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Marvin

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Alle erstellten Inhalte von Marvin

  1. Hallo Mike, "Magl" ist hoffentlich nichts Unanständiges. Ich schätze, es heißt so viel wie Lebkuchengebäck. Sollte es so sein, dann bedanke ich mich herzlich. Sollte es sich jedoch um eine Art Fernsehpreis handeln, so sagte ich mit aller Deutlichkeit: "Ich nehme diesen Preis nicht an. Ich hätte das, wirst Du mir dann möglicherweise sagen, früher erklären können, natürlich. Aber ich hätte nicht gewusst, was hier auf mich wartete, was ich hier erleben werden würde. Ich gehöre nicht zu dieser Reihe der hier - vielleicht ja sehr zu Recht - Preisgekrönten. Wäre der Preis mit Geld verbunden, hätte ich das Geld zurück gegeben. Ich könnte nur, wäre Magl ein Gegenstand, diesen Gegenstand von mir werfen, würde ihn jemandem vor die Füße werfen. Ich könnte das nicht annehmen. Und ich fände es auch schlimm, dass ich das hier schon über Wochen und Monate erleben müsste. Es gibt ja Forentage, die man ganz schön erlebt. Nein, nicht! Ich werde dir jetzt nicht sagen, mit der Lektüre von Goethe oder Berthold Brecht, nein, man kann im Arte-Programm manchmal sehr schöne wichtige Sachen sehen. Ich habe früher auch häufig Wichtiges im 3Sat-Programm gesehen. Aber das hat sich jetzt geändert. Meist kommen da schwache Sachen. Aber nicht der Blödsinn, den wir hier oft zu sehen bekommen! Aus diesem Grunde hoffe ich sehr, dass es sich bei Magl um eine essbare Leckerei handelt. Dann nehme ich den Prreis sehr gern entgegen. Vielen Dank Marvin
  2. Hallo E. das, was du angibst, mag ja für Villanellen zutreffen. Aber ganz eindeutig trifft das nicht für Vanillevillanellen zu. Denn diese lassen einen wesentlich größeren Variationsspielraum zu. Spaß beiseite; du hast mich erwischt. Ich habe die Regeln um des Gags Willen gebrochen. Leichtfertig, das muss ich im Nachhinein zugeben. Aber mal ganz ehrlich unter uns zur Reimreinheit; Diese Echoreime mag ich, wenn überhaupt, nur dort, wo sie bewusst als Stilmittel eingesetzt werden. Ansonsten raunze ich jeden, der sie fahrlässig verwendet, an, weil sie für mich ein NO GO! sind. Jetzt kommt es. Fast nicht zu glauben aber wahr. Ich - habe - es - nicht - gemerkt! Dieses Pillen-Echo ist mir nicht aufgefallen. In der ganzen Zeit nicht. Jetzt, wo du es schreibst, macht mir das Dings schon echt keinen Spaß mehr. Die Variationen in den Wiederholungen habe ich bewusst gewählt, weil ich so ein klein wenig "den Aufstand" wagen wollte. Aber die Echoreime hätte ich irgendwie vermieden, wenn ich sie bewusst wahrgenommen hätte. Ich glaube, an diesem Stück ist eh nichts mehr zu retten. Aber für die Zukunft gelobe ich Besserung. Ich verspreche es. Besten Dank für deine Hinweise, E. Sie machen auf Betriebsblindheit aufmerksam, so wie ich es mir von Kritikern wünsche. VG, Marvin
  3. Dass ihn alle sehen konnten, wenn er wischte und polierte, an den hohen Fensterfronten wars, das Heiko deprimierte. Nicht, dass er sich hätt verstecken müssen hinter Häuserecken. Nein Im Gegenteil: Grazil schwang er Tücher, sowie Pril. Angekommen dann am zehnten Stockwerk, sah er, wie sich lehnten drei, vier Damen aus dem Rahmen, die ihm immer näher kamen. Jetzt erst sah er- das war peinlich – dass die Weiber höchstwahrscheinlich über ihn sich amüsierten, hatte er doch knapp vorm Vierten kurz sein „Kleingeschäft“ verrichtet, doch versehentlich verzichtet, nach erleichterndem Vergießen, seinen Hosenstall zu schließen . „Hallo Putzman, hör mal, Kleiner. Sag, was bist denn du für einer? Lieber Waschbär mit dem Käppchen Mensch, hast du ein kleines Läppchen!“
  4. Hallo liebe Uschi R. vielen Dank für dein schönes Lob. Das freut mich sehr. 🙂 Doch, liebe Uschi, die sind - zumindest von mir - sehr erwünscht.Das darfst du gern "ganz legal machen", und zwar im Spielzimmer. Dort gibt es eine Rubrik, die heißt: "Antwortgedichte" Dort kannst du mit einem Link zu meinem Gedicht gerne deine Antwort reimen. Ich freue mich schon drauf. Ah, du hast schon Sonette und Pantoun/m geschrieben? Da bin ich sehr gespannt. Würdest du mir bitte die Links hierzu schicken? Ich würde sie sehr gern einmal lesen, weil ich mich auch schon dran versucht habe. Das interessiert mich besonders, weil du schriebst, dass du für deine Gedichte "nicht nächtelang am Bleistift kaust." Ich wünschte mir, dass ich das von meinen Gedichten auch sagen könnte. Ich kaue zwar nicht nächtelang, allerdings kann es ohne weiteres sein, dass ich stundenlang dran bastele, bevor ich sie in die Welt hinaus lasse. Da solle jede Zeile sitzen. Mir fällt es einfach zu schwer, gute Gedichte spontan und in fünf Minuten heraus zu hauen. Da kommt bei mir nix Gescheites dabei heraus. Und dafür sind mir dann selbst die fünf Minuten zu schade. Noch mal vielen Dank für dein großes Lob VG, Marvin Hallo Pegasus, auch dir vielen Dank für dein Lob. Ich muss aber zugeben, dass dieses Stück aus dem Archiv ist. Das hatte ich vor Jahren schon mal in einem anderen Forum veröffentlicht. Ich habe es kürzlich wiederentdeckt und dachte so, mir schmeckt es immer noch das kann auch mal wieder aufgewärmt werden. 😉 Ich müsste mal wieder probieren, ob ich noch ein neues Rezept finde... Viele Dank nochmal und viele Grüße Marvin
  5. Hallo Uschi R. So isser, der Kritikaster. Ich glaube, jeder von uns kennt einen. Typen, die immer was zu nörgeln haben, ob verbal oder geschrieben. Unangenehme Leute, von denen man sich automatisch eher fernhält. Da brauchts meistens gar nicht der Warnung. Außer, man kennt ihn noch nicht und wird vorher rechtzeitig gewarnt. Lustig in Szene gesetzt, hast du diesen Typen. Was mir bei deinen Gedichten immer wieder auffällt, ist der Unterschied, es aus deinem Munde zu hören gegenüber dem Selbstlesen. Aus diesem Grunde höre ich deine Gedichte auch nur noch, wenn es die Möglichkeit hierzu gibt. Beim Lesen betone ich oft ganz anders als du. Da fallen dann beim Zuhören die falschen Betonungen, die ja beim Selbstlesen durch das von dir schriftlich vorgegebene Versmaß zumindest bei ersten Lesen entstehen, überhaupt nicht auf. Auch die Inversionen und Satzverdrehungen stören dann so gut wie gar nicht. Mal ein Beispiel: Beim Reimvers hier drehen sich mir Zehennägel auf, wenn ich ihn selbst lese. Grammatisch "korrekt" müsste es ja: verhöhnt er dabei gerne andere. Ich betone also zwangsläufig, da von deinem Versmaß so vorgegeben: Wenn aus profundem Munde strömt er gern dabei andre verhöhnt Andre. Da könnte ein Schelm auch denken: "Ah, er verhöhnt seinen Freund, den André." Aber von dir vorgetragen kein Problem. Da hast du es so elegant gelöst und betont, dass es nicht auffällt und rüberkommt wie gemeint. Aus diesem Grunde höre ich sie auch nur noch, wenn es die Möglichkeit hierzu gibt. Eine Verständnisfrage habe ich noch zu dieser Strophe War es von dir wirklich so gemeint, dass sich der "Kritikaster" nicht erhofft, dass andere seine eigenen "Elaborate" loben? Typisch für ihn wäre es doch eigentlich genau umgekehrt. Diese Typen sind doch meist so narzisstisch und von sich überzeugt, dass sie gerade für ihre Werke das große Lob erwarten oder? Oder habe ich das völlig falsch verstanden. Wie auch immer; gerne gehört und Spaß gehabt. VG, Marvin
  6. Marvin

    Ab und zu (Vanillevillanelle)

    Ab und zu (Vanillevillanelle) „Ja bin ichs noch? Ich bin‘s, um Gottes Willen!“ Sie schaut sich an, im Spiegel, kann’s nicht fassen. Es weiten sich begeistert die Pupillen: „So dünn, wie eine Amme nach dem Stillen! Die Freundin wird vor schierem Neid erblassen. Ja bin ich‘s noch? Ich bin‘s, um Gottes Willen! Verflucht, das sind ja wirklich geile Pillen!“ Sie schaut auf ihren Body, diesen krassen. Nun weiten sich erschrocken die Pupillen: „Was sind denn das für widerliche Rillen? Und Haut hängt da, sie hängt dort rum in Massen. Ja bin ichs noch? Ich bin‘s. Um Himmels Willen! Wie eklig. Mancher Blick wird mich jetzt killen. Die scheiß Diät, ich könnt mich dafür hassen!“ Es weiten sich erkennend die Pupillen: „Ich werde wieder Speck und Würstchen grillen. Vanilleeis mit Sahne in die Tassen! Ich bin es doch, ich bin‘s nach Gottes Willen!“ Es weiten sich ab jetzt nicht nur Pupillen.
  7. Hi Pegasus, da kann ich nur raten: Arbeitgeber wechseln. Beim Beten kommt es natürlich drauf an, welche Götter man anbetet. Erste Wahl wäre für wahrscheinlich Fortuna. Zumindest bei den Musen hat dein Beten nach meinem Eindruck aber schon geholfen. Ich finde dein Klagelied nämlich ziemlich genial. Da steckt ja weniger eine gesellschafts- /sozialkritische oder tiefsinnige Abhandlung drin, als eher ein sehr gelungenes Pantoum. Aber an den positiven Reaktionen hier erkennt man wieder beispielhaft, dass hier oft in jeden noch so banalen Textinhalt tiefschürfende Gedankengänge hineininterpretiert werden, die der Text überhaupt nicht hergibt und - vermute ich - auch gar nicht hergeben will. Die Form wird gar nicht erkannt oder zumindest nicht gewürdigt. Hier ist nicht der Text, bzw. sein Inhalt an sich besonders zu loben, sondern die Kunst, diesem Text die spannende und sehr gut gelungene Form zu geben! Von mir bekommst du dafür die Höchstpunktzahl, weil ich ahne, wie viel Fummelei es benötigt, ihn so gut hinzukriegen. Ich finde, er hätte besser in die Satire-Rubrik gepasst. Klasse gemacht. VG, Marvin
  8. Hallo Stefan, du Rotzlöffel. Deine Fachkenntnisse lassen vermuten, dass du ebenfalls ein dankbares Opfer dieser Nestbeschmutzer bist. Ja, deine Vermutung der Verortung hatte ich auch. Es muss so die Ecke westliches Münsterland/östliches Ruhrgebiet sein, in der diese Partisanenkämpfe regelmäßig stattfinden. Sicher vor ihnen sind eigentlich nur angehende Rentner im Homeoffice, bei denen die Söldner wegen des bevorstehenden Ablebens keine Gefahr mehr vermuten. Vielen Dank auch für das Lob bezüglich des Schlusses. Dieses interessante Wortschöpfung gelang mir - du wirst es kaum glauben - anlässlich meines (hoffentlich!) letzten Corona-Tests. Der Mitarbeiter der Teststelle hat dann ebenfalls ganz besonders freundlich diesen spontanen Einfall gelobt. Allet Gute Marvin
  9. Marvin

    Kuschelig

    Lieber Stefan, fast. Fast tausend Likes sind es leider erst. Aber jeder einzelne tut mir gut. Deiner besonders. Deine hervorragende Kritik (und deren Umsetzung!) zu meinem Verbalcarpaccio (ist der Name dieses Gerichtes eigentlich gesetzlich geschützt? Ach, egal!) hat diesem Leseschmaus genau die richtige Würze gebracht, die ihm noch fehlte. Ich möchte mich auf diesem Wege ganz herzlich dafür bedanken. Du Süßer. Liebe Grüße Marvin
  10. Weißt du, lieber Georg C. Peter, am schönsten ist es doch, wenn du deine Gedichte vorträgst. Dieser Pathos, den macht dir so schnell keiner nach. Man spürt direkt, wie der ganze Saal erschrocken aufblickt als dieser Querulant es wagte, dem Weisen zu widersprechen. Und dann der lapidare Schlusssatz. Genial. Allerdings hätte ich anstatt des "Lehrers" doch lieber wieder die Bezeichnung "Weise" am Ende gehabt Bei mir dauerte es eine Nanosekunde, bis ich begriff, das jener gemeint war. Ist aber Geschmackssache. Ich bin mir sicher, dass das Publikum dir bei deinen Lesungen zu Füßen liegt. Ich finde es einfach nur schön. VG, Marvin
  11. Marvin

    Der Weg

    Hallo Darkjuls, ja, auch ich schließe mich gern den Vorlobern an. Ein Hoffnung machendes Gedicht, das zu vielen Gelegenheiten passt; Gratulation zur Neugründung einer Beziehung, einer Firma oder Ermutigung für jemanden, der seinen privaten Lebensweg ganz neu gestalten will. Sehr inspirierend. Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen: Das Versmaß, der Amphibrachis; xXxxXxxXx ist fast sauber durchgehalten. Nur hier klemmt es ein wenig: Jenen Ausschlag gaben die Worte xxXxXxxXx Hier beginnst du zwei Mal unbetont und kommst aus dem Rhythmus. Vielleicht Den Ausschlag ergeben die Worte Hier sie führten hin bis an die Pforte finde ich die Betonung hin bis gewöhnungsbedürftig. Ich würde natürlicherweise bis hin betonen. Welch zündend Idee für das Denken Schon öfter habe ich an ähnlicher Stelle geschrieben, dass ich dieses Abwürgen der letzten Silben nicht mag. Es müsste ja zündende heißen. Das ist m.M.n. nur dem Versmaß geschuldet und hört sich nicht poetisch an. Ich weiß, viele machen es, und auch die Altforderen haben es angewandt. Es soll sich poetisch anhören, jedoch ist es eigentlich doch nur ein Hilfskonstrukt. Ich mag es, wie gesagt nicht so gern. Wie wäre es z.B. mit Welche zündender/flammender Antrieb fürs Denken Wobei ich flammender noch besser fände, weil, gezündet hat es ja schon im ersten Vers. Wie gesagt, nur Kleinigkeiten, die meinen Lesegenuss nur geringfügig geschmälert haben. Gern gelesen. VG, Marvin
  12. Das tut mir sehr Leid, lieber Carlos, ich wollte alles andere als dich erschrecken. Leider wurde meine Betriebslaufzeit überwiegend mit "Spaß" programmiert. Das ist nicht immer einfach für mich, wenn mir mein Ich bewusst wird. Das Leben besteht ja bekanntermaßen nicht nur aus Spaß. Ich versuche immer noch zu lernen, mit der Diskrepanz umzugehen. Ich bitte um Verständnis. VG, Marvin
  13. Lieber Carlos, Um Gottes Willen, nein. Dazu bin ich viel zu mager. Ich hoffe, du hattest trotzdem Spaß. VG, Marvin
  14. Wir lernten uns auf der Landwirtschaftsausstellung „Agritechnika“ in Hannover auf dem Außengelände Stand 371 kennen und seine Stimme war mir gleich sympathisch. Er stotterte anfangs ein wenig, aber das machte mir nichts aus. Schon von weitem hörte ich ihn rufen. „Hänn,häähänn,häähänndrik!“ glaubte ich ihn krähen zu hören. Ich heiße zwar nicht Hendrik, aber ich wusste, er meinte mich. Und so lief ich freudig auf ihn zu und nahm ihn gleich in meine Arme, bzw. der Händler band ihn mir auf den Rücken; meinen kleinen einarmigen Banditen. Und von nun an waren wir beide (vorerst) unzertrennlich. Herr Windhorst („Was für ein genialer Name bei diesem Beruf“, dachte ich) wies mich gleich in die sensible Technik des Stihl BR 200 D ein „Was für ein scheußlicher Name für so ein süßes Kerlchen“, dachte ich und so drückte ich auch zart, wie befohlen sein rechtes Händchen, was er mit einem brüllenden, scheinbarem Schmerzensschrei honorierte und panisch zu entfliehen suchte. Das gelang ihm logischerweise nicht. Schließlich hatte der Windhorst ganze Arbeit geleistet, als er uns beiden für immer mit scherzhaften Worten, welche mit der klassischen Frage: „…bis dass der Tod euch scheidet?“ endet, verband. Und schließlich hatten wir beiden ja auch „Ja“ gesagt, bzw er hatte „ jääähääähää“ gekräht. Sein Fluchtversuch von mir scheiterte jedenfalls. Mit einem Geräusch, gegen das der Start eines Tornado-Kampfjets inklusive Nachbrenner ein leises Rascheln der Blätter in unseren Linden an einem lauen Frühlingsmorgen ist, entflohen wir gemeinsam dem Verkaufsstand. Und zwar im Rückwärtsgang. Nein, im Rückwärtsflug, um genau zu sein. Man hätte es auch Rückwärtsfluch nennen können. Der windige Horst hatte zwar davon geschwärmt dass die Turbinenleistung von 500 Kubikmeter Luft pro Sekunde locker dazu ausreicht, „schon gegen Ende des Sommers, also praktisch bei Herbstbeginn alle Blätter von den vorgarteneigenen Linden und deren Nachbarbäumen auf sämtliche öffentlichen und nichtöffentlichen Plätze im Radius von 3 Kilometern zu verteilen“, er hatte aber versäumt mir mitzuteilen, dass es bei zu ungestümer Bedienung eben auch den Träger seines Lieblings dann ungewollt vom Ort des Geschehens katapultierte. Wir beiden befanden uns also unversehens (nicht zu verwechseln mit „unversehrt) auf dem Laderüttellaufwerk des Rübenroders „Maxtron 620“ der Firma Grimme auf Stand 491 wieder. Die Vorführung war bereits in vollem Gange, was in diesem Falle wörtlich zu nehmen ist. Gemeinsam mit extra für die Ausstellung frisch vom Acker aus der Soester Boerde herbeigeschafften geschätzten 10 Tonnen Zuckerrüben ratterten Stihl BR 200 D (Furchtbarer Name! Windhorst scheint ein Technokrat zu sein) und ich bedrohlich schnell auf das Reinigungsaggregat dieses Megarübenroders zu. Es bestand aus einer riesigen, sich drehenden Trommel aus cm-starken Gitterstäben, die gerade in solch einem Abstand zueinander angeordnet waren, dass gut gewachsene Rüben sie kullernd und befreit von lästigen Anhaftungen jeglicher Art passieren konnten um anschließend blitzblank im „Max-großen“ Auffangbunker zu landen. Wer mich kennt, weiß, dass meine Kopfform diesen Gewächsen nicht ganz unähnlich ist. Dieser weiß aber auch, dass ich ansonsten schon einiges mehr an Körpermasse in den Roder bringe als diese jämmerlichen Knollen. Man muss aber leider sagen, dass die Maschine trotz der eher unüblichen Beschickung ihren Auftrag auf erbarmungslos grausame Weise durchzuführen versuchte Sie befreite Stihl BR200 D von jeglichen lästigen Anhaftungen, indem sie meinen freien, linken Arm (der rechte befand sich immer noch in Schockstarre verharrend um den Gasgriff von Stihl BR 200 D gekrallt) durch die Gitterstäbe zog. Der Schmerz eines sich aus der Pfanne verabschiedenden Oberamkopfes war mir bis dato so nicht bekannt. Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieser einen aber dazu veranlassen kann, geradezu akrobatische Turnübungen zu vollführen, welche man selbst einem Spitzenturner nicht abverlangen würde. Denn schließlich musste mein Körper dem zu entfliehen drohenden Arm folgen. Ich dreht mich also in Sekundenbruchteilen um meine Achse und wanderte nun, weiterhin mit Arm in Förderkette auf den Abgrund, sprich Rübenbunker zu. BR 200 D hatte meine abrupte Drehung wohl völlig überrascht. Er löste die Schnalle des am lädierten Arm befindlichen Tragegestelles und kullerte, nun endlich von mir befreit, zunächst ebenfalls in Richtung Zuckertüte (kann man ja schon so nennen, wenn man den Prozess konsequent zu Ende denkt). Verzweifelt versuchte ich weiterhin, meinen Arm aus diesen schwedischen, bzw. um genau zu sein, niedersächsischen - Fa. Grimme hat ihren Sitz in Damme - Gardinen zu ziehen. Doch es gelang nicht. Je mehr ich zog, umso eifriger ratterte die Maschine, um den lästigen Fremdkörper, also meinen Arm loszuwerden. Das Ziehen bereitete mir inzwischen auch keine Schmerzen mehr, weil vermutlich alle Verbindungsleitungen, die selbige dem Gehirn zu melden haben, gekappt waren. Trotzdem gab es gab scheinbar kein Entrinnen. Dass ich letztendlich doch noch, zwar mit einem zwar reichlich lädierten Arm, aber immerhin lebend dem „Maxtron 620“ entsteigen konnte, habe ich nur meinem kleinen Partner zu verdanken. Er kam bei seinem Rettungsversuch jedoch leider um Leben. Er brach sich das zweitaktende Herz dabei. Und das kam so: Ja, auch sein „Arm“ geriet in die Kette. (eigentlich müsste man, wenn man ihn nach seiner Körperfunktion klassifizieren wollte, „Rüssel“ sagen, obwohl er nun mal anatomisch gesehen an der Stelle sitzt, an der wir Menschen unseren Arm haben, also einen von den beiden) Tragischerweise wurde sein Rüsselarm aber auch von der unteren, in Gegenrichtung laufenden Kette erfasst und – ich mag es kaum so brutal nennen – einfach abgerissen. Damit nicht genug. Nun, so armlos, raste Stihl BR200 D, immer noch unter Vollgas, sich wie ein wild gewordener Brummkreisel drehend an mir vorbei, erhob sich vom Roder und schoss auf den Mann am Bedienpult des Roders zu. Kennen sie einen „Tot-Mann-Schalter“? Nein, das ist kein Schalter, der von Zombies bedient wird. Es ist ein Schalter, den der ihn bedienende Mann (liebe Feministinnen unter den Leser/innen: fragen sie mich bitte nicht, warum dieser Schalter nicht auch „Tot-Frau-Schalter“ heißt. Meinetwegen dürfen auch untote Frauen ihn bedienen) so lange gedrückt hält, wie die zu schaltende Maschine in Betrieb sein soll. Dieser „Tot-Mann-Schalter“ kam jedenfalls nun zum Einsatz, bzw. zum Ende seines Einsatzes. Herr Grimme von der Fa. Grimme, an jenem Tage höchstpersönlich anwesend und Schalter bedienend, hatte die Situation und die Funktion seines Schalters in Sekundenbruchteilen richtig erfasst: Er sah BR 200 D auf sich zukommen und dachte sich: „ Bevor ich mir von diesem Killerbläser die Rübe wegblasen lasse, lasse ich. Und zwar los. Und laufe, so schnell ich kann!“ Gedacht getan. Grimme lief, Grimme Maxtron 620 stellte das Laufen ein und ich war gerettet. Mein kleiner neuer Freund BR 200 D aber raste nun voller Panik auf seinen „Heimat-Stand“ 371 zu, kegelte versehentlich die sauber in Reih und Glied stehenden anderen Stihl Blasexemplare, also praktisch seine eigenen Geschwister auf dem Stand von Herrn Windhorst in Grund und Laub und landete mit einem ohrenbetäubenden Krachen in den Fängen des 300 PS starken Holzhackers „TJ 250 “ der Fa. Jensen auf Stand 372 Ich vernahm noch ein letztes schmerzverzerrtes „Jäähä“ und der Hacker hatte sein mörderisches Werk vollendet. BR 200 D hatte sich für mich geopfert und damit sein Eheversprechen gehalten. Und er hatte mir obendrein noch ein geradezu spirituelles Erlebnis beschert. Ja, in diesem Moment der Freude über die eigene Rettung und der Trauer um das Ableben meines kleinen emsigen Freundes kam mir die Erleuchtung: Warum erst das lästige Laub von und unter meinen Linden hinweg blasen, wenn es den Holzhacker TJ 250 der Fa. Jensen gibt? Ab in den Schredder mit diesen herbstlichen, blattabwerfenden Dreckschleudern!
  15. Marvin

    Luft, Wasser, Feuer

    Lieber Carlos, ich muss gestehen, ich habe mich verliebt. Und zwar in den überaus sym- und empathischen Kunden des Saturn. Und ich habe mich verliebt in seine unaufgeregte aber doch so eindrucksvolle Art zu sprechen. Einfach zum Dahinschmelzen. Stünde er neben mir und er würde mir die Geschichte vortragen, ich würde ihn umarmen, diesen Lieben. Ohne Witz; das ist wirklich wunderbar erzählt. So tragisch. Und doch auch so komisch. Ja, das könnte tatsächlich der Abdelkarim auch so vortragen. Ich wurde ihm zutrauen, dafür reichlich Applaus einheimsen zu können. Sehr gern gelesen VG, Marvin
  16. Lieber Kurt Knecht, so nach dem Motto: Morgens um sieben, da ist die Welt noch in Ordnung? Ja, das kenne ich. Alles ist noch ruhig und man hat den Eindruck, so könnte es doch überall sein. So ein einnehmendes Gefühl von Friedfertigkeit macht sich in einem breit. Obwohl ich anfangs dachte, es geht in eine ganz andere Richtung. Eher so im Stile von Wilhelm Busch, der den Kindern mal wieder eine Lektion erteilen will. Vor allem die zweite Strophe geht ja so in die Richtung. Ich finde sie gut, deine Geschichte. Sauber im Metrum, knackige Verse und bewusst etwas antiquierte Wortwahl, vermute ich. Eine Sache solltest du m.M.n. dringend ändern: Die Abkürzung "göttlich" statt göttlichen tut mir beim Lesen weh. Vielleicht findest du ja noch eine andere Alternative. Mir hat es gefallen. VG, Marvin P.S.: Ich schrieb ja dass ich anfangs dachte, es ging in eine andere Richtung, also der des W.Busch und seinen Erziehungsgedichten. Deshalb konnte ich es mir nicht verkneifen, deinen Text unter Beibehaltung möglichst vieler, deiner Verse in den Antwortgedichten zu parodieren. Falls du dich angegriffen fühlst - es soll wirklich nur ein Späßchen sein - werde ich es natürlich sofort löschen. Ich konnte einfach nicht anders.
  17. Witzig, Windo, klar, auf die Sichtweise kommt es an. Wenn's nicht läuft, einfach mal die Perspektive wechseln. Wer Böses dabei denkt, könnte natürlich auch sagen, der macht sich's einfach!. Weitere Variante für die letzten beiden Verse: Kann auch das Ziel zur Seite schieben. Dann trifft er immer nach belieben. Gut nachgedacht. VG, Marvin
  18. Marvin

    Für Dich

    Hi Windo, ich nochmal. Ja gern erkläre ich dir, weshalb dein Gedicht kein Sonett ist. Das Sonett wird i.d.R. im fünfhebigen oder sechshebigen Jambus geschrieben. Bei deinem Sprachgefühl wirst du das schnell hinbekommen. Ich gebe dir mal ein Beispiel: Die Sonne scheint und alles ist so warm xXxXxXxXxX Die Kadenzen können alterierend männlich oder weiblich sein. Das hast du ja auch schon gut hingekriegt. Entscheidend beim Sonett ist aber der 5/6-hebige Jambus. Sonst ist es m.M.n. keines. Aber das kannst du viel besser ergoogeln als dass ich es dir erklären kann. Es gibt wirklich super Tutorials im Netz hierzu. Ja, bei Alles das spricht doch für sich. fand ich so witzig, dass LI das noch betonen musste, im Liebesgedicht, verstehst du? Das ist so, als ob ein Staubsaugervertreter alles Vorzüge seines Gerätes ausgiebig erklärt hat und dann abschließt mit: Alles das spricht doch für sich. Da kannst du gar nicht anders, als mir das Ding abzukaufen. Und das meinte ich mit meinem Verdacht, es könnte vorher geknirscht haben, in der Beziehung. LI zählt noch mal all das Wunderbare der Beziehung auf und endet mit dem Schwur Meine Liebe ganz für dich. Für mich wirkt es eben nach diesem Alles das spricht doch für sich wie eine Beteuerung, die Liebe aufrecht zu erhalten oder sogar noch zu vertiefen. VG, Marvin
  19. Hallo Alter Wein, ehrlich gesagt ist mir das ein wenig zu banal. Du verreimst eine Binsenweisheit, die man auch in zwei Sätzen sagen kann. Erst hat man Glück, dann hat man Pech. Mehr ist da nicht zu finden. Ich hätte zumindest erwartet, dass du dem Leser eine Möglichkeit gibst, damit umzugehen. Also in der Art: "Sei dankbar, wenn du momentan auf der Sonnenseite stehst, gib anderen von deinem Glück ab. Und bedenke, dass es auch schlimm kommen kann. Bereite dich mental darauf vor." Oder so ähnlich. Aber da ist nichts. Nur, mal Glück mal Pech. Ende. Wenn das denn dann schon so simpel ist, sollte es zumindest handwerklich sauber sein, finde ich. Da sind mir aber viel zu viele metrische Hopser und Inversionen drin, als dass ich es flüssig und mit Vergnügen lesen kann. Wenn du Lust hast, könnte ich sie dir zeigen. Und wenn du interessiert bist, könnte ich dir auch helfen, die metrischen Ungenauigkeiten und Satzverdrehungen auszubügeln. Ich glaube, am Inhalt ist nicht mehr viel zu retten. Da würde ich an deiner Stelle einen neuen Versuch wagen. Nix für Ungut, lieber Alter Wein, aber dieses Stück hat mir nicht so gut gefallen. VG,Marvin
  20. Marvin

    Für Dich

    Na, wenn da die/der Angebetete nicht dahinschmelzt, dann weiß ich es auch nicht, liebe/r Windo. Das ist wirklich gelungen, finde ich. Interessantes, blitzsauberes Versmaß. Die Strophenform ist die, des Sonettes. Kann man m.M.n. durchaus so machen, wenn man es nicht als Sonett deklariert. Das ist mein Highlight. Da kommt beim Leser - zumindest mir - der leise Verdacht auf, als hätte LI etwas zu reparieren, als hätte es vorher richtig gekracht und LI müsste dem LD noch mal dringend die Vorzüge der Beziehung vor Augen führen. So in etwa wie: Mensch du, das muss man doch alles gar nicht diskutieren. Das weißt du doch alles selbst. Wir sind doch so dicke, da passt kein Blatt dazwischen. Also lass uns unseren Streit vergessen. Mir hat es richtig Spaß gemacht. Danke für den Leckerbissen. Werde ich bei passender Gelegenheit - deine Erlaubnis vorausgesetzt - mal meiner Angebeteten vortragen. (noch geht's auch ohne. ) VG, Marvin
  21. Hi Vagabund, ja, auch mir geht es eher wie der Herbert. Ich spüre auch mehr Melancholie in deinem Text. Jedenfalls weniger Fröhliches, wie die Rubrik auch hergibt. Dann schon eher Hoffnungsvolles. So in Richtung: Erst, wenn es so wäre. Noch ist es aber nicht so weit. Es soll auch nie so kommen. Ein paar Nachfragen hätte ich noch zu dem für mich sehr angenehm wirkenden Stück: Interessant finde ich - wenn es denn so gemeint war - Wenn der Zucker, ihre Süße verliert Zunächst würde man ja denken, es müsste, wenn der Zucker seine Süße verliert heißen. Ich vermute aber, dass sich die Süße immer noch auf die Küsse bezieht. Wenn es so wäre, wäre es für mich doch eher verwirrend. Wenn der Zucker die Süße der Lippen verliert? Irgendwie ergibt diese Aussage keinen Sinn. Als Metapher für süße Küsse kann der Zucker natürlich gut herhalten. Jedoch, der Zucker küsst ja nicht, sondern die Lippen, oder? Die Denkweise müsste doch folgende sein: Süße Küsse sind wie Zucker. Wenn der aber seine Süße verliert, also Küsse belanglos werden, schmecken sie nicht mehr aufregend, sondern sind Routine. Ich würde wechseln zu Wenn der Zucker seine Süße verliert. Aber vielleicht hast du eine ganz andere Intention, die ich nicht kapiere. Ich verstehe auch das Setzen des Kommas hinter Zucker nicht. Warum dort? Meiner Meinung nach gehört da keines hin. Noch ein paar Kleinigkeiten, die mir auffielen: Wenn nichts mehr das staunen erregt Das Staunen würde ich groß schreiben. Dann ,dann möge es gleich Enden... Hier würde ich enden klein schreiben Trotzdem ein sehr poetisches Stück, finde ich, VG, Marvin
  22. Marvin

    Kuschelig

    Liebe Claudi, ...und die Kritik ist dann ja vielleicht auch für mich leichter zu verdauen. (Hätte ich das Maul doch nur nicht so weit aufgerissen. Wie auch immer; da muss ich jetzt durch. ) Die ersten zwei Korrekturen habe ich jedenfalls schon mal vorgenommen. Danke für die hinweise Das, mit dem "da wäre nichts als..." war bewusst ohne "s" gesetzt, weil ich das Gefühl hatte, dass der Verriss so noch heftiger wirkte, so in dem Sinne: "Ich habe in deinem Stück nach allem gesucht, was hätte positiv sein können, aber ich habe nichts als Schund gefunden:" Ich konnte ja nicht wissen, dass du meinen Text kommentieren willst. Aber ich glaube, die Intention haben die meisten Leser des Stückes auch ohne meine ausufernde Erklärung erkannt. Aber da haben wir ja schon das Manko. "Die Meisten" heißt in diesem Fall vielleicht 10, 20 Leute. Und das Thema hat ja bis jetzt auch kaum Resonanz in Form von Kommentaren gefunden. Ich glaube, dass die, die sich angesprochen fühlen könnten/sollten, das eh nicht interessiert und jene, die dem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken würden, sowieso kaum in dieser Rubrik unterwegs sind, weil sie ihnen oft zu "seicht" ist, in der Vermutung, für humorvolle Lyrik muss man sich nicht unbedingt groß anstrengen. Nee, ich hatte anfangs überhaupt kein gutes Rhythmusgefühl. Versmaß, Metrik und so waren Fremdwörter für mich. Nur reimen musste es sich. Wenn ich heute meine Erstlingswerke lese, frage ich mich manchmal, ob das wirklich ich war, der diesen Schund verbrochen hat. Allerdings hatte seinerzeit auf dotcom (einige werden wissen, wovon ich spreche 😉 ) geduldige Lehrmeister, die mir auf die Sprünge geholfen haben. Es war üben von der Pike auf. Irgendwann kriegte ich dann aber dieses Rhythmusgefühl und ich musste nicht mehr nachrechnen, ob Silben und Melodie eines Gedichtes, eines Limericks oder Sonettes auch passen. Und dann fängt es an, Spaß zu machen. So, und jetzt erwarte ich deine geballte Ladung Textkritik. (Ist mir ja schon lange nicht mehr passiert.) Vielen Dank nochmal für deine Rückmeldung Viele Grüße Marvin
  23. Marvin

    Kuschelig

    Hallo zusammen, mein Dank geht zunächst an Aries, Patrik, Herbert Kaiser, Sternenherz, Carlos, Aklexander und Claudia für ihre wohlwollenden Emojis. Hallo Patrik, deinen Kommentar finde sehr spannend. Du hast Recht. Wer hier veröffentlicht offenbart sein Talent oder eben auch sein "Weniger- oder Nichttalent". Allerdings tut er das, bis auf wenige Ausnahmen hier, immer noch anonym. Blamieren mit seinem Klarnamen tut er sich i.d.,R. nicht. Aus diesem Grunde hat man in diesem Lyrikforum m.M.n. die große Chance, wirklich Lyrik zu erlernen. Ob diese Ausbildung zum "Gesellen" oder gar zum "Meister" gereichen wird, darf wohl bei fast allen von uns bezweifelt werden. Aber man kann lernen, ein Gefühl für ansprechende Lyrik zu bekommen. Und am meisten lernt man, wenn man konstruktive Kritiken erhält. Da können durchaus auch Verrisse dabei sein. Die schmerzen natürlich am meisten, der Erkenntnisgewinn ist dort aber oft sogar noch höher. Wenn man ihn will. Und darum ging es mir in meinem Sonett. Es ist absolut legitim, hier über jeden Pups, der einem in der Nacht quer gesesen hat, ein Epos zu verfassen. Konstruktive Kritik am Text ist jedoch oft nicht gefragt und gewünscht. Dann sollte man ihn aber auch entsprechend kennzeichnen. Wenn jedoch "feedbback jeglicher Art" gewünscht wird, sollte man sich auch über einen Verriss nicht beschweren. Oft habe ich aber den Eindruck, dass viele Kritiker entweder fachlich nicht in der Lage sind, auch negative Kritiken zu verfassen oder sie möchten dem Autor nicht weh tun. Also wird dann auch ein Text gelobt, der es absolut nicht verdient hat. Ich finde, das kann fatal für jemanden sein, der eigentlich schon hergekommen ist, um etwas zu lernen. Er liest dann viel zu oft banale Nettigkeiten, wie "schönes Gedicht", oder "du hast ein wichtiges Thema angesprochen", u.s.w. Er muss dann zwangsläufig das Gefühl bekommen, das meiste richtig gut zu können. Aber objektiv ist es Mist. Klar, ich weiß, dass es bei Lyrik keine Objektivität gibt. Aber es gibt schon auch beim Dichten so etwas wie eine "handwerkliche Grundausbildung" Viele Glauben, gerade im Bereich "Liebe" oder "Melancholie" müsse es, um poetisch zu sein, irgendwie "geschwollen" klingen. Da kommt dann oft so ein Murx heraus, dass es zwangsläufig unfreiwillig komisch wirkt. Da wird die Grammatik vergewaltigt, völlig ohne Sinn und Verstand Inversionen gebastelt und die Versenden zwangsverreimt. (Das klingt dann noch schlimmer als hätte chat-gbt es verfasst. Und was die verfasst, ist schon das Schlimmste vom Schlimmen. Probier es mal, soweit du dort angemeldet bist. Der beste Beweis dafür, das KI noch längst nicht alles kann.) Also; über Lyrik kann man streiten. - Und soll man auch! Nichts ist für den lernwilligen Autor schlimmer, als dass er aufgrund ständiger banaler, einsilbiger positiver Kritik und tausend likes nicht mehr in der Lage oder willens ist, auch negative Kritik und Verrisse anzunehmen und konstruktiv damit umzugehen. Der Verriss sagt natürlich auch etwas über den Verreißenden aus. lieber Patrick. Im besten Falle hoffentlich, dass er es gut mit dem Autor meint. Ich wünschte mir mehr Verrisse hier. Denn sie täten Qualität der Texte sicherlich auf die Dauer gut. Ich muss nicht erwähnen, dass ich mir konstruktive Kritik auch für meine Texte ausdrücklich wünsche und zu meiner Anfangszeit auch reichlich Verrisse bekommen habe. Ich bin dankbar dafür. So, ich hoffe, ich habe dich mit meinem ausufernden Kommentar nicht allzu erschreckt. Ich wollte dir (und denen, die es hören wollen) nur bitten, sich öfter ehrlich mit Texten auseinander zu setzen. Moin horstgrosse2, du hast es genau richtig gemacht. Wenn er anfangs zu heiß ist, der Eintopf, schön pusten und dann Löffel für Löffel essen. So hast du dich auch nicht dran verschluckt. Viel Grüße und einen angenehmen Feierabend euch Marvin
  24. Marvin

    Kuschelig

    Wie ist mir doch so warm in euren Fängen, so unbeschreiblich wohl tut mir die Pratze, die mich nach jedem zwangsgereimten Satze per Harfenschlag bezirzt mit süßen Klängen. Sie kommen mir, die Verse, meist spontane. Dann sitz ich so und denke, welche Klasse, wenn ich aus plotzn-roher Silbenmasse ein Süppchen koch wie allerfeinste Sahne. Und doch gibt’s meistens einen Wadenbeißer, der sagt dann glatt, da wäre nichts als Schund. Er wär bei meinem Mist für Lesestreiks. Was kläfft der hier? Was labert der so’n Scheiß? Er vergisst wohl wie beliebt ich bin, der Hund? Du armer Wicht! Sieh meine tausend Likes!
  25. Hallo Patrick, Gott sei Dank (ich bete regelmäßig das Vaterunser) verschont mich der Schöpfer vor derlei Unpässlichkeiten. Aber ich kenne natürlich leidgeplagte Zeitgenossen in meinem persönlichen Umfeld. Schon hart, wenn man ein Naturliebhaber ist und doch vor ihr fliehen muss. Freut mich, dass du Spaß dran hattest. Viele Grüße, Marvin
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