I. Teil
Ich bin kein Mensch,
Ich bin kein Tier.
Der Himmel ist mein Jagdrevier.
Aus Sternenglanz besteht mein Fels.
Und Wolken sind mein ganzer Pelz.
Über euren Köpfen
Zieh ich flüsternd meine Bahn.
Ich schleiche wie der Wind
Und tobe wild wie ein Orkan.
Ich bin der Kamikaze
Und ein schauriger Taifun.
Verdunkeln sich die Wolken
Gibt es keine Zeit, zu ruhn'.
Zwischen Tag und Nacht zerrissen,
Scheint mein Fell im Mondenglanz,
Lodert in der Sonne Glut.
So unvollständig und doch ganz
Im Himmel und auf Erden
Bin ich nur als Narr bekannt.
Ein phantasiertes Fabelwesen,
Wolkenwolf genannt
II. Teil
Dem Floraauge entgeht nichts.
Ich folg ihm schon seit Tagen,
Weil dies allein mein Schicksal ist,
Als Wolf den Sturm zu jagen.
Die Nase in den Wind gegraben,
Spür ich den Regen in der Luft.
Am Horizont tanzt helles Licht.
Vor mir ragt eine Wolkenkluft.
Die Pfoten donnern wie ein Hagel,
Ein Sprint, der einem Fluge gleicht.
Ich lass euch hinter mir zurück.
Wann habe ich mein Ziel erreicht?
Noch viele Meilen sind zu gehen.
Ich kann bereits das Tosen wittern.
Plötzlich beginnt, gleich wie durch Feuer,
Um mich herum die Luft zu zittern.
Ein Wolfsgeheul schallt durch die Nacht.
Der Vollmond spielt sein Klagelied,
Ich schleich mich leis an dich heran.
Du weisst gar nicht, wie dir geschieht.
Ein Donner übertönt das Knurren.
Sag, hast du mich nicht kommen sehen?
Und mit der Dämmerung seh' ich
Den Sturm im Wind der Nacht vergehen