Danke für eure ausführlichen Reaktionen!
Dass Schlangen eher selten Federn haben, ist mir natürlich bewusst. (Sonst wäre ich wohl auch jämmerlich an der Zoologieprüfung gescheitert. ) Das "fast wie mit Federn" würde allerdings nur einen Teil des Gewünschten bewirken... natürlich sollte es eine Art Metapher für die Schuppen der Schlangen sein und diese eben... naja... in ihren typischen Charakterzügen verändern/erweitern. Allerdings wollte ich auch, zum Anfang des Gedichts, genau dieses "Verwundern" haben: "Schlangen mit Federn? Hö?" Dass ihr die Stelle beide angesprochen habt, gibt mir natürlich zu denken... einerseits ist der Effekt damit wohl erreicht, andererseits sollte es nicht zum geringeren Gefallen des Gedichts führen. o.O" Ich behalt's auf jeden Fall noch 'ne Weile im Kopf, mal schauen, was draus wird. (Ansonsten sind Vögel und Reptilien -evolutionstechnisch- ja auch nicht wahnsinnig weit auseinander. Die seltsamen Schlangen sind also garnicht so weit von der Realität weg. Damit hab' ich das noch -unterbewusst- ein wenig für mich gerechtfertigt, schätze ich.)
Asbest: Steht da aber nicht nur aus Reimzwang. Es sollte eine Art Steigerung sein. Feuer und Galle zu spucken, kann man sich noch ganz gut vorstellen - bei Asbest wird es schon komisch. (Weiterhin eine Steigerung ins Unangenehme.) Deshalb kommt's Dir wohl auch komisch vor. Möglicherweise. Würde ich auf jeden Fall schon gern so stehen lassen.
Satzverdreher: Ja, hast wohl recht... schon ziemlich verkorkst, was ich zusammengebaut habe. oO"
Und, ja: Ich meinte "lederne Seelen" - kein Verb. Hmm... die komplett entworrene Variante: Sie spucken nicht mit dem Mund, sondern mit den ledernen Seelen, und das vermag man in den trüben Augen zu erkennen. Ich gebe zu: Ziemlich wirrer Gedankengang. Durch die "die Augen trüb, die Seelen ledern."-Variante wäre es wohl weniger verwirrend, hätte aber auch weniger Zusammenhang... bzw. nicht mehr den, der mir da durch den Kopf geisterte.
Beim 4. Vers in der zweiten Strophe hast Du auch grundsätzlich Recht. Aber irgendwie will es sich für mich nicht richtig anhören, wenn ich das umstelle, trotz passender Metrik.
"in kalter Haut" war schon gewollt. So kann man es einerseits als den Biss an sich sehen (wobei da das "r" sicher nicht optimal wäre) oder als die Vereinigung von Gift und Blut. (Auch wenn es da wohl eher unter der Haut wäre - in der Doppeldeutigkeit schien es mir akzeptabel. )
Beim "grünen Gift" habe ich schon beim Schreiben selbst gezögert. Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass das ziemlich ausgelutscht (haha) ist. Bezieht sich nicht konkret auf Absinth (oder dergleichen), aber hat durchaus persönlichen Zusammenhang... sonst hätte ich's sicher mit nem anderen Adjektiv bedacht.
Nun: Vielen Dank nochmal! Ich weiß nicht, ob ich hier noch etwas verändern mag, aber die Ratschläge werden nicht vergessen und bestimmt in zukünftigen Gedichten -präventiv- berücksichtigt.
Ach, und es freut mich natürlich, dass ihr keine vernichtende Kritik () zu äußern habt, sondern trotz der Kritikpunkte Gefallen an meinem Text findet. Nachdem ich in der letzten Zeit so gar keine Inspiration hatte, hatte ich schon Angst, dass ich gar nichts Gescheites mehr zu Stande bringen würde. Erzwingen kann man's ja auch nicht. o.O"