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Patrick

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  1. Hallo DERGROSSE, Die Aussage deines Gedichts gefällt mir. Es weist aber viele handwerkliche Schwachstellen auf. Beschäftige dich trotzdem gern weiter mit dem Thema. Du bist da etwas auf der Spur. 🙂
  2. Liebe @Sternenherz, ich danke dir für deine Worte. 🙂 Ja, das LI ist in einer misslichen Lage - in die es sich aber (vielleicht unwissentlich) selbst gebracht hat. Als ich die Geschichte schrieb, hatte ich einen Mitte 50-jährigen Mann vor Augen, der es im Leben von außen betrachtet zu etwas gebracht hat: ein Haus, eine Familie, einen gut bezahlten Job. Aber keine Ahnung von jenen Menschen um ihn herum, die ihm eigentlich am nächsten sein müssten. Gelebt hat er nur für das Äußere. Seine Ehe ist daran kaputt gegangen. Und wohl auch er selbst. Die Bilder wollte ich möglichst unterkühlt halten, so wie der Winter in ihm und um ihn. Nur an einer Stelle bricht es aus ihm heraus: "Und sie geht einfach! Sie lässt das alles zurück!" Hm, ja, da hast du recht. Das ist mir nach mehreren Überarbeitungsrunden gar nicht mehr aufgefallen. Ich schlafe mal drüber und überlege mir ne bessere Formulierung. @Zorri, @Guenk, @Sternwanderer, @Monolith, habt auch ihr meinen Dank füreure positiven Reaktionen. 🙂
  3. Die Vermessung der Einsamkeit Ein Haus steht zum Verkauf, irgendwo auf dem Land. Es ist alt, verwaist, die Wände verroht und nackt, hier und da ein Riss im Putz. Darin kein Leben mehr. Nur noch eines: seines. Kalt ist es in den letzten Wochen geworden. - Er hat sich Zeit gelassen mit dem Auszug. Mal nahm er den Wäscheständer mit, mal nur ein paar Kleiderbügel. Schließlich, nach einiger Überwindung, all die großen Kartons, bis das Haus leer war. Oder leer genug. Nun ist es Winter. Heute hat ein Transportdienst die letzten Möbel abgeholt. Ihn haben sie zurückgelassen. Er wäre auch gar nicht transportierbar gewesen. Er mit all seinen schweren Gedanken. Die Abdrücke der Möbel im Parkett, die Verfärbungen an den Wänden, wo Bilder und Schränke standen, alles haben sie zurückgelassen. Auch die Matratze ihres einstigen Ehebetts ist geblieben. Die hat er vor dem Abtransport bewahrt. Nur eine Nacht noch will er hier schlafen. Dann wird auch er verschwinden. —-------------- Als seine jüngere Tochter aus- und weggezogen ist, um in einem anderen Teil des Landes zu studieren, ist seine Frau gleich mit ausgezogen. Seither ist das Haus unbewohnbar. Sie war der gute Geist dieses Hauses, die verbindende Kraft, die allen Bewohnern und Gegenständen darin ihren Platz und ihren Sinn gab. Doch sie hat ihre Kraft, ihren Zauber in all den Jahren verloren. All die Jahre wartete sie stoisch auf ihn, wenn er abends noch ein paar Stunden länger im Büro blieb oder tagelang auf Dienstreise war. Da war dieses dauernde Hoffen auf ein Zeichen von ihm, dass sich ihr Warten lohnt. Es blieb unerfüllt. Das offenbarte sie ihm zum Abschied. Und er hat all die Jahre nichts davon bemerkt. Er erinnert sich daran, wie sie diese Worte sprach, ruhig, fast gefasst. Er kann ja gut rechnen, doch damit hat er nicht gerechnet. „Blöder Spruch“, denkt er, „aber passend.“ – Eine Küche, eine nagelneue Küche hat er ihr eingebaut, als Willkommensgeschenk für den Start in ein neues Leben ohne Kinder im Haus. Alles selbst abgemessen, zugeschnitten und auf den Millimeter genau eingerichtet – und sie geht einfach! Sie lässt das alles zurück, ihre gemeinsame Sicherheit, ihren Traum vom Altwerden im eigenen Haus! – Nein, damit hat er nicht gerechnet. Er geht durchs Haus, lässt den Blick und seine Gedanken durch jeden Raum schweifen. Überall, in jeder Ecke, jedem Winkel klaffen Erinnerungen an die guten Tage, die sie hier gemeinsam mit den beiden Kindern verbracht haben. Hier, in dem toten Winkel vor dem Schlafzimmer haben die Mädchen ihre Spielecke eingerichtet. Und da, da stand das große Puppenhaus. Selbst von ihm gezimmert, die Puppen eigenhändig gedreht. Und dort stand ihr Einkaufsladen. Und auf dem großen, grünen Teppich standen ihre Kinderbetten. Und die Wände umher hingen voll mit den Fotos, die sie als Familie an glücklichen Tagen zeigten. Da, an der sattblauen Stelle der sonst ausgeblichenen Wand hing ein großes Foto, das die Familie am Strand Teneriffas zeigte. Die Mädchen hatten sich auf dem heißen Sand so böse die Füße verbrannt, dass sie sogar ins Krankenhaus fahren mussten. Er schmunzelt. Ihm wird es warm, als er an seine Töchter denkt. An die vielen kleinen und großen Erfolge, an ihre Allüren und an die Kämpfe, die seine Mädels untereinander führten. Seine Töchter kann er in Gedanken in jedem beliebigen Alter aufrufen. Doch an seine Frau hat er kaum Erinnerungen. Sie war halt da, so wie das Inventar des Hauses. Sie hat sich um die Mädchen gekümmert, das Haus in Stand gehalten und für die Familie gekocht. Zärtlichkeit zwischen ihnen gab es schon lange nicht mehr. Aber es war okay für ihn. Er hat gehört, dass das in langen Ehen eben so ist. Schließlich fand er sich damit ab. Alles andere funktionierte ja. —-------------- Zurück im Wohnzimmer legt er sich auf die Matratze, deckt sich mit einer Wolldecke zu, starrt an die Decke. Sein Atem bildet kleine Wolken, die sich unter der Decke sammeln. – Gleich werden sie sich bestimmt zu einem Regenguss ergießen, denkt er. - Kein Geräusch im Haus. Er fühlt sich einsam. Diese Einsamkeit steckt fest in den leeren Bierflaschen, die er der Reihe nach um die Matratze aufstellt. Sie klafft grinsend aus jeder Ecke des Raumes. Sie hat sich in ihre Kuhle verbissen, die sie auf der Matratze zurückließ. Das Telefon klingelt. Langsam greift er danach, hebt ab. „Papa? … Möchtest du mich besuchen kommen?“ Die Stimme seiner Tochter ist vorsichtig, fast flüsternd. Als hätte sie Angst, ihn aus einem Traum aufzuschrecken. Für einen Moment presst er die Lippen zusammen, als müsse er die Worte durch einen schmalen Spalt zwischen seinen Gedanken hindurchschieben. Dann bricht seine Stimme die Stille, antwortet brüchig: „Ja… Ja, ich komme.“ Es ist Zeit zu gehen.
  4. Wow, Federtanz. Einfach nur wow... Wie nähert man sich einem solchen Text... Jeder Vers lädt zum Sinnieren, zum Auslegen ein. Wie ich dein Gedicht las, hatte ich Hieronymus Boschs "Das Weltgericht" vor Augen. Beides schwer vergleichbar, doch auch dein Gedicht rechnet schonungslos mit der uns umgebenden Realität ab. Es ist eine tiefgründige Reflexion über die Pole Fremdheit und Zugehörigkeit in dieser zerrissenen Welt. Es macht mich nachdenklich, wie ich in dieser Welt verortet bin. Und die Frage nehme ich mit: „Kennen wir uns?“
  5. Ein guter Anfang, lieber Austin. Doch wo sind die anderen Verse geblieben? Da fehlt mir etwas, um Bedeutung zu entfalten. Schreibe gern weiter an diesem Text. Daraus kann noch etwas werden. 🙂
  6. Hallo! Ein Loblied auf den Jazz!! Ich mag es, wie leidenschaftlich du von diesem Stil schreibst. Ich frage mich gerade, ob man dem Gedicht eine Art Jazz-Rhythmus verleihen kann... Müsste man mal experimentieren...
  7. Patrick

    Zusammnen

    Zusammen Wir sind viele. Verschieden in Herkunft, Gedanken, Leben. Doch eins bleibt gleich: Nur gemeinsam sind wir stark. Mauern aus Angst, gebaut aus Vorurteilen und Gier – wir reißen sie ein, Stein für Stein, Hand in Hand. Nicht Haut, nicht Geld, nicht Geschlecht trennt uns wirklich, sondern nur das Schweigen. Lasst uns sprechen. Lasst uns handeln. Zusammenstehen heißt, nicht wegzusehen. Zusammengehen heißt, einander Halt zu geben. Die Zukunft braucht uns – alle.
  8. Lieber @Werkstaedter, ich danke dir für deine Worte. Ja, Rühmkorfs Text (ich habe ihn gerade erstmals gelesen und kann deine Begeisterung dafür teilen) ist kein Text, den ich ohne Weiteres schreiben könnte - und in diesem Fall auch nicht wollte. Ich möchte mein Gedicht gern als eine Art Kampflied verstanden wissen. Es sollte eingängig und leicht verständlich sein; also keine poetisch-reflektierte Haltung zum Begriff der Zuversicht einnehmen. Allgemeinplätze wie "mit dem Rücken an der Wand" zahlen darauf ein. Ich befasse mich regelmäßig mit der Haltung zu der uns umgebenden Realität (siehe z. B. mein Gedicht "Die Klimakleber"). An diesem Text werde ich also nicht weiterarbeiten. Er ist nur einer von einigen, mit denen ich in die gleiche Richtung gehe. Nichtsdestotrotz: Danke für deine Gedanken zu meinem Text.
  9. Patrick

    Zuversicht

    Zuversicht Zwar leben wir in dunklen Zeiten, mit dem Rücken an der Wand. Doch wir, vereint, wir wollen streiten für uns’re Zukunft, unser Land. Die Erde bebt, die Flüsse steigen, die Sonne brennt auf Flur und Feld. Doch wir, wir werden niemals schweigen, wenn Menschen leiden auf der Welt. Es trennt uns vieles, oft im Stillen, zu laut, zu leise, reich und arm. Doch wir vereinen uns’ren Willen, denn Gleichheit hält uns alle warm. Parolen sind in aller Munde. Verderben bringt ihr schriller Krach. Doch Zuversicht schlägt nun die Stunde, sie hält uns fokussiert und wach. Wir bauen Brücken, wo einst Mauern, und säen Mut in schwerer Zeit. Denn wir, wir können überdauern, wenn wir vereint geh’n, Seit’ an Seit’.
  10. Patrick

    Diskriminierung

    Hallo! Es geht noch subtiler (und nicht minder gehässig): schon 2x habe ich Toiletten gefunden, die für Frauen UND Behinderte sind; letztere in einem Neubau. Da fragt man sich, warum da nicht gleich drei Toiletten geplant wurden...
  11. Liebe Kerstin, dein Gedicht ist ein tief emotionales Werk, das Einsamkeit, Schmerz und die innere Zerrissenheit eindringlich beschreibt. Die Bilder von Dunkelheit, Wunden und einer symbolträchtigen, wohl durchzechten Nacht unterstreichen sehr gut die Schwere der Gefühle und die Verlorenheit des lyrischen Ichs. Bei düsteren Texten frage ich mich oft: Wo ist das Licht, die Aussicht, der Hoffnungsschimmer. In deinem Gedicht finde ich davon nichts, was mich etwas befangen zurücklässt. Nichtsdestotrotz habe ich deinen Text gern gelesen.
  12. Hallo! Ach schön, es holpert zwar an manches Stellen des Gedichts ganz schön. Doch ich konnte dennoch ganz schön schmunzeln. Hab's gern gelesen. 🙂
  13. Patrick

    Wandel

    Lieber Gummibaum, dir ist da ein ganz wunderbares Gedich voller melancholischer Reflexion über Liebe, Verlust und die innerer Distanz gelungen. Ich ma den Zwiespalt vor dem das LyrI steht: Die Erinnerung an die Erfüllung durch die einst empfundene Liebe und die nüchtern gewordene Einsicht, dass es nicht mehr lieben kann und lieber Abstand denn Nähe sucht. Du nutzt starke, für mich bisher unbekannte Bilder in deinem Gedicht. Des "Herzens Morgentau" ist mir neu und gefällt mir gut. Mit der "Wüste grobes Kleid" habe ich aber meine Probleme, denn "Kleid" will für mich nicht so rechtt zu "Wüste" passen. Ich verbinde mit "Wüste" eher so etwas wie Sand Sturm, Fata Morgana und dergleichen. Hast du da schon einmal über Alternativen nachgedacht?
  14. Ach, umstimmen wollte ich dich gar nicht, liebe @Darkjuls. Ich möchte nur eben auch einen Vorschlag machen, wenn ich etwas kritisiere. Kritik allein, finde ich, taugt nichts. Deiner Sichtweise stimme ich aber zu. Einen Text zu lesen, ihn wahrzunehmen, hat auch vieles mit einem selbst zu tun.
  15. Ich mag dein Gedicht, liebe @Darkjuls. Es ist eine wunderschöne Hommage an die Jahreszeiten als Metapher für die Facetten eines geliebten Menschen. Die tiefe Zuneigung zum geliebten Menschen, transportiert über die Naturbilder und ihren charakteristischen Eigenschaften ist ein schöner Kunstgriff. Zum Lob noch ein paar Anmerkungen: Das finde ich nicht so gelungen. Mit "Frühling" haben diese Verse wenig zu tun. Da geht mehr. Vielleicht so: "Du streust Blüten in den Wind/ Der von dir leise singt. Hmmm, die raue Schale kommt ein wenig aus dem Nichts. Wenn du da an eine ganz bestimmte Person gedacht hast, an die du dich mit diesem Gedicht wendest, dann kann das passen. Doch allgemeingültig betrachtet, findet dieser Vers keinen Anhaltspunkt im übrigen Gedicht. Mein Vorschlag für die letzten beiden Verse: "Der Sturm in mir zeigt: /Dich zu lieben braucht Mut." Na, für mehr reicht's gerade nicht bei mir. 🙂
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