Abendharmonie
Wenn die Sonne untergeht,
und sich gießt in lange,goldne Streifen,
auf des Himmels grünen Bart,
in rote,wunderbare Seide.
Wenn der Abendwind,ganz leise,
seine ganz bestimmte Weise,
hauchend,flüsternd wehen lässt
und auf dunkelblauem Samt,
aufflammt buntes Sternenfest.
Dann schließe ich die Augen,
das Gesicht der Abendsonne zugewandt,
geschützt von dichten Lauben,
in goldne Träume eingespannt.
Wenn das Lied der Nacht,
leise weht von alten Bäumen,
die schon immer stehende Wacht,
gleitet in samtweiches Träumen.
Wenn der Wind mit weichen Fingern,
mein Haar nach hinten kämmt,
und mein Herz in langen Sprüngen,
über ferne Sterne rennt.
Dann schließe ich die Augen,
das Gesicht den Sternen zugewandt,
geschützt von dichten Lauben,
in Silberträume eingespannt.
Wenn die Sonne längst verschwunden,
nur noch ein goldner Strich am Horizont,
und der Silberne,der bleiche Mond
langsam tritt in seine Runden.
Wenn die Nacht mit ihrem Hauch
mein Herz in aller Tiefe ganz erfüllt,
ein nebelleichter, Silberrauch,
aufsteigt aus des Waldes Welt.
Dann schließe ich die Augen,
das Gesicht dem Himmel zugewandt,
geschützt von dichten Lauben,
in Friedensträume eingespannt.