Hallo,
ich weiß gar nicht recht, ob es hier reinpasst, ich hätte es auch drei anderen Subforen unterbringen können. Das Gedicht handelt jedenfalls davon, dass man oft versucht, die Menschen in seine Erfahrungen und Wünsche einbeziehen zu wollen, auch wenn diese es gar nicht ertragen können/wollen.
Wurzeln sprengen
Es schläft und weht und trinkt dein Träumen weg,
Und Blütenhaine südlich und nach Norden -
Wie eng umgrenzt und sinnentleert entrückt
Verdeutlicht mir dein junges Blütensterben
In Reih und Glied und Tag und Nacht noch stehen
Die Königskronen pollenreich bedeckt,
Und alles geht und alles ist im Werden
Und in uns scheint ein Seelenheil versteckt
Ich schlug dir einst die fetten Wurzeln frei,
Ich gab dir Sturm und Sonne und den Regen,
Und Freiheitsruf webt' ich dir um die Zeit ,
Doch aus dir trat das leuchtend goldne Leben
Und an mir riss mein Rausch und all dein Leiden,
Lass uns doch endlich einmal Wahrheit sehn-
Nur noch ein Blick zurück zum sanften Schimmern,
Ein letztes Mal zur fahlen Stille flehn
Der höchste Schwall entlässt uns in die Tiefe,
Ein Neonmeer, der Duft der Poesie,
Und kein Moment, der mich noch zaudern ließe,
Da alles in mir nach Erlösung schrie
Ein Seufzen kaum, wir sind so lichtbehangen,
Verheißungen, die unser Hirn umwehn,
Doch still bist du - und blickst auf alle Tage
Ein Flüstern nur; ein Blick ein -
“Lass mich gehn”.