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Onegin

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Alle erstellten Inhalte von Onegin

  1. Onegin

    Am Neujahrsmorgen

    Am Neujahrsmorgen wie früh mein greiser Nachbar den Hof fegt
  2. Onegin

    Für Anfänger

    Also ja "Anfänger" ist eine Anspielung auf ein Gedicht eines polnischen Gegenwartslyrikers. . Ich werde irgendwann wieder verständlicher schreiben 🙂, glaube ich. Danke für Deinen Kommentar.
  3. Onegin

    Für Anfänger

    Die Eppsteiner Straße in Frankfurt eine horizontale Leiter aus buntem Beton In ihr lehnt eine sechs Meter lange Leiter aus dunklem Holz vertikal, glaube ich
  4. Onegin

    Meine Muse

    Hallo Nesselröschen ja, Du hat recht, es steckt noch mehr dahinter. Das Gedicht steht natürlich in einer Tradition, die auch von der Kahlschlag-Lyrik der unmittelbaren Nachkriegszeit herkommt. Günther Eich: Latrine -Urhebergeschützter Text entfernt! MfG die Moderation JC- Daten sind meine "Schuppen" und die "Gesäßtasche" ja noch geradezu freundlich. Sowohl bei Eich aber auch in "meine Muse" geht es um Desillusionierung. Eich war bezüglich der kulturellen Tradition desillusioniert, die den Absturz in den gesellschaftlich organisierten Massenmord nicht verhindert hat. Bei. mir geht es, viel weniger rigoros, um einen desillusionierten Blick auf die Muse. Die Muse steht für das , was man in Creative writing Seminaren genau nicht lernen kann: Die Kreativität. Die Musen sind in der griechischen Mythologie weibliche, göttliche Figuren. Und es hat zudem besonders in Deutschland eine Tradition der Sakralisierung von Dichtung gegeben (Hölderlin, George, Rilke...), in der dem Dichter die Rolle des Sehers und Quasi-Priesters zufiel. Dazu ist "meine Muse" ein ironisches Gegenstück. Die blassblaue Frauenhandschrift ist die Handschrift der Muse. Aber die Qualität ihrer Eingebungen hält sich nur auf der Höhe einer etwas kitschigen Werfel-Novelle. Ebenso ist der Dichter alles andere als eine priesterliche Gestalt, sondern ein älterer Mann mit Haarproblemen. Aber das ist ja nur die eine Seite. Es gibt auch eine schöne Seite, wie du schreibst: Tatsächlich findet sich ja unversehens und wundersamer Weise ein Zettelchen mit Versen auf der Bürste und die mögen wohl sanft & sensibel & weiblich sein. (wobei es sich hier um ein überholtes Frauenbild handelt, es wird jedenfalls von meinen Erfahrungen mit beiden Geschlechtern nicht gedeckt.) Zudem weiß der Dichter genau, was er trotz allem der Muse verdankt. Er legt ja auch die Bürste "dankbar" zurück. Das Gedicht ist also doppeldeutig und das macht es zunächst schwer verständlich. In der Antwort auf Carlos habe ich das Wort "böse" zu seiner Charakterisierung benutzt. Na, das war wohl etwas zu viel des Guten: Es ist allenfalls ein wenig boshaft und ich hoffe, es gefällt dir trotzdem. Liebe Grüße Onegin
  5. Onegin

    Meine Muse

    Hallo Carlos, ich habe den Werfel sogar gelesen. In grauer Vorzeit, war glaube ich etwas süßlich. mein kleines Gedichtlein hier ist sehr ironisch und vielleicht auch etwas böse. Hier auf poeten.de gibt es sehr viele Autoren, die sich in Empfindsamkeitswettbewerben überbieten und die Darstellung ihrer privaten Emotionen schon für Poesie halten. Wenn es nur so einfach wäre! Da setze ich gerne mal einen Kontrapunkt. Beste Grüße Onegin
  6. Onegin

    Meine Muse

    Wenn ich mir die Bürste durchs schüttere Haar ziehe entdecke ich zwischen zu vielen Schuppen manchmal ein Zettelchen mit Versen in blassblauer Frauenhandschrift Das Zettelchen stecke ich in die Gesäßtasche meiner Hose Die Bürste lege ich dankbar auf die Konsole zurück
  7. Auch von mir die herzlichsten Glückwünsche, Monsieur Letranger!
  8. Onegin

    Arthouse-Kino

    warum so kompliziert, Don Carlos? Vor einem Kino, in dem anspruchsvollere Filme gezeigt werden (studentisches Publikum), sind Motorräder geparkt. Sie gehören jungen Leiten, die sich an der Bar vergnügen, bevor der Film startet.... Das lyrische Ich ist älter und gehört schon deshalb nicht zu dieser Gruppe. Gruß Onegin
  9. Onegin

    Arthouse-Kino

    Arthouse-Kino draußen Motorräder drinnen das helle Lachen Ich in der Drift der verschwundenen Jahre
  10. Onegin

    Kontaktlinsen

    Abends im Stadtpark In mildestem Orange ein nie gesehener Himmel Da dacht ich, es läg an den neuen Kontaktlinsen
  11. Onegin

    Klawidowitsch

    jemand kommt herein nennt sich klawidowitsch wie der erste band jener russischen lyrikerin mit einer stirnglatze und dünnem haar eine zigarette im mundwinkel und blauen fingerspitzen die schwarze Lederjacke zieht er rasch aus im raum der geruch von tabak und bier und redet nicht redet nicht: und wir gehen langsam auf die wiese unter die wäscheleinen und stehen stumm in der Menge der andern und spielen alle das verdammte spiel doch jeder für sich allein ich und iwan klawidowitsch bis die nacht auf die schneeflocken fällt und die tragtiere schon unruhig werden denn sie spüren all unsre angst
  12. Vielen Dank, Nesselröschen, für die Rückmeldung. ja, das Haiku verschenkt sich an seine Leser wie die Weidenblatt ns Meer. und man könne sich nun fragen, was fängt das Meer mit dem Weidenblatt an, besteht von Seiten des Meeres überhaupt eine Weidenblatt-Nachfrage? Analoges gilt natürlich auch für das Haiku... Liebe Grüße Onegin
  13. Onegin

    Herbstliches Haiku

    Herbstliches Haiku wie das Weidenblatt dem Meer sich verschenkt
  14. Gar nicht, lieber Carlos, die Papageienfeder lag immer schon auf dem Schreibtisch. Aber jetzt, im grauen Herbst, wird sie besonders wichtig.... Beste Grüße Onegin
  15. Onegin

    Herbsttage windig

    Herbsttage windig die Papageienfeder auf meinem Schreibtisch
  16. Onegin

    Frankfurter Platz

    Acht Ampelanlagen sieben Einmündungen sechs Verkehrsinseln fünf Zebrastreifen vier Windrichtungen drei Erinnerungen an Andalusien zwei Trambahnlinien und das Schuhschachtelhaus mit den dunklen Fenstern Auf den Weg in die Hanauer Landstraße verfolge ich das fröhliche Abendkonzert dieses Rattenorchesters im Funkenlicht offener Kabelschächte dazu singt jemand und trägt eine Schuhschachtel vorüber mit ein paar Münzen drin und der abgeschalteten Woolworth-Sonne in Größe 42 Nun schlägt die letzte Streife auf kontrolliert emsig die Schlösser und Schienenstränge und beginnt ihre nächtliche Zählung mit Saharastaub auf den Zungen Sechs Einmündungen, fünf Verkehrsinseln, vier Tigerstreifen drei Trambahnlinien und eine Wildgans Gott sei Dank ist alles noch da
  17. Onegin

    Rehkieferknochen

    Hallo Carlos, Hallo Nesselröschen, mit dem Tanka habe ich versucht, mich der der japanischen Wabi-Sabi-Ästhetik zu nähern. Das ist eine Ästhetik, des Hässlichen, Armseligen, Abgenutzten. usw... Natürlich ist sie, wie so vieles in Japan, vom Buddhismus inspiriert. Vor ein paar Jahren habe ich auf einer Wanderung tatsächlich einmal einen solchen Knochen gefunden. Und irgendwie geht es um Knochen und Staub(Dreck), also ganz grob um das, was Carlos darin gesehen hat. Aber auch, "die Hände in Unschuld waschen" will mir als Assoziation hier gut gefallen. Das wäre dann eine andere Lesart: Das Schrubben als Versuch der Distanzierung von dem Knochen und von allem, was mit ihm zu tun hat. Liebe Grüße Onegin
  18. Onegin

    Rehkieferknochen

    Den Rehkieferknochen aufgelesen und den Kindern gezeigt Nun schrubbe ich die Stiefel dreckfrei
  19. Hallo Carlos, das ist vielleicht eines meiner besten Haikus Danke für die Rückmeldung
  20. Onegin

    Regen vorm Fenster

    Regen vorm Fenster auf dem Hegel-Band putzt sich die Fliege
  21. Onegin

    Nebelschwaden

    Hallo Nesselröschen, ja so sehe ich es auch, die alte Frau versschwindet im nebel, um nie mehr aufzutauchen. , .und diese Brüchigkeit der eigenen Existenz ist ein urjapanisches Thema. (Buddhismus: Alles vergeht ins Nichts...) Und natürlich soll und muss man Haikus wie alle Dichtung auf mehreren Ebenen lesen. Das macht ja gerade das Vergnügen an Dichtung. aus. Und dann passiert meiner einiger Meinung nach das: Diese zunächst unklare Faszination für einen Text weitet und erhellt sich zu einem vertieften Verstehen des Geschriebenen und zuletzt auch unserer selbst. Hallo loop nach der Lektüre einiger Seiten japanischer Literaturgeschichte scheint es mir so zu sein, dass die Festlegung des Haiku auf einen Schnappschuss, eine Augenblicksaufnahme der Außenwelt, eine Festlegung von Shiki ist, der am Beginn des des 20. Jahrhunderts gelebt hat. Die vor ihm lebenden älteren Meister waren da weniger rigide: Sommergras …! von all den Ruhmesträumen die letzte Spur von Bashi ist ja weltberühmt, aber die Zeilen zwei und drei sind nicht Außenwelt und Schnappschuss sondern zunächst ein Gedanke Wie auch immer: Erlaubt ist , was gefällt. Ich habe auch nichts dagegen, wenn man meine Schreibe einfach als Kurzgedichte bezeichnet. Hauptsache, sie berühren den Leser und die Leserin. Vielen Dank für eure Rückmeldungen Onegin
  22. Hallo Carlos Hallo Tobuma, Danke für eure Rückmeldungen, Das Li ist ein Provinzler, der glaubt, seine Angebetete mit einem neuen Auto zu imponieren. (So wie manche Vögel in der Balz dem Weibchen mit einem Stöckchen im Schnabel imponieren wollen) Das LD ist eine Dulcinea di Toboso. Trotzdem macht sich das Gedicht über die Gefühle des LI nicht lustig. Beste Grüße Claus
  23. Onegin

    Autohaus Schöttle

    Zuletzt sprach ich sie beim Autohaus Schöttle in Oberderdingen und ist weiß nicht wohin schon lange fortgezogen nach Kusterdingen, Bauschlott Niederstotzingen oder Ötisheim Mit dem neuen Audi würd ich sie besuchen doch wo, sag nur einer mir wo
  24. Onegin

    Nebelschwaden

    Nebelschwaden alte Frau wohin gehst du
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