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Marcel

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Alle erstellten Inhalte von Marcel

  1. Hallo, Stephan, der Text bietet verschiedene Optionen, wie die Lesart von Hanna zeigt. Auch ich selbst neige eher zu der ernsten Variante. Liebe Grüße, Marcel
  2. der hinterhältige Bewegungsmelder ...
  3. Hallo, Hanna, gelesen und mitempfunden. Ich danke Dir!
  4. Ich lasse die Wohnungstür offen um den Flur zu erhellen wenn meine Gäste zum Aufzug gehen denn ich kenne die Monster im Schatten Sobald der Bewegungsmelder ruht kommen sie unter Teppichen hervor erscheinen hinter Feuerlöschern und tauchen an die Oberfläche durch das Knie eines jeden Abflusses Sie flüstern in den Rohren summen in den Wänden Weisen vom Abschied Das flackernde Licht ist ihr Spiel Wenn ich einschlafe versammeln sie sich unter der leeren Betthälfte
  5. Früher zogen die jungen Dichter mit dem Griffel durchs Land um dem Leben zu begegnen über das sie schreiben wollten Sie erlernten Mitleid bei den Versehrten in der Gosse Angst von den verlassenen Kindern Demut beim Blick auf Gipfel Trauer angesichts verwehten Laubs und Liebe unterm Rock der Marktfrau Sie erfuhren Zorn bei den Predigten Glück bei Sonnenschein und Tombolas fanden Gewissheit in der Morgue wie auch Trost im Abschied Wenn sie dann heimkehrten wurden sie wahre Dichter oder Chronisten oder Aushilfen in Apotheken immer öfter auch Kriegsopfer oder Täter geworfen aber niemals ungefähr
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  6. Marcel

    Träumende Männer

    Auf Rosenwegen gehen sie hin zu den feuchten Wiesen springen über den blauen Klee ins schattige Gehölz verharren ganz still unter singenden Wipfeln in den Lehm gekauert Keine arglistige Pirsch oder vergessenes Spiel nur klagloses Warten auf deinen erweckenden Kuss
  7. Die Mädchen die wir begehrten haben längst Töchter geboren denen alte Männer hinterherschauen wenn sie mit wehenden Haaren dem jungen Arbeiter vom Tiefbauamt winken der in einer stinkenden Grube steht während sie kichernd vorbeiradeln Immer haben welche das Nachsehen oder stecken tief in der Scheiße Die Mädchen die wir begehrten sitzen in ihren Wintergärten französische Bulldoggen auf dem Schoß und sehnen sich nach den Jungs von damals
  8. Marcel

    Kleine Welten

    Der Sommermann steht im fallenden Schnee vorm Fenster des Wintermannes der beim Kamin den Bluthund füttert den Wecker stellt und schlafen geht in Eile wie zu einem verpassten Termin Das Leben der beiden ist weder traurig noch froh denn diese Nacht ist nur Nacht der Schnee nur Schnee die Kälte nur kalt aber sehr kalt Der Sommermann hasst den Bluthund der frisst um zu schlafen und schläft um zu fressen Drinnen löscht der Wintermann das Licht so dass die Zukunft unsichtbar wird Der Sommermann geht weit zurück dort kennt er sich aus
  9. Marcel

    Nächtlicher Choral

    Tief drinnen dieser Ton nicht im Klangkörper Magen kein Rasseln in der Kehle oder Blubbern im Darm Das Gehirn summt ein friedvolles Lied aus den Flimmerhärchen im Ohr Niemals Hymnen als Anstoß weder Schlager noch Schlachtgesänge Wie diese Weise doch schwebt über der Nacht sich jagender Katzen deren Kreischen uns träumen lässt von Ausgesetzten in Körben Ein Chorgesang schwillt an als Begleitmusik unserer Träume in denen wir all diese Kinder retten
  10. Wem wurde hier ein Visum erteilt wer war auf der Flucht übers Land Nicht der Kadaver des Rehkitzes das unsichtbar bleiben wollte Nicht der zwitschernde Feldrain so nachgiebig im Wind Muss klein gewesen sein keine Spur mehr davon nur Münzen in fremder Währung glänzende Paradisos
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  11. Erinnere pure Nacht ohne Wetterberichte Nebel vorm Fenster zu Schwaden zerteilt vom Sichelmond Dieser wiederholte Traum ist keiner sondern eine fremde Wirklichkeit die deine überfällt Einer des anderen Tabu berühren sich nicht einmal unsere Ängste einander abgewandt atmen wir uns davon
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  12. Diese finstere Einöde war früher ein lauschiger Park durch den Pfauen stolzierten die Tau von den Wiesen sammelten um deine heiße Stirn zu kühlen Dieser nun trostlose Himmel war voller Lachen und Gesang wenn Vögel über uns kreisten und ihr buntes Gefieder strahlen ließen Keine verlässlichen Wege mehr die Bogenbrücke brüchig über der Kloake aus der Blasen aufsteigen die mich anstarren als hätte ich Schuld
  13. Nun ja, es ist meine Scheune, in der die Fledermäuse wohnen. Und sie jagen Insekten in der Dämmerung. Soviel zum Zusammenhang. Habt lieben Dank für den Zuspruch!
  14. Der Wind spielt auf den zarten Saiten eines Spinnennetzes Ein Schwarm Mücken tanzt dazu im späten Licht über dem Teich In der Scheune erwachen die Fledermäuse zur Jagd
  15. Dieses letzte Lächeln behutsam vom Fensterglas genommen Der Hauch wirbelnden Haars eingeatmet und verwahrt Der Duft leerer Schränke doppelt verschlossen Die Zartheit blasser Haut noch auf den Fingerkuppen Abschiedsformeln in der offenen Tür
  16. Marcel

    Gescheitertes Märchen

    Kalte Heringe unterm Arsch jede Schuppe hast du liebkost erstickende O-Mäuler geküsst ein schleimiger Liebesdienst damit ich das Gruseln lerne Nun liege ich beim Fang du im Netz an der Rahe der Wind treibt uns heimwärts und dir den Gestank aus dem Haar den Versuch war es wert
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      • Traurig
  17. Essenz des Lebens im Detail ausgemalt mit voller Palette Akkorde dazwischen Gesang voller Flusen Mehr Freiheit geht nicht nur ein einziger Takt auf der Wollsaite gezupft Je weniger Augen-Blick desto größer die Flächen scharfe Konturen das Blau mit Rhythmen grundiert Landschaften sind nur noch eingeteilte Malbücher aus welcher Perspektive auch immer Bei geschlossenen Augen bleibt ein Farbenmeer und ein verhallender Ton
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  18. Marcel

    Sakrale Motive

    Der Riemenschneider versteckt sich im Marien-Altar Ist der deppert nur eitel oder in Anbetung verewigt Der Riemenschneider ist Künstler und betet eine schöne Frau an Ist das noch Glaube fragen wir ungläubig oder nur noch Verehrung
  19. Es bleiben Horizonte sichtbar aber von Sprache nicht erreicht die schweben in Räumen wie wir sie empfinden aber noch nie geschildert haben Abends treten Schatten ins Licht neben der Wahrnehmung Nachts die Loslösung dieser Schatten im Abgrund zwischen zwei Matratzen in dem Träume versickern Am Morgen beim Kaffee über dem trennenden Tisch verschweigen wir Welten
  20. Hallo, Claudi, ein neuer Versuch auf offenbar unbekanntem Terrain: Entfremdung Wir sehen das Gleiche und sehen gemeinsam doch nichts, da wir so hilflos und ständig am andern erblinden. Wir widersprechen tagtäglich dem Dunkel des Lichts, weil wir uns wie anfangs noch im Zweifel befinden. So kalt meine klammen Füße unter der Decke, während du schuldlos mit Abstand im Tiefschlaf erglühst. Wenn ich dich vorzeitig mit meiner Kälte erwecke, zerstör ich in Selbstsucht die Träume, um die du dich mühst. Dein freundliches Lächeln am Morgen ist noch das verwandte. Und sanfte Küsse bewahren die Wärme der Nacht. Doch die ewige Treue, zu der ich mich lauthals bekannte, hat sich ohne Worte und Bedauern davon gemacht. Und wenn letztlich kein Grund dem Ende entgegensteht, dann ist´s doch kein Verrat mehr, den man begeht. Inhaltlich fast prägnanter, aber von der Form her? Liebe Grüße, Marcel
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