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Patrick

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Alle erstellten Inhalte von Patrick

  1. Patrick

    So nah

    Liebe @Letreo71, liebe @Claudi, ich danke euch sehr für eure Verbesserungsvorschläge, die ich in einer zweiten Version eingearbeitet habe. Damit noch nachvollziehbar ist, worauf sich eure Kommentare beziehen, habe ich unterhalb der bearbeiteten Version auch noch das Original zu stehen. Ja, die Müllrose hat die Bearbeitung nicht überstanden. Das ist ein Begriff, der schon vor Jahren in mir entstanden ist, als ich zusammengeknüllte Alufolien, die einstmals Döner beherbergten, massenhaft auf den Straßen sah und darin aufblühende Müll-Rosen erkannte. Doch dieses Bild will heute nicht mehr so ganz zu mir passen, also ist die Müllrose bei der Bearbeitung eingegangen und der Löwenzahn ist im Text erblüht. 🙂 So ganz zufrieden bin ich zwar noch immer nicht, doch ich nähere mich einer Version, die ich mindestens für die nächsten Jahre so lassen kann. 🙂 Liebe @Sternenherz, es freut mich, dass mein Text dir diesen muffig-frischen Duft in die Nase zaubern konnte. 😄. Demnächst bei Douglas erhältlich. 😂
  2. Patrick

    So nah

    - bearbeitet - So nah Wenn das Gezwitscher der Stadtvögel mit dem Zirpen Der Rückwärtsgänge von Müllwerkern konkurriert Und das Geräusch-Bouquet abgerundet wird Von den kreischenden Gleisen der Trams. Wenn sich morgens die Hupkonzerte in den Wipfeln Der Hochhäuser verfangen. Ja, dann ist er’s! Dann lässt er sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüftungsschächte der Supermärkte. Frühlingsduft. Die wunderschönsten Blumen am Kottbusser Damm Tragen schwarze Autos auf ihren Kühlerhauben. Es frisst der Löwenzahn Sich durch den brüchigen Beton des Parkplatzes Und die Kreuzberger Eigengewächse schießen ins Blaue. Da quillt das pralle Leben wieder Aus dem Mülleimer des Uferstreifens Und auf der Parkbank daneben verwelkt ein armer Penner, Während sein Schäferhund sich Am Nektar der Tonne labt. Sein Winter ist schon so nah. - Original - So nah Wenn das Gezwitscher der Stadtvögel mit dem Zirpen Der Rückwärtsgänge von Müllwerkern konkurrieren Und das Geräusch-Bouquet abgerundet wird Von den kreischenden Gleisen der Trams. Wenn sich morgens die Hupkonzerte in den Wipfeln Der Hochhäuser verfangen. Ja, dann ist er’s wieder! Dann lässt er sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüftungsschächte der Supermärkte. Frühlingsduft. Die wunderschönsten Blumen am Kottbusser Damm Tragen schwarze Autos auf ihren Kühlerhauben. Es blühen die Müllrosen wieder Und die Kreuzberger Eigengewächse schießen ins Blaue. Da quillt das pralle Leben wieder Aus dem Mülleimer des Uferstreifens Und auf der Parkbank daneben verwelkt ein armer Penner, Während sein Schäferhund sich Am Nektar der Mülltonne labt. Sein Winter ist schon so nah.
  3. Lieber Carlos, ein Text, der mich berührt, da ich die Erfahrung teile. Es ist ein wahrlich bedrückendes Gefühl, der ehemals Geliebten noch einmal zu begegnen. All diese Gefühle, die eben noch immer da sind, zu handhaben und eben nicht mehr ausleben zu dürfen, ist ein Schmerz, den ich gut nachempfinden kann. Die Freude, dass ich nicht zu ihrer Beerdigung gehen muss - nun, darüber hab ich noch nicht nachgedacht. 🙂 Dazu fehlen mir und ihr wohl auch noch ein paar Jahre Leben.
  4. Patrick

    Rehspuren

    Liebe Donna, ein jeder Vers ein schönes Bild. Mein liebstes: "Zart auf der Zunge schmecke ich Fernweh". Spannend, dass dieses Fernweh eine Reise ins Innen nach sich zieht. Zu einem inneren Ort, eine Entwicklungsstufe, die fernab der bisher Erlebten ist. Es bringt mich zum Nachdenken, dass es gerade die Betrachtung einer Winterlandschaft ist, die den Entschluss zum Aufbruch nach innen anstößt. Vielen Dank für den Denkanstoß. 🙂
  5. Lieber @Marvin, wie schade, dass dein Gedicht noch keinen wertschätzenden Kommentar gefunden hat. Na, ich will's mal versuchen. 🙂 Dein Text zeigt mir wieder einmal, dass Humor doch einfach das beste Transportmittel ist, um an sich sperrige, verstaubte Themen (die griechische Mythologie zum Beispiel) in unsere Zeit zu transportieren. 🙂 Ich hab etwas gelernt, was ich mir so wohl eher nicht angeeignet hätte. Vielen Dank dafür. 🙂 Im Übrigen erinnert mich dein Text sehr an Bodo Wartkes Vorführung von "Odysseus" und "Antigone". Auch für diese Erinnerung vielen Dank!
  6. Liebe @Ava, du hast ein Talent für's Düstere. 🙂 Ein unterlassener Hilferuf an ein Du, das hier nicht näher benannt wird, während "es" das LI ganz langsam und unpersönlich zerstört. Wie sehr wünschte ich dem LI, es würde den Mut fassen, und dieses Du eben doch "stören. Im Übrigen meine Lieblingsverse: "Ich will so gerne etwas zu dir sagen,/ doch ich will nicht stören." Die werde ich mir bei Gelegenheit vielleicht einmal borgen. 🙂
  7. Liebe @Ava, ein wirklich guter Text, wenngleich mit bedrückendem Inhalt. Zunächst ist mir aufgefallen, wie du die Worte auf die Verse und Strophen verteilst. So kommt bei mir ein Rhythmus des Erzählens an, der die Last, die dem LI hier aufliegt, einen weiteren Ausdruck gibt: "Gestern war doch gefühlt - noch alles --- gut." Wie ich mich weiter mit dem Text auseinandersetze erkenne ich darin ein Zwiegespräch des LI, dass einem vergangenen guten Gefühl nachhängt, dies nun aber, scheinbar ohne jede sinnvolle Erklärung, verloren wähnt. Noch ist Lebensmut da ("Ich will so gern."), doch der Körper - und dadurch wohl auch der Geist - machen nicht mehr mit ("Oder ob mein Körper einfach aufgegeben hat."). Da frage ich mich, was der wesentliche Treiber für diese Schwermut ist: der Körper oder der Wille?
  8. Die Kostbarkeit der Selbstvergessenheit - gefällt mir gut, liebe hora. Ich wünschte, du würdest mir noch mehr von diesen kostbaren Augenblick berichten. Vielleicht ist es aber auch als Momentaufnahme einer mechanischen, unbelebten Stadt so wie es ist recht passend. Du benutzt hier sehr ergreifende Sprachbilder (die ich mir vielleicht einmal für eigene Texte leihen werde 🙂 ) Herzlichst Patrick
  9. Lieber Carlos, ich kenne die Schriften Sencas nicht; nicht einmal dessen Bonmots. Doch trotzdem möchte ich mich gern mit diesem Spruch auseinandersetzen. Könnte hier nicht mit "ein anderer" der allgemein andere gemeint sein? Schlägt Seneca hier also nicht vielleicht vor, nicht nur für diesen einen anderen sondern für viele, unzählige andere zu leben; sich selbst also als Diener für seine Mitmenschen zu machen? Es geht dabei Seneca um Selbstwahrnehmung, meine ich. Etwas umgestellt, könnte man Senecas Satz wie folgt fassen: Ich lebe für andere, um überhaupt selbst zu leben. Nur mal als Einwurf. 🙂
  10. Ich danke dir für deine Worte, lieber @Carlos. Ich würde aber nicht so weit gehen, mich selbst einen begnadeten Meister der Ironie zu nennen. Ich finde, da fehlt mir schon noch etwas, bis ich mich auf eine Stufe mit z. B. Heinrich Heine stellen könnte. Ich bin ja in meinen Zeilen auch eher zynisch, einah angewidert vom medialen Umgang mit geschehenen Katastrophen unterwegs, finde ich. Trotzdem tun deine Worte gut. 🙂 Herzlichst Patrick
  11. Patrick

    Primetime

    Primetime Am ersten Tag der Katastrophe Sind die schockierenden Nachrichten Und primetime-würdigen Geschichten Nichts weiter als ‘ne kleine Randnotiz Neben News & Stories aus dem Kiez. {Der Zeigefinger wandert in die Nase.} Am zweiten Tag der Katastrophe Steigen die Vermissten-, Todeszahlen. Immer unerträglicher die Qualen, Die per Livestream auf dem Bildschirm flimmern, In allen Stuben und in allen Zimmern. {Der Mittelfinger reckt sich gen Zimmerdecke!} Am dritten Tag der Katastrophe Ist die Hilfe aller Herren Länder Beinah grenzenlos, und alle Sender Rufen auf zu noch mehr Spenden Um all das Leid schnell zu beenden. {Der Daumen sucht im Teletext nach der IBAN.} Am vierten Tag der Katastrophe Sind so viele Seelen, Hekatomben, Vernichtet und ausgelöscht von Beben und Bomben. Hierzulande ist man völlig fassungslos. - In der rechten Hand das Lottolos. {Ring- und kleiner Finger zittern bedenklich.} Und Am fünften Tag der Katastrophe Folgt in dieser letzten Strophe Ein Blick auf das, was immerfort Berichtet wird: über Krisen, Krieg und Mord. {Der Daumen will schon weiterschalten, doch: Jetzt folgt das Wetter.}
  12. Patrick

    Kuschelig

    Hallo! Ein Gedicht über's Dichten und zerrissen werden! Wunderbar! 😄 Ja, das ist eine Möglichkeit mit der Kritik der "Hunde" umzugehen. Es ist eben die große Gefahr, zerrissen zu werden, wenn man sich hier poetisch offenbart. Soweit ich das aber bisher erlebt habe, gibt es zu den veröffentlichten Gedichten hier zum Glück keine Verrisse. Das würde auch mehr über den Verreißenden als den Dichter sagen.
  13. Hallo! Ah, herrlich!. Hab lange nicht mehr so gut gelacht 😄 (liegt wohl am Winter, der nicht für alle von uns Gutes zu bieten hat). Weiterhin viel Erfolg dir in deinem heldenhaften, furiosen Abwehrkampf! 💪
  14. Lieber Sardo, vielen Dank für's Teilen deiner Gedanken zu der Haltung von uns Menschen zu der Überflut des Lebens. Ich lese aus deinem Text die völlige Überforderung des Individuums in Anbetracht der Vielfalt des Lebens heraus. Es ist vielleicht das Urproblem des Menschen, seitdem er vom Baum der Erkenntnis genascht hat; nämlich, dass wir alles in seiner letzten Tiefe begreifen, be-schreiben möchten. Jedes andere Tier auf dem Planeten Erde lebt im Hier und Jetzt und macht sich über das Morgen oder auch nur, warum es denn da ist, wenig Gedanken. Das ist eine Qualität von uns Menschen, aber eben auch eine Bürde. Ob es nun der Sinn des Lebens ist, alle Rätsel der Natur zu entschlüsseln? Das denke ich nicht. Der Sinn des Lebens ist vielmehr Vermehrung und Arterhalt. In Anbetracht des Letzteren erkennt man gerade sehr gut, wie wenige Menschen diesen Sinn des Lebens tatsächlich begriffen haben. Angesichts der Tatsache, dass wir als Menschen über eine große, weit divergierende Individualität verfügen, lohnt sich der Blick auf den eigenen Zweck der Existenz. Nach John Strelecky, der den Begriff ZDE ersonnen hat: Welche Bedeutung hat mein Leben? Welche Bedeutung möchte ich ihm geben? Und wie kann ich dafür sorgen, dass der bevorstehende Tod seine Schrecken verliert?
  15. Patrick

    Wolkenballade

    Liebe Pegasus, was vermeintlich wie ein Kinderreim beginnt, bekommt mit dem "Blick nach unten" auf uns dumme Menschen eine bittere Wendung. Es erinnert mich an den Stil Heinrich Heines. Nicht nur der Wind transportiert Wolken - doch mir scheint's, auch ein vermeintlich harmloses Gedicht kann bittere Wahrheiten transportieren. Das mag zynisch sein, doch mit dem erhobenen Zeigefinger hat's ja bisher bei uns Dummen nicht so recht funktioniert... Ich finde, dein Gedicht verdient eine Fortsetzung; vom Stil oder vom Inhalt her. So könntest du sämtliche unserer Dummheiten dekonstruieren. Eines noch zum Schluss: "und das verbranntes Land." "verbranntes" kommt ohne "s" am Ende aus. Liebe Grüße Patrick
  16. Lieber Dionysos, eine Atem nehmende Beschreibung einer synästhetischen Erfahrung beim Besuch einer Bildergalerie hast du hier mit uns geteilt. Beinah höre ich selbst all die Klänge, die die geblümte Frau allein durch die Betrachtung der Gemälde wahrnimmt. Wie gern würde ich die Bilder kennen, die du hier in ihrer synästhetischen Wahrnehmung beschreibst. Allein, um mich besser in diese Erfahrung einzufühlen. Deine Gedichte sind ein Erlebnis...
  17. Patrick

    Klippenspringer

    Liebe Donna, ein sehr ausdrucksstarkes Gedicht hast du da mit uns geteilt; ein wahres Spiel der Lichter, scheint's mir: sonnengebleichte Klippen - helle Worte - riesen Schatten. Es ist mir sinnbildlich ein Sprung ins Ungewisse; in das, was wohl lange schon ruht. Doch ein Weg zurück gibt es nicht (nackte Fersen auf heißem Stein - ich weiß selbst, wie unangenehm das ist). Das LI verurteilt sich nun selbst dafür, in einer Situation nicht mutig genug zu sein, die es vielleicht nicht einmal selbst gewählt hat. Die treibende Kraft scheint mir ihr/ sein Partner:in zu sein. Und letzten Ende traut sich das LI nicht, in diese Ungewissheit zu "springen". Dass es sich dafür umso mehr verurteilt, finde ich schade. Es könnte auch froh darüber sein, seine:n Partner:in ins Ungewisse entlassen zu haben und selbst für sich entschieden zu haben, diesen "Sprung" eben nicht getan zu haben.
  18. Liebe Eleonore, ich bekomme ein sehr klares Bild von dem Moment in der Kapelle, den du mit gut ausgewählten Adjektiven auskleidest. Etwas verwundert war ich, wie eine uralten Kapelle mit spinnwebenverhangener Tür einen lichtdurchfluteten Innenraum haben kann - da habe ich ein anderes Bild von einer uralten Kapelle im Sinn. In meiner uralten Kapelle sind die Fenster blind vor Staub, der Geruch modrig, das Licht gedimmt. 🙂 Doch das ist dann wohl die Magie des Moments, die du hier beschreibst; etwas, das der physischen Welt enthoben ist. In der zweiten Strophe wird's dann substanziell. Hat die Frau, um die es in diesem Gedicht geht, etwa in dieser Kapelle geheiratet? Die letzte Strophe finde ich verzichtbar. Sie schließt das Bild eines Besuchs einer Kapelle, in der man einer vergangenen Liebe nachsinnt, so altbekannt ab. Als Leser möchte ich lieber och im Moment verweilen und nicht gleich wissen, dass "sie" ihr Ende dort findet. Was mich noch beschäftigt, sind die Tilden, die du nach den Versen "um Zwiesprache mit ihrem Gott zu halten", "Schwüre und Versprechen" und "seine Lippen auf den ihren schmeckt" verwendest. Dahinter komme ich nicht, welche Bedeutung die haben könnten. Doch auch ohne, dass ich's verstehe, finde ich deine Momentaufnahme sehr gelungen!
  19. Ein irrsinnig schönes Gedicht, lieber Dionysos! Sehr gern gelesen, wie du einen Moment im Hier und Jetzt beschreibst, in dem ich einfach sein kann. Du findest Beschreibungen, die mir ein gutes Bild von diesem einen Moment geben: honigwarme Senke, eine Handvoll Schrei... Einfach wunderschön...❤️
  20. @Ostseemoewe @Vogelflug, es freut mich, dass ihr "Die Schlesischen Weber" sogleich als Grundlage meines Gedichts erkannt habt. Einer meiner durchaus poesie-affiner Freunde hat tatsächlich Anklänge Todesfuge - warum auch immer - darin erkannt; diese aber ist ein poetisches Monument, an das ich mich niemals im Leben heranwagen würde! An sich wollte ich das Thema eher moderierend betrachten. Doch dann kam ich bei der Suche nach Reimworten von "Kleber" auf "Weber", darüber auf Heines Gedicht - und was dann draus geworden ist, sehr ih ja. 😅 @Perry, um eine Chiffre aufzulösen: Mit dem "März" nehme ich Bezug auf die Zeit des Entstehens des Gedichts Heinrich Heines, welches der Vormärz-Lyrik zugerechnet wird, also der politisch geprägten Lyrik, welche zwischen der Zeit nach dem Wiener Kongress 1815 und der Märzrevolution 1848 entstanden ist. Wünsche ich mir als Autor, indem ich solch eine Chiffre verwende eine Revolution? Irgendwie schon, nur eben nicht blutig niedergeschlagen und vielmehr eine Revolution des Denkens und Wahrnehmens. Gern darf dabei die Gesellschaft jene Politen vor sich hertreiben, bis sie sich eben in die Richtung bewegen, die zum Erhalt der Menschheit beiträgt. Ich selbst bin kein Kleber, dazu fehlt eben doch eine Spur Aktivismus in mir; ich revoltiere lediglich auf genormtem (digitalen) Papier. @Buchstabenenergie, Selten sehe so komprimiert all jenes, woran man in unserer Zeit Kritik üben kann, vielleicht sollte. Es freut mich, dass mein Gedicht eine solche Reaktion hervorgerufen hat. Vielleicht ist ein Poesie-Forum nicht geeignet für Diskurse dieser Art, doch wünschen würde ich es mir schon.
  21. Lieber Peter, ich hatte unmittelbar die Assoziation an einen Besuch im KZ Auschwitz. Es zwar kein einzelnes, so doch aber viele Teufelshäuser und Ruinen, in und mit denen ein Regime viele schlimme Monster schuf.
  22. Mir gefällt's gut, lieber Perry. Beinah wünschte ich mir, du hättest nicht gleich mit dem Bild der Pusteblume aufgelöst, was dein Motiv war. Es ließe, meine ich, noch mehr Interpretationsspielraum zu.
  23. Unser Zorn, uns're Wut kennt kein Erbarmen! Wir kleben mit Händen, mit Füßen und Armen An uns'rem eigenen dreifachen Fluch. Und uns're Namen steh'n schon im Totenbuch! Wir kleben, wir kleben! Ein Fluch dem Öl, das wir verbrannten, Verschwendeten in Mengen, unbekannten, Das all unser Leben ölte und schmierte Und uns zu all diesem Elend führte! Wir kleben, wir kleben Am hoch gepumpten Wohlstandsversprechen! Ein Fluch dem Mammon, dem Raub, dem Kommerz Dem Traumverkäufers billigen Scherz: "Jetzt noch günstiger und in vielen Größen!" Wie wir doch all uns're Werte entblößen… Wir kleben, wir kleben An den bald zu zahlenden Zechen! Ein Fluch uns allen, die wir nicht erkannten, Dass Wälder, Menschen und Hoffnungen brannten. Wir rechnen uns schön, was längst schon verloren Und zu unserem Untergange erkoren! Wir kleben, wir kleben Am Wespennest - in das wir nun stechen! Denn, merkt auf, der März ist schon nah…
  24. Ein sehr, sehr gutes Gedicht! Formal wie inhaltlich spricht es mich sehr an. Ilona, es ist dir gut gelungen, wie du mit einem durchgängigen Kreuzreim die dreiversigen Strophen wie Kettenglieder zusammenzuschweißen. Die Verse, regelmäßig wiederholend und dabei in jeweils neue Kontexte stellend, scheinen mir wie Kettenglieder, die mir sinnbildlich wie unsere festgefahrenen Haltungen zur Hilfsbereitschaft scheinen. Und dann dieses "Wir retten gerne herrenlose Hunde"! Wie nur allein diese/r Vers/e unsere Haltung zur Hilfsbereitschaft süffisant so ganz und gar ad absurdum führt! Ich könnte noch lange und wortreich viele Abschnitte aus deinem Gedicht herauslösen und einzeln beleuchten, möchte es aber lediglich bei einer Wiederholung belassen: ein sehr, sehr gutes Gedicht!
  25. Patrick

    Flieg

    Lieber David, du hast ein Gedicht geschrieben, das man sich gern an trüben Tagen zuführen darf. Es besitzt zwar keine größere Tiefe, doch das braucht es hier als Aufforderung an die Lesenden auch gar nicht. Mir gefällt's! Es hat mich übrigens sehr an Erin Hansons berühmt gewordene Zeilen erinnert: Claudi - Moderation So einfach und so schön!
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