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S. Athmos Welakis

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Alle erstellten Inhalte von S. Athmos Welakis

  1. 26.12.2000 Schorndorfer Schiller Bescheiden und klein: So fließet der Wein aus einem edlen Brünnchen. Das lieget so gut in sonniger Glut auf dem Schorndorfer Sünchen. Ich muss es gestehn: Der Wein schillert so schön in meinem Henkelglase, und schon steiget auch ein winziger Hauch seines Duftes in meine Nase. Ich führe zum Mund das Henkelglas, und ein Schluck des Weines soll fließen: Der Zunge zu schmeicheln, die Sinne zu streicheln, das Leben zu versüßen. S. Athmos Welakis
  2. Liebe MonaM, jedes Leben ist andauernd Wechselwirkungen unterworfen. Sich dagegen zu behaupten, seine Identität zu wahren, ist ein Glück. Ein Unglück ist es in ihnen unterzugehen. Diese Not habe ich gespürt. Danke! Zu Perrys Kritik "reimgezwungen" könnte ich noch ergänzen: "Intention"/"von". Ist aber irgendwie auch originell. Dem gegenüber stehen so schöne Verse, wie "Es wirkt auf mich, wirkt auf mich ein". Das gefällt mir. Liebe Grüße, Athmos
  3. Liebe Juls, lieber Herbert, zunächst danke ich Euch sehr für Eure positiven Rückmeldungen. Und ich muss Euch recht geben: "das Leben und die Wesen, die es hervorbringt, sind in ihrer Art durchaus vollkommen" (Juls), "das Leben ist perfekt, in jedem Augenblick" (Herbert). Perfektion ist im Grunde eine menschengemachte Dimension, und ihr Gütegrad ist definitionsgemäß gar nicht erreichbar. Allerdings objektiv gesehen, wie eure Anmerkungen belegen, auch bedeutungslos. Deine als Antwortgedicht zurückgespiegelte Variation, liebe Julie, ist sehr gelungen 😉. Einerseits muss ich zu meinem Gedicht den Hinweis geben, dass ich die in der ersten Strophe verwendeten Begriffe "das Leben" und "diese Zeit" nicht allgemein, sondern singulär auf das LI bezogen verwendet habe (was aber natürlich nicht gerade offensichtlich ist). Das LI spricht über sich selbst und gibt seine Erfahrung weiter, damit andere es besser machen. Andererseits möchte ich auf die Idee für meine Zeilen eingehen, den Auslöser, der allerdings sehr profan ist: Eines Tages nahm ich einen Zirkel und zeichnete einen Kreisbogen. Wider erwarten verfehlte er allerdings die Anschlusslinien, obwohl ich mir sicher war den Mittelpunkt sorgfältig und richtig gewählt zu haben. Meine Gedanken schweiften ab und ich fragte mich, wie wohl ein Kreis beschaffen sei, wenn die Zirkelspitze nicht wohlgeformt wäre, sondern z.B. in einem Dreieck angeordnete Teilspitzen aufweisen würde, die jeweils nur für ihren Winkelbereich wirksam wären. Der Kreis wäre dann nicht vollkommen, sondern bestünde aus Bögen mit unterschiedlichem Radius. Eine solche Abweichung tritt natürlich in den Hintergrund, wenn wir den relativen Fehler betrachten. Der geht bei einem unendlich großen Radius zwar über zu Null, aber der absolute Fehler, die Differenz zwischen den Radien, bleibt. Doch was passiert, wenn wir (theoretisch) den Radius immer weiter verkleinern? Sobald der Radius den Abstand der Seiten des Dreiecks unterschreitet, beginnt der Kreis Schleifen zu bilden, die sich kreuzen, verschlungene Pfade. Das war eine überraschende Einsicht. Sind verschlungene Pfade nicht viel schöner als nur ein ebenmäßiger Kreis, der sich im Unendlichen zu einer Geraden streckt? Diese verschlungenen Pfade habe ich auch im Bild dargestellt, das dann meiner Meinung nach - ebenso überraschend - Züge eines menschlichen Antlitz angenommen hat. So ergab sich das Gedicht. Der Vers, "der Kreis ist öd wie die Gerade" wird damit sicherlich verständlich. Auch zu Deiner Frage, Julie, "Ist es nicht die Endlichkeit, die das Licht löscht?", kann ich antworten. Ich stelle hier einfach fest, dass das Ausmaß einer endlichen Einheit, wie z.B. "Lebens Licht", vor der unermesslichen Größe der Unendlichkeit zu Null schrumpfen muss - rein mathematisch betrachtet. In diesem Gedicht verknüpfte ich die technisch-mathematische mit einer weltanschaulich-philosophischen Betrachtung. Das war für mich der eigentliche Reiz. Liebe Grüße, Athmos
  4. 1992 Von Wegen Leben So windet sich das Leben hinfort in dieser Zeit: Rastlos in dem Bestreben nach der Vollkommenheit. Die Perfektion erreicht es nicht, wagt es sich noch so weit hinaus. Unendlichkeit löscht Lebens Licht und mit ihm seine Seele aus. Drum geh getrost verschlungne Pfade, bewahre sie als größtes Glück. Der Kreis ist öd wie die Gerade. Vom Seelentod gibts kein Zurück. S. Athmos Welakis
  5. Hi Julie, ich spüre, auch wir hätten es genossen, wären wir gemeinsam durch den stillen Hain gewandelt. Deine Perspektive gibt meine Wahrnehmung gefühlvoll wieder 😉. Am Metrum habe ich übrigens nichts auszusetzen. Und wenn sich ein Dichter zu Reimen in Assonanz entscheidet, so ist das sein gutes Recht. Entscheidend für mich ist die Zartheit, die Du vermittelst. Die spricht mich an. Danke! Liebe Grüße, Athmos
  6. Hi Juls, Deinen Worten bleibt nichts hinzuzufügen. Sie haben mir Freude bereitet. Zu Deinem "Dilemma" zwischen Großmutter und Enkelin: Ich glaube, ich würde die Enkelin vorziehen. Einen Geburtstag ausfallen zu lassen, um statt dessen einen Todestag zu begehen macht man m.E. nie für sich selbst, sondern nur, um einer (vermeintlichen) Erwartungshaltung der Gesellschaft zu genügen. Ich persönlich würde eines für mich wichtigen Menschen über das Jahr immer wieder gedenken, so dass die Notwendigkeit, gerade den Geburtstag der Enkelin dafür zu "opfern", ausgeschlossen wäre. Danke Dir - und einen schönen Sonntag! Athmos
  7. Also, liebe Juls, hier kommt die Ursprungsversion, aber die muss ich im Anschluss noch etwas kommentieren: 26.10.2021 Für einen Tag meiner „Lebensgefährtin“ Birgit P. Die Dunkelheit ist gnadenlos vollkommen. Sie nimmt ein Licht, gerade so, wie sie es mag. Auch meinem Freund hat sie das Seelenlicht genommen. Sie pochte finster auf den ewigen Vertrag, den er nie unterschrieben hat. Sie nahm es sich. Ich war gekommen meinen Freund zu halten. Nun wandle ich im stillen Hain, und Du hältst mich in einem kleinen Kosmos zweier Lichtgestalten. Mein Freund verzeih! In seinem Leid erfreue ich, Gefährtin Lebens, Deiner mich für einen Tag. S. Athmos Welakis Strophe 1 von Version 2 war damals nur als Idee vorhanden, als Rohbau, ohne zufriedenstellende Aufstellung des Textes, so dass ich sie nicht berücksichtigt habe. Sie ist mir erst letzthin wieder per Zufall in die Finger geraten, und ich habe mich neu daran gesetzt. So ist die zweite Version entstanden. Die erste, die Ursprungsversion, entstand so: Damals zur Beerdigung war ich als einziger Auswärtiger von Stuttgart aus in Berlin angereist - genauer: männlicher Auswärtiger - denn eine Bekannte meines Freundes aus Hamburg, Birgit, war ebenfalls von auswärts gekommen. Da wir sonst quasi niemanden der Gruppe kannten, hatten wir beide uns zusammengefunden und an der Bestattungszeremonie bei einander teilgenommen. Als ich der Mutter der Verstorbenen kondolierte, lud sie mich zum "Leichenschmaus" ein - zusammen mit meiner, wie sie vermutete, "Lebensgefährtin" Birgit. Wir schmunzelten innerlich. Vorher wollte ich mir aber noch ein Bild von dem weitläufigen Friedhof machen. Birgit begleitete mich. Wir waren beide in einer sehr ergriffenen Stimmung. Ich begann meine Gedichte zu rezitieren. Dieser Friedhofs-Spaziergang wurde für uns beide ein unvergessliches Erlebnis. Danach habe ich Birgit nie wiedergesehen ... ... statt dessen habe ich ihr das Gedicht gewidmet, das mir auf der Heimfahrt zuflog. Ich vermute jetzt fast, Dir wird die Ursprungsversion besser gefallen 😉. Mir gefallen beide. Vor allem finde ich, dass ich mit nur leichten Wortänderungen schon die Aussage beeinflussen konnte. Liebe Grüße, Athmos
  8. Hi Ava, vielen Dank für Dein Gedicht! Ich habe mich sehr gefreut, dass Du ADHS thematisiert hast. Von meinem Sohn weiß ich, dass alle Sinneseindrücke auf den betroffenen Menschen einprasseln und in den Geist eindringen, ohne zuvor gewichtet und gefiltert worden zu sein. Dadurch ist immer alles wichtig, und es fehlen einfach die Kapazitäten das ganze zufriedenstellend zu verarbeiten, so dass der Überblick verloren geht. Alles muss angefangen werden, aber leider kann nichts zu Ende geführt werden. Das führt dann zu Enttäuschung und Selbstzweifeln. Wer das nicht kennt kann es nicht nachvollziehen. Das hast Du sehr gut beschrieben. Liebe Grüße, Athmos P.S.: Auch bei mir stapeln sich manche ungelesenen Bücher 😉.
  9. Hi Darkjuls, ich denke, der angesprochene Zauber ist mit jenem, der jedem Anfang innewohnt, verwandt. Ich lese aus Deinen Zeilen einerseits, dass der Abstand zum anderen größer wird, je größer er ist. Ein "Naturgesetz", dass allerdings ab und zu durch einen "Blitzschlag" außer Kraft gesetzt wird. Dann wird andererseits der Abstand desto kleiner, je kleiner er ist. Ich hoffe, der "Donner" bleibt dem LI erspart 😉. Das hat mir besonders gefallen. Liebe Grüße, Athmos
  10. Hallo Darkjuls, herzlichen Dank für die positive Wahrnehmung. Das Gedicht handelt - das tritt hoffentlich hervor - von einer Beerdigung. Die Frau des Freundes des LI ("das Seelenlicht"; "das Wort") wird zu Grabe getragen. Als Freund hat das LI nun die Absicht zu stützen und zu trösten. Die Frage ist allerdings, wie weit der Schmerz nachvollziehbar sein kann, da das LI nicht selbst betroffen ist. Die Freude am LD verhindert das volle Sich-Hineinversetzen. Der "kleine Kosmos zweier Lichtgestalten", die eigene Liebe und Lebensgemeinschaft, ist ja intakt und das LI erfreut sich daran. "Mein Freund verzeih!" spricht diesen deshalb nicht direkt an, sondern über ihn. Der hier ausgesprochene Wunsch erfolgt in der dritten Person, erkennbar am fehlenden Komma hinter "Freund". Mag das LI hier seinem Freund nicht unter die Augen treten? Eine solche Reaktion habe ich schon manchmal, auch an mir selbst, wie ich zugeben muss, erlebt. Der eigentliche Adressat ist das LD, die "Gefährtin Lebens", die Lebensgefährtin. Die letzte Strophe ist insofern die Einsicht des LI letztlich doch nicht wirklich helfen zu können, bzw. nicht zu wissen, wie. - Obwohl klar ist, dass auch der eigene Tag zu Ende gehen wird, ein Rückbezug übrigens auf die erste Strophe, in der die "Gruppe" der Teilnehmer an der Beerdigung "auch ihre Endlichkeit" "bezeugt". Meine grundsätzliche Absicht war es mit diesem Gedicht einerseits die tiefe Betroffenheit auszubreiten, die der Tod eines Menschen für einen Angehörigen bedeutet, um dann - in einer Art überraschenden Wendung - auf die begrenzte Teilnahmsfähigkeit eines Mitmenschen hinzuweisen, dem sein eigenes Glück am Ende doch näher steht, als das Leid des anderen. Diese Beerdigung hat tatsächlich stattgefunden. Die Frau meines Freundes war im Herbst 2021 an CoVID19 verstorben - eine Woche vor ihrem Impftermin. Das war natürlich ein extrem heftiges Ereignis für ihre Familie, weil sie mitten aus dem Leben gerissen wurde. Ich hoffe, ich konnte meinen Freund besser unterstützen, als hier beschrieben. Aber das Bild auch von der eigenen Endlichkeit war mir damals schon sehr präsent. Dieses Gedicht hat allerdings auch einen Vorläufer, eine erste Version, die eine etwas andere Richtung einschlägt. Bei Interesse suche ich es heraus und kann es hier gerne ergänzen. Liebe Grüße, Athmos
  11. 21.06.2023 Für einen Tag In Schwarz geht eine Gruppe stumm bezeugend, vom dumpfen Schrecken einer Ewigkeit berührt, auch ihre Endlichkeit – und die Gesichter beugend, vom Tosen jener harten Wahrheit vorgeführt, die daraus qualvoll strömend von den Wangen fällt. Das Dunkel ist erbarmungslos vollkommen. Stets finster pochend auf den ewigen Vertrag hat es nun meines Freundes Seelenlicht genommen, ergriff die Flamme sein so grausam es vermag mit unverweigerbarem Recht: Es nahm sie sich. Kein Licht, kein Wort, verzweifelt nur ein Fragen, die Antwort fehlt. Unter die schwere Last gestellt hilft meinem Freund auch Singen nicht das Leid zu tragen, irrt Schein als Ahnung nur umher, verblasst, zerfällt, bis in unendlich langer Nacht er sich verliert. War ich gekommen meinen Freund zu halten? Zwar wandle ich im stillen Hain, doch Du hältst mich in einem kleinen Kosmos zweier Lichtgestalten, erfreu in seinem Leid – mein Freund verzeih mir! – ich, Gefährtin Lebens, Deiner mich: Für einen Tag. S. Athmos Welakis
  12. S. Athmos Welakis

    Abendstimmung

    04.05.2023 Abendstimmung Die Sonne kleidet sich in Abendrot. Das Tagwerk ist vollbracht. Der Tag verneiget sich nun vor Dir: Kollege, Mensch und Freund. Nur leise aus der Ferne hallt ein Glockenläuten. Kannst Du es hören? Nein. Du hörst es nicht, denn Du betrittst erwartungsvoll die Seeterrasse. Ein Tisch ist reserviert für zwei. Im Kerzenschein, bei gutem Wein, bei feinem Essen und Gesprächen, weitet Dein Blick sich auf das offne, blaue Meer. Wirst Du die Abendstimmung hier genießen? Wirst Du auf eine große Reise gehn? Die Zeit steht still – der Abend hat noch Weile. S. Athmos Welakis
  13. 11.05.2023 Abgelegt es lagen zwei Brüste an einer Küste und eine Hand lag am Strand kein Verkehr kreuzte das Meer es fand die Hand keine Küste und keine Brüste fanden den Strand S. Athmos Welakis
  14. Liebe Ayse Simsek, Dein Gedicht bezeugt unverbrüchliche Liebe. Mir gefällt der Kontrast von Regen und Glut. Die Schlusspunkte nach jedem Vers machen den Text wunderbar variabel. Sie haben mich verleitet die Verse im Geiste auch umgestellt zu lesen. Die Festigkeit im Schlussvers kommt des Perspektivwechsels wegen unvermittelt, aber desto besser. Danke für dieses schöne kleine Gedicht! Liebe Grüße, Athmos
  15. Hallo Bernd! Prägnant formulierte Selbstlosigkeit, bemüht im Hintergrund zu bleiben, kaum beachtet. Von Dir ins Bewusstsein gerückt. Danke. Liebe Grüße, Athmos
  16. Liebe Uschi, das Original, "mit Liebster nur zu kosen", geht doch über alles. Sei es die lyrische Nacherzählung, sei es das sich Ertränken bei Unzugänglichkeit. Liebe Grüße, Athmos
  17. 04.11.2010 Instrument Gott Du bist mein Sumpfgebiet, das schärfste Vollblut im Gestüt. Deine Zauberkraft hält magisch mich in Einzelhaft und doch mittendrin. Kein Verstand! Kein Sinn! Bin, Gebieterin, verrückt nach Dir, Mitternachtsstern. Du bist mein Eiffelturm, erobert hast Du mich im Sturm, Deine Leidenschaft. Und von der Spitze rinnt der Saft, der mir, unverhüllt, meine Sehnsucht stillt! Ja! Ich bin erfüllt, beglückt von der Kraft meines Herrn. Stellt sich ein Keuchen dar, wo Keuschheit streng befohlen war? Gott verdamme Euch! So kommt Ihr nie ins Himmelreich, in die Hölle fahrt, da Ihr euch gepaart! Hab als Sittenwart geschickt nach der Strafe des Herrn. Du bist mein Sündenfall, versuch mich bitte noch einmal, Satan, knabenhaft! Dafür wirst Du gerecht bestraft: Auf die Knie hinab, nimm mir die „Beichte“ ab! Und schweig wie ein Grab, erdrückt von der Last Deines Herrn. Du bist mein Seelentod, mein Unterdrücker in der Not! Teuflisch väterlich hast Du bemächtigt meiner Dich und lässt nicht mehr los! Gierig, hart und groß! Nein! Sei rigoros zerdrückt, einst, im Zorn Deines Herrn. Du bist mein Zufluchtsort. Ich berge, Herr, mich immerfort nur in Deiner Hand. Bevor die Angst mich übermannt traue ich auf Dich, denn Du schützest mich! O wie stark bin ich, gerückt in die Kraft meines Herrn. S. Athmos Welakis Originaltext: Du bist mein Zufluchtsort (ich berge mich in deiner Hand), Gitta Leuschner, 1985 Melodie: Michael Ledner, 1981
  18. Liebe Donna, Dein Gedicht ist wunderschön. Um es wirklich zu verstehen habe ich mich zurückgezogen und versucht es zu übersetzen. Das hat mir die feine Melancholie, mit der Du die Walgesänge beschreibst, erst richtig erschlossen. Ich hoffe ich konnte Deinen Gedanken folgen: Wahlgesang Über den endlosen Ozean, tief unter dem Firmament, Singt eine trauernde Mutter ein klagendes Lied, Einen einsamen Schrei, ein verzweifeltes Weh. Erbebendes Wasser zerreißt mir das Herz, und es gleitet Aus der Luft durch die See von Saphir in den Abgrund hinab. Schon stockt mein Atem, berührt vom Begehren des Wals, Einem Ton voller Sehnsucht, in Schwermut des Jenseits gebunden, einem rhythmischen Echolot, Klang-Tsunami. Klicks im Stakkato, ein Pfeifen und Quietschen, Als weinte die Geige mal lauter, mal leis. Choral ewigen Walsangs getrommelter Rufe, Tradierter Sagen von Reisen, in Sternen verloren; von sehnendem Ton. Urtümlich, entrückend, Geborgenheit suchend, Die Zeit bewegend durch ihr Mark und ihr Bein, Durchzieht des blauen Meeres lichten Spiegel die Rückenflosse. Ich schaue in Schweigen gehüllt das Vorbeizieh‘n des Wals. Liebe Grüße, Athmos
  19. Liebe Uschi, du hast uns in berückenden Szenen eine feine Melancholie ob der Vergänglichkeit ausgebreitet. Ich stimme Perry zu: die Strophen vom Vogel und vom Fisch sind sehr gelungen. Das Bild der Seifenblasen hat mir auch gut gefallen. Liebe Grüße, Athmos
  20. Liebe Donna, die Szene, wenn abends der Raum nur von Kerzenlicht erhellt ist und die flackernden Flämmchen zuckende Gespensterschatten an die Wände werfen, hast Du wunderbar mystisch beschrieben. Kein Wunder, dass früher die Menschen an Geister glaubten. Liebe Grüße, Athmos
  21. Liebe Uschi, so traurig der Anlass war für Deine schlaflose Nacht, so berührend ist das Ergebnis. Die leisen Töne lassen zusätzlich die Abgeklungenheit spüren. Eine neue Wunde, die zur Narbe heilt und den Charakter formt. Danke, dass wir mitfühlen durften. Liebe Grüße, Athmos
  22. Lieber Herbert, Du sprichst ein wahres Wort. Wer weiß, vielleicht stecken wir alle in einem Käfig in einem Käfig in einem Käfig ... . Sind wir dem einen glücklich entkommen, fühlen wir uns erst einmal frei ohne die nächsten Gitterstäbe zu erkennen. Die eigene Entfaltung ist ein Lebenswerk. Liebe Grüße, Athmos
  23. Liebe Uschi, lieber Heiko, vielen Dank für Eure Kommentare. Das Leben hat immer wieder mehr Facetten als man denkt. Dieses Gedicht ist mir gestern ganz spontan "zugeflogen". Ich hatte diesen Gedanken im Sinn: Wenn Du einen anderen Menschen wirklich liebst, dann sperre ihn nicht ein, sondern schenke ihm die Freiheit. Nur so erkennst Du, ob Deine Liebe wahrhaftig erwidert wird. Ist das der Fall, dann genieße Dein Leben. Ist Das nicht der Fall, hilft keine Trauer, kein Verharren. Das wäre dann der Käfig, von dem Du, Heiko, sprichst. Ich denke, Uschi, dieses Gefühl hast Du auch gespürt. Liebe Grüße, Athmos
  24. 09.05.2023 Vogelfrei Wenn Du in Deinem Käfig einen Vogel hast: Lass‘ ihn fliegen! Nur so hat er die Möglichkeit zu Dir zurückzukommen. Und kommt er nicht, dann gehe in den Garten und lausche dem Gezwitscher. Hast Du in Deinem Herzen einen Vogel: Steig‘ auf! … und schwebe. S.Athmos Welakis
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