Martyrium einer Woche!
Montagmorgen kurz nach sieben,
die ganze nacht lang wach geblieben,
zu viel Party, nicht gepennt,
wen gibt es der das nicht so kennt?
Die Arbeit ist die größte Qual,
ein warten auf das Schichtsignal,
und lässt der Arbeitseifer nach,
werd ich auch langsam wieder wach,
jetzt erst mal was Essen geh`n,
Im Café nach dem rechten sehn,
am selben Platz stundenlang kleben,
im Anschluss nach dem Leben streben,
mich mit ein paar freunden treffen,
trinken, lachen, lallen äffen,
um sieben schau ich auf die Uhr,
und dann die gleiche Prozedur,
Dienstag endlich Arbeit aus,
heute geh ich gleich nach haus,
es fängt der Kühlschrank an zu surren,
und der Magen an zu Knurren,
ich schau hinein es ist nix drin,
worauf an Unlust ich gewinn,
so ruf ich an beim Pizzabringer,
doch der zeigt mir den Stinkefinger,
bevor ich wie die letzten male,
nicht für meine Mahlzeit zahle,
kann ich mir die Pizza stecken,
soll am Hungertod verrecken,
das fand ich alles nicht sehr nett,
mit Torett geh ich ins Bett,
ich fluche und bin Wutentbrannt,
bis der Schlaf mich übermannt,
Mittwoch endlich Monatswende,
heute ist des Armuts ende,
auf dem Konto wieder Kohle,
die ich ohne zögern hole,
die Arbeit wieder mal kein Spaß,
und dann noch der Kantinenfraß,
danach ins Café wie immer,
und endlich mal ein Hoffnungsschimmer,
Ein Mädel macht mir schöne Augen,
sagt sie möcht’ gern an mir saugen,
ich bin rollig wie ein Hund,
und tu mein Einverständnis kund,
mach mich Seelisch schon bereit,
auf wunderschöne Zweisamkeit,
und abends dann Bei Kerzenschein,
lädt sie mich zum näherkommen ein,
Sie will das ich ihr Glied berühr!?!
Und ich setz ihn vor die Tür!
Donnerstag der Wecker schreit,
es ist soweit, Aufstehzeit,
die Augenlieder schwer und träge,
total verstopfte Atemwege,
möchte mir ein andres Leben borgen,
im Grunde so wie jeden Morgen,
und seh` ich mich im Spiegel drin,
dann glaub ich nicht das ich das bin,
Arbeit heute Extraschicht,
und kein Ende mehr in sicht,
am Stahl die Samthaut Ruinier`n,
den Arbeitsplatz mit Blut verzier`n,
letztlich nach 10 Stunden Qual,
ab dafür ins Stammlokal,
keine Alte Sau ist da,
ich sitz alleine an der Bar,
lass den letzten Tag revúe passiern,
beim Gedanken daran fängt es an mich zu friern,
drum lass ich’s denken lieber sein,
da kommt sie, äh, er zur Tür herein,
ich zahle und ich geh nach haus,
sperr alle meine Sorgen aus,
und trotzdem bin ich noch allein,
ich bin halt doch ein armes Schwein,
Freitag morgen ich bin froh,
unausgeschlafen sowieso,
die Arbeit läuft von ganz allein,
ach könnt´s nur jeden Tag so sein,
selbst Überstunden ziehn vorbei,
Wochenende, endlich Frei,
mann, heut muss wohl mein Glückstag sein,
der Wirt lädt mich auf Freibier ein,
sauf mir die Hucke Hackebreit,
so ist der Absturz auch nicht weit,
und nach der fünften Flasche schon,
weis ich nicht mehr wo ich wohn,
doch worüber soll ich klagen,
ich werd von Fröhlichkeit getragen,
ich lache und ich bin entzückt,
bis die Beherrschung mir entrückt,
von dort an kenn ich nur Gerüchte,
alles andre ist Geschichte,
Samstag morgen und mir ist nicht geheuer,
wach auf in feindlichem Gemäuer,
ich weis erst mal gar nicht was überhaupt los is´,
und über mir hängt so ein Poster von Brosis,
Erinnerung an gestern ist löchrig und lose,
und scheiße, wo ist meine Hose,
von der linken Seite schallt hin und wieder,
ein Schnarchgeräusch zu mir hinüber,
ich hebe die Decke und schau unten rein,
bin tief geschockt, das kann nicht sein,
der Typ von Mittwoch auch noch Nackt,
dann hat der Brechreiz mich gepackt,
nach Flucht steht mein Primärer Sinn,
doch ich keine Ahnung wo ich überhaupt bin,
und auf der Straße, Oh Herr Jesu Christ!
Wird mir klar dass das hier nicht Kempten ist,
ich frage in der Nächsten Bar,
der Wirt sagt: „wohl verlaufen, wa?“
ich steck in der Scheiße bis hin zu den Knie`n,
Verfickt, ich bin in Ostberlin,
Ich hab´s mal wieder übertrieben,
ich schau auf die Uhr – es ist Montag halb Sieben