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Hera Klit

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Alle erstellten Inhalte von Hera Klit

  1. Was wurde aus dir? Da hängt das letzte Bild von dir, so stolz und schön und tapfer. Lang, lang lang ist's her. Dein Grab find‘ man nimmer mehr. Du hattest auch einen Traum, ich seh's in deinen treuen Augen. Du wolltest glücklich sein, wie jeder andere Mensch. Du hättest es verdient gehabt, Schuld war dir noch fremd damals. Doch sie hatten andere Pläne mit dir und ließen dich antreten, steckten dich in Uniform und in Stiefel mit hohem Schaft. Die verleih'n den Tritten Kraft. Ref.: Was wurde dann aus dir? Nicht mal ein Tier, nicht mal ein Tier. Mörder der Unschuldigen, Vergewaltiger der Frauen. Zu Hause wartet Frau und Kind, auf den, der liebe Briefe schreibt, auf rationiertem Papier. Einer, der von der Zukunft träumt. Doch kann man alles vergessen? Was hinter einem liegt? Das Blut der Unschuldigen, die Gräber der Kinder? Bin ich nun so harmlos wie ich tu‘ oder fehlt mir nur die Gelegenheit, ein Monster zu werden wie du? Dein Bild hängt nun an meiner Wand, ich besitze es und könnte es verbrennen, aber ich lasse es einfach hängen und denke an den, der du vorher warst, bevor sie dich holten und vergewaltigten. Wahrscheinlich gehörtest du ja, zu den wenigen Guten, oder? Wir wissen ja nicht, was geschah, drüben. In was du womöglich verwickelt warst. Dann verzeih mir, dieses dumme Gedicht. Warum immer wieder dieses Thema? Schuld dauert lange, sehr, sehr lange.
  2. Wenn wir alle genug Sonne im Herzen haben, dann wird es so, liebe Donna. Liebe Grüße Hera
  3. Hera Klit

    Trash Talk

    Vielen Dank, lieber Herbert. Liebe Grüße Hera
  4. Hera Klit

    Trash Talk

    Trash Talk Warum redet ihr Scheiß über mich? Zerreißt euch die Mäuler, über einen Menschen, den ihr gar nicht kennt? Ihr wisst nichts und quatscht dummes, verlogenes Zeug. Kümmert euch um eure Nichtigkeiten. Aber die sind euch eben zu nichtig. Wann immer ich heimkomme, wackelt euer Vorhang. Es geht euch nichts an, wer hier vor dem Haus parkt, zur unchristlichen Stunde. Sagt nicht, die Autotür schlug zu laut. Die freundlich waren, verschwinden nun im Hauseingang, wenn ich herankomme. Den Typen vorne in der Straße habt ihr fertiggemacht. Den holten sie aus dem Haus, als er schon drei Wochen tot war. Kein schöner Anblick. Er war immer so nett und freundlich zu mir. Ja, wahrscheinlich war er schwul. Na und! Früher, war er verheiratet, dann wurde er schwul. „Ja, gibt es sowas?“, fragtet ihr. „Ja, darf es das geben, hier in der Straße?“ erdreistetet ihr euch zu fragen. Ich hätte ihn zu gerne kennengelernt, aber das Leben führte uns nicht zusammen. Wir beide hätten euch die Stirn geboten. Ich werde nicht in einer blutwassergefüllten Wanne gefunden werden. Diese Lösung kann ich euch nicht bieten. Das seid ihr mir nicht wert. Ich bin mir mehr wert. Das beigefügte Instrumental entstand unter dem Eindruck dieses Gedichts:
  5. Hera Klit

    Letzte Ausfahrt Brooklyn

    Letzte Ausfahrt Brooklyn Ich bau’ mein Glück, nicht auf mein vermeintlich bestes Stück. Nein, mein Hoffen und Bangen, mein Sehnen und Verlangen, kommt fast ohne es aus. Am besten, es hält sich aus allem raus. Männer, die mich gut kennen, würden es nicht als Erstes nennen. Sie empfinden es frank und frei, als kleine Zusatzspielerei, die man so nebenbei mitnimmt, weil ja sonst einiges bei mir stimmt. Aber ein Kitzel verursacht es letztlich doch, drum behalt ichs zur Sicherheit vorerst noch. Vielleicht ist es der Grund, warum sie mich beehren, und herkömmlichen Frauen, den Rücken zu kehren. Mein bestes Stück bleibt dran, trotzdem, bin ich freilich kein Mann.
  6. Vielen Dank liebe Juls. Ich wollte damit ausdrücken, dass wir nur im freien Spiel unserer Gegensätze wirklich sind. Das ist unser eigentliches Sein, alles andere als statisch. Liebe Grüße Hera
  7. Schöne Worte, liebe Ilona. Die Zeit? Das Sein? Liebe Grüße Hera
  8. Vielen Dank, lieber JoVo. Liebe Grüße Hera Vielen Dank, lieber Herbert. Vielleicht sind wir dann auch irgendwie tot? Liebe Grüße Hera
  9. Ich bin: Vater und Sohn Onkel und Neffe Großvater und Enkel Christ und Antichrist Engel und Teufel Mann und Frau Opfer und Täter Hassender und Liebender Redner und Schweiger Weinender und Lachender Gewinner und Verlierer Bejaher und Verneiner Krieger und Pazifist: Also bin ich
  10. Vielen Dank, lieber Herbert. Solche Femme fatale, haben eben keinen Respekt vor Männern. Sie lassen sie am ausgestreckten Arm verhungern. Das können nur Göttinnen. Liebe Grüße Hera
  11. Hera Klit

    Männer sind wie Kletten

    Männer sind wie Kletten Man lacht sie nur an schon kommen sie ran. Man schreibt ihnen spärliche Zeilen, schon wollen sie's übereilen. Man zeigt eins, zwei verbotene Bilder, das macht sie sofort noch viel wilder. Doch bald langweilen sie schon sehr, nerven rum, geben nix mehr her. Dann hängen sie wie Kletten am Kleid und zwingen einen zur Grausamkeit. Warum sind Männer so schwach und klein und gehen immer wieder auf denselben Leim? Spätestens, wenn sie vom Sterben reden, muss man sie wie Motten zertreten. Dafür, dass ein roter Mund möcht‘ sie erhören, würden sie ihre jämmerliche Existenz just zerstören. Männer taugen eben leider nur für das Eine, ansonsten Liebchen, rat’ ich, bleib lieber alleine. Und wenn, dann halt dir ein Rudel dann sind sie brav wie die Pudel. [Ein Song für die femme fatal meines unsichtbaren Travestietheaters.]
  12. Vielen Dank, lieber Herbert. Ja, wir hatten so viel Energie, dass moralische Bedenken kaum aufkamen. Liebe Grüße Hera
  13. Keine weiteren mehr domestizieren. Liebe Grüße Hera
  14. Hera Klit

    Abstieg ohne Aufstieg

    Abstieg ohne Aufstieg Wir hatten drei teure Firmenwagen geleast. Wir waren unsere eigenen Bosse, in unserer drei Mann Firma. Keiner hatte uns was zu sagen. Die Bank hatte uns Kredit gewährt. Wir hatten die Macht und waren total bekloppt. Der Verkäufer lud uns noch in eine Bar ein. Er mit dem guten Deal in der Tasche, und wir mit dem Grundstein für unseren Untergang. Noch glaubten wir an unseren Erfolg. Aber drei derartige Leasingverträge lasten schwer, besonders bei stagnierender Auftragslage. Wir soffen wie die Löcher an diesem Abend, ohne viel zu vertragen. Als der Verkäufer ging, entwickelten wir noch die Idee, die Kaiserstraße unsicher zu machen. Männer, mit schnellen Autos, wollen auch schnelle Nummern. Die Nutten verdienten gut an uns. Ich gab meiner den kompletten Inhalt meines Portemonnaies. 300 Deutsche Mark. Mehr hatte ich zum Glück nicht dabei. Sie machte mich startklar, aber jedes Mal, wenn ich drauf wollte, ging meiner runter. Ich war einfach zu voll. An ihr lags nicht, sie war 1A Material. Erstaunlich gut, für die dreckige Meile. Anstand hatte sie auch, sie rackerte für ihr Geld. Handarbeit, made in Germany. Dann holte sie noch Sekt und wir stießen an. Super Frau, ich weiß noch genau wie sie aussah. Heute malträtiert mich die Moral, deswegen esse ich nicht mal Fleisch, geschweige denn, dass ich es kaufe.
  15. Ich möchte gar keine Haltung. Null. Liebe Grüße Hera
  16. Hallo! Wenn ich, als Vegetarierin lese, Tiere werden fair gehalten, dann ist das für mich eine grausame, kleine Welt. Jeder malt sich sein Paradies bis dorthin aus, wo seine Selbstgerechtigkeit hinreicht. Liebe Grüße Hera
  17. König Ödipus oder an Weggabelungen tut Achtsamkeit Not Ich halte eine völlig verzweifelte Iokaste im Arm, die behauptet, ihr Föhn sei ins Badewasser gefallen. Ich muss sie unbedingt retten! Meiner jungen Freundin sage ich ab. Der Mann der Iokaste, genannt Laios, fährt derweil mit dem Traktor aufs Feld. Aber ich trage Sorge. Meine Freundin sagt unterdessen adieu. Ich bringe Iokaste, die es nicht mehr schafft, in die Anstalt und besuche sie dort regelmäßig. Ich muss mich um sie kümmern. Meine krebskranken Frau zu Hause, vertröste ich am Telefon. Der Mann der Iokast, genannt Laios, ist inzwischen dement, und selbst auf Hilfe angewiesen. Ich aber trage Sorge. Meine Frau verstirbt derweil im Hospital. Ich versuche der greisen Iokaste, die Selbstmordgedanken auszureden und ihr Tagesstruktur zu geben. Ich habe die Pflicht, zu helfen. Meine Tochter, genannt Antigone, unterrichtet mich am Telefon über eine bevorstehende schlimme Operation. Der Mann der greisen Iokaste, genannt Laios, ist lange tot. Ich aber trage Sorge. Meine Tochter, genannt Antigone,... NEIN, NEIN und nochmals NEIN!!! Augen auf, blinder Seher! An Weggabelungen tut Achtsamkeit Not! Antigone wird dereinst meinem Leichnam die letzte Ehre gewähren, das mag der Wille der Götter sein. [Ein Blues, in soundsoviel Takten!]
  18. Vielen Dank, liebe Uschi. Sprechen nicht, aber ich singe neuerdings manche. Liebe Grüße Hera
  19. Vielen Dank, liebe Sternenherz, ich gebe dir gerne soviel Raum wie nötig, besonders, wenn du solche verständnisvollen Zeilen schreibst. Liebe Grüße Hera Vielen Dank lieber Herbert, aber ich erreiche den Grad der Naivität nicht mehr, der zu einem solchen Gesang vonnöten wäre. Liebe Grüße Hera
  20. Hera Klit

    Ich bau dir eine Schloss

    Ich bau dir eine Schloss Mutter will nicht aufstehen, sie besteht darauf, keine Kraft mehr dafür zu haben. Ich sage ihr, sie solle noch etwas liegenbleiben und verschwinde oben im Bad, um zu duschen. Kaum, dass ich ausgezogen bin, höre ich von unten jämmerliche Hilfeschreie. Ich rufe runter, was denn sei und erwähne, dass ich nackt bin. In kritischem Unterton, der auf die plötzliche Mobilisierung versteckter Kraftreserven hindeutet, vernehme ich nun von unten, wieso ich denn jetzt nackt sei, was dies zu bedeuten habe. Ich fühle mich total ertappt. Schuldgefühle machen sich breit. Hatte ich mich nackt gemacht, um zu sexuellen Ausschweifungen, zu denen es bei mir zugegebenermaßen hin und wieder kam und kommt, zu schreiten? Nein freilich nicht. Ich wollte doch duschen. Mit dieser selbst erkannten Erkenntnis meiner momentanen Situation, rufe ich nun mit recht männlichem Brustbassbrummton hinunter, ich habe natürlich duschen wollen. Ein Schweigen aus dem Parterre signalisiert mir die Akzeptanz meines Tuns. Ich werfe mir kurz was über und laufe geschwind die Treppe hinunter, denn ich bin ein Sohn, der tatkräftig ist und der seine greise Mutter in allem sehr gut unterstützen kann. Unten liegt sie im Bett und starrt zur Decke und meint, sie wolle auf keinen Fall als Depp die Straße entlang rennen. Ich versichere ihr, nicht der Meinung zu sein, dass dies geschehen könne, außerdem wäre ich ja auch hier, um dies zu verhindern. Darauf beruhigt sie sich etwas und geht ins Bad, um sich tagesfertig zu machen. Als ich wieder oben im Bad bin und meine Hüllen falle lasse, singe ich plötzlich das Lied „Ich bau dir ein Schloss“, den bekannten Schlager von Heintje und da fällt mir kurz darauf ein, ich sang den meiner Mutter vor, in einer Toilettenkabine im Krankenhaus, als Siebenjähriger. Sie war dort, wegen Nervengeschichten. Ihr gefiel mein Gesang so gut, dass sie drauf bestand, ich solle ihn vor allen ihren Zimmergenossinnen und den Krankenschwestern noch einmal vorsingen. Ich erinnere mich genau, wie das Gefühl war, als ich vor all diesen Frauen stand und keine Silbe über die Lippen brachte. Ich schwieg und enttäuschte meine Mutter vor allen Leuten.
  21. Eine Gitarre, ein Laptop und ein Vierspurrekorder Ich packe Socken und Unterwäsche ein, so bin ich immer untenrum frisch. Ich packe Hemden, Hosen und Jacken ein, so bin ich immer hübsch anzusehen. Ich packe eine elektrische Zahnbürste und Zahnpasta ein, so atme ich immer frisch ein und aus, auch, wenn ich schwer atmen muss. Ich lade den Antrag für den Pflegegrad meiner Mutter runter, so kann ich offiziell helfen und mein Gewissen bleibt rein. Ich packe eine Gitarre, einen Laptop und einen Vierspurrekorder ein, so habe ich eine Chance dort zu überleben, wo ich aus guten Gründen einst fortging. Mein Haus und mein Garten stehen verlassen und leer und fast scheint es mir, als vermissten sie schon jetzt meine Zuwendung und Pflege.
  22. Vielen Dank, lieber Herbert. Die Kindheit meiner Mutter kenne ich sehr genau, ich höre ihr immer wieder gerne zu. Liebe Grüße Hera
  23. Goldgräber müssen nicht fliegen können, lieber Kurt. Schöne Zeilen von dir, die Mitgefühl wecken. Liebe Grüße Hera
  24. Vielen Dank, lieber JoVo. Ich esse süße Erdbeere. Liebe Grüße Hera
  25. Im Kühlschrank steht Sauerkirsch Sie will noch etwas liegen bleiben, ich mache mir einen Kaffee. Jahrzehntelang war sie vor mir auf. Im Kühlschrank steht ihre Sauerkirschmarmelade. Warum isst man Sauerkirsch? Sie will nicht ins gleiche Altenheim wie meine Schwester, das ist einer ihrer letzten Wünsche. Früher war einer ihrer größten Wünsche. meine Schwester und ich sollten glücklich werden. Sie steht jetzt oft am Herd und hat keine Idee, was sie kochen könnte. Ich erzähle ihr von Laura, der Sechsjährigen, die denselben blonden Haarschopf hat, den sie einst hatte. Sie lächelt, wie auf ihrem Kinderbild.
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