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Pyotr Mjuller

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  1. Nun, Unbekannte Mich entzückt dein Lächeln Und ja, ich weiß, es gilt nicht mir Doch ich erwidre dieses Lächeln In meinem Herzen, glaube mir! Ich wollte mich ganz dir entsagen Von Schwärmerei verschonet sein Doch will mein Herz sich dessen laben Was in dir sieht das Auge mein!
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  2. Geboren ist in meinem Herzen Ein kleiner, schwacher Sonnenstrahl Nur sinnt schon jetzt, ihn auszumerzen Das dunkle, große Weltenall Es rüsten sich die üblen Mächte Mein Sonnenstrählchen zu ersticken Denn grauer Schnee und lange Nächte Den Herrscher dieser Welt beglücken Und so erlischt wo er geboren Der Funke lenzlich-hellen Lichts Den ich mir habe auserkoren Versinkt im heißen, leeren Nichts! Und soll es so auf ewig bleiben? Und kann es so für immer sein? Dass durch das Dunkel muss erleiden Den Tod ein jeder Sonnenschein Und als ich das verzweifelt frage Ein Englein tritt vor mein Gesicht Streng unterbricht er meine Klage Und spricht zu mir: „Verzage nicht!“ Der hehre Bote zeigt mir ferner Wie Sonnenschein bestehen kann: Soll Licht beständg'er sein und wärmer Muss man es mit der Liebe paar'n Und so begeb' ich junger Degen Mich auf die Suche nach der Einen Durch deren Liebe kalter Regen Muss weichen ew'ger Sonne Scheinen!
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  3. Der Wind rauscht draußen vor dem Fenster Der kalte Februar klaget still Ein Rabe ist der schwarze Tänzer Der gar alleine mich besuchen will Er ist der Herold grauer Tage Der lange mich schon rücksichtslos bedrückt Und voll Verzweiflung jammer ich die Frage: „Wann, Frühling, wann kommst du zurück?“ Wann kommt Erblühen und wann Balzgesang? Wann werden Nächte kurz und Tage lang? Wann finde Freud und Glück ich in der Sonne Licht? Wann kann ich schreiben wieder fröhliches Gedicht? Dein Kommen, Lenz, ist für mich große Hoffnung Muss Neugeburt und Rettung für mich sein Denn ich weiß - wenn neues Leben hat die Schöpfung So wird es haben auch die arme Seele mein!
  4. Du hast mir alles genommen Freude, Hoffnung und Verstand Berge habe ich erklommen Bis ich dich einst endlich fand Schön warst du, gleich jenem Sommer Den, tief liebend, wir verbracht Du als Sonn' verdrängtest Donner Du hast Licht in mir gemacht Deine Hand, so weich und zärtlich Hatte fest im Griff mein Herz Nur ist Liebe nicht unsterblich Und statt Zärtlichkeit kam Schmerz Du gingst weg, ohne dich umzusehen Während ich in Flammen stand Die du legtest, um zu gehen Zu befreien deine Hand Von der Bürde meiner Liebe Die ich allein nun tragen muss Ach, wenn nichts dich von mir triebe Wäre nichtig mein Verdruss!
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  5. Inmitten grauer toter Riesen Beleuchtet nur durch grelle Fenster Der kalte Wind, der Totentänzer Tanzt grauen Walz auf grauen Wiesen Und dass wir alle es ihm gleichtun, Dies fordert er vom Menschengeiste Sieh! Er umschließt uns und umkreist uns! Auf dass im Walze wir erfrieren Sein einsam Tanz will Tod uns bringen Ach! Sollen alles wir verlieren Soll alles nehmen uns sein Singen? Oh finden wir wohl keine Rettung? Wer mag uns spenden Schutz und Trutz? Schau! Da erscheint im Sternenscheine So holde Jungfrau, hehr gekrönt Und in den Armen hält die Reine Den, der auf ewig uns versöhnt Sie hält das Augenlicht der Blinden Sie hält des stummen Mannes Wort Er hat gesucht um uns zu finden Ja sie ist sein, er unser Hort!
  6. Jetzt bist du fort Und ich bin hier alleine An dem selben, alten Ort Wo ich für gewöhnlich weine Ach wie gern in deinen Armen Hätte heute ich geweint Herr, mein Gott, hab doch Erbarmen! Nicht zur Einsamkeit bereit Bin ich, der ich sie so liebe Bin ich, den zu lieben aufhört sie Von mir stahl'n sie kalte Diebe Und ich dachte, ich verlier' sie nie!
  7. Die Fahnen der Veränderung Sie lodern hoch im hehren Himmel Sie rufen mich zur Wanderung Hinauf, zu Ihnen, wo sie wehen Wo nah die Sterne sind, doch trotzdem kalt Dort wo im All die Sonnen stehen Von oben sehe ich die Erde alt Mannhaftigkeit und Heldenmut Sind jene Flügel die mich tragen Mich retten von der Höllenbrut In die du Böse mich geschlagen! Doch hör' ich nun die Stimme väterlich Die aus gold'ner Zukunft zu mir hallt In ihr ist Herrschaft ewiglich Und ihr heil'ges Wort so streng erschallt: Was hast für morgen heute du getan? Und bist geworden heute du ein bess'rer Mann?
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  8. Ich lernte eins Du hast mich nicht gelehrt zu lieben Nein, in mir war schon immer diese Macht Doch als du gingst, da nahmst du meinen Frieden Und mit ihm stahlst du auch die zarte Kraft Die Kraft, die immer dich erhielt und schützte Auch wenn beleidigt sie doch war und auch gekränkt Sie war doch dein und meines Lebens Stütze Warum hast du so sorglos sie verschenkt? Warum hast du gespielt mit meiner Liebe? Warum bin der Verlierer dieses Spieles Ich? Nein, du hast mich nicht gelehrt zu lieben Aber verängstigt vor der Liebe hast du mich
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  9. Es gibt keine Schatten Und auch kein Geschrei Es strömen die Ratten Nicht stürmisch herbei Hier ist nicht Zerstörung Nicht Plündern und Brand Doch feige Verschwörung Der grausamen Hand Es nähret kein Blutbad Der Hand Völlerei Doch ist ihre Unsaat Zur Ernte bereit Es falln keine Krieger Bei Regen im Nass Doch singt man uns Lieder Die lehren den Hass Nicht rot sondern grün noch Die Bäume im Wald Nur Waldluft weicht jetzt doch Dem Duft von Gewalt Und weiß noch wie Unschuld Der Schnee auf dem Berg Doch gegen die Urhuld Der Berge am Werk Sind finstere Mächte Die unseren Tag Verändern zu Nächten Uns zimmern den Sarg
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