1. Schultag
Ihr glaubt es nicht wie es geschah,
im Alltag mit dem großen Kind,
das „groß“ so wie es sich nun sah,
die Tatsachen doch anders sind.
Der Montag nun zu ende geht,
das Kind den Schultag schon geschafft,
es erst mal auf ein Eis besteht,
das „Hallo“ ist wohl abgeschafft.
Die Mutter nun ganz liebevoll,
sagt „hallo“ und „das ist ja toll“,
„dein erster Tag wie war er so?“,
das Kind im Kopfe anderswo.
Direkt ins Zimmer, Treppe rauf,
die Jacke noch hinab geschmissen,
die Zimmertür nimmt seinen Lauf,
der Knall hat alle hochgerissen.
Die Mutter merkt ganz schnell in sich,
die Jacke vor ihren Füßen liegen,
das „liebevoll“ der Wut nun wich,
wo war das fröhlich Kind geblieben?
Eine kurze Zeit verblieb es so,
dann kam das Kind schon angerannt,
das Eis doch einfach nirgendwo,
hat Mama den Wunsch denn nicht erkannt?
Die Mutter nun drauf hingewiesen,
die Jacke kann so nicht verbleiben,
sie möcht den Tag heut nicht vermiesen,
doch das Eis ist erst mal abzuschreiben.
Die Jacke gehört so wie sonst auch,
an ihren Haken links im Flur,
Regeln sind noch im Gebrauch,
das Kind bleibt einfach wieder stur.
Da fängt es plötzlich an zu weinen,
der Tag war wirklich gar nicht toll,
es gehört nun wieder zu den Kleinen,
der Schulhof einfach viel zu voll.
Die Anna sitzt nun neben Jule,
warum denn gar nicht neben mir?
Ich geh nun nicht mehr in die Schule,
ich möcht jetzt kuscheln nur mit dir.
Vorbei war all die Wut geschwind,
die Mutter nimmt es in den Arm,
was fühlte sie nur mit dem Kind,
das war doch grad ein Notalarm.
Sie hörte zu und fragte nach,
der erste Tag der schwerste ist,
von ihrem Tag einst sie dann sprach,
von der Angst und all dem andren Mist.
Die Last beim Kind wurd langsam kleiner,
vielleicht geht es ja nochmal hin.
Womöglich findet sich ja einer,
mit dem ich dort nicht einsam bin.
Gemeinsam gingen sie hinaus,
die Jacke hält nun wieder warm,
die Eisdiele ganz nah voraus,
die Mutter mit dem Kind im Arm.
Der erste Tag der schwerste ist,
die Reaktion nicht immer klar,
wer jetzt noch das Gewohnte vermisst,
sich besser fragt wie’s früher war.