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Vogelflug

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    Ich würde den Nichtgenannten Unrecht tun.

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  1. Vogelflug

    mitten im Leben II

    Tagebuchblatt Einer ging als Erster ins verlassene Haus. Ins Chaos eines seltsamen Menschen. Der erzählte uns später wie er erschrak. Im Wohnzimmer sitzen Puppen lebensgroß um einen Tisch. Ein erstarrtes Mutter-Vater-Kind-Bild, dem grad der Vater abhanden gekommen war. Wie wäre es, den Kreis wieder zu schließen - Herr von Hagens, übernehmen Sie? Meine Gedanken betreten einen Raum, der Angst und Tollerei, Spaß und Tragödie, Irrsinn und Spott, Verständnis und Trauer, Scham und Exaltiertheit gleichermaßen ist. Ich gebe der infantilen Erinnerung an einen Horrorklassiker eine Schelle. Ein bisschen Ordnung muss sein.
  2. Oje, ich danke euch allen für den unerwarteten Zuspruch in Wort und Daumen! Das habe ich nicht erwartet. Danke. Hi @Wannovius - Von Nachbarschaftsstreit, der vor Gericht ausgetragen wird, habe ich schon oft gehört. Aus dem wirklichen Leben oder von Film und Fernsehen, neuerdings auch viel dem Internet oder den "sozialen Medien" verwurstet - äh - breitgetreten. Mir ist so etwas fremd. Ich würde immer alles Erdenkliche probieren, es wie ein Mensch mit Herz und verstand zu klären, was einen so auf die Palme bringt. Jeder Mensch hat seine Wurzeln, seine Entwicklung. Mit Chancen und Störungen, Krisen, guten Zeiten und Irrungen, die sich verfestigen. Das ist mir immer bewusst, weshalb ich Streit eher freundlich auszufechten versuche oder aus dem Weg gehe. Und als Autor sind mir gerade die kleinen oder großen "Schwächen" oder "Andersartigkeiten" meiner Mitmenschen das, was mein Interesse weckt. Was soll ich mir Gedanken über die nichtssagende Dauerfreundlichkeit von Herrn Meier gegenüber machen? Aber mein verstorbener Nachbar war eine echte Granate. Da ist mir schon wieder genug Stoff für weitere Textarbeit zu Ohren gekommen. W a h n s i n n i g spannend. Im wahrsten Sinne. Liebe @asphaltfee - ☺️ Liebe @Darkjuls - Schade, wenn das unumkehrbare Ende erreicht ist und man ahnt, welche Potentiale unberührt blieben. Barbara Thalheim hat mal gesungen: "... Jeder Mensch kann jeden lieben ..." Ich habe immer mal wieder und manchmal stundenlang über diesen Gedanken nachgedacht, und manchmal fühle ich mich seinem Kern nahe. Dieses Lieben kann wohl übersetzt werden mit "ernst nehmen", "Interesse zeigen", "bereit sein, mit dem anderen in ehrliche, offene Interaktion zu treten" und solche Dinge. Ist aber schon schwer zu denken und noch schwerer umzusetzen. Das Wort "zerflattern" empfinde ich immer noch als das richtigste, was mir an der Stelle einfallen konnte. Es beschreibt den Denkzustand, wenn mehrere starke Gedanken sich auf kleinem Raum immer mehr bedrängen und schließlich wie eine zu eng gewordenen Vogelschar aufflattert, damit wieder Ruhe einkehren kann. Ich wollte es in dem Text aber nicht so dezidiert verdeutlichen, sondern in einem Wort angedeutet lassen. Liebe @Monolith - danke. Ja, auch Erschrecken erlebt man / erlebe ich in dieser konkreten Situation. Und man kann wieder lange drüber nachdenken, worüber man erschrocken ist. Da kommt mit den Tagen mehr empor, als man erst sieht. Auch über das Anonyme. Ich freue mich sehr über eure Gedanken. 🦅
  3. Hu! Guten Morgen @asphaltfee. Am frühen Morgen schon so eine konzentrierte Lesart ... danke allein dafür! Ja, dieser Tod ist dem Autor Anlass zu tieferem Hin-und-her-Denken. Wäre der Verstorbene nur unangenehm gewesen, hätte ich wahrscheinlich ein Freudengedicht geschrieben. Aber so eindeutig ist das selten. Wenn ein Schwerverbrecher aus dem Leben scheidet, kann man das eventuell so machen. Aber wehe, der öffnet sich vor seinem Ableben und lässt dich in zarte Winkel seiner Seele schauen ... Dann entwickelt sich der Film ganz anders. Und trotzdem. Die größte Betroffenheit spielt sich wohl immer beim Blick in den Spiegel ab. Wenn er dich fragt: "Und du, wenn du jetzt gehst, alles erledigt? Irgend wo noch Müll, mit dem nun andere fertig werden müssen?" Oder irgend so was. Aber gut. Nicht schon breitreden! (An mich gerichtet.) Hab einen guten Tag! 🦅 Danke auch dir, @Hanna M. Das Gefühl verdichtet sich gerade, dass meine Totengedenken-Miniatur einen Klang gefunden hat, der berührt. Worte, die das beschreiben, was ich meine. Das tut gut. Danke für die Rückmeldung. Hab einen guten Tag! 🦅
  4. Danke @Stavanger, fürs aufmerksame Lesen und deine Meinung dazu. Freut mich. Wünsche dir einen angenehmen Tag! 🦅
  5. Ein sehr schönes, anregendes Gedicht, liebe Autorin Federtanz. Ups, hab schon wieder Hallo! vergessen. Hallo! Somit eine exp. Rückmeldung. Wie passend. Schreib weiter so wirksame Gedichte - und sei lieb gegrüßt aus der Höhe 🦅
  6. Vogelflug

    mitten im Leben

    Tagebuchblatt Der Nachbar. Mh, der Nachbar. Der Nachbar ist tot. Ja. Wir haben es erwartet. Hörst du die Hunde? Ob sie es spüren? Erst die Tage ohne ihn, als er im Krankenhaus war, dann jetzt - dieses Alleinsein. Das kurze Erscheinen der Anderen, die jetzt das Futter geben. Ich gehe durch den Garten. Morgennass das Gras des Weges. Verschlafene Grashüpfer flieh'n vor meinen Schritten. Ich genieße den Schatten. Es dauert noch, bis es hell wird hier hinten. Macht das was mit mir, dass der Nachbar fehlt? Wir mochten ihn nicht. Ich habe versucht, ihn zu verstehen. Nie hat er seinen Zaun „gemacht“. Ein neuer wäre längst „dran gewesen“. Wir waren besorgt. Unsere Kinder, Enkel, Besucher. Drüben die riesigen Hunde. Was wird mit denen nun? Wer nimmt diese bärigen Tiere? Scharfgemachte Kampfmaschinen. Zaunüberspringer. Hühnerjäger. Furchteinflößer. Wer übernimmt den Hof? Es geht uns nichts an. Und doch. Jeder neue Nachbar beeinflusst unser Leben. So oder so. Die Gedanken zerflattern zwischen Hoffnung und Bedenken.
  7. Vogelflug

    Weitsicht

    HALLO! Juls HALLO! Juls HALLO! Juls HALLO! Juls Dankeschön. ☺️ 🦅 Gern gelesen undsoweiter. Ich musste über die Störche lachen. Trotzdem traurig.
  8. Vogelflug

    Weitsicht

    Hallo! Wenn zu bestimmten Tageszeiten sehr viele Rentner*innen Warteräume in Arztpraxen und Einzelhandelsetablissements besetzen und durchschlurfen, nennen das viele hier auch ... Man mag dieses Bild gar nicht weiterdenken. Daran dachte ich gerade, als ich zum tieferen Sinn deines Kleingedichts in japanischer Form vordringen wollte. 😉
  9. Hallo! (Netiquette) Autor*in wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Ich halte es für ein düsteres Thema, wenn sich jemand mit "Ich denke oft an Selbstmord" beschäftigt. Wenn einen die Umsetzung befremdet, ist das eher ein gutes Zeichen. Da hat ein Text etwas bewegt. Ich zumindest werde durch den kleinen Text an die Dialoge des Grüne-Gans-Theaters im Krakau der Nachkriegszeit erinnert. Wenn ein gelangweilter Moderator, dem offenbar zu wenige Verstöße gegen die Forumsregeln unter Augen kommen, immer wieder Autor*innen bei der Wahl der Kategorie bevormunden möchte, halte ich das für ein übergriffiges Verhalten. Was man partout nicht verstehen oder nachempfinden kann, sollte man einfach mal stehen lassen wie es ist, ohne belehrende Bemerkungen zu machen, empfehle ich. Okay, Joshua? Liebe Grüße an alle. 🦅
  10. Vogelflug

    und_was

    Hallo! Ein wichtiger Einwurf. Die Allermeisten halten es noch nicht für möglich. 🦅
  11. Vogelflug

    Konzert

    Das permanente Konzert findet statt mit all seinen Musizierenden jedes Instrument ist besetzt jeder Einsatz kommt perfekt und reißt mich dennoch aus manchem Gedanken als hätte ich es nicht erwartet dieses gedehnte Brummen jenes wilde Schmieden oder plötzliches Lachen von Kindern Ich schrecke hoch nach zwei Uhr in tiefer sommerlicher Frühlingsnacht und höre Luscinia Megarhynchos singen quer durch die Stille sein Sehnsuchtslied und trete leis zum Fenster um den Verstärker zu öffnen ...
  12. Hallo! Das war mal in der Rot-Front-Szene der 20er / 30er Jahre ein Spruch, wahrscheinlich in den Arbeiterbezirken Berlins zu lesen: Empfangt die Nazis mit Blumen, aber lasst die Töppe dran! Daran musste ich denken, Juls.
  13. Vogelflug

    im Sommer

    Wenn es wenigstens ordentlich Wald gäbe! Leider nicht. Und wenn die Menschen in sicherer Mehrheit wenigsten im besten Sinne konservativ wären! Nein, das kippt seit ein paar Jahren deutlich ins dumpftrottelige extrem rechte "Denken" - also wenn man das Denken nennen kann. Das ist mehr ein Mischmasch aus "Wir sind die tollsten!", "Endlich werden wir es denen mal zeigen!", "Alle raus, die nicht so sind wie wir!", "... notfalls mit Gewalt!" und schließlich "Dann wird alles besser!" - und alles ohne Programm, ohne irgendetwas, das jemandem Vertrauen in die Zukunft auch nur andeuten würde. Dazu aber jede Menge Ignoranz von Problemen wie Klimakrise, wachsende Kluft zwischen Armen und Reichen, die komplexen Aufgaben für die ganze Welt usw. Da fehlt jegliche Empathie. Und oben drauf kommt schließlich das Leugnen dieser gewissen Geschichtsschuld "der Deutschen", die schwerer wiegt als alles andere, was Menschen sich bisher gegenseitig angetan haben. Und das Schlimmste: Viele sind bereits bereit, der Verbrechen von damals nicht nur achselzuckend zu begegnen, sondern sie zu wiederholen. Ja Stephan, zu deinem letzten Gedanken: Wenn ich nicht in mehreren unterschiedlichen Projekten aktiv wäre, könnte ich mir gut vorstellen, regelmäßig Menschen vorzulesen oder sonst irgendwie Literatur unters Landvolk zu bringen. Aber zum einen mache ich das schon, andererseits aber nicht in privaten Räumen. Die sind uns heilig. Das mit dem Politisieren im Forum sehe ich etwas anders. Die Gefahr einer katastrophalen Veränderung unserer gesellschaftlichen Basisverhältnisse ist eines der heißesten aktuellen Themen der Gegenwart. Und es ist fatal mit den anderen, nicht minder heißen Themen verknüpft, weil Rechte und sehr Konservative vieles, das existenzbedrohend ist, gar nicht als existente Bedrohung und Aufgabe anerkennen wollen. Sie ignorieren es schlicht oder verleugnen wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen. Diese Themen werden längst und durch die Zeit immer wieder von Autor*innen aufgegriffen und behandelt. Es geht gar nicht, dass man das aus der Literatur heraushält. Es geht nur um die Art und Weise, wie sich Schreibende und das Publikum darüber und miteinander austauschen. Das Schwierige ist, eine Grenze vor denen zu ziehen, die menschenverachtende und / oder gewaltverherr- lichende Aussagen zur Meinungsbildung einbringen und manifestieren wollen. Da muss man Haltung zeigen. So weit. 🦅
  14. Vogelflug

    im Sommer

    Danke Stephan, und ja, es ist in gewisser Weise ein Idyll. Leider mag ich die geografische Basis unserer Ecke gar nicht. Es ist flaches Land, und auch die Reize meiner Heimatgegend fehlen mir ungemein. Früher war ich viel im abwechslungsreichen, stark durchkultivierten Dessau-Wörlitzer Gartenreich unterwegs, wo sich Elb- und Mulde-Aue treffen, wo viele interessante Hotspots aus der Geschichte zu finden sind, wie die Schlösser und Gärten Anhalts, und Orte, wo die Industriekultur interessante Spuren hinterlassen hat. Das haben wir hier nicht. Es ist immer ein mittlerer bis größerer Aufwand, aus der häuslichen Enge bzw. leerer Weite der Felder und Feldwege rauszukommen. Die alten Freunde scheuen den Weg aufs Land eher, um uns Gesellschaft zu leisten. Da braucht es immer einen Anlass, um die alten Gesichter anzulocken. Aber ich genieße es natürlich auch, die Veränderungen der "Natur" im Kreislauf der Jahreszeiten zu beobachten und ein wenig Teil des Ganzen zu sein. Ja, das erscheint dann in Gedichten. Oder meine Verzweiflung an der demokratiearmen Übermacht rechts-konservativer Menschen, die voller Angst vor Veränderungen oder neuen Einflüssen auf ihren jahrtausendealten Alltag sind. An die Landliebe-/Landlust-Typen habe ich in meiner Zufriedenheit über mein Leben und Wirken hier dabei noch nicht gedacht, aber das trifft es auch sehr gut. Ich musste innerlich immer bei der Arbeit an unserem Haus oft grinsen, wenn ich an die vielen Fantasy-Fans gedacht habe, die sich vor etwa 10, 20 Jahren in märchenhafte Mittelaltergeschichten geträumt haben, während sie wahrscheinlich in Neubauwohnungen des 20./21. Jahrhunderts saßen ... Ich wohne derweil in einer Art Hobbit-Behausung oder Burg oder einem Pippi-Langstrumpf-Haus oder - ja, am ehesten sicher in einem Haus, das sich hier und da an den Architektur-Thesen von Friedrich Hundertwasser orientiert. Fantasy als Kunstinhalt kann ich überhaupt nicht leiden. Aber ich lebe es in gewissem Umfang. So. Jetzt ist aber Schluss mit Landlust. 🦅
  15. Vogelflug

    im Sommer

    Doch Josina, den kennste. Es ist einfach die Liebe. Ich hatte das Thema schon mal in einem früheren Gedicht über die Zeit unseres Haussanierens. Dass meine Hände ständig nach Holzölen rochen und wir den Garten als Quell teilweise richtig irrer Düfte kennenlernten, ist ein unvergessener Eindruck. Hier habe ich das zusammengebracht mit einem Nachmittag, als eine Roma-Band auf dem Dorfplatz spielte ... Liebe Grüße 🦅
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