Erklärung: - In meiner Nähe steht eine alte Ritterburg auf der ich als kind viel Zeit verbrachte.
- Der Krähentisch ist ein alter mythenumworbener Fels der vor der Burg aus dem Boden ragt.
- Das Gedicht ist noch nicht vollständig, es fehlen noch zwei Strophen.
Ritterlich
Wohlwollend tragen des Kindes Beine es,
bergauf den Weg beschwerlich und lang,
über mühseelig' Grund,
über Krater, Steine, Stock und Sand.
Ein Bächlein fließt vorbei,
so ruhig und still,
dass es sich erst will reinwagen,
sich dem Wasser ergötzen,
um für ne Weile zu laben.
Verschlagen stiehlt sich der letzte Sonnenstrahl,
durchs Baumgeäst,
so saftig grün,
gleich dem Finger Gottes,
als würd' er aufs Kindlein Zielen.
Unermüdlich marschiert es dahin,
währed es der natur so lauscht,
wie friedvoll die Vöglein munter singen,
nichts beargwöhnend trottet es weiter,
ist ganz guten Dingen.
Mit letzter Kraft und Müh und Not,
schleppt es sich vorbei,
am mystischen Krähentisch,
wo Pferde unruhig wiehern,
und das Wetter sich tauscht.
Der Wind schiebt eine Graufront an,
die sich dick über den Berge aufbraust.
Sobald die Sonne verschwunden,
das letzte Licht erlischt,
Der Nebel sich schmiegt,
dicht ums Gebüsch.
Der Wind mit sich trägt,
Krähengeächze bitterlich,
von Leid und Qualen der Seelen geprägt,
die im Kampfe fielen ritterlich.
Vor der Ruine erschaudert es kurz,
hält inne,
bleibt stehen,
überlegt sich mit bedacht,
den Weg zu erproben über die Schlucht,
die endlos erscheint,
so ganz ohne Boden,
und schwarz wie die Nacht.
Mit eisernen Willen erstreckt sich die Brücke über die tiefe Kluft.
Verdireßen ringt das Kindlein noch einmal tief nach Luft,
bevor es sich macht auf den Weg,
über das Holz,
so brüchig und alt.
Entfernt erhebt sich majestätisch der Turm,
brüstet sich auf,
seine Steinerne Krone verschwindet im feuchten Grau,
unbehaglich nieselt es,
furchtbar und kalt.