Hallo @Vogelflug, weder möchte ich als radikal noch absolut und erst recht nicht als übergriffig verstanden werden. Lass mich also bitte meine Haltung zu dem thematisierten Satz präzisieren.
Ein Satz wie eben dieser alarmiert mich nun einmal, und da reagiere ich sehr direkt. Du schreibst, dass ein Mensch, der diesen Satz äußert, ein "Leid, schier unerträgliches Leid." mit sich trägt. Das sehe ich genauso. Ich fand dafür die wohl als zu harsch aufgefassten Worte "psychische Störung". Für mich ist dieser Begriff kein Urteil, keine Diffamierung, sondern Beschreibung einer ernstzunehmende Krankheit, die therapiert werden sollte. Ich litt selbst unter einer psychischen Störung, könnte diesen Begriff also niemals als Waffe verwenden.
Ich denke, unser Missverständnis in dieser Sache rührt daher, dass wir beide mit diesem Satz Unterschiedliches verbinden, was vielleicht auch mit unseren Hintergründen zusammenhängen könnte. Ich vermute, für dich ist er Teil einer philosophischen Überlegung - für mich ist er aber bereits Symptom, das mich alarmiert. Einem Freund könnte ich so einen Satz nicht unkommentiert und erst recht nicht zustimmend durchgehen lassen.