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WF Heiko Thiele

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Alle erstellten Inhalte von WF Heiko Thiele

  1. Das paßt zusammen. Man ist geneigt, seine Schäfchen zu zählen und ins Trockene zu bringen. Ich meine damit nicht nur unsre vierbeinigen Wolllieferanten.
  2. Danke Uschi! Das habe ich schon vor ein paar Jahren geschrieben als wir mal in den Bergen im Urlaub waren. Allerdings nicht als die beiden Akteure.
  3. WF Heiko Thiele

    Die Stille

    Martha und Otto ins Gebirge nun fahren und mit Verlaub, sie schwerhörig waren. Sie suchen im Walde die göttliche Stille. Verzichten auf Hörrohr, mitnichten auf Brille. Als sie dann jetzt steh'n zwischen Flechten und Bäumen, getrennt sie sich halten, verschieden sie träumen, da ruft Martha ihren Gatten in gewohnter Weise, er solle doch lauschen den Winden ganz leise, ihr Antwort geben auf viele ihrer Fragen, ob's ihm nicht auch so ginge in diesen Tagen, ob er sie nicht auch höre, die Stille im Walde? Worauf er nur brummelt: 's wär' so, schwieg sie nur balde. Mitnichten tut sie sich seinem Wunsche erbarmen und schreit ihm zu, mit wedelnden Armen, daß er auch, würde er sich nur mühen, gewähr tät der lautlosen Lüfte Erblühen. Gewohnt schon, daß hier ist zwecklos ein Streiten, tritt Marthens Gatte leis murmelnd beiseiten. Indes sein Weib glaubt, er tät ihr noch schulden die Antwort ob er hört die Stille in Mulden, erhebt nun die Stimme zum wievielten Male, wieso er nicht höre dies Flüstern im Tale. Ob taub er wohl sei, ob er könne nicht schätzen die friedvolle Ruhe? Muß er denn nur hetzen? Man sei schließlich hier, um Entspannung zu finden. Doch er steht hier 'rum, als sein die Tannen die Linden. Und als sie ihn schubsen wollt mit dem Stocke konnt' er sie nicht halten am fliehenden Rocke, konnt' Marthen nicht halten am fellenen Saume. Hält grad noch selbst sich am eisigen Baume. So rauscht sie hinab, als sei 's Schicksals Wille. Er zuckt nur die Schultern und meint: Nun ist Stille. [2006]
  4. Zunächst einmal recht herzlichen Dank für deinen Kommentar.Und auch dafür, daß du dir die Mühe gemacht hast, etwas vorzuschlagen. Übrigens habe ich die Geschichte voll und ganz erfunden. Danke, liebe Uschi! Mir fällt halt so etwas ein. Und dann fließt es freiweg. Klar sind das alte Geschichten. Aber manchmal sagen sie uns, wie man im Leben aufpassen muß, daß man nicht unter die Räder kommt. Tschüßi!
  5. WF Heiko Thiele

    Das alte Schild

    Was hanget dort am Haken zu früher Morgenstund ein Schild? Ich konnt’s nicht sagen, was man drauf lesen kunnt. Es ist in alter Sprache gesetzt in wildem Reim. Vielleicht kündet die Sage von einer alten Pein? Ein Muhmchen kam geschlichen mit einem krummen Stock. Ihr Haar war ausgeblichen, zerschlissen längs ihr Rock. Bot meinen Arm, wie’s Sitte und half zur nächsten Bank. Damit sie Durst nicht litte, reicht ich ihr süßen Trank. Sie tat sich wohl bedanken und fragt nach dem Begehr. Ich wies auf jenen Ranken; an Deutung trüg ich schwer. Da sprach sie von so Grafen, und Taten jammervoll, von längst vergessnen Strafen und himmelhohem Groll. Doch wie ich sie betrachte, verändert sich ihr Blick. Das, was ich von ihr dachte, verfließt nun, Stück für Stück. Sie ist mitnichten älter als grad mal zwanzig Jahr, ihr Wesen, scheint’s, wird kälter im Nahen der Gefahr. Von seitwärts kommt gesprungen ein wilder Reitersmann. Der greift bald nach der jungen Maid, nimmt sich ihrer an. Doch nicht aus edlen Gründen erheischt er sie sogleich. Will frönen frei den Sünden, dort drüben an dem Teich. Da hilft kein Schreien, Wehren. Der Jungfrau Licht erlischt. Ich wollt dazwischen kehren; mein Augenblick verwischt. Drauf sah ich Massen strömen, von Bauern, Landknechtsvolk. Und Rufe weithin dröhnen, daß wer wohl büsen sollt. Ein Jüngling ward gezogen an einer Kette schwer. Niemand schien ihm gewogen. Fand Rettung nimmermehr. Zum Baum führt man den Knaben, der ohne jede Schuld. Den Ritter jedoch gaben die Dörfler ihre Huld. Bevor er hängt am Stamme, der Bursche fluchend ruft: „Ihr Teufel, ich verdamme euch ewig in der Gruft!“ Kaum dieses Wort gesprochen, schon fiel er schwer hinab. Sein Leben jung zerbrochen, muß nun ins kalte Grab. Jetzt schaut man’s Land verwesen. Kein Halm wächst grade aus. Des Schnitters breiter Besen schafft‘s Dorf zum Totenhaus. Ein Baum allein blieb blühend; dort wo der Junge hing. Und eine Tafel mühend, zeigt wie es damals ging. Im Schatten find ich wieder mich in dem heut zurück. Betrachte meine Glieder und schätze groß mein Glück. Das Schild hab ich genommen und ließ es schreiben neu, daß Jahre, die noch kommen, bewahren dieses treu. [2021]
  6. Dem bedarf es kein weiteres Wort! Vielleicht nur soviel: Bravo!
  7. Oh, ja! Herbert hat Recht. Eine schöne herbstliche Idylle. LG Heiko PS: In der letzten Strophe würde mir eventuell das "... dehnen, ..." zum "... dehn', ..." und deswegen: "... Sehnen." zum "... Sehn'." besser gefallen. Vielleicht irre ich mich auch?
  8. Es ist doch schön, wenn die Gemeinde helfen kann.
  9. Am Sonntag sind wir aufgerufen, zu pflastern jene harten Stufen, die helfen sollen manchen Leuten, den Aufstieg fließend zu bereiten. Sie selber stehn vorm großen Tor und kommen sich gar wichtig vor. Erklären uns, weshalb grad sie und warum all die andern nie. Ein jeder findet große Worte, wenn er nur bald an jenem Orte noch mehr für uns beschaffen kann und fängt doch selbst bei sich erst an. Ich würde gern den ganzen Haufen für Null und nichts dem Schalk verkaufen, doch leider ist es nun mal so, bin ich deswegen auch nicht froh, daß die Gesellschaft einen braucht, der, daß der Schornstein tüchtig raucht, die Wirtschaft diesbezüglich fährt. Nur leider ist’s oft umgekehrt. Drum heißt es hier bei diesen Sachen, die Miene gut zum Spiel zu machen. Denn käme es zum schlimmsten Fall, zerbricht die Welt mit lautem Knall.
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  10. An und für sich eine schöne Geschichte, auch wenn manche (Vielleicht auch ich ganz für mich im stillen Kämmerlein?) das eine oder andere fragenderweise nicht mittragen würden. Nicht vom Inhalt her, sondern von der Umsetzung (Kommasetzung ist für mich nicht immer nachvollziehbar.). Soll das wirklich "...brach ein Tabu..." heißen, oder doch lieber "...brach kein Tabu ..." ? Dann wäre ich noch im letzten Vers zum Ogurbayzer, zur Einzelperson zurückgekehrt und nicht beim "man" geblieben. Das hätte den Kreis besser abgeschlossen. Ist freilich nur meine persönliche Meinung. Einen schönen Abend noch!
  11. Wahnsinn! Das gefällt mir wirklich sehr gut. Vorallem weil wie schon erwähnt mit Worten, Namen gespielt wird. Die Assoziationen sind köstlich und voll nach meinem Geschmack. Auch, weil ich selbst gelegentlich damit spiele. - Zum 2. Mal taucht hier "spielen" auf. Doch ich finde, es tut der Sprache gut, wenn sie mehr als nur harten Hammerschlägen gleicht. Allerdings bin ich an einer Stelle gestolpert: "Der Händel der händelt heut Sätze wie Wasser Orchestergräben sind nass, manche nasser." Da stimmt irgendwas nicht. Vielleicht so: "Der Händel, der händelt heut Sätze wie Wasser. Der Orchester Gräben sind nass, manche nasser." Einen schönen Abend noch!
  12. Archimedes, geistig ein Riese, spielt mit ’nem Stock im Sand herum. Kommt ein Soldat dort zu der Wiese. Dem ist das ganze reichlich dumm. Er stellt sich in des Genius Schatten und spricht ihn an auf Römer Art. Der Meister will’s ihm nicht gestatten und weist ihn von sich minder hart. Er möge bitte darauf hören und seine Kreise ihm nicht stören. Drauf zieht beleidigt dieser ’s Schwert; sein Ego ist arg angegriffen. Dem Denker ist sein End‘ beschert. Hier hat das Wissen weichen müssen. [2020]
  13. WF Heiko Thiele

    Ohne dich

    Ja, auf diesen Gedanken kann man schon mal kommen. - Danke für's Lesen und Kommentieren.
  14. Und doch manchmal so schwer!
  15. WF Heiko Thiele

    Der Eremit

    In einem ach so tiefen Wald lebte ein Mann, der war schon alt. Er strebte nicht nach hohen Zielen. Schien auch nach Reichtum nicht zu schielen. Genoß die Ruhe, Einsamkeit. Kein Alltagsstreß war weit und breit. Nahm nur, was er zum Leben brauchte. Trank selten Wein, nicht daß er rauchte. Auf vieles war er nie versessen. War maßvoll auch bei seinem Essen. Und sollte er mal Lust verspüren, sah er sich seinen Rucksack schnüren. Trat aus dem dichten Tann heraus, unweit dann in ein Freudenhaus. Doch dennoch wird ihm etwas fehlen. Man kann beileibe nicht verhehlen, daß mehr als was ich hier beschreibe, einst von dem Leben übrigbleibe. Und das, ihr wißt es ganz genau, ist eine liebevolle Frau. [2019]
  16. Ich finde das ein sehr schönes Stück. Man hat eine Sache, die öfters im Leben auftritt und doch recht verschieden scheint. Und hier ist sie vortrefflich zusammengefaßt. - Also mir gefällt es!
  17. WF Heiko Thiele

    Ohne dich

    Ich danke euch für eure netten Worte an mich, der ich hier neu meine literarischen Fußspuren hinterlassen möchte.
  18. WF Heiko Thiele

    Ohne dich

    Die Sonne geht am Morgen auf auch ohne dich und ihren Lauf vollzieht sie jeden Tag auf ’s neu. Der Storch bleibt seiner Störchin treu. Auch ohne dich fällt weiß der Schnee, der Fisch schwimmt schillernd durch den See. Die Bäume wachsen in den Himmel; verlangt die Stute nach dem Schimmel. Selbst Bienen in den deutschen Fluren sind ohne dich auf Honigtouren, wie auch die Blumen selbst erblühen; sich aus der Puppe Falter mühen. Das Wasser fließt von seiner Quelle zum Meer, wenn es hat reich Gefälle, steigt ohne dich zum Firmament, wovon es sich als Regen trennt. Auch Mond und Sterne kreisen weiter, weit oberhalb der Himmelsleiter und sicherlich ganz tief im Innern wird ohne dich das Magma flimmern. Doch eines weiß ich ganz genau. Mir wird bei dem Gedanken flau. Mein Dasein wäre jämmerlich, wenn ich müßt’ leben ohne dich.
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