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asphaltfee

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Alle erstellten Inhalte von asphaltfee

  1. Die Strophe hat einen richtig guten Drive! Die ist vom Rhythmus her 1A! Sehr cool! Der Rest deines Raps ist da und dort noch ein wenig sperrig, aber das kann sein, dass das im Vortrag bzw. gerapt anders rüberkommt. Lesend ist das jedenfalls nicht alles so rhythmisch gelungen wie die oben zitierte Strophe. Find ich super, dass es hier im Forum überhaupt jemanden gibt, der rapt. Die Botschaft, wenn ich sie richtig lese: da wurde das LyrIch abserviert und blickt nun mit Bedauern zurück auf das was geschehen ist und wo es das Ende selbst verschuldet hat. Die klaren und doch auch gefühlvollen Ansagen empfinde ich als sehr stimmig und "echt". Ich mag auch Bilder wie den "kleinsten Keim, der in dir frei kam". Sehr poetisch! Gern gelesen! Lieber Gruß, fee
  2. Eine beeindruckende und treffende Beschreibung einer toxischen Beziehung zweier "beschädigter" Menschen. Es fällt uns Menschen ja generell schwer, aus unseren Verhaltensmustern auszubrechen - einfach, weil das Vertraute, egal, wie viel Leid es verursacht, uns eine Sicherheit vorgaukelt. Dieses Verharren im alten Muster birgt in sich den Leidensgewinn, sich der Angst vor der Ungewissheit beim Beschreiten neuen, unbekannten "Terrains" nicht stellen zu müssen. Ich mag, wie dein Text nicht gefühlsmäßig überfrachtet, aber doch sehr deutlich wird. Dadurch berührt die Erkenntnis des LyrIch in Strophe drei mich sehr und bekommt das ihr zustehende Gewicht. Der Park als Schauplatz und Angelpunkt der Tragödie ist sehr glaubhaft gewählt und zeichnet eine absolut stimmige Kulisse. Ein starker Text, der aus meiner Sicht perfekt dosiert in eine Gefühlswelt entführt, ohne einen zum Voyeur zu machen. Ich finde auch den Titel bzw. die Zeile "da in diesem Park" sehr passend zum Tonfall des Gedichts. Nicht zu viel Gewicht und nicht zu wenig! Sehr schön! Beeindruckte liebe Grüße, fee
  3. Was hieltest du von dieser minimalen Änderung, lieber Joshua? Das "hin" würde auch klanglich besser zum "Licht" in der ersten Zeile passen. Und wäre weit flüssiger zu lesen als das "zurück". Wirklich eine schöne Textidee! Aber auch die formale Umsetzung finde ich schön. Kein Wort ist überflüssig. Alles bleibt sehr klar. Die Sprachmelodie finde ich auch sehr schön. "nur" und "und" wie auch das Klang-Paar "ans" und "als"...das sind Feinheiten, die ich sehr mag. Gerne gelesen! Lieber Gruß, fee
  4. Wenn aber schon der - hier geht es ja nicht anders als geschrieben - Dialog an sich sehr schwierig wird, weil ich nicht verstehen kann, was du sagen möchtest? Was dann? Es geht nicht um das Korrigieren, sondern darum, dass du, wenn du so schreibst und reagierst, einem gar keine Chance gibst, eindeutig verstehen zu können, was du meinst. Oder was du möchtest. Dann kann auch kein Dialog entstehen oder funktionieren. Egal, ob es jetzt der Dialog mittels des Gedichtes selbst oder der zwischen uns im Faden darunter ist. Da muss schon ein beidseitiges Entgegenkommen vorhanden sein. Deine Art zu schreiben, kommt einem nicht entgegen. Sie schließt den Leser aus. Vielleicht solltest du dich hinterfragen, was genau du hier eigentlich bezweckst. Solange alles so schwammig bleibt, bin auch ich nicht bereit, mich auf eine Diskussion einzulassen.
  5. Dann gerne eine sanfte Mahnung von mir: für ein Verstehen eines Sinnes hinter Worten jeglicher Art ist aber ein Mindestmaß an Lesbarkeit notwendig, Schmuns. Und dazu bedarf es eines Mindestmaßes an korrekter Grammatik, korrekter Rechtschreibung und korrektem Vokabular. Du möchtest doch, dass man deine "freien Gedanken" nachvollziehen kann, oder? Nur den Leser:innen den schwarzen Peter zuzuschieben...da machst du es dir definitiv zu einfach. So, wie auch mit dem Kopieren derselben Antwort zwei Beiträge weiter. Wie kannst du erwarten, respektiert zu werden, wenn du selbst nichts und niemanden respektierst? So jedenfalls wirkt dein Auftreten. Das hat dir vielleicht nur noch niemand gesagt. Ist hiermit erledigt. Lieber Gruß, fee
  6. Ach ja...das Hüftgold...ich weiß...bei uns hat's dann immer beim Genuss der soundsovielten Schwedenbombe geheißen: "die sind ja hauptsächlich Luft"...😉 Der Weißensee ist wirklich wunderschön! Liebe Grüße!
  7. Bitte, gerne! Freut mich, wenn ich ein wenig beitragen konnte! Das Gedicht hat's definitiv verdient! 🙂 Liebe Grüße!
  8. Das kann ich gut nachvollziehen. Und ja - gerne per PN. Ich bin eine gute Zuhörerin und mit langwierigem Kranksein und Schmerzen kenne ich mich aus. Liebe Grüße, fee
  9. Nein, nein, das ist schon alles klar, liebe @Tulpe Ein Gruselgedicht - sowas mag ich! Die werden viel zu selten geschrieben. Dabei gibt es so herrliche. Dieses hier ist natürlich in der heutigen Zeit verortet - und das macht es beklemmender als würden wir ein Gruselgedicht lesen, das noch aus der Zeit des Heideknaben stammt (und damit in eine für uns angenehmere "Ferne" rückt). Ich denke, damit haben vielleicht manche Probleme. Ich find's aber auf jeden Fall gelungen. Der Kontrast zwischen Inhalt und der äußeren Form des Gedichts, das im Gewand eines kleinen, "netten" Spaßgedichts daherkommt, macht die Sache umso unbehaglicher. Das finde ich gut gewählt. Hier ist die einzige Zeile, in der du metrisch ausbrichst, ohne, dass es dem Text dort unterstützend weiterhilft. "hinter dem dunklen" plus "Und"-Auftakt ist so anders im Sprachduktus als der fließende Rest. Da würde ich persönlich doch ein wenig glätten. MIt etwas wie "doch hinter seinem Haus". Und die Wortstellung hier: Da wüsste ich gerne, warum du sie einem "hat er sie gut versteckt" vorziehst, das den Satz der Strophe flüssig beenden würde. Da du einen ziemlich einheitlichen und klaren Rhythmus im Gedicht durchhältst, würde man es beim Lesen ohnehin so betonen, dass es sich da einfügt (indem man das "er" betont beim Lesen). Das sind aber nur Peanuts. Ich kann ihn deutlich vor mir sehen, den lieben, hilfsbereiten Nachbarn....huahhhh....hab ich schon erwähnt, dass ich Gruselgedichte mag? 😉 Sehr gerne gelesen! Lieber Gruß, fee
  10. Da der Duden das nicht angibt, lieber Marvin, kann ich dir da nicht weiterhelfen. Der bezieht sich ja nicht auf lokale Sprachkolorite. Und ich bin mir sicher, das weißt du auch. Auch nicht, um nachzukarten, sondern um dich besser verstehen zu können: bist du eigentlich immer so unterschwellig passiv aggressiv drauf? Verwunderte Grüße, fee
  11. So ein Glück, liebe Moni!!!! 🙂 Danke fürs Mitgehen und den lieben Kommentar!!!! Hab mich sehr gefreut! Dir noch einen schönen Abend! fee
  12. Erstens mal dazu: der Duden spricht so die Lache (Pfütze) aus und so die Lache (Gelächter). Und sinnerfassendes Lesen/Hören hilft so gut wie immer (was in diesem Fall wohl auch nötig ist, da offiziell die Lache in beiden Bedeutungen exakt gleich ausgesprochen wird und das nicht nur bei uns Ösis). Zweitens: Wir kennen uns ja noch nicht. Woher also hättest du die Blödheit deines Handelns erkennen sollen? Abgesehen davon, dass Vorschläge zu machen, also jemandem helfen zu wollen - denn das war doch sicherlich dein Motiv - , nicht blöd ist, wie ich es sehe. Aber das musst du selbst entscheiden. Und ich ahne: es wird dir kein zweites Mal passieren (ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren). Drittens: ich kann dir einen guten Zahnarzt empfehlen. Ein Taschentuch reichend, fee
  13. Danke für das tolle feedback, lieber Alexander! Hab mich riesig gefreut darüber! Ja, ich war mir hundertpro sicher, weil der Wechsel hier im Gedicht ja einem Schema folgt, das dreimal wiederholt wird. Ein "Block" hat jeweils ein "Thema". Der erste etwas Summendes, der zweite dann das Sirrende und im dritten geht das LyrIch durch seinen Garten. Und jeder dieser Blöcke hat dieselbe Dreiteilung: einen Fünfzeiler, einen Sechszeiler und einen ihn abschließenden Dreizeiler. Ein Block sieht also so aus: Und in allen drei Wiederholungen der Blöcke wird jeweils genau die Silbenzahl und das Metrum der drei Strophen wiederholt. Dadurch wird eine Struktur deutlich und diese gibt den "Brüchen" eher den Charakter einer "Tanzschritt-Abfolge" (wenn dieser Vergleich für dich einen Sinn ergibt). Die Wiederholung "löscht" sozusagen den Eindruck des Bruchs. Sie erzeugt eine dreimal durchgeführte Tanzfigur sozusagen und lässt dadurch die Absicht hinter dem "Bruch" deutlich erkennen. Klingt das logisch für dich? Ich kann's nicht besser erklären. Auf jeden Fall kommt es immer sehr auf die gesamte Natur und Struktur eines Gedichtes an, ob ein Bruch oder Wechsel im Rhythmus als dem Gedicht zu- oder abträglich wirkt. Danke für die spannende Frage. Die hat mich mein eigenes Gedicht nochmal gründlich durchleuchten lassen. Das hat auch mir was gebracht. Lieber Gruß, fee
  14. asphaltfee

    Verflogen

    Grins...ich sag nur "plärren - stören". Die Diskussion haben wir gerade auch bei meinem Baggerbadesee-Gedicht...😉 Ein geniales und höchst unterhaltsames Erzählgedicht mit großem Sprachwitz und einem Wortklang, der zur Stimmung sehr beiträgt! Super! Und mit unreinen Reimen hab ich definitiv null Probleme, wenn sie passen. Der hier trägt definitiv zum Witz des Gedichts bei. Also alles gut aus meiner Sicht. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Und der Schluss sitzt einfach! Lieber Gruß, fee
  15. Fangen wir mal da an, lieber Marvin. 🙂 Die WC Anlage, die ich da in Erinnerung habe, war von der Form her ein Häuschen. Unter einem pyramidenförmigen Dach zwei Reihen mit je ca. 4 oder 5 WCs plus je eine Umkleidekabine, in der Mitte der Gang, wo sich alle zusammendrängten. Für mich war Häuschen okay. Auch, weil WC-Komplex oder WC-Anlage als Alternativen ausscheiden. 😎 Denen fehlt der sprachliche Charme, um ins Gedicht zu dürfen. Der Sumpf war dann rundherum. Mit "gelegen" ist die örtliche Lage gemeint, nicht das Darniederliegen. Kann sein, dass das im Österreichisch-Deutschen besser funzt als im Deutsch-Deutschen. Auf die "Lache" trifft das mit Sicherheit zu. Die sprechen wir Ösis bedeutend kürzer. Jetzt nicht so kurz wie die "haha-Lache", aber auf jeden Fall nicht wie Laache. Und weil Ösi, ist wohl auch klar, dass ich Klamotten auf keinen Fall schreiben kann. Dennoch lieben Dank für den Vorschlag. Nass sind Schuhe und Klamotten Die in Lachen/Tümpeln/Pfützen nun verrotten. Und verrotten tut ja nix. Da will ich schon genau sein. Das wäre so ein Reimwort, bei dem offensichtlich ist, dass es der Reimreinheit geschuldet ist und nicht dem Inhalt des Gedichts. Etwas, das ich persönlich nicht so prickelnd finde. Den unreinen Reim an sich empfinde ich ganz generell nicht als Makel (außer er ist dermaßen "unrein", dass er eigentlich mit Reinheit gar nichts mehr am Hut hat, sondern einfach KEIN Reim ist). Ich weiß, manche stört er ungemein. Aber ich behaupte mal, dass das dann eher "Kopfsache" ist und weniger die tatsächlich messbare klangliche Qual. Schlecht Gereimtes habe ich schon zuhauf in Gedichten mit unreinen wie auch reinen Reimpaaren gelesen. Nur weils am Versende "schön" ist, muss deshalb der Vers an sich ja noch nicht gelungen sein. Ich gewichte andere Faktoren höher als Reimreinheit. Aber das ist natürlich Ansichtssache. "plärren - hören" ziehe ich aus zwei Gründen einer Umformulierung zugunsten eines reinen Reimpaars vor: erstens einer natürlichen Sprache wegen, die hier im Gedicht auf jeden Fall vom Inhalt und Tonfall her notwendig ist, und zweitens will ich auf das Lautmalerische nicht verzichten, das das Plärren leistet. Außerdem fällt wegen des hohen Tempos im Gedicht weniger Gewicht auf die klangliche Reinheit der Reimpaare. Soweit meine Versuche, meine Entscheidungen nachvollziehbar zu machen. Herzlichen Dank für dieses Hammer-Lob Und auch für die gründliche Auseinandersetzung mit meinem Text. Das weiß ich sehr zu schätzen! Lieber Gruß, fee
  16. Oh, ja! Allerdings! Besonders die Engländer sind da berühmt-berüchtigt. Ich bin zwar nicht in Wien geboren, lebe aber seit gut 25 Jahren dort und auch meine Familie hat Wiener Wurzeln. Deshalb ist mir das Schönbrunner Deutsch - also das gehobenere Wienerisch - vertraut. Viel spannender aber ist der Wiener Dialekt! So voller Leben und einmalig in dieser Mischung aus Raunzen, Grantln, Pöbeln und aus allem durch das "-erl" als Endsilbe was Kleines, Harmloses machend. 😉 Wer ein "Schlagerl" gehabt hat, hatte einen Schlaganfall zum Beispiel. Das können nur die Wiener. 🙂 Wenn dein Begleiter dir nach dem Konzert beim Verlassen des Konzertsaals sagt "I geh und schwimm um d' Wäsch", meint er, er mischt sich ins Gedränge an der Garderobe und holt eure Mäntel. Lauter solche herrlichen Ausdrücke liebe ich einfach nur! Ich kann das Wiener Dialekt Lexikon sehr empfehlen. Lieben Gruß, fee
  17. Sind sie ja gar nicht, lieber Stephan, denn das Gedicht sagt doch eh, dass das LyrIch blunznfett ist (also stockbesoffen). 😉 Lieber @Herbert Kaiser, wie ich sehe, bin ich nicht die einzige österreichische Dichterseele hier. Schön, wenn das Wienerische so humorig ins Rampenlicht gestellt wird. Lieber Gruß, fee
  18. Du meine Güte! So viel positives Echo....ich bin ganz platt und freu mich riesig, @Aileas @Claudi @Monolith @horstgrosse2 @Stavanger @Rosa @Seeadler @Josina @Miserabelle und @Alexander ! Vielen, herzlichen Dank!!!! Liebe Claudi, bitte, feel free mein Gedicht im Reimreinheitsfaden zu verlinken. Und darüber hab ich mich sehr gefreut! Danke. Ebenso über Das werd ich mir für heute geistig alles einrahmen und mit durch den Tag nehmen. 🙂 Lieber @horstgrosse2, das Rätsel meiner Signatur möchte ich weiterhin als solches stehen lassen. Ein Hinweis zur Lösung: laut vorlesen, was da steht und einfach hören, was dann draus wird. Dann sollte sich ein Gedichtchen ergeben, das auf Inglisch und Frongssee geschrieben ist. 😉 Euch allen noch einen wundervollen, summenden Tag! gartenelfenfee
  19. Herrlich, wie die Komik des Gedichts durch die doch sehr dominant-altertümelnd wirkende Sprache und Melodie der Villanelle noch gesteigert wird, lieber Marvin! Das ist wahrlich meisterlich gewählt als Form und eingesetzt. Die kleinen Variationen der wiederholten 1er und 3er Verse machen die Angelegenheit gleich noch lebendiger! Und auch der Titel "Vanillevillanelle" kann was! Ich bin rundum begeistert! Liebe Grüße, fee
  20. asphaltfee

    in meinem garten

    in meinem garten in meinem garten summt es brummt es fliegt 'ne kurve dann verstummt es fliegt noch ein stück kehrt dann zurück seh wie's rastet fühlertastet leicht auf blütenblättern lastet weiterhastet nascht aus vollen kelchen pollen um sich rund und satt zu trollen in meinem garten sirrt es schwirrt es wie ein irrlicht ein verwirrtes tanzt ein funken bei den unken sieh jetzt blinkt er steigt dann sinkt er liebeslied aus lichtern singt er oder winkt er schickt signale viele male ohne satellitenschale in meinem garten geh ich steh ich gieß die blumen manchmal mäh ich lieder summ ich dann verstumm ich sehe hummeln die sich tummeln ferne mischt gewittergrummeln sich ins brummeln all das schweben blütenbeben schön ist so ein gartenleben! .juni_2022
  21. Ich muss gestehen, ich kenne noch die Schafbergkugel (natürlich eine regionale Angelegenheit, allerdings wirklich empfehlenswert), ebenso das berühmte Zaunerkipferl aus Bad Ischl und die Linzer Torte...aber den Schneeball hab ich wohl ausgelassen. Klingt aber nach einer eher trockenen Angelegenheit bzw. nach etwas, das nur ganz frisch genossen Freude macht. Man lernt nie aus. 😉 Vielleicht verschlägt es dich ja mal nach Österreich. Dann kannst du dir ja in jedem Supermarkt eine Packung Schwedenbomben holen. Es gibt die glatten und die mit Kokosraspeln drauf. Und man weiß nie genau, welche Sorte man besser findet. Deshalb muss man immer wieder neu verkosten...
  22. Die Strophen eins und zwei gefallen mir richtig gut, Flutterby! Aber auch ich nehme den Bruch wahr, den die letzte Strophe darstellt. Die fällt stark ab, was die Qualität der Sprachmelodie und einheitlichen Betonungsabfolge angeht. Da leisten die ersten zwei Strophen definitiv sehr viel Besseres und sind wirklich gelungen. "Rücksicht - Angesicht" ist kein schöner Reim. Durch die unterschiedliche Betonungsabfolge der zwei Wörter kann man sie eigentlich nicht wirklich als Reimpaar verwenden. Ich fände es schade, wenn du da nicht nochmal drübergingest, denn die Strophe "beschädigt" das Schöne, das die zwei davor aufbauen. Du sagst, du schreibst nach Gefühl. Und das ist ja grundsätzlich gut. Aber das Sprachklang-Gefühl sollte da mindestens so viel Stellenwert haben wie das Gefühl, das die Inhalte betrifft, die du in deinen Gedichten transportieren möchtest. Erst wenn die zwei eine Einheit bilden, kommt nämlich deine Botschaft auch beim Lesepublikum an. Sprache ist das Mittel, um uns zu verständigen. Das heißt, du musst auch dem Publikum entgegenkommen, ihm sozusagen deine Gedankenwelten verständlich machen. Dein Gedicht ist alles, was wir haben, um er-lesen zu können, was du uns mitteilen möchtest. Das bedeutet, du musst deine Gedanken so in eine Form und in Worte kleiden, dass sie auch für jemanden klar und deutlich werden, der nicht in deinen Kopf schauen kann und quasi vor dem Lesen deines Gedichts keine Ahnung hat, was ihm da gleich mitgeteilt wird. Die Idee für Strophe drei - das Spiel mit dem Spiegel und der Reflexion, im Gegensatz dazu dem Blick zurück (das ist wohl mit der Rücksicht gemeint...funktioniert aber nicht ganz und daher kann ich da nur raten) und vielleicht dem nach vorne - finde ich gut. Die Umsetzung aber nicht so (vorsichtig ausgedrückt 😉 ). Vielleicht findest du ja noch einen anderen Weg, das treffender und ansprechender zu formulieren. Sowas wie Sieh nach vor und nicht zurück find dich neu im Spiegelblick Ist aber nur ein spontanes Beispiel. Ich bin mir sicher, du findest das, was für dich am stimmigsten ist. Wenn du dich, was das Metrum angeht, doch mal verbessern willst, helf ich dir gerne. Lieber Gruß, fee
  23. asphaltfee

    Horst

    Servus, Flutterby! Falls dir meine Kritik zu harsch vorkommt, tut mir das leid. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das an der Formulierung liegt oder daran, dass ich leider - ich sage das so offen, weil dich zu umschmeicheln oder zu beschönigen, dich nicht weiterbringt - nicht viel finden konnte, das ich lobend hätte hervorheben können. Die Rückmeldung zu bekommen, dass etwas auf weiter Linie nicht überzeugt, ist für niemanden einfach oder schön. Das ist schon klar. Und hättest du nicht "feedback jeder art" angegeben, hätte ich mir auch nicht die Zeit genommen, um dir ein feedback zu geben, das dir aufzeigt, wo du ansetzen kannst, um dich weiterzuentwickeln schreibtechnisch. Allein die Tatsache, dass ich mir Zeit genommen habe, zeigt, dass ich dein Gedicht wert fand, mich damit zu beschäftigen. Ich gehöre nicht zu der Sorte Foren-User, die die Texte anderer als Bühne zur Selbstdarstellung missbrauchen. Unterirdisch hat übrigens keiner gesagt. Und ich habe das auch definitiv nicht so empfunden oder gemeint. Ehrlich gesagt, wüsste ich auch nicht, wie ich liebevoller hätte formulieren können. Die Kritikpunkte wären dadurch ja nicht weniger oder kleiner geworden. Okay...husch-husch und "eiern" war jetzt nicht ganz so nett. Bitte nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen und mir nicht allzu übel und schreibe das eher meinem Unvermögen zu, mich da besser ausdrücken zu können. Auch ich bin nicht perfekt. Liebe Grüße, fee
  24. Pfeigrod in mei heaz neigschriebm!!!! Des Boarische mog i total gern und trüfölt wiad bei ins ah ned grod weng. Mei absolute Lieblingsstroph! Aber das gesamte Gedicht ist einfach nur genial! Danke für den herzlichen Lach- und Lesegenuss! Pfiat di! fee
  25. Ich streife jetzt schon seit ein paar Tagen um dein sehr berührendes Gedicht herum, liebe Seeadler. Da wir uns ja noch gar nicht kennen, kommt es mir eigentlich etwas zudringlich und vermessen vor, dir mein Mitgefühl zu bekunden, aber ich möchte es trotzdem tun, denn du hast dein Gedicht ja - und somit auch die Gefühle des LI, das in diesem Fall deckungsgleich mit der Autorin ist, - öffentlich gemacht. Meine Mutter war Jahrgang 42, also um einiges jünger, aber auch sie trug eine Traurigkeit mit sich herum, die aus einem frühkindlichen Trauma der letzten Kriegsjahre herrührte. Tränen habe ich bei ihr nur ein einziges Mal gesehen - nämlich an dem Tag, an dem mein Vater verunglückte (da war ich nicht ganz sechs und meine Mutter von da an eine junge Witwe mit zwei Kindern). Danach nie wieder (obwohl es einige Anlässe gegeben hätte). Die Generationen unserer Mütter haben ihre Gefühle nicht nach außen getragen. Das hat niemand zu der Zeit (Gefühle zu zeigen und sogar über sie zu reden, ist eine Errungenschaft der Generation danach). Und ja - die Trauer, die sich dadurch in ihnen tief eingenistet hat, gemeinsam mit Kriegstraumata und Ähnlichem, wird - wie man heute weiß - genetisch weitervererbt. Ein Teil der Tragik lebt auch in mir und manchmal ist es herausfordernd, mit diesem "Rüstzeug" ein gelungenes, glückliches Leben zu leben. Man muss mit dieser Traurigkeit sehr bewusst umgehen und sie erkennen, um sie als "gestriges Erbe" zu verorten und sie damit in ihre Schranken zu weisen. Und ein Teil von mir vermutet, dass das das eigentliche Thema deines schönen Gedichtes ist. Ich weiß, meine Mutter hatte in vielerlei Hinsicht Angst vor dem Leben - Angst davor, wieder enttäuscht zu werden oder bis an ihre Grenzen geprüft. Doch sie konnte auch herzlich lachen und genießen. Vielleicht für mich als Tochter gefühlt nicht oft genug oder zu wenig, doch aus ihrer Sicht war sie so glücklich wie sie nur sein konnte. Und das ist nicht nichts. Nur wir bemessen es mit einem anderen Maßstab. Vielleicht ist das ein bisschen Trost. Danke für den Mut zu diesem tief berührenden Text! Alles Liebe, fee
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