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S.Hasselberg

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  1. Er genießt den Schutz, der schweren Last, und Neid ist kein gern gesehener Gast. Er spricht Verantwortung, der arme Wicht, doch das Wort Strafe, denkt er nicht.
  2. Ein Speer, durch die Rüstung gestoßen, und den Blick zum großen Waagen, knie ich, wie ein Hebel, unentschlossen, vor deinen großen Fragen. Sie setzen das Eine, doch nie ins Ganze. Ja, sie halten mich an der mächtigen Lanze, mit Blut von dem, der einst so hoffte, und leis, ins Bild der Morgenröte, tropfte. Und noch bevor das tiefe Blau den Horizont in seiner Schleppe scheute, frug ich den großen Waagen, warum Luzifer ihm nicht seiner Wege leuchte. „Ach Kind, selbst sein Licht wird der Zeit zu schwer.“ Er stand still, so unberührt, wie als ob er fest gestickt für immer wär, und wahrte sein Geheimnis, bis keine meiner Fragen mehr.
  3. Ein Kerzenlicht, das stell’ ich dir, in den Raum, vergessen neben mir, soll es leuchten zur eignen Rast, damit das Licht über alle Straßen wacht. Ja, ganz allein in dunklen Fensterreihen, soll das sanfte Flackern Blicke weihen, unsere Herzen zum Schwunge stoßen, und sie erblühen lassen, wie rote Winterrosen. In Hoffnung, dass daraus die arme Seele sich unvergessen wärmt am fahlen Schein, und ist mein Fenster, auch fern und klein, soll doch Andacht ihrer Wege Weiser sein.
  4. S.Hasselberg

    Die Natur

    Was könnte ich schon sagen, was nicht schon längst gesagt? Doch ich will, ich muss es wagen, deiner Größe reicht kein Zungenschlag. Die Feder soll dir ein Echo lassen, das wie all deine Kinder verhallen muss, und wenn sie es wagt, dich zu fassen, soll es vollendet sein, aus einem Guss. Wie deine Gewänder, die endlos ungezählt in die Minuten fallen, und durch die Sekunden, weit und groß, bis in fernste Fernen wallen. Zurück durch das Licht der Sterne, die schon lange nicht mehr in meiner Sehnsucht-Wünsche Schoß. Erfüllt sind sie! Nein, ich muss nicht eilen, denn durch dich bin ich, was sie einst waren, in jeder deiner Falten könnt’ ich verweilen, und wäre unerreicht von den Jahren. Und selbst wenn alles endet und nichts mehr ist, bist du noch Zeuge des letzten Sternenlichts. Bist Zeuge vom letzten Lied, das du dir alleine singst, und wiegst uns sicher, wie die Mutter ihr liebes Kind.
  5. Was wäre, wenn Vertrauen dem Herzen näher stünde als Mutter und Vater ihrem Kinde? Und Hoffnung nicht enttäuscht von denen, die unwissend getrieben? Was wäre, wenn die Ärmsten ihre Häuser niederbrannten, um nackt das Licht zu sehen, das sie vergaß? Und jetzt zitternd vorm Erloschenen für dich beten? Was wäre, wenn der Apfel noch am Baume hinge, und kein Geflüster die Gewissheit trübte? Was wäre, wenn du doch, er dort wärst und du dir deiner Hände Wärme gäbst? Wäre dir geholfen?
  6. So stetig, still wie Kerzenlicht, das unberührt in kurzen Fenstern doch vergaß zu schwanken, und noch vor Gedanken der Gründe Ursprung war. Und aus Schaum, geschlagen an der Zeit, das Abbild an das Nächste reiht. Auf dass jedes steigt und fällt, wie Staub, gespielt vom Wind, und keine Last mehr an sich hält, und die Zungen frei von Wille sind.
  7. Wie ein König möcht’ ich sein, der den kleinen Dichter bei Nacht, vorbei an gehäufter Pracht, zum schönsten aller Krüge führt, der gehüllt in allen Formen und gefüllt mit Wein aus Dornen, auf ewig sein Geheimnis wahrt. In Hoffnung, dass mit jedem Schluck, seine Feder das Innerste erkennt, und meinem Reich das Sonnenlicht doch wieder schenkt. Doch schreibt er nur vom Windspiel, das den wachen Kindern so gefiel. Und jetzt, in leeren, grauen Städten, still, von keinem Geist gestoßen, auf die weiße Taube hofft. So still wie Büsten in vergessenen Räumen, die im Dunkeln von fahl-warmen Licht auf weißem Marmor träumten. Und vielleicht von einer Wolkenkante, die vom Horizont mit Rosa beschenkt, und doch so scharf von ihm getrennt, die Dunkelheit in Frohsinn tränkt.
  8. Ein Wunsch, der scheu und flüchtig vor uns liegt, der von keiner Zunge zur Welt ausgeschlagen, weil niemand erkennt, von wo er geliebt, weil keiner sieht, welch Schatten vor ihm gehen, und das Licht ewig an Sie gebunden, alle Stunden, entlang der Alleen, in weiten Kreisen, schiebt. Wie die große Kippfigur, die in jede Form gegossen, doch verlassen von allen, die einst hofften, sich wünschte, ihr zweites Bild würde erblickt, und über längste Zeigerstrecken zur Schärfe verdickt. Auf dass das Abbild vom Reinsten gekupfert, alle Dinge durchs Tausendste ins Eine stellt, und vielleicht eines Tages meine Hand in deiner, zum großen Schlummer fällt.
  9. Feinste Äste sind so schwer gebogen, geneigt, durch Zeit und faul-gereifte Geistesfrüchte. Zu den großen Tränken, die im höchsten aller Gärten, erfüllt von Geisteswehen, Vater und Brust der Ärmsten sind. Doch ihre Kehlen sind trocken, seit Menschengedenken, nein, sie vermochten ihnen kein Wasser zu schenken. Weil sie nichts wissen von der Last, die ihre Zungen benetzt, und selbst Könige und Kaiser an reich gedeckten Tafeln in Hunger sterben lässt. Doch nur ein Tropfen wäre genug, würden ihre Häupter befreit durch Wille oder Gnade gen Himmel schnellen. Sie bräuchten ein zweites Leben, um seine Fülle zu begreifen und zu verstehen, dass er jedem reichlich ist. Ja, sie würden sehen, dass alle Quellen alle Meere in ihm gefasst und nichts größer ist, nichts tiefer ist, als der Palast, den die Unschuld einst erschaffte, dort, wo Kinderstaunen das Wunder der Erfüllung vollbrachte.
  10. Wenn du verloren, nicht weißt, wohin, dann geh mit den Dingen bis zu ihren Enden, und lass vom Mut geküsst, von ihren Händen, auf dass sie ohne Schwanken den wachen Ohren vom Nachglühen des Orts erzählen... ...von dem sie einst gesprungen, und der versteckten Helfer, Schilde und Schwerter vermählen.
  11. Seit jeher weiß er, und ich weiß es nicht. Die Zunge als Hebel, bis zum jüngsten Gericht. Ja, die Zunge schlägt zu oft in seinem Kopf. Das verzerrte Bild zieht den armen Tropf. Drückt ihn, bis er handeln muss, verdammt, zu unser aller Verdruss. Erfüllung hängt zu hoch, so saftig, rot und prall. Der Gedanke in seiner Hand bringt sie zu Fall. Doch das letzte Stück wird immer fehlen, zum Versprechen, von dem sie stets erzählen. Jetzt liegt nichts mehr in seiner leeren Hand. Sie bringt ihn noch um seinen Verstand. Und ich frag den armen Mann, wie teilst du den rastlosen Geist, um das Bild zu sehen, das nie zerreißt? Wie siehst du zum tiefen Grund, ohne Trug? Welche deiner Klingen wäre scharf genug? Doch er hört mich nicht und fragt sich leise: „Was soll ich nur tun? Was nimmt mir das Gewicht?“ Doch die Antwort bleibt stets die gleiche: „Denk daran, du weißt es nicht...“
  12. Ja, deinem letzten Bild schau ich lange nach, noch wenn es schon getrennt vom letzten Rande, zurück von wo es stieg, zur großen Leere fiel. Und den stetig Platz fürs Nächste nimmt. Und alle anderen, so ungeachtet von mir, so verplempert an dir, vor meinem stumpfen Sinn, vorbei an Weisheit, in tiefer Trauer, zogen. Oh Meister, nein, ich bin kein Meister. Vielleicht einer, der sich selbst belog, weil mein leiser Flüsterklang mich so sicher zum Schlafe wog, und mir das Schwert des Damokles an schwere Ketten hing, die nichts waren, wie die Worte deiner Lehren. Auf dass sie ewig währen, will ich sie zum Bilde kehren, sodass sich Einsichten vom letzten Rande mehren, und ich dich im Flackern der Dinge wieder seh.
  13. Ich wünschte, ich wäre versteckt, in den Falten deiner endlosen Gewänder, und durch nur einen Geistesschlag, nach außen, zum Bildnis gekehrt. Auf dass die Schönheit aller Rosen ihrer Dornen zur Ehre steht, gestickt durch ewige Güte auf Samt, der all deine Formen umschlägt, und die geschlossenen Augen aller Pilger zur Pracht ihrer Feinheit dreht.
  14. Solange die Federn schreiben, was ihnen zugetragen, von tiefen Einsichten, die geduldig auf Sie warten, und zwischen Faser und Punkt Ihren Schwung nicht hetzen, auf dass die Durstigen sich an nie versiegenden Brunnen setzen. Solange bunte Bögen, vorbei an glitzernden Traufen, alle Schatten und Spitzen zur Schönheit taillieren. Und die Völker der Glückseligkeit nicht vom Riss, der Willenskraft befleckt, der Motive gieren. Solange in meiner Seele-Ohren und ihrer feinsten Litzen, so sacht auf deine Brust gelegt, sich Fenster entfalten, und bevor sie schlossen, ein Jahr in einer Minute verhallte, weil Edelmut dem Überdruss aus niederen Kapellen, über ihre hohen Schwellen, zur großen Freiheit half. Solange Orchideen dem Beton zur Zierde, wie die Lichter der Gestirne vor Untiefen schwanken, und als Farben der Hoffnung beginnen, durch Wogen, dem Wind, ihre Lieder zu singen. Auf dass er als Träger von Himmelsstücken, die durch Ungeduld an inneren Toren getrieben, für den Bangen das Abbild als Schein über die höchste Klippe zur Mitte schieben, die Räder der Mühlen im ewigen Laufe dreht. Solange bin ich in unerschütterlicher Sicherheit gewogen...
  15. So perfekt wie die Sonne, mit mächtigem Zepter, aus der leeren Tiefe, über Zinnen und Scheitel steigt, und dem ewigen Willen, durch ihr Licht, die Selbsterkenntnis reicht. So perfekt wie die Hand, die den Mut in Herzen schmeißt, auf dass sie Schlag für Schlag die Rast zur Unruh betten, und in den großen Städten, aus Grau gebaut, die Verlorenen, zwischen Elend und Einsicht, retten. So perfekt wie der Morgentau, der den Halm zum großen Bogen beugt, und zeugt von derselben Hand, die die Welt in seiner Form weiter, als weiteste Blicke, spannt. So perfekt wie der Moment, der keinen vor sich hat, doch satt, von Tausenden, sich in den Schoß der Erfüllung ließ. Auf dass er niemals das Schwere ins Feste gießt, und neu befreite Kraft zu den Verdorrten fließt. So perfekt wie Melodien, die der Erinnerung entschwunden, niemand und allen gehören, und den Wunden, die noch nicht gerissen und von keinem bedacht, ihrer Klüfte, wie Balsam und Brücken sind. So perfekt, will ich sein …
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