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Patrick

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Alle erstellten Inhalte von Patrick

  1. Ludwig, dein Gedicht macht seinem Titel alle Ehre! Es kommt mit seinen ungeschliffenen mal kurzen, mal langen Versen sehr stakkato-artig daher und zeugt von der inneren Zerrissenheit des hier sprechenden, teils sogar über den Krieg als Kunstform philosophierenden, letztlich aber doch desillusionierten Kriegers. Am Krieg gibt es nichts schönes, und dein Gedicht, scheint's mir, will daher auch nicht schön, mit Metrik und Reimschema, wirken. Das Gedicht wirkt so, wie es daher kommt, sehr stimmig auf mich.
  2. Liebe alle, ich danke euch vielmals für eure Beiträge! So viel Lob hätte ich für ein Gedicht, in dem ich die Trennung von meiner Frau verarbeitet habe, gar nicht erwartet. @Tobuma: Mir ist es zwar schon bekannt, doch es freut mich immer wieder, wenn ich sehe, dass ein Text zu so viel verschiedenen Interpretationen einlädt. Den Worten Thomas Manns folgend (straft mich Lügen), dass die Interpretation eines Textes mehr über den Lesenden als über den/ die Autor:in aussagt, ist mir das Lesen eines Gedichts ein Weg zur Selbsterkenntnis. Wie geht ihr eigentlich mit dem drohenden Vergessen des Geschehenen um? Mich interessiert dieses Thema gerade brennend!
  3. Patrick

    Spurensuche

    Spurensuche Wir zwei Wie wir schweigsam uns're Füße In den nassen Sand eindrücken Und uns're Spuren beinah Beiläufig hinterlassen. Was bleibt von uns, Wenn die Flut kommt? Du greifst hinein in meine Spur, Nimmst Sand in beide Hände Du sagst "Du fürchtest Die Vergänglichkeit?!" Und steckst den Sand In meine Taschen. Wie oft wir stiegen Und gefallen sind, Kann niemand, niemand zählen. Dich hat der Wind Davongetragen und mich Am Boden zurückgelassen, Wo ich die Körner zähle. - Ich habe noch Viel Sand in meinen Taschen.
  4. Ein wahrer poetscher Rundumschlag zu all den schwer zu beantwortenden Fragen unserer Zeit! Mir gefällt es gut. Jede Strophe für sich könnte ich herauspicken und darüber sinnieren. Auch gefällt mir, dass in beinah allen Strophen der jeweils letzte Vers eine Art Schlussfolgerung, vielleicht auch Pointe, zu den vorigen beiden Versen ist. Darin getragen sind aus meiner Sicht einige starke Bilder ("Rauch in der Lunge", "Wer steuert das Boot"). Diese laden zum Weiterdenken an. Vielen Dank also für die Denkanstöße. 🙂
  5. Hallo @Vogelflug, weder möchte ich als radikal noch absolut und erst recht nicht als übergriffig verstanden werden. Lass mich also bitte meine Haltung zu dem thematisierten Satz präzisieren. Ein Satz wie eben dieser alarmiert mich nun einmal, und da reagiere ich sehr direkt. Du schreibst, dass ein Mensch, der diesen Satz äußert, ein "Leid, schier unerträgliches Leid." mit sich trägt. Das sehe ich genauso. Ich fand dafür die wohl als zu harsch aufgefassten Worte "psychische Störung". Für mich ist dieser Begriff kein Urteil, keine Diffamierung, sondern Beschreibung einer ernstzunehmende Krankheit, die therapiert werden sollte. Ich litt selbst unter einer psychischen Störung, könnte diesen Begriff also niemals als Waffe verwenden. Ich denke, unser Missverständnis in dieser Sache rührt daher, dass wir beide mit diesem Satz Unterschiedliches verbinden, was vielleicht auch mit unseren Hintergründen zusammenhängen könnte. Ich vermute, für dich ist er Teil einer philosophischen Überlegung - für mich ist er aber bereits Symptom, das mich alarmiert. Einem Freund könnte ich so einen Satz nicht unkommentiert und erst recht nicht zustimmend durchgehen lassen.
  6. Hallo! Wer diesen einen Satz mit Überzeugung in den Mund nimmt, der offenbart eine psychische Störung, derer er oder sie sich selbst vielleicht gar nicht bewusst ist. Eine Antwort auf diese Aussage fällt eben genau deswegen schwer, weil eine diametrale Widerrede rein gar nichts bewirken würde. Ich halte diesen Satz deswegen für pathologisch, weil ich mich mit ihm aus dem Leben selbst rücke. Er klingt als stünde ich wie vor einer Fleischtheke, aus der ich mir etwas aussuchen kann - oder eben nicht. Tatsächlich aber bin ich das Leben selbst. Es abzulehnen bedeutet mich selbst abzulehnen. Würde mir ein Mensch mit diesem Satz im Munde begegnen, so könnte ich mit ihm darüber keine sinnvolle Diskussion führen, sondern müsste ihm vielmehr den Raum eröffnen, sich eingehender zu seiner Haltung zu erklären. Heilung durch reden. Diesen Satz als gültig abzulehnen bedeutet für mich nicht, meinen unausweichlichen Tod zu verdrängen. Den kann ich durchaus wahrnehmen, indem ich mein Leben als solches akzeptiere. Abschließend noch zu den von dir formulierten Fragen: Wem gehört unser Leben? Uns selbst! Welche Erwartungen dürfen wir an unsere Existenz auf der Erde haben? Gar keine. Zu leben und zu lieben genügt völlig. Alles weitere kommt dann von ganz allein. Wie weit reicht die menschliche Freiheit? Bisschen schwammig, die Frage. Mein erster Impuls: Bis zu den Freiheitsgrenzen meiner Mitmenschen - wobei diese immer und immer wieder neu verhandelt werden.
  7. Liebe Uschi, mir gefällt, dass du deinem Gedicht für uns eine vertonte Fassung an die Seite gestellt hast. So bekommt es eine Tiefe, die durch ein drohendes Hinweglesen nicht (zumindest für mich) nicht erreicht werden kann. Warum aber hast du Auszüge aus dem 1. Satz der Monscheinsonate als Teil der Vertonen gewählt? Ich empfinde sie eher als eine Art Trauermarsch und nicht so sehr als Hinführung auf einen nahenden Traum.
  8. Patrick

    Elser

    Liebe Community, heute ist mein erster Tag hier im Forum, und ich möchte gern meinen Einstand mit einem kurzen Text geben. Zwar nicht mein gelungenstes Gedicht , wie ich finde, so doch aber meine Hommage an Georg Elser, der heute vor 120 Jahren geboren wurde - und die Welt hätte verändern können. Elser Ich lebe, weil ich frei bin. und weil ich frei bin, hoffe ich. Mögen die Häscher sich auch meiner bemächtigen: In der Erinnerung liegt meine Leichtigkeit Ich lebe solange es Hoffnung gibt
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