Hallo Ference,
mir fiel noch Folgendes zu diesem bis hierhin überwiegend im Grenzbereich menschlicher Vorstellungskraft und mehr philosophisch gehandelten Thema ein.
1933 - 1945 geschah in Deutschland das Unvorstellbare, der Verfall in barbarische Zustände, der ein ganzes Volk ("der Dichter und Denker") in nachdenkliche, betroffene, oft tief in den Seelen verwurzelte Schuld brachte. Millionen fragten und fragen sich noch: wie konnte das geschehen! Sehr viele sahen das Unheil ent- und bestehen und all die jahrtausendealte Kultur und das "Edle", Gebildete in uns versagten. All dies half NICHTS. Will meinen, da bestand in so vielen Deutschen ("ETWAS") Meinung, Empfinden, Wissen, Angst usw. und dennoch tat man NICHTS und über 60Mio Tote waren die Folge. Lohnt es nicht, eine Diskussion wie die hiesige auch auf dieser ganz pragmatischen Ebene von Bedeutungszuordnung zu führen?
Welches NICHTS bzw. nichts tun, nicht handeln existiert ganz aktuell vor unser aller Augen! Umweltzerstörung, Krieg, Radikalisierung, die Dämmerung gewaltiger wirtschaftlicher Umbrüche.
Und verbringen wir nicht erneut unser Leben im Sinne dieses NICHTS, welches allein durch konsequentes Handeln bzgl seiner Tragweite beeinflussbar, vielleicht sogar abwendbar sein könnte - wenn wir ehrlicher und konsequenter sein könnten. Wenn wir uns die Dringlichkeit des Handelns und des Nichtwegschauens eingestehen könnten. Wir werden womöglich wieder feststellen, NICHTS getan zu haben. Im Unterschied zu 33/45 wird es womöglich nicht um 60Mio sondern um den Großteil der Menschheit gehen. Von daher betrachtet könnte die philosophische Diskussion des Phänomens NICHTS schon fast etwas abgehoben sein - wenn natürlich auch völlig zurecht erfolgt.
Meine Anmerkung zum Thema war mir aber dennoch wichtig.
Viele Grüße an alle, die mitdiskutieren,
Peter