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Happy Handri Hippo

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Alle erstellten Inhalte von Happy Handri Hippo

  1. Wunderbares Leben Klimawandel und Massensterben Politiker, die für Abschiebung werben Und Krieg, Krieg, Krieg Eltern, die Gräber für Kinder graben Scheiß egal! Ich will doch nur ein geiles Leben haben Inflation und Wirtschaftskrise Scheiß egal, so lange ich zu den Bahamas fliege Inversion und Coronakrise Scheiß egal, so lange ich am Swimmingpool liege Ja, was für ein wunderbares Leben Haben wir doch alle Wir können erst die Gläser haben Und morgen geht‹s dann ab nach Malle Und da saufen wir uns dann dumm Ja, wir feiern die ganzen Nächte lang Denn es wäre doch schade drum Wenn danach noch jemand denken kann
  2. Sonett an unseren Retter Wir lebten bodenständig im Mittelmaß Bis ein jener seinen Traum vergaß Wir blieben unter unsrem Potenzial Außer du, der einmal oben war Wir lebten eingekehrt in Schädels Dunkelheit Doch den Weg hinaus hast du uns gezeigt Du streichst uns neu, schnitz uns aus Und wir blicken wie Haustieren zu dir hinauf Du im goldenen Licht, erhöre uns Wir singen’s voller Innbrunst Zeig uns wofür sich existieren lohnt Du Erlöser, schenk uns deinen Blick Lächle uns an und nimm uns mit Zeige uns, wo deine Lüge wohnt
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  3. Wunderbare Welt Kommt rein, kommt rein Ruht euch aus, bei uns seid ihr frei Niederlande taucht bald unter Aber Australien brennt, Und auch Deutschland geht's gut Weil hier keiner mehr die Nazis kennt Und die USA wurde gespaltet Das zeigt sich bei jeder Wahl Immerhin der kalte Krieg ist erkaltet Dafür habe wir jetzt nen Original Aber wir sind frei, so frei Kommt, wir tanzen zusammen Wir können alles schaffen Wenn wir nur glauben, Dass wir ans Ziel gelangen Ach, was für eine wunderbare Welt Ich hoffe, dass sie euch gefällt Aber ihr dürft nur schauen, nicht anfassen Nicht umbauen, bitte einfach dabei belassen Ja, was für eine wunderbare Welt Aber hofft nicht, dass sie ihre Versprechen hält Europa hält den Rechten die Hand Denn jeder wartet nur gebannt Fragt sich in welchem Land Die Autokratie noch den Weg an die Spitze fand Aber Billionäre bauen Raketen Reicht ein zerstörter Planet den nicht? Schätze der menschliche Wahn verlangt Dass es uns auch auf nem zweiten gibt Aber wir sind frei, so frei Kommt, wir tanzen im Paradies Ja, uns kann alles gelingen Und wenn ne Armee auf Unschuldige schießt Werden wir trotzdem weiter singen
  4. In Berlin Du sagst, du lebst das Leben Und liebst es noch dazu Du sagst, du lebst das Leben Doch manchmal fragst du dich wozu Denn du bist zwar in Berlin Doch um vier sieht man dich In der Hotellobby allein Vom Automaten nen Kaffee zieh'n Du bändigst mit deinen Geschichten Erzählst, wie es ist, wie du zu sein Denn du glänz mit deinem Wissen Von deinen vielen Tripps zum Berghain Denn du bist zwar in Berlin Doch um fünf sieht man dich Auf dem Balkon stumm An ner Kipper zieh'n Du singst: Livin‘ la vida loca Weil du dann im Fokus stehst Und manchmal tanzt du dazu sogar Weil es dir einfach am besten geht Denn du bist zwar in Berlin Doch um sechs sieht man dich Im Rooftop-Poll schlaflos Den Verstand verlier’n Und obwohl du doch darüberstehst Blickst du doch zu ihnen hinauf Obwohl du sagst, dass du das Leben lebst Weißt du, dass du’s nicht mal selber glaubst
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  5. Nachts (Was man braucht) Du schreibst dich in Ecken Rennst gegen Wände Und dann gibst du auf Du willst morgens eigentlich joggen Doch stehst du erst um zwölf Uhr auf Dein Leben ist ein Rausch Aus Kaffee und Nikotin Und eigentlich willst du Schnee Doch am liebsten Ritalin Und nachts, wenn du dann nicht schlafen kannst Und nachts, wenn du endlich denken kannst Merkst du erst, dass du vergisst Merkst du erst, dass du es bist Merkst du erst, dass du all das... ... All das nicht mehr brauchst Aber ich sage, wie es ist: Du bist zu zynisch, Um was zu bewegen Du kannst dich ja selbst nicht mal Vom Boden aufheben Denn morgens, Gibt es immer das letzte Mal Und mittags, nach dem vierten letzten Mal Merkst du es: Du bist einfach das Letzte Dann ertrinkst du in Prozenten Bist schon in wenigen Momenten Nicht mehr bei dir selbst Weil du dir so So viel besser gefällst Und nachts, wenn du dann nicht träumen kannst Und nachts, wenn du endlich weinen kannst Merkst du erst, wie stumpf du bist Merkst du erst, wie dumm es ist Merkst du erst, dass du all das... ... All das immer noch brauchst
  6. Der perfekte Ort zum Küssen Ich habe den perfekten Ort zum Küssen gefunden Irgendwo ganz allein Ich habe mir alles ausgemalt In einer Nacht allein Ich habe die perfekte Stille gefunden Irgendwo ungebraucht Ich habe die Worte schon gewusst Und doch habe ich sie nicht gebraucht Ich habe den perfekten Ort zum Küssen gefunden So liegt er in der Nacht Ein Moment geschaffen für zwei Stadt zu Füßen, Sterne erhoben Bleibe ich doch allein
  7. Flügellose Feder I In der Schwärze wirst du es sehen Die Tür, die tot und reglos Vor mir auf dem Boden liegt Nun schreite und schweige Und lasse deine Blicke schweifen Durch mich hindurch Denn weißt du, Wenn Spiegel nur noch der Verdopplung Blickloser Blicke dienen Und durch die Fenster Nur die trübe Bedeutung Leblos leerer Phrasen fällt Wirst auch die begreifen Das nicht aus jedem Häufchen Asche Das fahl und trocken Die Erde beschwert Ein stolzer Phoenix Emporsteigen muss
  8. Romantiker im Herz Ich bin ein Romantiker im Herz Ich lasse es bloß nicht scheinen Bin weder einsam, noch allein Spreche nur weniger, als dass ich schweige Ich liebe die Fantasie Ein Meister im Lebenträumen Mit kalten Füßen und leeren Händen Wenn sie in der Realität zerstäuben Ich bin Stammgast im Gedankenkarussel Ein reservierter Platz, ein Leben lang Sätze im Kopf, Bilder vor Augen Sage ich mir: »Irgendwann, irgendwann« Bin zwar Romantiker im Herz Aber wie solltest du das sehen? Wenn schon heute, dann auch morgen Wird die Stille zwischen uns stehen
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      • Traurig
  9. Salz & Kohle Das Salz auf unseren Wangen Malt die Bilder in Schwarz Kristalle, die wir zum Ansehen verschenken Ein Funkeln, das wir gemeinsam zerbrechen Und erst dann bemerken, Dass es unserer Sonne war Das Beben in unserer Stimme Zeichnet uns zuversichtlich kahl Wörter, sorgfältig zusammengekehrt Aufgetürmt, gehäuft, gepfercht Krampfend, aber nickend Zu Vergangenem verkohlt
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  10. Unausgesprochenes Leben Die Nacht, sie läutet Zum letzten Mal Die Luft, sie bringt Den Geruch vom Surrealen Das Routinenrad, es zerbricht In der Leere zwischen uns Und die Sternschnuppen Die wir sehen Sind nur stumme Gedanken Die durchs Weltall segeln Und die Erinnerungen Die wir tragen Sind nur kalte Steine Die unseren Rücken biegen Dann schauen wir uns an Schwer und arm Ein Leben verloren Auf zweifelnden Irrwegen Von Herz zu Herz Von Zeit zu Zeit
  11. Happy Handri Hippo

    Frühlingstakte

    Frühlingstakt Ein buntes Blumenmeer Wiedergeboren, wiedergewonnen Aus Tagen trüben Graus Wiegt so schön In jedem Atemzug Dieser neuen Welt Im warmen Bett aus Gras Das lebendige Pochen der Erde Summende Bienen, singende Vögel Kindeslachen in der Luft Herzensschläge In einem Takt
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  12. Wir gegen den Uhrzeigersinn Falls ihr euch fragt, Wer wir sind Wir sind die, die auch bei Neumond Noch ein Licht zum Anheulen finden Die auch ohne Flamme Noch Lagerfeuerlieder singen Wir sind die, die auch ohne Sonnenuntergang Dem Horizont entgegen reiten Die auch ohne Rosen Liebe und Zuneigung verbreiten Und falls ihr euch wundert, Wer wir sind Wir sind die, die auch an glatten Wänden Möglichkeiten zum Klettern sehen Die erst aufhören Gegen den Uhrzeigersinn zu gehen Wenn die Winde des Wandels Durch die Straßenschluchten wehen Und falls ihr euch fragt, Wie das geht Wir sind die, die sich nicht mehr brechen lassen Die dem Ganzen hier Einen misstrauisch verächtlichen Blick verpassen Und es dann schulterzuckend Hinter sich lassen Denn wir sind die, Die auch nach dem Aufstehen Noch ihren Traum erkennen Die auch ohne Lobgesänge Für eine besser Zukunft brennen
  13. Happy Handri Hippo

    Warmes Herz

    Warmes Herz Mein warmes Herz herausgerissen Hat das Schlagen Fast eingestellt Es tut so weh Dich nicht bei mir zu wissen Und zu sehen Wie meine Erde zerfällt All die schönen Träume Verblassen zu Staub Denn du lässt Jede Hoffnung verwehen Wollt doch einmal nur Liebe erleben Gehofft dich einmal nur Wiederzusehen Und sie sagen: »Lass die Jahre ins Land ziehen« »Der Schmerz wird vergehen« »Suche Trost bei den Sternen« Bloß mit glasigen Augen Kann ich den Himmel nicht sehen
  14. Happy Handri Hippo

    Ich will eine Welt...

    Ich will eine Welt… Ich will eine Welt, In der wir uns nicht gegenseitig Den Atem rauben In der wir zwar An andere Götter glauben Und uns trotzdem noch freundlich In die Augen schauen Ich will eine Welt Mit weißen Bergen, grünen Bäumen Und blauen Flüssen Ich will eine Welt, In der wir unsere Kinder »Gute Nacht« küssen Und die Gardinen nicht Vor der Realität Zu ziehen müssen Ich will eine Welt In der niemand Zwietracht säht Ich will keinen Einheitsbrei Nur ein Leben In friedlicher Pluralität Ich will eine Welt In der jeden Morgen, Wenn die Sonne steigt Das Leben ohne Ängste bleibt In der es keinen Krieg gibt, Sondern Frieden In der wir nicht hassen, Sondern lieben In der wir teilen Und Wärme geben Eine Welt In der wir Mit Lächeln leben
  15. Zeitentreiben Es wird gesagt »Alles muss einmal enden« Und ich weiß, dass Immer wenn etwas Neues entsteht Dafür etwas Altes geht Und ich weiß, dass Unser Lebensweg Aus vielen einzelnen Etappen besteht Nur will ich nicht, dass Für uns jetzt Eine zu Ende geht Aber ich weiß, dass Nichts für immer bleibt Sondern Alles nur wie ein Schiff An uns vorbei treibt Kurz winken und »Hallo sagen Kurz nach Herkunft und Namen fragen Und dann Alles auf den Kopf drehen Den eigenen Weg weitergehen Vergessen oder Bewahren Innehalten oder Weiterfahren Am Ende ist es gleich Weil Alles einmal enden muss Weil auch nach uns Das Leben weitergehen muss
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  16. Unübersehbar anders Findest du es nicht auch seltsam Wie so etwas passiert Ich meine, kannst du es verstehen Das wir jetzt schon drei Jahre Auf die selbe Schule gehen Jeden Morgen an der Gleichen Haltestelle stehen Und uns trotzdem erst Seit ein paar Tagen Nicht mehr gegenseitig übersehen Ich meine, kannst du es verstehen Dass wir plötzlich miteinander sprechen Als wär’s schon immer so gewesen Dass wir Wünsche, Ängste ‒ einfach alles ‒ Aus unseren Blicken ablesen Ich meine, ich kann nicht verstehen Warum jetzt alles So schön anders ist Warum nur du plötzlich In meinen Gedanken bist Und warum meine Hand Immer die deine vermisst Und doch kann ich’s so gut verstehe Denn ich kann Dich und mich Nur noch zusammen sehen
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  17. Nachtgedanken Manchmal, weißt du Da starrt es aus dem Dunkeln Raubtieraugen, die bedrohlich Zwischen meinen Gedanken funkeln Manchmal weißt du Höre ich den schwarzen Atem Als würde es nur darauf warten Mich In mir selbst Zu ersticken
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  18. Rosarote Dunkelheit Neonlichter und Blitzgewitter Regnen flimmernd auf mich nieder Und jeder schreit und jeder kreischt In unsrer rosaroten Dunkelheit Denn Alles dreht sich Alles endet Doch am Ende Da ändert sich nichts Denn Worte fliegen, Schießen, wandern Zielgenau an mir vorbei Denn aus roten Augen Quillt die Farbe Bis am Ende Nur graue Blindheit bleibt
  19. Lyrischer Eigennutzen Sonntagabend und Ich bin besessen Die Wörter zu finden Um Gedanken und Gefühle In Sätze zu binden Aber nicht für dich Nicht für Andere zum Sehen Vor allem will ich mich Zunächst selbst verstehen
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  20. Schweigend spiegeln Und wieder ist es so still So still, als gäbe es niemanden zum Reden Als hätten wir zwei Kein Lächeln mehr zu geben So stumm, als sei nichts Heiliger als Schweigen Wenn ich könnt‘, dann würd‘ ich… Wenn ich wüsst‘, dann wollt‘ ich… Zeiten drehen und Uhren schlagen Küssen, Lachen und dich umarmen Wieder reisen zu unsren Tagen Und gemeinsam Träume jagen Wenn ich würd‘, dann könnten wir… Wieder wiegen zum Gesang Wenn ich wollt‘, dann wüssten wir... Wie unsre Stimme einmal klang
  21. (nach Juli Zeh und Ferdinand von Schirach) “Das Leben ist ein Angebot, das man auch ablehnen kann”. Ein Satz wie ein Brett, das man vor den Kopf gedonnert bekommt. Ein Satz der betäubt, der benommen und sprachlos macht und doch schreiend nach einer Antwort verlangt. Und trotzdem herrscht danach meist eins: Stille. Vielleicht fällt eine Erwiderung so schwer, weil der moderne Mensch gerne dazu tendiert, den eigenen Tod aus seinen Gedanken zu verbannen, sich schnell abzulenken, sollten sie tatsächlich einmal den Pfad zu den Vorstellungen des eigenen Endes finden. Vielleicht aber fällt eine Antwort auch nur schwer, weil der Satz einen Schwarm an Fragen freilässt, über die man zunächst in Ruhe brüten muss. Es geht nicht bloß um die Frage, ob man sein eigenes Leben beenden darf oder nicht. Man muss sich mit grundsätzlichen Fragen auseinandersetzen, die jeder Mensch gewiss verschieden beurteilen wird: Wem gehört unser Leben? Welche Erwartungen dürfen wir an unsere Existenz auf der Erde haben? Wie weit reicht die menschliche Freiheit? Eine objektive, eine allgemeingültige Antwort auf diese Fragen anzustreben wäre ebenso unmöglich wie fatal. Und dennoch muss die Gesellschaft zu diesem Satz klar Stellung beziehen. Und dennoch hat jeder einzelne von uns - unabhängig davon, wie er die oben genannten Fragen beantwortet - eine Aufgabe: Unseren Gegenüber davon zu überzeugen, dass man das Angebot des Lebens möglicherweise ablehnen kann, es aber nicht tun sollte. Trotzdem geht es in dieser Frage nicht per se ums Recht haben. Es geht auch nicht darum, einen Kompromiss zu finden, zu dem jeder zustimmend nickt. Wir müssen verstehen, dass eine gesellschaftliche Einigkeit in manchen persönlichen Fragen eher einer Dystopie als einer Utopie gleicht. Sie würde eine Welt bedeuten, in der die Menschen ihre eigene, innerste Meinung und Überzeugung verlieren würden – und somit den größten und stärksten Teil ihrer Persönlichkeit.
  22. Frühjahrsputz Ein letztes Mal Lass ich die Erinnerung Durch meine Hände wandern Streife sie Als könnte eine Berührung Ihre vergilbten Farben sättigen Sie vom Staub des Vergessens befreien Ein letztes Mal Wiegen sie in meiner Hand Die Scherbenhaufen eines Lebens Die Kälte an der Brust Wenn sie in Fleisch, Blut und Gewissen schneiden Der Schmerz Über den ganzen Körper brennt Und schließlich in meinen Armen Zu unsichtbaren Schatten zerfällt
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