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Marcel

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Alle erstellten Inhalte von Marcel

  1. Marcel

    Kunstkniff

    Kunstkniff Inszenieren wir es doch vom Ende her und bringen den ersten Akt zuletzt wie einfach dann alles wird dieses Sehnen dieses Tasten mit Blicken und Worten und das Scheitern bereits hinter uns
  2. Marcel

    Frühe Erinnerung

    Frühe Erinnerung Durch die offene Dachluke vergessen nach dem Sommer flüchten sie ins Warme flügelzart einander zugeneigt Viel Zeit in langen Winternächten einträchtig den staubigen Speicher zur weißen Landschaft zuzuscheißen Kinder stehlen sich im Frühling hinauf zu dramatischen Kotballschlachten kapitulierend mit brennenden Augen vorm Abendbrot mit Donnerwetter
  3. Kleine Meditation im Morgengrauen Kann es besser sein wenn Dinge sich verschlechtern Werden wir gesünder durch die überwundene Krankheit reicher durch den Bankrott klüger durch unsere Dummheiten Wenn alles so schlimm ist wird dann alles gut
  4. Hallo, Leontin, schön, dass es Dir gefällt, obwohl der Zugang nicht einfach ist. Die Krängung ist übrigens die Seitenneigung eines Schiffes. LG, Marcel
  5. Marcel

    Bleibende Sehnsucht

    Bleibende Sehnsucht Tische mit einer Grundierung aus überschriebenen Paraphen aufgequollene Bohlen unter den triefenden Augen auf runzeligen Hockern mit geschnitztem Horn kauern die Suppe aus einem aufgebohrten Panzer löffeln und wieder von sich geben aufs gelbschwarz gestreifte Fell bei jeder unerwarteten Krängung in der Nacht Leere Ställe und immer noch dieser Heißhunger vermisst der Horizont im herabstürzenden Grau die Träume gelenzt beim Ritt auf dem rasenden Kamm um sich schlagen Arsch an Arsch im klammen Quartier von Bergen wird geflüstert karg und verbrannt dahinter diese wunderbare Wüste ohne einen Tropfen Wasser
  6. Marcel

    Aphoristische Meinungsbilder

    Aphoristische Meinungsbilder Die Beliebigkeit von Nachrichten ist manchmal unerträglich trotzdem muss man hinschauen wie bei einer Havarie Aber eine beliebige Perspektive ist noch kein Standpunkt auf dem man sich die Füße vertreten kann Eigene Ansichten sollte man eher pflegen wie Blumen ab und zu eine pflücken und als Präsent überreichen Meinungspluralismus ist schon eine subtile Falle da ist man plötzlich drinnen und dreht am Rad Und wer bekanntermaßen zwischen allen Stühlen sitzt ist sowieso ganz schön auf den Arsch gefallen
  7. Marcel

    Ankunft

    Ankunft Eine Armee der Dissonanzen mit dem Willen zum Heil erschreckender Götterfunken erzeugt von schwarzen Fingerlingen auf Blech am Hauptbahnhof Weihnachten wäre passend für die Flüchtenden am Drehkreuz doch um ihres Gottes Willen keinen rumgetränkten Glühwein Tee wäre vertraut und warm Immer die Gleise entlang dem gelben Licht entgegen keine erkennbaren Rampen Hände in Stoff gekrallt so kommt ihr heim
  8. Marcel

    Aufbruch

    Aufbruch Gebrechlich alte Bäume Blätter treiben im Kanal Fischmäuler dazwischen die nach Kippen schnappen und nach meiner Hand die aus dem Nachen hängt mit den Blättern schwimmt jetzt Fahrt aufnimmt nach der Kehre vorm Wehr und das rettende Ufer flieht der kühlende Wind verspricht Ferne
  9. Marcel

    Monolith

    Hallo, Carlos, hab Dank für die lieben Worte. LG, Marcel Hallo, Hase, Dein Text ist eine schöne Variation des Themas. Gefällt mir! LG, Marcel
  10. Marcel

    Monolith

    Monolith Regen fällt doch trifft mich nicht Sonne strahlt doch wärmt mich nicht der Wind aber pfeift und macht mich rau überall Ich sitze in mir gerade mal angelebt den Tod schon gewiss und rufe in meinen Abgrund aus dem es zynisch echot vom Felsensein Das Vögelchen das seinen Schnabel wetzt all hundert Jahr befreit mich bald von mir
  11. Marcel

    Lebens Wert

    Lebens Wert Verstorbene haben keine Stimme aber Rechte Am Grab nimmt jeder Redner Geld für einen Werdegang aus zweiter Hand gegen den der Tote wehrlos ist Ich habe ein Stempelkissen und eine Gebührenordnung die jedes Dasein bezahlbar macht Wenn die Kinder fragen versichere ich an Eides statt dass du gewesen bist das genügt als Erklärung
  12. Marcel

    Transit

    Transit Einmal noch deine Sprache sprechen geheimnisvoll tun den anderen gegenüber die nicht wissen wie wir Einmal noch den Atem sparen wenn du träumst in der Fremde hinter deinen Lidern Nur einmal noch an dir erwärmen den klammen Leib eine Rast einlegen bevor ich weiter muss
  13. Marcel

    Der Bach

    Der Bach quellt aus dem Berg gräbt sich durch Wiesen kühlt beiläufig Kuheuter fängt unterwegs Forellen und Treibholz ein beruhigt sich im Tal erwärmt sich an den Einlaufrohren der alten Gerberei wird gemächlich wirft Blasen rülpst und gluckert verendend kurz vor dem Wehr des Stausees aus dem wir trinken
  14. Marcel

    So still

    So still Die verwaiste Katzenklappe schwingt im Wind der hinter der offenen Salontür auf blaugefrorene Füße trifft Ein Zittern nach dem anderen aber die Heizdecke liegt verpackt auf dem zugehaarten Sofa Wenn ich gar nichts höre ist sie vielleicht auf dem Weg
  15. Marcel

    Blau machen

    Blau machen (morgen rot, dann gelb) Das Gewitterblau der Welterklärer sich selbst genug und das hellere der Hartleibigen für die Losung Erlösung ist Erkenntnisse eingebläut durch den unvermeidbaren Lichteinfall dagegen Einfälle der eigenen Dunkelheit sich hindurch tasten in ein anderes Blau mit dem Liebreiz eines Alphabets fremd und ansprechend das alle verstehen von morgens bis abends
  16. Kurze Rast Stell dir vor tot gewesen die Haut kalkweiß darunter Adern wie mäandernde Flüsse verloren im Eis Der Fährmann lässt ein Feuer doch holt nicht über weil du kein Schatten bist den sie erwarten Während du dich wärmst klingen ihre Lieder herüber jedes ein Leben zu dem du nicht gehörst bleibst stumm und gehst
  17. Hallo, Anonyma! Hallo, Herbert! Die Abschiede werden nie einfacher. Dem können wir uns wahrlich nicht entziehen, Herbert. Es freut mich, Anonyma, dass ich einige schöne Erinnerungen in Dir wecken konnte. Liebe Grüße, Marcel
  18. Abschiede Der Kanarienvogel Hansi wurde mit allen Ehren beigesetzt in einem Schuhkarton von Salamander ein Päckchen Watte ausgelegt für sanfte Ruhe das Grab im Garten zierte wochenlang ein Ewiges Licht noch heute zeugt eine Mulde im Rasen davon Es folgte ein Katzengrab das überfahrene Kathrinchen im Kissenbezug unter einer Eiche im Wald der Hundetod des verkrebsten Hasso vom Tierarzt direkt in die Verbrennungsanlage Nun habe ich eine Frau einen Sohn und Freunde einen Garten und Bäume doch gehe ich durch den Wald bin ich einfach untröstlich
  19. Marcel

    An die Obdachsuchenden

    An die Obdachsuchenden Ein wehrhaftes Haus will ich sein mit mächtigen Fundamenten im Fels und meterdicken Palisaden vor den Mauern aber ich zerfalle in stumpfen Winkeln Meine Treppen steigen einander hinterher so wie meine Ratten sich zu Tode hetzen ständig den eigenen Schwanz verfolgend meine Bewohner verenden am Goldenen Schnitt ihre Kinder im grünen Flimmern des Schimmels der mäandert über Wände und Böden Wen auch immer ruft mein Hahn auf dem Dach die Ambulanz fährt trötend ins Leere Handwerker stehen vor einem Nichts ohne Klingel und jede Spurensicherung scheitert am fehlenden Objekt Sucht nicht nach mir in eurer Not meidet die Straßen die bergauf führen ich könnte euch entgegenstürzen in einer Wolke aus Mörtelstaub und Gebeinen und Erinnerungen die sich erstickend über euch legt
  20. Nun, dafür stehen die "ziellosen Schwingen"; Fliegen = Kraft = Leben, um seiner selbst Willen, nicht postulierten Zielen folgend, nicht nach Erklärung suchend, wo es keine gibt. LG, Marcel
  21. Guten Abend, Darkjuls, hab Dank, dass Du dich darauf eingelassen hast. Liebe Grüße, Marcel
  22. Im Fluge Die Vögel auf den Drähten bleiben unberührt von den Schicksalen die durch ihre Krallen rinnen Als der Vater starb und Mutters hilfloser Schrei sich in den Hörer drängte fiel nicht einer tot zu Boden Vom Fenster aus sah sie die wilde Kraft der ziellosen Schwingen und begriff dass im befreiten Willen mehr liegt als im engen Herzen das Unfassbares begreifen will
  23. Marcel

    Abschied wie gemalt

    Abschied wie gemalt Im Nadelhaufen suchte ich einen Strohhalm an den wir uns hätten klammern können und vergoss mein Blut vor deinen geschlossenen Augen Warum musstest du auch vom Bild einer Wiese träumen während du auf einer Wiese saßt Warum musstest du ihr Gelb aus allen Gräsern saugen bis wir jeden Horizont im Blau verloren Meine verschorften Wunden schmerzen nicht mehr erleichtert über die misslungene Rettung bin ich ein letztes Motiv für dein Skizzenbuch rote Kreide blaue Kreide mein Blick in deinem Rücken
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