Windo

Die Fliege Wenn Sie es nicht so nervig triebe, Ich alldieweil hier schlaflos liege, Sie ihre Beine nicht so riebe, Würd ich missachten diese Fliege. Da ich sie nicht so einfach kriege Und diese Schuld nicht auf mich schiebe, Bleibt mir nur, wie ich es auch biege, Ganz auszuschalten ihre Triebe. Doch weit daneben gehn die Hiebe, Wie ich mir auch den Arm verbiege. Die Patsche, die ich ach so liebe, Bezichtigt mein Talent der Lüge. Da - jetzt allmählich wird sie müde. In Sicherheit ich sie jetzt wiege: Mich leblos auf das Kissen schmiege Und bete, dass ich baldigst siege.

Danke, Letreo, warme Sommerabende stressfrei zu Hause - warum nicht mit Erinnerungen. Liebe Grüße Windo

Herr Müller (2) Herr Müller würde gern verreisen Wie jedes Jahr zur Urlaubszeit. Er hadert nur noch mit den Preisen, Ansonsten ist er schon bereit. Ein erster Anruf bei der alten Gewohnten Wohnung: ausgebucht. Da kriegt er schon die ersten Falten, Bin ich zu spät dran? Ach, verflucht! So macht er sich denn auf die Socken Und fragt bei den Bekannten rum. Die können nur mit Ferne locken. Mit seiner Flugangst? Das ist dumm. Prospekte werden stapelweise Gleich bei dem Telefon platziert. Denn niemand findet für die Reise Das Passende, der nicht probiert. Nur leider - er kann wählen, wählen, Der Apparat führt nicht zum Ziel. Gehasste Warteschleifen quälen Ihn stundenlang. Das ist zuviel. Er könnt sich vor den Laptop kauern, Doch Internet ist ihm ein Graus. Wo so viele Betrüger lauern, Wirft er sein Geld doch nicht hinaus! Das Reisebüro ist geduldig. Es bietet ihm Termine an. Er fühlt sich dann auch richtig schuldig, Weil er zu dieser Zeit nicht kann. Herr Müller weiß jetzt nicht mehr weiter. Gewiss ließ er nichts unversucht. So denkt er sich, es ist gescheiter, Daheim zu bleiben, ei verflucht. Da liegen haufenweise Bilder, Er hat sie lang nicht angerührt. Sogleich wird seine Stimmung milder. Die werden ab sofort sortiert.

Die Frage dieser Tage: Schwarz sehen oder rot werden, wenn Grüne handeln?

Herr Müller Herr Müller hat so seine Grillen: Wenn er nicht alles doppelt hat, Dann fühlt er sich nicht richtig satt Und muss ganz schnell den Hunger stillen. Bei Schuh und Strumpf ist das verständlich, Vielleicht noch bei der Armbanduhr, Denn es sind Gegenstände nur, Und die verbrauchen wir letztendlich. Schwieriger wird das mit Frauen, Er ist ja schließlich auch ein Christ, Den man an diesem Maßstab misst. Ist ihm ein Schlupfloch zuzutrauen? Herr Müller geht die Zeitung kaufen, Die ihn dann doch etwas erschreckt, Weil er so viele hier entdeckt, Die Wasser predigen, Wein saufen. Und schließlich sinnt er hin und her: Man braucht Moral nur noch zu spalten Und kann die doppelte erhalten. Die alte gibt es dann nicht mehr.

Grasgetier Grasgetier, komm her zu mir, Krabble – und das will ich sehen - Über Arme und den Bauch, Kitzle mich an meinen Zehen Und den Wangen möglichst auch. Grasgetier, komm bleibe hier. Grasgetier, komm bleibe hier, Lang schon will ich mich versenken In die Welt, die es noch gibt. Keine Zeit, sie zu verschenken, Zeit genug, wenn man sie liebt. Grasgetier, komm spiel mit mir. Grasgetier, komm spiel mit mir, Lass uns wie bei Kinderspielen Neugierig und offen sein. Was wir für einander fühlen, wissen wir nur ganz allein. Grasgetier, komm her zu mir.

Von draußen So etwas darf man nicht zerstören: Wo morgens erste Lieder klingen So frisch, so klar und voller Kraft, Wo mittags die Gespräche stimmen, Was täglich neu Behagen schafft, Wo abends in den vollen Gassen Gelächter schallt ins weite Rund: Da möchtest du dich niederlassen. Und dafür gibt es einen Grund: Du willst so gern dazu gehören.

Lieber Herbert, mein Fehler! Ich hoffe, es klappt jetzt. Beste Grüße Windo

Hallo Athmos, ich möchte mich Letreo anschließen. Dies ehrlich feinfühlige Gedicht hat mich beeindruckt. Beste Grüße Windo

Hallo Athmos, danke für Dein Echo! Es doch schön, wenn noch jemand Wortspielereien lustig findet... Beste Grüße Windo

Hallo horstgrosse2, ich wollte halt mal sehen, wie ein Tautogramm im Gedicht wirkt. Gruß Windo

Lebenslust Lauter leise Lieder Fliegen froh vorbei. Wolken winken wieder - Muntermacher Mai. Gestrige Gedanken Wurden weggesperrt. Täglich Tänze tanken - Komm, Klingklangkonzert! Bunte Blumenwiesen, Wehmut weggetaut; Frische Farben fließen, Lebenslust lacht laut.

Lieber Marvin, vorweg zwei Anmerkungen, die ich mir nicht verkneifen kann: - Was der Leser aus einem Gedicht für sich herausliest, ist seine Sache. Und wenn er in diesem Fall seinen Tucholsky kennt, wird es sicher noch mehr sein. - Diskriminierungen – auch indirekte – halte ich für absolut daneben. Da Du Dich nicht mit dem Lied auseinandersetzt, sondern mit meiner Antwort auf horstgrosse2 (das war übrigens ein Kommentar auf einen Kommentar), will ich mich auch auf das Umwelt-Zukunft-Thema beschränken. Ich habe so meine Zweifel an der Aufrichtigkeit der geführten Debatte. Wenn Habeck in Kiew das Weiterlaufen der AKW´s mit dem halt schon mal Vorhandensein begründet, wenn Klimaaktivisten „privat“ nach Thailand reisen und dies auch noch als Grund von ihrer Organisation angegeben wird, kann ich das noch als Ausrutscher hinnehmen. Es gibt aber folgenschwerere Mängel. Hier ein paar Widersprüche und Ungereimtheiten, die mir (und offensichtlich auch anderen) aufgefallen sind und die mich zum Schreiben von „Nehmt Abschied“ veranlasst haben: - Aktuell versuchen Klimaaktivisten ein Speicherkraftwerk im Schwarzwald zu verhindern. - Zum Schutz von Vögeln und aus anderen Umweltbedenken werden Windräder nicht gebaut. Wind gibt es (zumindest in Süddeutschland) nicht immer. - Die Solar- und Windstromeinspeisung findet auch schon mal (aus Kapazitätsgründen) nicht statt. - EU Taxonomie: Gas und Atomkraft werden als nachhaltig eingestuft - Die letzten drei Atommeiler in Deutschland sind abgeschaltet, 14 Kohlekraftwerke wieder neu in Betrieb. - Abhängigkeiten: Gas in N-Russland wird abgefackelt, es gibt neue Abhängigkeiten von totalitären Staaten; China liefert erhebliche Mengen an seltenen Erden, PV-Anlagen, Uran und Brennstäbe kommen aus Russland, Kasachstan; bei Strommangel kommt Atomstrom aus Frankreich (Wasser fehlt z.Zt. für die Kühlung von Meilern). - Problematisch: Löschen von E-Autos und Solardächern, Ökobilanz bei E-Autos. Die unvollständige Liste zeigt, dass noch eine Menge im argen liegt. Das heißt aber nicht, dass solche Dinge nicht genannt werden sollten. Ohne Erkennen von Problemen gibt es keine Lösungen. Mit freundlichen Grüßen Windo

Hallo horstgrosse2, wenn wir uns ja nur im Kreis drehen würden, bis uns schwindlig wird, dann müssten wir uns hinsetzen und vielleicht auch mal nachdenken. Du hast Recht: Es geht eher fortschrittlich rückwärts. MfG Windo

zum Mitsingen Nehmt Abschied Atomkraftwerke dichtgemacht, Dies Ziel ist nun erreicht. Braunkohle kommt, wie angedacht, Ersetzt sie dann vielleicht. Der Klimaschutz ist baff und weint, Wie soll es weitergehn? So war das alles nicht gemeint. Wer kann das noch verstehn? Die Staaten ringsum sehen Licht, Ihr Strom bringt ihnen Geld. Gau her, Gau hin, er kommt schon nicht. Moderne Technik hält. Der Umweltschutz ist baff und weint, Wie soll es weitergehn? So war das alles nicht gemeint. Wer kann das noch verstehn? Bei dem Verkehr ist was verkehrt. Die Schiene kommt zu kurz. Wer Autobahnen jetzt verehrt, Dem ist sie wirklich schnurz. Der Klimaschutz ist baff und weint, Wie soll es weitergehn? So war das alles nicht gemeint. Wer kann das noch verstehn? Metalle, Erden gibts nicht viel. Die Luftverschmutzung schon. Das E-Auto als neues Ziel Ist da der reinste Hohn. Der Umweltschutz ist baff und weint, Wie soll es weitergehn? So war das alles nicht gemeint. Wer kann das noch verstehn? Für Aktivisten gibts zu tun, Wie es sich so gehört. Sie dürfen sich erst dann ausruhn, Wenns Windrad keinen stört. Für Klima und die Umwelt scheint Es kaum voranzugehn. So war das alles nicht gemeint. Wer kann das noch verstehn?

Danke für Eure Kommentare, liebe Lisa und Carry! Ein schönes Osterfest! Windo

Ostern 2023 Warum der Hase Eier bringt? Es ist ein alter Brauch, Bei Mörike das fröhlich klingt, So wie doch Ostern auch. Na klar, Natur - sie wartet schon, der Frühling duftet süß. Und Fahrten haben Tradition, Dann geht es los – und tschüüss. Auf Autobahnen eng im Stau Familien wieder stehen. Der Himmel ist doch so schön blau Und auch ein Stück zu sehen. Nicht alle wollen weg von hier. Wer säß´ gern auf dem Rasen Und schützt die Umwelt, das Getier? Sie kleben auf den Straßen. Das Osterfest kommt voll in Fahrt, Man merkt es an den Haufen Von Süßigkeiten jeder Art - Seit Wochen schon zu kaufen. Auch Ostermärsche gibt es wieder, Wenn auch nicht mehr so prächtig, Die Welt der vielen Friedenslieder - Wie schien sie mal so mächtig. Wir wollen nun das Land erneuern, Mit Bräuchen: Ostereiern Und -rädern, -kerzen, -wasser, -feuern Die Auferstehung feiern. Ich halte mich da still zurück, Muss keine Eier suchen. Vegan versuche ich mein Glück: Ich mag das Lamm als Kuchen.

Vielen Dank, Pegasus, zwar kann ein Haus aus Buchstaben niemandem ein Dach über dem Kopf bieten, aber den einen oder anderen vielleicht doch zum Nachdenken über das Wohnen/Wohnrecht anregen. Freundliche Grüße Windo

Danke, Lisa, Dein Lob tut gut! Beste Grüße Windo