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feedback jeder art So wie du
Patrick kommentierte Darkjuls's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Ach, umstimmen wollte ich dich gar nicht, liebe @Darkjuls. Ich möchte nur eben auch einen Vorschlag machen, wenn ich etwas kritisiere. Kritik allein, finde ich, taugt nichts. Deiner Sichtweise stimme ich aber zu. Einen Text zu lesen, ihn wahrzunehmen, hat auch vieles mit einem selbst zu tun. -
feedback jeder art So wie du
Patrick kommentierte Darkjuls's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Ich mag dein Gedicht, liebe @Darkjuls. Es ist eine wunderschöne Hommage an die Jahreszeiten als Metapher für die Facetten eines geliebten Menschen. Die tiefe Zuneigung zum geliebten Menschen, transportiert über die Naturbilder und ihren charakteristischen Eigenschaften ist ein schöner Kunstgriff. Zum Lob noch ein paar Anmerkungen: Das finde ich nicht so gelungen. Mit "Frühling" haben diese Verse wenig zu tun. Da geht mehr. Vielleicht so: "Du streust Blüten in den Wind/ Der von dir leise singt. Hmmm, die raue Schale kommt ein wenig aus dem Nichts. Wenn du da an eine ganz bestimmte Person gedacht hast, an die du dich mit diesem Gedicht wendest, dann kann das passen. Doch allgemeingültig betrachtet, findet dieser Vers keinen Anhaltspunkt im übrigen Gedicht. Mein Vorschlag für die letzten beiden Verse: "Der Sturm in mir zeigt: /Dich zu lieben braucht Mut." Na, für mehr reicht's gerade nicht bei mir. 🙂 -
feedback jeder art Der Weihnachtsbraten
Patrick veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Kurzprosa
Man fragt sich bisweilen, warum so viele Menschen so kurz vor Weihnachten in die Einkaufsläden strömen. Nun, schwere Zeiten stehen uns bevor: Zweieinhalb Tage werden alle Märkte geschlossen sein. Zweieinhalb Tage, an denen nicht der leckere Pudding, die knusprigen Chips und - ein Grundnahrungsmittel! - die Instant-Suppe im Markt gejagt und an der Kasse zur Strecke gebracht werden kann. Eine Zeit, die das Tier in uns Menschen weckt. So auch in mir, den es samt Kind im Schlepptau in die Unterwelten der Arkaden zog. Die Urahnen des heute handelsüblichen Einkaufswagens sind die sumerischen Streitwagen aus der Bronzezeit. Man sieht ihm noch immer seine kriegerische Provenienz an, besonders am Tag vor Heiligabend. Majestätische 100 Kilogramm Stahldraht thronen auf vier präzise steuerbare Castor-Rollen, die das Kriegsgefährt in alle Richtungen ausschlagen lassen kann. Sogar einen Fahrersitz haben diese Ungetüme, für die Schrecklichsten aller Krieger der Weihnachtszeit: Kinder. Sie sind die eigentlichen Lenker ihrer Schubtiere, uns Eltern. Sie bestimmen mit ihrem Kriegsgebell, welche Gänge angesteuert werden sollen. Diese kleinen Schreihälse treiben uns Verzweifelte durch die Gänge, mit ihrem Verlangen nach noch mehr knallbuntschillerndem Tinnef. Eine Frau schob sich schweißgebadet an mir vorbei, ihr Wagen randvoll mit Spielzeug. An diesem Ort muss ein epischer Kampf um die letzte Packung Knete geschehen sein. Ihre Augen waren glasig, wie die einer Kriegerin, die zu lange an der Front gekämpft hatte. Ich war erschrocken von ihrem Anblick und wendete mich meinem Sohn zu. “Morgen ist Bescherung!”, knurrte ich den Knirps vor mir beinahe drohend an, auf dass er gar nicht erst auf die Idee kommt, uns in die Schlacht um das letzte Spielzeug zu stürzen.Es wirkte. So überließ ich den anderen Wagenlenkern das Feld. Ich spähte über ihre Reihen hinweg, suchte den Weg zu den begehrtesten meiner Ziele: Lebkuchen, Schoko-Nüsse und natürlich die legendären Marzipankartoffeln. Der Knirps vor mir war mit meinem neuen Ziel einverstanden und trieb uns mit tönenden Fanfaren - genau genommen: seiner quietschende Spielzeugtrompete - in Gang fünf, der Heimat der Weihnachtskekse, wo sich bereits ein erbittertes Scharmützel anbahnte. Zwei Kontrahenten hatten gleichzeitig nach der letzten Packung Zimtsterne gegriffen. Die Frau links zischte: „Ich hab sie zuerst gesehen!“ Der Mann rechts hielt dagegen: „Meine Tochter hat morgen Geburtstag!“ Ich duckte mich instinktiv, als die erste Packung Dominosteine als Wurfgeschoss durch die Luft flog. „Bleib ruhig“, sagte ich mir selbst. „Du bist nicht hier, um den Held zu spielen.“ So zog ich weiter zur Fleischtheke. Doch schlimm stand es um sie. Die Bestände leerten sich. Nur noch wenige Braten waren in der Auslage, und ringsherum ein Getümmel aus Wagenlenkern auf der Jagd nach dem letzten Stück Fleisch. In ihrer Mitte lag es, verheißungsvoll auf seinem Podest, bewacht von Harry, dem Metzger mit entschlossener Miene. Es wurde geschubst und gegrölt, ein Geruch von Zimt und Verzweiflung machte sich breit. Zimtgeruch, dachte ich, toller Trick der Marktleitung, um uns Verzweifelte noch mehr kaufen zu lassen. Hier wird nur noch nach Bestellung bedient. Denn vor der Erfüllung des eigenen Begehrs hat der liebe Gott (und der Metzger) ein perfides Nummernsystem gesetzt. Bedient wird, dessen Nummer aufgerufen wird. „Nummer 57!“ rief er, und ich sah, wie ein Mann seine Marke triumphierend hochhielt. “Hier, ich! Haha”, lachte er, sein Glück kaum fassend, wie von Sinnen auf. Der Rest der wartenden Menge stand, wieder einer Hoffnung beraubt, weiterhin wie ein lauerndes Rudel Wölfe um die Theke. Meine Nummer war die 59. Wer nun denkt, dass es sich um ein konsekutives Nummernsystem handelt, hat weit gefehlt. Mit den Nummern wurden die Teile des Tieres benannt, die zum Verkauf standen. Bedient wurde zuerst derjenige, dessen Fleischportion zuerst aufbereitet wurde. Meine Nummer stand auf einer Schweinelende. Als sie schließlich meine Nummer aufgerufen wurde, passierte das Undenkbare: Eine ältere Dame schob sich an ihrem Rollator geklammert ohne Nummer durch die Meute und deutete mit zitterndem Finger auf ein Stück Fleisch in der Auslage. „Das da, bitte“, sagte sie lächelnd, mit der Unschuld eines Engels. Ein Aufschrei ging durch die Menge. „Das ist Meins!“ rief jemand (nicht ich). “Ey, geht’s noch?! Ich warte hier schon seit einer Stunde!” grölte es von der einen Seite. „Regeln sind Regeln!“ brüllte es von der anderen Flanke. Und ihrer Mitte die trullige alte Dame, die mangels Hörgerät von alledem nichts vernahm und nur blauäugig das Fleisch vor ihr beäugte. Der Metzger überraschte schließlich mit einer bemerkenswert diplomatischen Lösung: „Wer kann am schönsten singen?” Schweigen griff sich Raum. “Die Dame bekommt ihr Fleisch. Doch wer von euch Lümmeln am schönsten trällert, der bekommt aus meinem privaten Vorrat noch ‘n Stück. Ick bewerte eure Vorträge!“, schob er uns mit einem vielsagenden Blick über die Theke. Und so erschallten die Gesänge! “Stille Nacht”, wurde angestimmt, teils von “O Tannenbaum” überlagert. kakophonisch, ohne Takt und Tempo, schief und doch irgendwie schön. Ich beteiligte mich nicht an diesem Tenor. Stattdessen stimmte ich Heinz Erhards “Die Weihnachtsgans” auf der Melodie von “Süßer die Glocken nie klingen” an. Und was soll ich sagen? Ich gewann den Sängerwettstreit! Erschöpft, aber glücklich zog ich mit meiner Kriegsbeute, einer fetten Gans, davon. Mein Einkaufswagen war schwer beladen, meine Nerven dünn wie Lametta. An der Kasse schob sich ein letzter Gegner vor mich: ein Mann mit einem Wagen voll Klopapier. Doch ich ließ ihn gewähren. Schließlich steigen die Corona-Zahlen wieder. Respekt dem, der vorsorgt. Als ich schließlich hinaus in die kalte Dezembernacht trat, konnte ich nicht anders, als laut zu lachen und zu jubilieren. Der Sieg war mein! Der Knirps vor mir ließ mich gewähren und war ganz vertieft in seine Zuckerschnecke. Doch wem diesen Sieg widmen? Der Familie, vielleicht. Jenen Menschen also, die man sich zum großen Teil nicht ausgesucht hat… Und die bekommen meine schöne Gans? Meinen Schatz? Was tut man nicht alles um des Friedens willen. Es bleibt einem auch nichts erspart. Na, hilft ja nichts. Frohe Weihnachten! -
feedback jeder art Weihnachtszeit
Patrick kommentierte Kerstin Mayer's Thema in der Kategorie Hoffnung & Fröhliches
Ach, schön, liebe Kerstin. 🙂 Etwas verklärt, denn für viel zu viele Menschen hat die Weihnachtszeit nicht viel zu bieten. Weder in Deutschland, noch anderswo. Und doch tut es mir gut, sich dieser Verklärung nur für einige wenige Tage hinzugeben. Ein schöner Text. Vielen Dank dafür! -
feedback jeder art In den Scherben
Patrick kommentierte Lennart's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Hallo Lennart, es freut mich, dass mein Kommentar und meine Version deines Gedichts bei dir Anklang findet. Ja, ohne lenkendwn Reim wirkt der Text wie aus dem Leben gegriffen, wenngleich poetisch überhöht. Ich bin zwar ein großer Frejnd von Rei.en, doch im Falle eines emotional aufgeladenen Textes scheint mir die freie Form geeigneter. -
feedback jeder art In den Scherben
Patrick kommentierte Lennart's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Hallo Lennart, du benutzt sehr starke Bilder, die mich ins Gedicht hineinziehen. Nur tust du dem keinen Gefallen, wenn du dich an Reimworten orientierst. Das wirkt gestelzt. Ich habe eine alternative Version angefertigt, die ich als Vorschlag verstanden wissen möchte: In den Scherben Bleib noch. Ich will sehen, wie das Chaos beginnt, wie das Glas bricht, leise klirrend, eine Melodie aus Zerstörung spielt. Tanz mit mir, hier, zwischen den Scherben, gib mir, was du kannst. Denn nichts bleibt, in unseren Händen schwindet alles, verblasst wie Schatten im Morgenlicht. Ich trauere nicht, warum solltest du es tun? Es gibt nichts zu bewahren, nur den Moment, der vergeht. Ich liebe den Bruch, liebe die Splitter, liebe dich. -
feedback jeder art Stehe da
Patrick kommentierte lost_tulip22's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Hallo! (Netiquette) Bedauernswert, mit welcher emotionalen Last das LI durch's Leben geht. Dein Gedicht beschreibt die Urängste der Menschheit: Vergänglichkeit, Alleinsein. Eine Aussicht auf eine Lösung bietet dein Gedicht leider nicht. Doch außerhalb dieses Gedichts ist das Leben mit all sein Vielfalt und Farbenfreude. Ich wünschte, das LI könnte aus seinem Vers-Korsett ausbrechen und das wahre Leben sehen. 🙂 Formal fällt mir auf, dass du eher nach Klang als tatsächlich nach exaktem Reim gereimt hast. Warum da nicht gleich auf Reime verzichten? Auch jene Verse, die sich exakt reimen, würden davon profitieren. Denn manche Reime klingen doch sehr gewollt. -
feedback jeder art Vater und Sohn
Patrick kommentierte Jackybee's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Lieber JackyBee, es freut mich, dass mein Kommentar so gut bei dir ankommt. Ich schreibe gern ausführliche Analysen zu den Texten, die ich hier finde. Entsprechend selten (weil zeitaufwendig) kommentiere ich hier. Dein "Requiem" schaue ich mir gern an. 🙂 Mit etwas zeitlichem Abstand meine ich auch, dass man die letzte Strophe nicht zwingend weiter präzisieren muss. Auch in ihrer jetzigen Form entfaltet sie ja ihre Wirkung. -
feedback jeder art Das Ubewuse
Patrick veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Experimentelles & Wortspieldichtung
Das Ubewuse Wer schleicht sich so heimlich in all deine Träume? Das Ubewuse! Das Ubewuse!! So bange wird's dir, du fliehst durch die Räume Des eigenen Seins, doch kannst nicht entkommen! Es hat dich schon längst in Besitz genommen. Wer kokelt so gerne mit deinen Gefühlen? Das Ubewuse! Das Ubewuse!! Es lodert in dir. Du kämpfst gegen Mühlen, Wenn du seiner Macht zu entziehen dich mühst. Du bist es ja selbst, vor dem du da fliehst. Denn dies klitzekleine, geheime Geheuer Das Ubewuse, das Ubewuse, Wohnt tief in dir drin, ist dir lieb und teuer. Denn was du auch tust, es hilft dir dabei. Verantworte sein Treiben - und du wirst frei. -
feedback jeder art Vater und Sohn
Patrick kommentierte Jackybee's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Ein kleine, poetische Szene, die als Einzelne beobachtet, wenig, mit deinen Worten aber so viel mehr transportiert, lieber @Jackybee. Sehr schön beschreibst du die wortlose Verbundenheit zwischen Vater und Sohn und zeigst auf, wie kraftvoll die gemeinsam erlebte Stille sein kann. Ein kostbarer, doch vergänglicher Moment im Leben. Ich habe ein paar Verbesserungsvorschläge für dich: Du könntest das Bild "Morgentau im Gesicht" weiter ausführen, um die Sinneswahrnehmungen stärker zu betonen. Vorschlag: Statt "der Morgentau im Gesicht" könnte es heißen: "Der Morgentau, kühl wie ein Schleier auf der Haut", um die sinnliche Wahrnehmung zu verstärken. Der Moment, in dem der Vater seinen Sohn auf die Stirn küsst, ist sehr ergreifend. Dieser könnte jedoch durch eine zusätzliche Reflexion oder einen inneren Monolog des Vaters noch vertieft werden, um dem Leser die Bedeutung dieses Augenblicks stärker zu vermitteln.Vorschlag: „Und in diesem stillen Kuss / lag all das, was ich ihm nie gesagt, / ein ganzes Leben in einem Hauch. / Und ich wusste, er verstand.“
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