aria09

Zu viel. Der Kopf wie in Watte gepackt, der Körper wie ferngesteuert, das Herz zu schwer. Zu viel. Den Tränen nahe, die Verzweiflung undenkbar, die Wut wie aufgestaut. Zu viel. Wohin mit den Gedanken, die mich nächtelang begleiten, die meinen Namen rufen, die mich um den Verstand bringen? Zu viel. Zu viel von alledem, zu wenig Hoffnung. Zu viel Hass, zu wenig Liebe.

Datingapps. Irgendwie eine Art Phänomen in der heutigen Zeit. Suchen, finden, liken. Matchen? Match! Aus einem platonischem "Hey", zu der Frage "Wann sehen wir uns wieder?" Von der Frage "Wie heißt du auf Social Media", zur Aussage "Das mit uns passt nicht." Gesucht, gefunden, geliket...nicht gematcht. Generation Tinder und Co.. "Aussehen zieht an, Charakter hält fest." Generation: "Ich gebe dir die Aufmerksamkeit und Hoffnung die du brauchst, bis ich dich mit einer einfache Taste aus meinem Leben streiche." *Blockieren* Gesucht, gefunden, geliket, gematcht...blockiert.

Nineteen. Das letzte Teenager Jahr. Ich weiß noch als ich jünger war. Ausgemalt wie die besten Jahre meines Lebens werden sollen. Nichts von dem was ich mir erwünscht habe ist in Erfüllung gegangen. Mehr geweint, als gelacht. Mehr verloren, als gefunden. Mehr gehasst, als geliebt. Kämpfen war das Motto, der letzten 6 Jahre. Mit 13 gedacht man ist Erwachsen. Fazit: Ich war noch ein Kind. Mit 14 das erste mal verliebt. Fazit: Die erste Liebe tut weh und man möchte nie wieder lieben. Mit 15 zu den "Coolen" gehören. Fazit: Rauchen und Trinken ist nicht cool. Mit 16 die Flucht aus der Realität gesucht. Fazit: Die Realität holt dich immer ein. Mit 17 fast den Schulabschluss. Fazit: Ich hab zwar mein Abitur, aber das kann mir meine mentalen Probleme auch nicht wegnehmen. Mit 18 Volljährig. Fazit: Innerlich immernoch ein Kind. Mit 19 fragen was man nun erreichen möchte. Naja. Vielleicht werden ja die Zwanziger die besten Jahre meines Lebens. Oder ist das auch nur eine Wunschvorstellung?

Ich vermisse dich! Vermisst du mich? Also ich..., ich vermisse mich! Du.., du mich nicht. Du lebst, lachst, singst, strahlst, tanzt. Ich weine, denke, schlafe... ertrinke. Du hast dich gefunden. Ich mich verloren. Ich suche mich. Du findest dich. Ich liebe? hasse? dich. Eins ist klar: du, du liebst dich.

Ich habe so viel zu sagen, aber die Worte kommen nicht über meine Lippen. Ich denke so viel, aber die Gedanken sind nicht sortiert. Ich weiß nicht wohin mit mir. Wohin mit dir?! Wir beide so nah und doch so fern. Du bist weiter gezogen, lebst nun dein Leben. Und ich?! Ich warte auf dich, mit dem Wissen, dass du und ich niemals ein "Wir" werden. Du lebst, ich leide.

Was machst du nur mit mir? Erst sagst du, du hättest kein Interesse. Später dann, schaust du mich an. Schaust mich an mit dem Funkeln im Auge, lächelst, neckst und sprühst nur vor Glück. Zwischen uns spür ich etwas. Spürst du es auch? Oder bin ich wie du sagst, zu uninteressant? Ich geb mir doch schon Mühe, dir zu gefallen. Ein paar Monate später lese ich das hier, was ich geschrieben habe. Habe dich verloren. Oder du mich? Heute Nacht habe ich noch von dir geträumt. Gehst mir noch immer nicht aus dem Kopf. Sagtest ich sei nicht das was du bräuchtest. Hast du nun das was du brauchst? Mein Leben umgestellt, für einen Menschen der sagte ich sei zu toxisch. "Toxisch"? Ich habe dich nur gemocht. Geredet über meine Gefühle und das was mich an unserer Situation stört. Deine gefühlskalte Art hat mich umgebracht. An deinen schmerzhaften Worten habe ich mich verbrannt. Und deine Existenz hat meine klein gemacht.