Hallo Darkjuls,
mir geht es ähnlich wie Pegasus. Ich bin berührt, möchte reagieren, ... dann fehlen die Worte.
Das Thema ist ja auch riesengroß. Kaum jemand, die/der nicht irgend eine Erfahrung mit
Rausch- bzw. Suchtmitteln gemacht hat. Selbst oder als Fremderfahrung, die einen mehr oder
weniger mitbetroffen gemacht hat.
Ich war noch sehr klein, als ein Großonkel - schwerer Gewohnheitstrinker und Kneipengänger,
bei mir im Kinderzimmer "einquartiert" wurde, weil er mal wieder seine Wohnung verloren hatte,
oder ihn mal wieder eine Frau rausgeschmissen hatte oder was sonst in seiner Karriere gerade
akut war. Er kam fast jede Nacht irgendwann volltrunken zu uns nach hause, fiel mit Mühe in
das für ihn bereitete Bett, und schnarchte dann seinen Rausch aus. Mehr noch als das
Schnarchen belasteten mich die alkoholischen Ausdünstungen, die mich zu einer Art Co-Trinker
gemacht haben. Konnte sich damals offenbar niemand vorstellen, wie belastend das für mich war.
Über Wochen nicht durchschlafen zu können, in einem Nebel übler Gerüche liegen zu müssen -
es war schrecklich.
Zwei gute Nebenwirkungen hatte die Sache aber: Ich ließ mir viel Zeit damit, selbst Alkohol zu
probieren, und es formte meine soziale Ader sicher erheblich mit. Denn die Sache an sich,
problemebereitende Leute nicht einfach fallen zu lassen oder zu ignorieren, hat mir an meiner
Familie imponiert, egal wieviel Düsternis sie sonst auch selbst in mir anrichtete.
So. Nun habe ich doch was dazu geschrieben. Es drängte wohl hinaus.
Liebe Grüße
schnell im Vogelflug