doch in jedem Jahr, im Mai wird stets ein Wunder wahr, der Flieder blüht, die Welt wird bunt, so wird die Seele schnell gesund. © Kerstin Mayer 2023
  5. Kerstin Mayer

    Ewiger Winter

    Ewiger Winter Wenn wieder der Winter mit Schnee und mit Eise, so stürmisch kommt über das frierende Land, und Kälte verändert auf frostige Weise, die Felder und Wiesen mit eiskalter Hand. Wenn Bäche schnell werden zu reißenden Flüssen, sich stürzen vom Berge hinab bis ins Tal, wenn Gräben die Fluten still aushalten müssen, und Meere zerfließen in endloser Qual. Wenn Wolken sind plötzlich so dunkel am Himmel, kein Sonnenstrahl dringt mehr zur Erde hinab, wenn Sehnsucht ist so wie ein goldener Schimmel, und Hoffnung nimmt täglich ein Stückchen mehr ab. Wenn schwarzer Staub legt sich still über die Sonne, und dunkel wird alles, ob Dorf oder Stadt, wenn Frost kriecht heraus aus der schmutzigen Tonne, bis niemand mehr Wärme im Herzen noch hat. Wenn jeder still sehnt sich so süchtig nach Hitze, doch Kälte kriecht leise hinauf ins Genick, hoch oben erscheinen nur Donner und Blitze, und irgendwas lenkt uns ganz ohne Geschick. Wenn Frühling und Sommer sind jedes Jahr älter, und müde ist alles, sogar noch der Mai, und jeden Tag wird es klein wenig kälter, dann spür ich der Winter ist niemals vorbei. © Kerstin Mayer 2023
  6. Vielen Dank!
  7. Geburtstags-Gedanken Ein Wintermorgen, es wird kälter, gedankenschwer wach ich heut auf. Jetzt bin ich wieder ein Jahr älter, so steht‘s auf dem Kalender drauf. Mein erster Blick geht in den Spiegel, ich hab wohl ein paar Falten mehr. Ein jedes Jahr ist wie ein Siegel, der Körper trägt daran so schwer. Mein Mann bringt einen Strauß Narzissen, er nimmt mich zärtlich in den Arm. Das möchte ich nie mehr vermissen, mir wird sogleich ums Herz ganz warm. Es ist heut einer dieser Tage, an dem man gern mal blickt zurück. Und wieder stell ich mir die Frage, was ist für mich denn heute Glück? Ich hatte einst so viele Träume, es haben sich ein paar erfüllt. Doch manche Träume blieben Schäume, so wie Papier, das man zerknüllt. Geschenke sind mir nicht mehr wichtig, all diese Wünsche sind weit fort. Für mich ist heute alles richtig, mir reicht da schon ein liebes Wort. Ich freu mich einfach, dass ich lebe, mir ist das Glück bereits ganz nah. Das Ziel, nach dem ich heute strebe, ist nicht mehr das, was es mal war. Drei Wünsche sind mir noch beschieden, das spür ich tief in meinem Bauch: Gesundheit, Liebe und auch Frieden, das ist schon alles was ich brauch. © Kerstin Mayer 2023
  8. Meine Nummer Eins Wie oft hab ich gedacht ich bin nichts wert, wie oft war ich für mich so ganz verkehrt. Zu oft hab ich schon selber mir gedacht, die Welt ist nur für andere gemacht. Ich dachte, dass es immer rückwärts geht, ich dachte oft, dass niemand mich versteht. Ich wollte immer noch mal besser sein, doch immer machten andere mich klein. Die Zweifel an mir selber waren groß, doch irgendwann war ich die Ängste los. Nun atme ich noch einmal ganz tief ein, und so gelingt es mir ich selbst zu sein. Und heute schau ich anders in die Welt, heut seh ich nur noch das, was mir gefällt. Mein Spiegelbild lacht mich jetzt fröhlich an, weil ich mich endlich selber lieben kann. Ab jetzt bin ich für mich die Nummer Eins, ein neues Selbstgefühl ist endlich meins. Am Leben freu ich mich jetzt jeden Tag, am meisten freu ich mich, dass ich mich mag. © Kerstin Mayer 2023
  9. Kerstin Mayer

    Sehnsucht nach Frühling

    Sehnsucht nach Frühling Die Nacht war schwarz, der Tag ist grau, der Himmel war lang nicht mehr blau, die Sonne will nicht scheinen. Der Winter ist noch nicht vorbei, man sehnt sich nach dem schönen Mai, die Welt scheint heut zu weinen. Der letzte Schnee ist noch nicht fort, das Land ist nun ein trüber Ort, es fehlen jetzt die Farben. Die Kälte schnürt die Kehle zu, das Herz kommt einfach nicht zur Ruh, die Seele hat schon Narben. Der Wind bläst hier so rau und kalt, der Sturm weht über Feld und Wald, ganz leise fällt der Regen. Kein Mensch geht heute gerne raus, nun bleibt man lieber doch zuhaus, man will sich kaum bewegen. Jetzt sehnt man sich nach Wärme nur, voll Sehnsucht blickt man zur Natur, so viel muss man vermissen. Man schaut das Thermometer an, weil man es nicht erwarten kann, sucht Krokus und Narzissen. Wenn dann das erste Blümlein blüht, sich langsam die Natur bemüht, und alle Knospen sprießen. Dann wird es plötzlich allen klar, der Frühling ist jetzt endlich da, nun kann man still genießen. © Kerstin Mayer 2023
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  10. Hallo Horst, du hast ja Recht. Ich hatte die Zeile ja auch bereits geändert.
  11. Hallo horstgrosse2, ja, ich denke, mit Strophe 3 hast du Recht. Ich werde die Zeile noch mal ändern. Bei Strophe 4 ist es aber anders. Ob "Tag für Tag" oder "alltäglich" ändert den Rhythmus nicht. Darüber muss ich noch mal nachdenken.
  12. Ein Feld voller Rosen Ich sitze ganz still hier am Fenster, mein Blick geht nach draußen ins Feld. Die Schatten sehn aus wie Gespenster, und irgendwo dort ist mein Held. Wir sahen uns nicht mehr seit Jahren, die Sehnsucht wohnt tief in mir drin. Die Hoffnung muss ich mir bewahren, er weiß sicher nicht wo ich bin. Ich halt in der Hand eine Rose, getrocknet und längst schon ganz blass. Ich fühle mich wie in Hypnose, die Augen vor Tränen ganz nass. Nun gehe ich stets in den Garten, und bleibe oft stundenlang dort. Für immer wollt ich auf ihn warten, hier gab ich ihm damals mein Wort. So lief ich durchs Feld manche Stunde, und pflückte die Rosen so rot. Alleine ging ich meine Runde, und fand überall nur den Tod. © Kerstin Mayer 2023
  13. Die blutende Rose Mein Herz blutet wie eine Rose, so fest und so tief ist der Stich. Die Seele erstarrt in Hypnose, nur Schmerz gibt es jetzt noch für mich. Ich seh rundherum tausend Rosen, sie regnen still auf mich herab. Ich lass mich von Blüten liebkosen, weiß nicht wie viel Zeit ich noch hab. Ich will mich auf Rosen heut betten, die Stacheln gehn tief in die Haut. Kein Mensch kann mich jemals noch retten, die Angst ist mir schon so vertraut. Auf Dornen muss ich mich jetzt legen, mein Körper ist rot und ganz wund. Ich kann mich schon kaum noch bewegen, das Blut tropft mir warm aus dem Mund. Ich quäl mich schon so viele Stunden, es klagen die Rosen ihr Leid. Die Seele hat zu tiefe Wunden, ich spür ringsherum Hass und Neid. Ich weine still blutrote Tränen, ein Schleier versperrt mir die Sicht. Nach Liebe kann ich mich nur sehnen, das Glück kommt zu mir leider nicht. © Kerstin Mayer 2023
  14. Kerstin Mayer

    Zu zweit allein

    Zu zweit allein Ein Mensch, der ganz alleine lebt, hat oft vor Einsamkeit gebebt. Es fängt schon früh am Morgen an, dass man mit niemand reden kann. Der Platz am Frühstückstisch bleibt leer, die Sehnsucht macht das Leben schwer. Man spricht mit seinem Spiegelbild, so dass man bald als seltsam gilt. Drum geht man eine Ehe ein, und denkt, nun wird es anders sein. Ab jetzt ist man nur noch zu zweit, man hofft auf Glück und Zärtlichkeit. Doch bald schon wird es dann ganz klar, dass all das wohl ein Irrtum war. Man lebt zwar jetzt als Mann und Frau, die Welt ist trotzdem wieder grau. Zuerst war alles schön und bunt, doch heute geht es täglich rund. Ganz schnell macht sich der Alltag breit, statt Liebe gibt es nur noch Streit. Der Partner, den man doch so mag, versüßt uns leider nicht den Tag. Nun teilt man mit ihm Tisch und Bett, und fühlt sich dennoch nicht komplett. Der Andre scheint weit weg zu sein, und wieder fühlt man sich allein. Die Leere, die man in sich spürt, hat Herz und Seele schwer berührt. Der Mensch beklagt erneut sein Leid, es macht sich die Erkenntnis breit: Man kann zu zweit auch einsam sein, nun wär man wieder gern allein. © Kerstin Mayer 2023
  15. Wolkenkind Mein Kind, das in den Sternen wohnt, schau, diese Zeilen sind für dich. Mit Tränen wurdest du belohnt, nur Wehmut gibt es noch für mich. Ganz langsam komm ich nun zur Ruh, ich blicke still zum Himmel rauf. Ich schaue leis den Wolken zu, ich weiß, mein Plan geht nicht mehr auf. Ich hätte dich so gern gekannt, du warst ein stiller Traum von mir. Ich fühl mich leer und ausgebrannt, noch immer sehn ich mich nach dir. Ich leg die Hand auf meinen Bauch, die Leere in mir ist so groß. Ich stehe hier nach altem Brauch, ich lass dich nun für immer los. Ich frage mich so manches Mal, wie würde heut mein Leben sein? Doch hab ich leider keine Wahl, ich bleib für immer nun allein. © Kerstin Mayer 2023
  16. Die Lebens-Melodie Die Nacht ist um, es wird schon hell, die Stunden laufen viel zu schnell. Das Fieber brennt, der Kopf ist leer, die Sehnsucht ruft, das Herz ist schwer. Voll Wehmut blickt man still zurück, auf Jahre voller Leid und Glück. Die Zeit vergeht wie nie zuvor, man sieht zu spät, was man verlor. Die Lebensmelodie erklingt, man ahnt nicht, was die Zukunft bringt. Ein Lied, das unser Schicksal schreibt, kein Mensch weiß, wie viel Zeit noch bleibt. Wer jung war ist inzwischen alt, die Alten sind schon tot und kalt. Die Welt dreht weiter Jahr für Jahr, so viele sind schon nicht mehr da. Das Leben geht so schnell dahin, doch alles hat stets einen Sinn. Und was uns die Erfahrung lehrt: im Alter ist die Zeit mehr wert. © Kerstin Mayer 2023
  17. Jahresrückblick Das Jahr ist still und leis vergangen, der Alltag hielt uns lange fest. Dezember hat nun angefangen, vom Jahr bleibt nur ein kleiner Rest. Die Wochen gingen schnell vorüber, das Jahresende ist schon nah. Nun sitzen wir uns gegenüber, und schaun auf all das, was geschah. Das Jahr hat hoffnungsvoll begonnen, wir hatten so viel Zuversicht. Dass dieses Glück ist bald zerronnen, das ahnten wir noch lange nicht. Die Welt war plötzlich voller Kriege, ein Frühjahr voll mit Angst und Leid. Die Herrscher wollten ihre Siege, und schon gab’s eine neue Zeit. Dann kam ein Sommer voller Hitze, die Dürre zog still übers Land. Es gab nur Hagel, Sturm und Blitze, die Sonne hat das Feld verbrannt. Der Herbst ließ langsam alle frieren, die Kälte zog in jedes Haus. Wir hatten so viel zu verlieren, die Welt sah plötzlich anders aus. Nun ist der Winter angekommen, der Schnee fällt leis auf Wald und Feld. Die Menschen sind noch ganz benommen, von diesem Jahr, das nicht gefällt. Viel Wehmut wird uns nun begleiten, still blicken wir noch mal zurück. Wir wünschen uns für alle Zeiten, Gesundheit, Frieden und viel Glück. © Kerstin Mayer 2022
  18. Weihnachten mit dir Der Winter hat schon angefangen, so bunt geschmückt ist jedes Haus. Das Jahr ist nun schon fast vergangen, ich sehe still zum Fenster raus. Die Lichter brennen auf den Bäumen, ich schaue froh in dein Gesicht. Ganz langsam fang ich an zu träumen, ich seh dich an im Kerzenlicht. Schon viel zu oft in meinem Leben, war Weihnachten mein Herz allein. Das Schicksal hat mir dich gegeben, wie damals wird es nie mehr sein. In all den vielen langen Jahren, die ich nun hab mit dir verbracht. Da hab ich so viel Glück erfahren, an jedem Tag, in jeder Nacht. Nun halten wir uns an den Händen, hier unter dem geschmückten Baum. Die Schatten tanzen an den Wänden, und alles ist so wie im Traum. Mir braucht heut niemand was zu schenken, die Freude ruht schon tief in mir. Ich kann nur immer wieder denken: mein Glück ist Weihnachten mit dir. © Kerstin Mayer 2022
  19. Gestern, heute, morgen Es gibt für alles eine Zeit, so war es stets auf dieser Welt. Sei heut für morgen schon bereit, wenn dir das Gestern nicht gefällt. Vergangenheit ist das was war, wink ihr noch einmal hinterher. Schließ ab mit allem was geschah, dann fällt vergessen nicht so schwer. Die Gegenwart ist jetzt und hier, nur sie allein bringt dir das Glück. Drum lebe jeden Tag in ihr, schau nur nach vorn und nicht zurück. Das Morgen bleibt ein Rätsel nur, lach deine Zukunft freudig an. Doch blick nicht ständig auf die Uhr, weil auch die Zeit mal warten kann. Sieh jeden Tag als ein Geschenk, leb nicht in der Vergangenheit. Ist Gegenwart auch ungelenk, die Zukunft ist noch fern und weit. © Kerstin Mayer 2022
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  20. Kerstin Mayer

    Die dunkle Zeit

    Die dunkle Zeit Das Jahr geht bald zu Ende nun, der Winter hat den Herbst verdrängt. Nun ist es Zeit mal auszuruhn, der Alltag hat uns eingeengt. In Wald und Feld tobt kalt der Wind, der Mensch bleibt lieber jetzt zu Haus. Die Leute sind vor Sorgen blind, die Welt sieht trist und traurig aus. So gehen viele Wochen hin, stets folgt ein Tag auf eine Nacht. Man sucht ganz still des Lebens Sinn, und tausend Zweifel sind erwacht. Im Winter macht sich Wehmut breit, ein jeder sehnt sich nach dem Mai. Das ist die kalte dunkle Zeit, doch jedes Jahr ist mal vorbei. Silvester geht’s noch einmal rund, doch Angst steht mir schon im Gesicht. Das Jahr kennt seine letzte Stund‘, ich kenne meine Stunde nicht. © Kerstin Mayer 2022
  21. Kerstin Mayer

    Herbstruhe

    Herbstruhe Der Herbst ist da, der Wald wird bunt, die ganze Welt verändert sich. Die Blätter fallen, groß und rund, die Sonne lässt uns bald im Stich. Ich schaue traurig übers Land, ich sehe jetzt ein Welken nur. Das Schauspiel ist mir wohl bekannt, ich seh ein Sterben der Natur. Doch plötzlich fällt mir etwas ein, was, wenn dies gar kein Sterben ist? Auf einmal fühl ich mich ganz klein, ich spür was, das man oft vergisst. Dann wird mir langsam etwas klar, tatsächlich stirbt nicht die Natur. Es ist so still wie nie im Jahr, ich denk, die Bäume schlafen nur. Genauso wie wir Menschen auch, so braucht auch die Natur mal Schlaf. Der Garten liegt sanft auf dem Bauch, die Müdigkeit die Pflanzen traf. Und plötzlich werde ich ganz froh, ich seh den Herbst ganz anders nun. Es war gewiss schon immer so, ein jeder muss auch einmal ruhn. So ist das Welken bald geschafft, still nimmt es die Natur in Kauf. Sie tankt im Winter neue Kraft, und wacht im Frühjahr wieder auf. © Kerstin Mayer 2022
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  22. Magische Begegnung Da stand ein Mann mit weißem Haar, er lächelte mich ganz kurz an. Er war bestimmt kein großer Star, doch zog er mich in seinen Bann. In seinen Augen sah ich viel, was ich noch niemals vorher sah. Ich ließ mich ein auf dieses Spiel, und wusste nicht, was mir geschah. Ich fragte ihn, wer er denn sei, doch eine Antwort gab er nicht. Er meint, das sei doch einerlei, und Tränen sah ich im Gesicht. Dann fing er zu erzählen an, von seinem Glück, das er verlor. Er war einmal ein reicher Mann, doch das war lange Zeit zuvor. Er hatte mal Erfolg und Geld, die Zahl der Freunde war so groß. Heut ist es schlecht um ihn bestellt, auch sein Vermögen ist er los. Er sagte mir, hör auf mein Wort, denn wenn du erst ganz unten bist. Dann sind die Freunde so schnell fort, dann spürst du wie man dich vergisst. Ich ging davon und dachte mir, auch ich hab all das schon gespürt. Der Mann blieb ganz alleine hier, doch er hat tief mein Herz berührt. © Kerstin Mayer 2022
  23. @ anais Ein wunderschönes Bild, das du da gepostet hast. Ein sehr schöner schwarzer Kater.
  24. Kerstin Mayer

    Es war einmal ein Kater

    Es war einmal ein Kater Es war einmal ein Kater, mit samtig schwarzem Fell, gehörte meinem Vater, und war so flink und schnell. Er lief durch meinen Garten, er fing so manche Maus, oft musst‘ ich auf ihn warten, er kam oft spät nach Haus. Er drehte seine Runden, in mancher dunkler Nacht, er wollt‘ die Welt erkunden, das hat er auch gemacht. Er schlich auf leiser Tatze, des Nachts durch sein Revier, und manche schöne Katze, erlag schon seiner Gier. Er war ein liebes Schätzchen, doch treu sein fiel ihm schwer, gar viele kleine Kätzchen, die sahen aus wie er. Dann lag er voller Wonne, am Tage stundenlang, ganz faul nur in der Sonne, da war ihm gar nicht bang. Oft hörte man sein Schnurren, mal leise und mal laut, doch konnte er auch knurren, das war uns sehr vertraut. Er hatte sieben Leben, so war es schön und fein, ich denk mir grade eben, ach, Kater müsst‘ man sein. © Kerstin Mayer 2022
  25. "Ich schreie lautlos, immer wieder" Ja, das würde sehr gut passen. Es drückt viel aus und passt auch von der Silbenzahl. Ich muss es mir mal überlegen, vielleicht ändere ich es noch.
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