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Terrapin

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Alle erstellten Inhalte von Terrapin

  1. Wer will mein wundes Herz bei Tag und Nacht, in Jahren an ungewisser Zeit, die keinen Opfern dankt, in seinem tiefen Reich der Liebe aufbewahren, dass es die Bitterkeit der Pein nicht mehr umrankt? Wer will die dunkle Last mit seinen Schultern stemmen, dass, nur für den Moment, die Brust mir nicht erkrankt? Ach, wer vermag den Gram, den keine Freuden hemmen, zu stillen, ohne das ihr selber ihn empfangt? Wer trägt in seiner Art die Reine innrer Wahrheit, nach der mein trübes Herz seit frühster Zeit verlangt? Wer flutet mir den Geist mit ungeahnter Klarheit, dass er inmitten Tod und Leben nie mehr schwankt?
  2. Hallo Claudi... Wie, nach solchem Lob, noch antworten, ohne, dass es zuviel wird und übertrieben scheint. Du schmeichelt mir zu sehr. Dabei ist die Gedichtform nur entlehnt den Versen, die Baudelaire schrieb. Ihr Wirken schien mir in Kalckreuths Übersetzung so magisch und beflügend, daß ich mich ihrer annahm. Kind und Schwester mein Könnten dort wir sein, Wo das Leben süß und reich ist! Nichts als Liebe sehn, Lieben und Vergehn Im Lande, das dir gleich ist! Trüber Sonnen Licht, Das Durch Schleier bricht Gleicht meinem zärtlichen Sehnen, Wenn wunderbar Dein Augenpaar Verräterisch leuchtet durch Tränen. Dort schaust nur Lust und Schönheit du, Anmut, Pracht und tiefe Ruh. Leuchtend Hausgerät Uns im Saale steht, Verschönt von entschwundenen Jahren. Seltner Blumen Duft Will der süßen Luft Der Ambrawolken sich paaren. Der Gewölbe Pracht, Tiefer Spiegel Nacht, Des Ostens reiches Gepränge, Alles spräche dort Uns in flüsterndem Wort Seiner Heimat liebliche Klänge.
  3. Das ist seit Ewigkeiten die erste Übersetzung, und es ist wirklich anstrengend dem Inhalt und Reim gerecht zu werden. Da bleibt es nicht aus, das das ein oder andere vom Gedicht unter die Räder kommt. Deswegen höchsten Respekt an diejenigen, die ganze Gedichtbücher übersetzen. Gruß, Pinni
  4. Ja. Das merkt man ja auch daran, dass die Politik nicht aus der Vergangenheit lernt und immer wieder Grütze fabriziert.
  5. "Es gibt dort nur Schwefel und nichts als Schwefel." Naturwissenschaftlich gewiss zweifelhaft, aber im lyrischen Kontext sehr humorvoll.😁
  6. Hmm... Dazu habe ich eine andere Sichtweise. Auf unseren PLaneten ist es Kohlenstoff mit seinen unzähligen vorkommensarten und chemischen Verbindungen und Wasser und Sauerstoff und sicherlich viele andere Elemente und Stoffe, die nahezu allgegenwärtig sind, und um diese, vielleicht mit Ausnahme des Wassers, werden kaum Kriege und Intriegen geführt. Ist es doch meistens das seltene, was uns kostbar erscheint und wofür wir bereit sind Opfer zu geben. Das allgemeinhin verfügbare hat kaum Reiz auf uns. Liebe Grüße, Terrapin.
  7. Terrapin

    Meine Würde ist unantastbar

    Hallo! Dazu muss man Kron asylant oder migrant sein, schon die hierlebenden Personen spalten wir in individuelle Schubladen, in die wir sie stecken. Selbst näher Bekannte oder Kollegen und noch emsiger unbekannte beim Vorübergehen auf der Flaniermeile. Mensch urteilt schnell und willkürlich nach seinem eigenen Geschmack. Und wer dem nicht passt ist angeschmiert. Natürlich sagen wir das in den seltensten Fällen der Person unmittelbar. Dafür fehlen Courage oder aber auch, dass es die Moral und Etik ungernsieht, das man seinen voreingenommen Unbill über mehr oder weniger fremde äußert. Darüber kann man exquisit philosophieren, ohne auch nur allem gerecht zu werden. Meine kurz aufgebrachten 2 Cent dazu... Pinni...
  8. Die hellsten Sommer lebte ich als frohes Kind. Nach Lust und Liebe strebte ich, die heillos sind. In Wut und Zorn erbebte ich für alles blind. Der Schwermut Schleier webte ich im Abendwind. Durch brennende Kälte und gleißende Schwüle verirren der Geist sich und fremde Gefühle. Ich lebte, was zu träumen war, in kühler Nacht, da nichts mehr zu versäumen war, das ich erdacht. Der Wind, der in den Bäumen war, hob mich ganz sacht, dass ich in Sternenräumen war voll lichter Pracht. Vom Glauben an Hoffen und Bitten gereinigt, Empfinde ich nichts, was erquickt oder peinigt. Dem Schlaf mocht ich empfänglich sein, doch wich er mir. Es will mir unzulänglich sein dies Jetzt und Hier. Die Nächte solln vergänglich sein im Waldrevier. Und sollt ich überschwänglich sein getrennt von Dir?
  9. Ja, ich habe das als Metapher verstanden, und nicht, daß die Amme dem Kinde wirklich was vorsingt - ist in der Zeilen auch nicht wirklich ersichtlich. Bin grad kurz angebunden...
  10. Moin Aileas, Eine kleine grammatikalisch Korrektur in der ersten Stophe ist mir aufgefallen. Die alte Amme Hoffnung nährt an ihrer Brust das ewige Kind Vertrauen mit der Milch des Glaubens auf SEINEN Lippen (seinen, weil es ja das Kind ist, das vom Busen der Hoffnung trinkt, und seine Lippen mit der Milch benetzt) das leise Wiegenlied der Träumer Wirklich formschön gemeißelte Prosa. Nur bin ich Inhaltlich der Meinung, im Bezug auf dem Bildnis der Hoffnung und des vertrauens, das du hier aufrufst, das jemand, der einem anderen oder einer Sache vollends vertraut, keinen Gedanken daran verschwendet, dass es hoffentlich gelingt. Vertrauen basiert auf Überzeugung, nicht aus Vermutung heraus. Und sicherlich kann sich das, worin man vertraut, zu einem Missgeschick kehren, und wenn es aus aus dem Fehlverhalten einer geliebten Person entsteht, wird bewusst, warum Vertrauen so kostbar und teuer ist und schwer zu bekommen, aber um so rascher zu verlieren ist. Von daher kann ich mit der Aussage der beiden Strophen, auch wenn sie schön geschrieben stehen, nicht ganz mitgehen.
  11. Terrapin

    Gazette

    Moin Pandit, Wahrheiten, die noch kein Lächeln verleugnet hat... Bitte... Wahrheiten, die noch kein Lächeln verleugnet haben... Weil Plural. Gruß Pinni
  12. Moin Perry, Poet, Maler und Fotograf Alle drei verschieden und doch versuchen sie das selbe einzufangen. Den Widrigkeiten da standzuhalten hat der der Fotograf wirklich die besten Karten. Liebe Grüße, Pinni.
  13. Moin Geisterschreiber, Hier ein Versuch meinerseits diese Verse ins deutsche zu übertragen. 🫣 Die Mauern sind noch feucht und schmierig Und lassen kein geläucht hinein: Die Nacht herrscht im Verewigtsein! Tod und Verwesung stinken Gierig. Die Grenzen kennen ist recht schwierig, Doch birgt das Dunkel auch den Schein - oh Herr! - ein Glitzern, hell und rein... Doch sieh die Flamme! So langwierig. In Atemnot beginnt das Nasenbluten... es zeigt sich mir das hellste Glühn: in fadenscheiniges Vermuten. Der Schönheit langsames Verblühn weicht wie des Dranges Blicke ruhten. Was macht die Gier so derart kühn?
  14. Hallo Kakao, Das ist surreal, selbstironische Prosa nach meinem Geschmack. Das macht richtig Laune nach mehr. Hoffentlich gibt es davon auch mehr... Amüsante Gedankengirlanden... Beste Grüße, Terrapin.
  15. Hallo Starvanger, Eines vorweg... Die Conclusio hat mich köstlich zum lachen gebracht. In den Quartetten malst du die Szenerie des Hafenvirtels im Winter bei Nacht. Super gelungen. Der Vierhebige Trochäus passt super. In den Terzetten baust du dann das Gebilde, um die Pointe trefflich herauszukitzeln. Klasse Arbeit. Ich bin beeindruckt. Liebe Grüße, Pinni
  16. Hallo Relby, Selbstmord und Freitot haben viele Gesichter. Hinter jedem steht eine individuelle Geschichte - ein eigenes Leben. Oft sind es Depressionen, Mobbing, Krankheit oder Todessehnsucht. Nicht selten äußern auch schon Kinder im Grundschulalter den Wunsch das Dasein nicht mehr ertragen zu müssen. Ein bestürzendes Thema.
  17. Du bist die Jedermann-Marionette, die nach den Fäden tanzt und dann erschlafft. Dein flüchtiges Profil fließt schattenhaft entlang den Häuserwänden fremder Städte. Zerschlage mit geballter Faust die Kette der lebensfeindlichen Gefangenschaft! Erlang in deinem Aufbegehren Kraft genug, daß dich der Drang der Freiheit rette. Doch hast du alles Alte und den Gram, die Mauern und die Grenzen umgerissen - die Wertepflicht, die dich in Anspruch nahm... lässt dich die vielersehnte Freiheit wissen, du wirst den Kreislauf, der da schleichend kam, im Banne der Gewohnheit bald vermissen. 2. Februar 2017
  18. Hallo Geisterschreiber, Da hat sich aber einer Mühe gemacht, den griechischen Mythos in Districhen zu verfassen. Chapeau Liest Sich gut und verständlich, und auch nicht bemüht, wenn auch altertümlich, was dem ein oder anderen vielleicht nicht schmeckt. Mir gefällt es. Mal ganz was anderes von dir. Die Helenen haben ja einen ganzen Arsch voll buntester Geschichten, die du noch umsetzen kannst. 🤪 Gruß Terrapin.
  19. Hallo Uschi, Auch dieses Ist ein vorzügliches Pantun. Das habt ihr wirklich alle drauf. Tolle Dichter hier im Forum. Da freut man sich. Gruß Pinni
  20. Hallo Fee Jetzt kommen die ganzen Pantune zum Vorschein. 😆 Tolle drachensaga. Kurzweilig geschrieben und ebenso zu lesen. Wirklich einfallsreich. Liebe Grüße, Pinni.
  21. Hallo Moni, Ja! Wie meine Vorredner schon so trefflich schrieben. Ein bezauberndes Pantun ist dir da gelungen. Und wenn man sich daran schon mal versucht hat, weiß man um die Mühe, die Wiederholungen passend in die folgende Strophe zu Gießen. Wirklich begeistert gelesen. Gruß, Terry.
  22. Moin Geisterschreiber, Der Titel spielt, wie auch bei deinem Sonett Koks, mit der doppeldeutigkeit des Wortes. Das Bild des Heroischen greifst du in den Quartetten auf und vermittelst das LI, das vor den Wiedrigkeiten des Rausches und seinen Tücken stand. Leider geht man da fast immer als untergehender heraus. Drogen haben nichts ehrenhaftes. In den Terzetten beschreibst du dieses auch. Und nur eine Retterin - die Heroin - kann das LI davon befreien. In der Realität ist das anders. Familie und Freunde können einen unterstützen, doch der Wille und die Disziplin des Entsagens vermag man nur selbst zu bestehen. Gerne gelesen und kommentiert. Wan gibt's das nächste Drogensonett? 😁 Liebe Grüße, Pinni.
  23. Moin... Die Schrecken des Krieges haben in Verdun wahrscheinlich ihren Zenit erreicht, wenn man die Berichte darüber liest. Unvorstellbares Leid. Und da hatten die Franzosen noch den positiven Umstand der Rotation, dass sie nach max. 14 Tagen abgezogen wurden. [Das hatte Petain strategisch sehr clever gemacht] Wobei sie davon oft nur eine Woche an vorderster Front lagen und den Rest in Bereitschaft in den Reservegräben. Die deutschen hingegen blieben oft mehrer Wochen am Stück in den vordersten Gräben und wurden erst aus dem Frontabschnitt Verdun abgezogen, wenn die Einheit fast völlig verbrannt war. Das ist natürlich ein immenser Einfluss auf die jeweilige Moral der Truppen. Über Verdun schrieb ich auch schon ein Gedicht. Vielleicht poste ich es bei Gelegenheit hier mal. Liebe Grüße, Terrapin.
  24. Terrapin

    Limerick

    Ein törichter Knabe aus Russland Stand mit beiden Füßen im Flußsand Verzweifelt nun rief er Und sank langsam tiefer. Doch Hilfe entkam er mit Kusshand.
  25. Hallo Fee, Vielen lieben Dank,Terry.
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