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Alle erstellten Inhalte von Hera Klit
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feedback jeder art Hildes Traum
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Theaterstücke
Liebe Amadea, danke für deinen Kommentar. Hilde wird als eine Post-OP-Transsexuelle eingeführt, d.h. sie ist vom Mann zur Frau umoperiert worden, das ist vom Anfang des Stückes an schon mal klar. Der Hinweis auf den Spruch von Oscar Wilde meint:(ich darf hier ja nichts genau zitieren!) Bedeutet sinngemäß: Wir alle liegen im Rinnstein, nur manche schauen dabei zu den Sternen. (Ich habe diesen Aphorismus als bekannt vorausgesetzt.) Deswegen liegt Hilde am Ende im Rinnstein und schaut zum Himmel. Hilde glaubt in der Straßenbahn, sie ist 100 % Frau, aber der Mann sieht sie als schwulen Mann. (Womöglich ist ihr Gesicht nicht ganz so feminin, wie Hilde es gerne hätte. Das kommt vor.) Da der Mann scheinbar homophob ist, wie leider noch viele heutzutage, fühlt er sich von Hildes Anmache beleidigt und rächt sich deshalb auf brutale Weise. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Könnte ich nur widerstehen
Hera Klit kommentierte Ostseemoewe's Thema in der Kategorie Humor & Satire
Für mich, die ich seit 35 Jahren vegetarisch lebe, wirkt das Bild, als sähe ich eine Leiche. Wenig appetitanregend. Ich glaube aber, in dem Fleisch ist irgendein Stoff drin, der Menschen das Mitgefühl mit anderen Kreaturen wegnimmt. Wir müssen die Natur überwinden. Das ist meine Überzeugung. Ganz schlimm ist das "macht euch die Erde untertan" der Bibel. Darin liegt die Wurzel für unendliches Leid. (Im Namen des Herrn) Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Zu Grausamkeiten
Hera Klit kommentierte Ralf T.'s Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Lieber Ralf, schöne, nachdenklich stimmende Verse. Ich kann mir heutzutage keinen Actionfilm mehr ansehen, weil darin gefoltert, massakriert und gemordet wird, dass ich es nicht aushalte. Da es aber so viele dieser Filme gibt, vermute ich, der Mensch hat ein Bedürfnis danach. Selbst ohne einen materiellen Gewinn dabei zu erwirtschaften. Wenn uns einmal Außerirdische besuchen sollten, dann hoffe ich, sie sind nicht so erbarmungslos wie wir. Liebe Grüße Hera- 3 Antworten
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feedback jeder art Erträumt
Hera Klit kommentierte Darkjuls's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Schön geschrieben und die Problematik toll herausgearbeitet liebe Darkjuls. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Ex mit der Zeit doch verblasst. Man darf die Hoffnung nicht aufgegeben. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Hildes Traum
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Theaterstücke
Vielen Dank Dio, ich mag Fassbinders Sachen und er kam mir auch in den Sinn, als ich mein Stück noch mal las. Sein Geist weht da irgendwie durch. Deswegen konnte es auch nicht gut ausgehen. Liebe Grüße Hera Vielen Dank lieber Carlos. Ich wollte es kurz halten und schnell zum Wesentlichen kommen. Aber im Prinzip ist ja alles drin, was wichtig ist. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Hildes Traum
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Theaterstücke
Vielen Dank liebe Ilona. Das kann alles noch passieren, vielleicht wird Hilde ja gerettet. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Rügenschicksal
Hera Klit kommentierte Ostseemoewe's Thema in der Kategorie Hexameter und Distichen
Nur eine von vielen Stellen mit der Kraft Hölderlinscher Wendungen. Insgesamt eine prächtige Hymne auf Rügen. Lieb Grüße Hera -
feedback jeder art Wie den Schmerz vermitteln
Hera Klit kommentierte Carlos's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Ich glaube, ich verstehe es ganz genau lieber Carlos. Liebe Grüße Hera -
Hildes Traum Ein Stück in 2 Szenen Personen: Hilde:...............eine Post-Op-Transsexuelle Bärbel:.............eine Pre-Op-Transsexuelle Chefarzt:.........ein Spezialist für geschlechtsangleichende Operationen Mann:..............ein ca. 45 Jahre alter Mann aus dem Volk, mit Jeansjacke Erste Szene: ************************Donnerstag********************************* Hilde liegt in einem Krankenbett und weint. Bärbel sitzt auf einem Stuhl daneben und versucht zu trösten. Bärbel: „Mensch Hilde, jetzt freu dich doch, die OP ist doch so gut verlaufen und du hast dein lang ersehntes Ziel endlich erreicht.“ Hilde: „Ich freu‘ mich ja, das sind doch nur Freudentränen.“ Bärbel: „Kuck mal, ich hab den Aphorismenband von Oscar Wilde bekommen, den bewunderst du doch so, hast du mir erzählt.“ Hilde: „Ja, der bringt immer alles so gekonnt auf den Punkt und der hatte doch auch so ein schweres Leben.“ Bärbel: „Ich hab auch den Spruch mit dem Rinnstein und den Sternen gefunden. Soll ich mal lesen.“ Hilde: „Oh, der hat mir gerade in den schwersten Stunden immer wieder Kraft gegeben.“ Bärbel will lesen, aber die Tür geht auf und der Chefarzt kommt rein: Chefarzt: „So, da schau ich mir die Sache noch mal an, ist ja alles sehr gut verlaufen. Würden sie uns mal kurz alleine lassen.“ Bärbel geht raus, der Arzt hebt die Bettdecke: Chefarzt: „Na, das ist ja perfekt, besser könnte es nicht sein. Noch ein paar Wochen und sie können das erste Rendezvous einplanen.“ Hilde: „Bin ich jetzt ganz Frau, Herr Doktor?“ Chefarzt: „Für mich sind sie mehr Frau als die meisten, die draußen herumlaufen. Es steht jetzt nichts mehr im Wege, sie haben jetzt den passenden Körper zu ihrer weiblichen Seele.“ Hilde: „Sie glauben gar nicht wie glücklich sie mich damit machen. Es ist lustig, aber beinahe hätte ich noch mal den Rückzieher gemacht, als ich den Film "The Danish Girl" sah.“ Chefarzt: „Aber ich bitte sie, die Medizin hat nun wirklich gigantische Fortschritte gemacht, seit den 20ziger Jahren. Nächsten Dienstag können wir sie entlassen.“ Chefarzt ab, Hilde schaut glücklich und verträumt an die Decke. Bärbel kommt rein. Hilde: „Du, ich darf schon am Dienstag raus.“ Bärbel: „Da kann ich dich aber nicht holen, da habe ich selbst einen Arzttermin.“ Hilde: „Das macht doch nichts ich nehme die Straßenbahn, es ist ja nicht weit.“ Zweite Szene ****************************Dienstag*********************************** Hilde sitzt in der Straßenbahn, ihr gegenüber ein etwas 45-jähriger Mann mit Jeansjacke. Es werden Blicke gewechselt. Hilde lächelt, darauf lächelt auch der Mann. Hilde steigt an der nächsten Haltestelle aus. Der Mann steigt auch aus. Hilde geht die Straße entlang. Der Mann ist drei Schritte hinter ihr. Hilde dreht sich abrupt um und wendet sich dem Mann zu. Sie wartet, bis er näher herankommt. Der Mann kommt immer näher an Hilde heran. Gerade als sein Gesicht kurz vor Hildes ist, rammt er ihr seine Stirn mit Wucht auf das Nasenbein. Hilde stürzt nach hinten um und bleibt breitbeinig vor dem Fremden liegen. Der Mann tritt ihr nun ganz fest in den Unterleib. Hilde schreit auf. Mann: „Du schwule Drecksau, dich mach ich fertig.“ Der Mann geht weiter. Hilde liegt mit dem Hinterkopf auf der Bordsteinkante, aus ihrer Hose rinnt Blut auf die Straße. Hilde dreht den Kopf gerade und schaut hinauf zum Himmel. Sie beginnt zu lächeln.
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feedback jeder art Ein Mann wie Günther
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Vielen Dank Anonyma. Ich stimme deiner Analyse der heutigen Gesellschaft voll umfänglich zu. Du sprichst mir aus dem Herzen. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Ein Mann wie Günther
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Danke lieber Carlos. Der Text ist zu 90 % autobiographisch. Ich war lange Jahre QM-Manager einer Firma. Allerdings trinke ich keinen Alkohol. LG Hera -
feedback jeder art Preisfrage 17
Hera Klit kommentierte Carlos's Thema in der Kategorie weitere Themen
Also, ich nehme mal an, sie hatte einen Pferdefuß. -
feedback jeder art Ein Mann wie Günther
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Auf dem Papier ist schon manches erreicht worden, nur die Realität hinkt noch etwas nach. Vielen Dank Herbert. LG Hera -
feedback jeder art "Ach ja", seufz ich wohlbehaglich
Hera Klit kommentierte Sternwanderer's Thema in der Kategorie weitere Themen
Das klingt unheimlich zärtlich. LG Hera -
feedback jeder art Heute früh beim Kiwi pellen
Hera Klit kommentierte Kurt Knecht's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Ein gelungenes Gedicht. Da ich seit 30 Jahren vegetarisch lebe, hätte ich diesen Schritt allerdings nicht gehen können. LG Hera -
feedback jeder art Kreihnschiet
Hera Klit kommentierte Ostseemoewe's Thema in der Kategorie Fremdsprachige & Mundartgedichte
Hallo liebe Ilona, ich dachte zunächst, oben das ist Suaheli. Aber nachdem ich unten die Übersetzung las, konnte ich doch einiges entziffern. Vielen Dank für diese Lehrstunde. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Ein Mann wie Günther
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Ein Mann wie Günther Klaus stellte seinen Wagen auf dem hinteren Firmenparkplatz ab, knallte die Wagentür zu und ging hinüber zum Personaleingang. Es war Samstag, der 2. Januar und ab diesem Jahr sollten alle vom Personal hinten reingehen, denn es würde eine Stechuhr dort angebracht sein. Der Chef hatte dies in seiner großen Rede auf der Weihnachtsfeier verkündet. Er habe Berentz den Auftrag erteilt, diese zu installieren. Dabei war ein unverkennbar hämisches Raunen durch die Menge des Personals gegangen, denn Berentz, der autodidaktisch geschulte IT-Mann und Administrator der Firma, versemmelte oft und gern solche Installationen. Natürlich stellte er das dem Chef gegenüber immer als Anwenderfehler dar und er kam damit erstaunlicherweise meist durch. Womöglich, weil er weitläufig mit dem Chef verwandt war. Außerdem war Berentz 1.95 m groß und 140 kg schwer und neigte zu cholerischen Anfällen. Deswegen war es immer besser als Anwender seiner IT die Fehler auf sich zu nehmen, dann blieb er zum Glück ruhig und behob den Fehler mit einigen Anläufen auch bald. Erstaunlicherweise funktionierte die Stechuhr einwandfrei, jedenfalls öffnete sich die Tür sofort. Scheinbar lernte sogar Berentz was dazu. Klaus fiel ein Stein vom Herzen, denn einer Auseinandersetzung mit Berentz wäre er jetzt garantiert nicht gewachsen gewesen. Die Firma produzierte heute nicht und er war auch nur da, um seine E-Mails zu checken. Er wollte am liebsten niemanden sehen, nur kurz rein und bald wieder raus. Klaus hängte seine Jacke in den Spind und ging zum Sozialraum, um sich einen Kaffee aus dem Automaten zu holen. Sie hatten noch gar nicht aufgeräumt. Die Reste der Weihnachtsfeierdeko waren noch überall verstreut. Es war hoch hergegangen, Klaus musste schmunzeln, als er daran zurückdachte. Es war irgendwie schön gewesen, aber es war zu viel Alkohol im Spiel. An das Ende des Festes konnte er sich nicht mehr genau erinnern. Aber soweit er sich erinnerte, war doch alles noch halbwegs manierlich abgelaufen. Früher wäre er nie auf die Idee gekommen, an einem Samstag wie heute in die Firma zu gehen, aber seit einem Jahr hatte er eine besondere Stellung im Haus, die es erforderte, Präsenz zu zeigen. Er war zum Qualitätsmanager ernannt worden. Vom Chef persönlich. Der Chef war eines Tages zu ihm an seinen Platz an der Werkbank gekommen und hatte gesagt, „Wollen sie wirklich nur arbeiten für mich oder wollen sie auch etwas erreichen?“ Natürlich hatte Klaus dann gleich gesagt, dass er etwas erreichen wolle, worauf der Chef ihn eine Qualitätsmanagerausbildung beim TÜV machen ließ, die Tausende von Euro kostete. Der Chef schenkte ihm sein Vertrauen, denn er wusste, Klaus war eigentlich Ingenieur und arbeitet hier im Haus weit unter seinen Fähigkeiten. Klaus war aus Not in diese Situation geraten. Seine Frau verstand sich nicht mit seiner Mutter und wollte wegziehen. Sie suchte sich spontan einen neuen Job in dieser Gegend. Klaus gab aus Liebe zu ihr seine gutbezahlte Arbeit in seiner Heimatstadt auf, verdingte sich, weil es schnell gehen musste bei einer Leihfirma und die vermittelte ihn hierher in diesen Betrieb. So wird man ganz schnell zum Underdog, der von allen Festangestellten nach allen Regeln der Kunst den ganzen Tag gemoppt wird. Und so wurde die herabgereichte Hand des Chefs zu einem rettenden Anker für Klaus. Er ergriff die Chance. „Ich werde dafür sorgen, dass ihnen das Personal von nun an den nötigen Respekt entgegenbringt.“, sagte der Chef damals zu ihm. Klaus war selbst erstaunt gewesen, wie gut das funktionierte. Plötzlich machten Leute, die ihn bisher bei jeder Gelegenheit lächerlich gemacht hatten, praktisch einen Diener vor ihm. Das war schon ein komisches Gefühl. Klaus gestand sich bald selbst ein, daran nicht wenig Gefallen zu finden. Im Prinzip ist man als Qualitätsmanager einer Firma ein allseits gefürchteter Mann, über dem praktisch nur noch der Chef steht. Alle anderen haben Angst, der Qualitätsmanager fände in ihrem Bereich eine Qualitätsabweichung. Nicht auszudenken. Ein Verweis vom Chef persönlich wäre die Folge. Klaus wollte heute niemanden sehen. Er schlich sich fast die Treppe hoch. Aber natürlich war Theo an seinem Arbeitsplatz. Günther freilich nicht, der wollte zum Skifahren noch ein paar Tage weg. „Frohes Neues.“, sagte Theo, nur kurz von seinem Bildschirm aufblickend. Klaus musste sich noch immer mit Theo dem Elektroprojektierer und Günther dem Serviceingenieur ein Büro teilen, das war ungewöhnlich für einen Mann in seiner Stellung. „Frohes Neues.“, erwiderte Klaus. Die beiden hatten sich nicht viel zu sagen. Es war eine Beziehung des gegenseitigen Duldens. Seltsamerweise war Theo scheinbar heute gut drauf. Sein breites Griensen war jedenfalls nicht zu übersehen. Ganz untypisch für ihn. Günther hätte Klaus schon gerne hier gehabt, denn zwischen den beiden Ingenieuren war so eine Art Freundschaft in den letzten Monaten herangereift, obwohl Menschen kaum unterschiedlicher sein konnten. Günther war ein Draufgänger und Frauenheld. Serviceingenieure sind immer Windhunde, die man schlecht kontrollieren kann. Dauernd unterwegs und keiner weiß so genau, wo auf der Welt sie sich gerade herumtreiben. Klaus würde wieder die tollsten Storys zu hören bekommen, wenn Günther vom Skifahren und dem Hüttenzauber zurückkäme. Klaus konnte nicht Skifahren und er war im Gegensatz zu Günther ordnungsgemäß verheiratet. Zudem war sein Wirkungsfeld ausschließlich hier am Standort der Firma. Hier musste er dafür sorgen, dass der hohe Qualitätsstandard gehalten wurde und keiner einen Fehler machte, der den TÜV veranlassen würde, dem Betrieb das Qualitätszertifikat wieder zu entziehen. Klaus musste ein Auge haben auf sämtliche Abteilungen. Auf Produktion und Versand genauso wie auf die Entwicklungsabteilung und den Verkauf. Die Abteilungsleiter taten alles, um nicht mit Qualitätsmängeln aufzufallen. Sie wussten, Klaus würde jeden Missstand in ihrer Abteilung sofort hoch melden. Klaus genoss deswegen nicht wenig Respekt bei ihnen, aber es war auch zu spüren, dass sie ihn nicht wenig hassten, weil er so was wie eine Petze war. Sie hätten Klaus in der Luft zerrissen, wenn er nicht wegen seines speziellen Amtes unter dem Schutz des Chefs gestanden hätte, was ihn praktisch unangreifbar machte. „Der Chef war schon dreimal hier unten und hat dich gesucht.“, hörte Klaus Theo sagen als er seinen PC hochlaufen ließ. „Er hat gesagt, du sollst gleich raufkommen, wenn du da bist.“ Herrgott, was war denn jetzt schon wieder los? Konnte man nicht einen Tag in Ruhe seine Arbeit machen? Klaus wollte jetzt nicht zum Alten. In den ersten Tagen des neuen Jahres war Klaus nie so richtig in Form. Er musste erst mal Luft holen und sich etwas schütteln, bis er wieder bereit war, im Zaumzeug zu gehen und sich einspannen zu lassen. Freilich konnte er dem Chef keinen Korb geben, aber zunächst wollte er noch seine Mails checken, um zu sehen, ob alles im Lot war. Komischerweise nahm der PC sein Passwort nicht an. Klaus versuchte es dreimal vergeblich, bis das Meldungsfenster mit dem Hinweis, er solle sich beim IT-Administrator melden aufploppte. Hatte er sein Passwort vergessen? Schlimmer konnte es gar nicht kommen, er würde Berentz rufen müssen. Berentz an so einem Tag zu behelligen mit einem Anwendungsfehler, wäre in etwa so schlimm, wie mitten im kältesten Winter in eine Bärenhöhle zu steigen und den Bären aus dem Winterschlaf zu reißen. Das Telefon läutete. „Kommen sie sofort hoch, lassen sie alles liegen.“, hörte Klaus den Chef mit seltsam gedämpfter Stimme sagen. Klaus musste unverzüglich hoch, jetzt auch nur fünf Minuten Zeit zu schinden, konnte gefährlich werden. Er ging nur 30 Sekunden aufs Klo zum Pinkeln, denn die Besprechungen mit dem Chef konnten schon mal 2 Stunden und mehr dauern. Der Chef thronte hinter seinem erhöhten Schreibtisch und gebot Klaus auf dem Stuhl davor Platz zu nehmen. Die Gesichtsfarbe des Chefs wirkte irgendwie grünlich. An der Weihnachtsfeier konnte dies nicht liegen, denn der Chef war ja bereits um kurz nach neun gegangen. „Sie wissen, dass ich ihnen mein volles Vertrauen geschenkt habe?“, fragte der Chef jetzt mit gepresst wirkende Stimme. Noch bevor Klaus sich eine passende Antwort zurechtlegen konnte fuhr der Chef fort. „Sie wissen auch, dass ich aus ihnen eine Respektsperson in diesem Hause gemacht habe.“ Freilich das wusste Klaus doch. Alle wussten es. Es war Klaus schleierhaft, worauf der Chef denn raus wolle. „Und sie glauben, mit dem, in sie gesetzten Vertrauen meinerseits, immer ordnungsgemäß umgegangen zu sein.“, setzte der Chef seine seltsame Fragerei fort. „Selbstverständlich Chef.“, gelang Klaus nun endlich eine Erwiderung, wenn auch mit schwacher Stimme. „Dann kommen sie mal hier um den Tisch herum und werfen sie einen Blick auf meinen Computer.“, forderte der Chef nun scheinbar ungeduldiger werdend auf. Klaus leistete der Anweisung des Chefs unverzüglich Folge. Was er dann auf dessen PC sah, ließ ihn allerdings zurücktaumeln und mit dem Hintern gegen die Wand fallen. Kurz war ihm schwarz vor Augen geworden. Er sah ein Foto bildschirmfüllend, das offensichtlich am Tag der Weihnachtsfeier im bundgeschmückten Sozialraum aufgenommen worden war. Klaus erinnerte sich, dass Günther an der Weihnachtsfeier wie jedes Jahr Bilder gemacht hatte. Diese Bilder wurden gewöhnlich immer am nächsten Tag von Berentz auf der Firmenintranetseite präsentiert, für alle sichtbar und zugänglich. Da konnte dann jeder noch einmal sehen, wie lustig und bunt es auf der Feier hergegangen war. Nicht selten sah man auch, wer mit wem da zusammengewesen war und sich amüsiert hatte. Das war alles menschlich, meist wurde da ein Auge zugedrückt, es war ja Alkohol im Spiel gewesen. Aber jetzt war da eine Person zu sehen, die auf einem Tisch tanzte. Eine leicht bekleidete Person. Soweit so gut das kann vorkommen, besonders wenn die Weihnachtsfeier schön und lang ist. Doch diese besagte Person hatte Strapse an. Das war schon ein bisschen peinlich. Noch peinlicher wird es, wenn diese Person bekannt ist, und zwar als männliche Person. Trotz des schummrigen Lichts und der etwas verzerrten Haltung dieser auf dem Tisch tanzenden Person war diese doch am wohlbekannten Gesicht eindeutig zu identifizieren. Leugnen zwecklos. Das Ganze musste unter dem Einfluss erheblichen Alkoholkonsums geschehen sein. „Das sind sie Herbarts. Versuchen sie erst gar nicht, sich rauszureden“. Die Stimme des Chefs war jetzt merklich lauter. „Können sie mir verraten, was sie dazu bewogen hat? Ich bin wirklich ein aufgeschlossener Mensch, aber das hier geht entschieden zu weit. Einen normalen Schwulen könnte ich vielleicht bei der Belegschaft jetzt noch durchdrücken, schließlich regieren die heutzutage ja schon Berlin, daran hat man sich gewöhnt, aber eine Transe wird das Personal niemals schlucken als Qualitätsmanager. Glauben sie auch nur einer hat künftig auch noch einen Funken Respekt vor ihnen. Die lachen sich kaputt, wenn sie in die Werkshalle kommen. Wenn ich daran denke, was ihre Ausbildung mich gekostet hat, alles zum Fenster raus geschmissen. Sie haben mein Vertrauen missbraucht. Niemals hätte ich gedacht, dass sie so einer sind, der unten drunter mit Frauenfummeln rumläuft. Ich habe für solche Figuren kein Verständnis. Irgendwo ist eine Grenze. Gehen sie mir aus den Augen, Mann.“ Klaus durchquerte unter dem hämischen Grinsen der Sekretärinnen das Vorzimmer und ging wie in Trance die Treppe runter. Warum hatte er an diesem Tag die Fummel überhaupt drunter gehabt? Es war wegen Günther gewesen. Klaus liebte einfach die spezielle Spannung, die in der Luft lag, wenn er Dessous unter seinem Anzug trug, während er mit Günther vertraut plauderte. Günther war die Art Mann, die Klaus von jeher wuschig machte. Als Klaus unten in seinem Büro ankam, lag die Kündigung bereits auf seinem Tisch. -
feedback jeder art Auf hohem Felsen
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Hoffnung & Fröhliches
Vielen Dank lieber Carlos. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Auf hohem Felsen
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Hoffnung & Fröhliches
Auf hohem Felsen Einsam geh‘ ich über Brücken. Endloser Verkehr strömt darüber hin. Wagen an Wagen drängt und drängt. Kluge Navis weisen den Weg. Der Fluss reißt das Land in den See. Morsche Pfeiler ächzen unter Last. Aufgestautes will sich Bahn brechen. Oben, dein Haus, auf hohem Felsen. -
Reinster Impressionismus. Toll! Liebe Grüße Hera
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feedback jeder art Améliechen
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Vielen Dank, lieber Carlos, deine Einschätzung bedeutet mir viel. Ich habe diese Geschichte tatsächlich zu 100 % erfunden. Ich wollte mal sehen, ob ich das kann. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Lass uns
Hera Klit kommentierte gummibaum's Thema in der Kategorie Hoffnung & Fröhliches
Schön geschrieben. Es hat mich sofort an das erinnert: "Wish you were here" von Pink Floyd. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Améliechen
Hera Klit veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Klaus stand fassungslos vor seinem aufgebrochenen Spind. Wie hatte sie das nur geschafft? Normalerweise war sie nicht zu den geringsten handwerklichen Tätigkeiten fähig. Und jetzt das hier. Mit seinem Brecheisen hatte sie seinen Spind in seinem Hobbyzimmer aufgebrochen. Das Vorhängeschloss war zu schwach gewesen. Hatte ihrer Neugier und ihrem Erkundungstrieb nicht standgehalten. Einige seiner Sachen waren herausgerissen und lagen verstreut auf dem Boden herum. Hoffentlich war nichts beschädigt. Klaus sammelte die Sachen ein und legte sie sorgfältig in seinen Koffer. „Wieso tust du mir das an?“, hörte er sie drüben im Wohnzimmer brüllen. Sie hatte ihn schon morgens auf der Arbeit angerufen und unter Drohungen aufgefordert auf der Stelle nach Hause zu kommen. Wenn nicht, würde sie die ganze Nachbarschaft zusammentrommeln, damit die alle sähen, mit was für einem Perversen sie verheiratet war. „Du bist doch krank, das ist doch offensichtlich.“, bellte sie weiter. Ihre Stimme überschlug sich fast. „Schaff‘ nur alles fort, die Kinder sollen das nicht sehen.“ Der Laptop, mit dem Klaus so viele aufregende Begegnungen vor der Cam, in langen Nächten in seinem Hobbyzimmer gehabt hatte, war Gott sei Dank vollkommen unversehrt. Klaus gab ihn zwischen die Sachen in den Koffer. „Da glaubt man, man kennt einen Menschen und dann stellt man fest, er ist nicht der, für den er sich ausgibt. Ich werde die Scheidung einreichen und ich werde das Haus und die Kinder bekommen und du wirst gar nichts mehr haben, dafür sorge ich du perverses, krankes Schwein.“ An ihrer Tonlage erkannte Klaus, dass sie bald wieder ihre Tabletten brauchen würde. Er fühlte sich jetzt etwas schuldig, weil er sie in diesen Zustand versetzt hatte. Obwohl er sie ja nicht darum gebeten hatte, seinen Spind aufzubrechen und in seinen Sachen zu schnüffeln. Das hatte sie sich jetzt schon selbst zuzuschreiben. Immer wollte sie genau wissen, wen sie neben sich hätte, ständig fragte sie ihn, was er denke und ob er sie noch liebe. All diese Frauenfragen. Ihm ging das schon lange auf den Geist. Hatte sie sich jemals gefragt, ob er sich noch von ihr geliebt fühlte? Ob das für ihn noch das Leben war, das er sich wünschte? Die Kinder, das Haus, die Hypotheken, der Hund der ständig Gassi gehen wollte und der beschissene Job, den er machte, um die ganze Chose am Laufen zu halten. Ihr war doch egal, ob er auf seine Kosten kam. Funktionieren musste er, wie ein aufgezogener Spielzeugroboter ohne Hirn und ohne seelisches Innenleben. Klaus begann sich zurechtzumachen und seine tollsten Sachen anzuziehen. Er prüfte sein Aussehen im Spiegel in der Spindinnentür genauestens. „Wenn du rauskommst, haue ich dir die Pfanne über den Schädel.“, drohte sie. Klaus wusste aus Erfahrung, dass sie zu hysterischen Gewaltausbrüchen neigte. Das war ein Grund, warum er niemals den geringsten Versuch unternommen hatte mit ihr zu reden. „Meine Mutter hatte mich ja gewarnt. So ein verweichlichter Kerl taugt nichts, hatte sie gesagt. Und jetzt behält sie verdammt noch mal wieder recht.“ Ihre Stimme wurde etwas nachdenklicher. Aber das hatte nichts zu sagen, Stimmungsschwankungen waren bei ihr an der Tagesordnung. Klaus musste sich fertigmachen, er wollte optimal, schön und wohlgefällig aussehen. „Denk nicht, dass ich deiner Mutter nicht alles sagen werde. Sie soll ruhig wissen, welches Subjekt sie gezeugt und aufgezogen hat.“, tönte sie vom Wohnzimmer aus, noch lauter werdend. „Ich werde das nicht geheim halten, darauf kannst du Gift nehmen, nein alle werden es erfahren, das sage ich dir, du Scheusal. Dein Chef schmeißt dich sofort raus, wenn ich ihm das stecke. So einen Monteur braucht der sicher nicht. Eine Blamage. Was werden die Leute denken, ich begreif das nicht.“ Jetzt klingelte es an der Tür. Seine Frau verstummte abrupt und lief hin, um aufzumachen. „Ist Améliechen da, ich möchte sie abholen.“, hörte Klaus jetzt eine sonore Männerstimme fragen. Klaus trat hinaus aus seinem Hobbyzimmer in den Wohnungsflur und rief mit der femininsten Stimme die ihm im Augenblick zur Verfügung stand, zu dem etwas antiquiert wirkenden älteren Herrn im Zweireiheranzug in der Wohnungstür, „Ja lieber Paul, ich komme schon.“ Seine Frau fuhr herum und sah Améliechens großen Auftritt. Sie musste mit ansehen, wie Améliechen in ihrem tollsten Zofenoutfit und herrlich mondäner blonder Lockenperücke, dem schwarzen Minikleidchen mit dem adretten weißen Kittelschürzchen, durch den Flur auf hohen Heels mit aufreizenden Schritten herantrippelte und dem wartenden Herrn an der Tür direkt in die Arme fiel. Die beiden küssten sich recht intensiv und dann hielt der Herr Améliechen den Arm hin, in den diese sich gekonnt einhakte. „Ich bin überglücklich, dich endlich mit zu mir nehmen zu dürfen, mein liebes Amélieche.“ sagte der Alte mit ehrlich bewegter Stimme und Améliechen antwortete, nicht weniger gerührt und aufgekratzt und mit neckischem Augenaufschlag, „Liebster Paul, die Freude ist ganz auf meiner Seite, glaube es mir“. Dann beobachtet die Ehefrau von Klaus noch fassungslos und ziemlich konsterniert, wie das ungleiche Paar Arm in Arm durch den Hausflur schritt und durch die schwere Haustür ins Freie trat. Der Hund wollte eigentlich Gassi gehen, aber er wurde in sein Körbchen geschickt und musste noch Stunden darin ausharren, bis sich jemand erbarmte, mit ihm rauszugehen. -
feedback jeder art Hohe Kreise
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Hoffnung & Fröhliches
Das war auch mein Gedanke. Wenn man diese Sonne zum Leuchten bringt, kann man überall gut leben. Vielen Dank. Liebe Grüße Hera -
feedback jeder art Hohe Kreise
Hera Klit kommentierte Hera Klit's Thema in der Kategorie Hoffnung & Fröhliches
Vielen Dank Anonyma. Du liegst in vielem richtig, nur das mit der Resignation würde ich nicht unterschreiben. Liebe Grüße Hera
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