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Versschmied

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    Johann Wolfgang von Goethe

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  1. Der Staub, überall in meinem Zimmer, es wird von Tag zu Tag immer wieder schlimmer. Du Staub, welche Winde wehten dich nun denn her und wieso kamst du in großen Heeren daher? Du bist der Laub einer längst vergangenen Zeit, der sich auf meinen kleinen Raum legt, lang und weit. In meiner Welt, da ist es nun Herbst geworden und ich träume schon von einem Sommermorgen. Du bist der hartnäckige Feind der Sauberkeit, bin der Streiter im harten Kampf, den ich hier leit. Mit Streitern will ich in Ruhmeshallen stehen wenn ich zum Kampfe von der schönen Heimat gehe. Hast in mir Allergien hervorgerufen, sie lassen mich ja nur noch niesen und husten. Willst, dass ich in einer verstaubten Welt sterbe und ich zu dir, dem zeitlichen Staube werde? Es fängt an, auf den Geist fällst du so still herab und machst die einst frohe, helle Seele so matt. Nun bin ich von der Zeit angestaubt, welch Schande!, ist es nun Zeit?, der Zeitpunkt für einen Wandel?
  2. Versschmied

    Ruhige Liebe

    Schatz, verstehe, meine Liebe ist eine Ruhige nicht wie deine, hitzig, sondern ruhig und beständig, schleicht sich in dein Herz zu wohnen, unbändig. Meine Liebe, ruhig, zart und leis, ist wie ein Windspiel, bei jedem deiner Windstöße tanzend und singend viel, möchte freuen, dir gefallen und dich lieblich stimmen. Wie ein ruhiger Bach ist meine holde Liebe zu dir, klein, aber doch voller Bewegung, plätschern und toben. Wenn du irgendwann durstig sein solltest, trinke aus mir!, bin zwar ruhiger als Flüsse, doch versiegen tue ich nie. Schatz, versteh, meine Lieb ist die eines alten Mannes, Warte selbst bis ans lebens Ende auf dich, schönes Weib Hoffend dass selbst dann genügend Zeit mit dir hier bleibt. So sing ich dir dies ruhige Lied meiner ruhigen Liebe, mit Flüstern im Mund und Schrein im Herz singe ich das dir. Verstehst du meine ruhige Lieb?, so erwiedere sie mir.
      • 2
      • Schön
      • in Love
  3. Süße Blicke, lang und beständig, schickst du mir Schickst du meiner Seel entgegen, voll Neugier, Versetzt sie in Ekstase, voll von Begier. Süßeste Blicke, schmeckt süßer als Karamell. Ich will dich nun mehr endlich kosten und schmecken, Will mir nach dir und dein Blick die Finger lecken. Süßer Blick von dir, bist mir feinstes Parfüm, Riechst wie der blaue Himmel, luftig und rein. Der Hauch deiner Sehnsucht mischt sich auch bei, So strauchle ich, stolper ich und falle vor Lieb. Holder Blick, bist viel tiefer als jede See, Möchte in deiner Tiefe ganz versinken, Möchte meinen luftigen Atem verlieren Und nie mehr etwas anderes als dich sehn. Süßer Blick, ich gebe mich dir endlich hin, Lasse dich meinen Leib zärtlich berühren Und lasse dich mich so nehmen wie ich bin.
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