Erman
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Ich schreibe für dich ein Lied: Seit neun Tagen schleife ich filigrane Details, schnüre, verknüpfe – doch es wird nichts aus der Halskette. Na schön, es geht nicht weiter, ein Mars-Rhythmus hält mich gefangen. Ich werde mein Piano verbrennen, es – wie die Wikinger ihre Schiffe – dem Fluss überlassen und ihm hinterher trauern: Der Teufel soll es holen! Komm, wechseln wir den Planeten! Morgen gebe ich eine Anzeige auf. Auf der Himmelskarte sind wir ein Punkt. Der Mond glänzt wie ein Medaillon. Stell Barrikaden auf vor deinem Bett! Bald spähe ich wie ein Grimm und lasse ein Bataillon von Sternen antreten. Heute bin ich voll Toskana! Doch dir ist das egal, du horchst nur in deine Kissen, drückst die Seide wie eine Zange, presst dich an sie und denkst an Unmoralisches. Wieder habe ich von deinem Rücken geträumt. Warum hast du mich geweckt? Ich war so nah an der Kehrseite des Lebens. Zweifelst du am Leben von früher? Nur zu, lach nur! Schenk mir ein, noch ein Glas für meine schwarze Seele. Ein Samen keimt in meiner Brust. Was wird daraus erwachsen, ein Baum? Sag es mir, damit ich es weiß!
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Ich warte auf dich, mein Herz, überstimmt von Stille, die sich selbst verflucht. Aus welchen Tiefen klingt diese Stimme, durch die, der Körper so schwer und die Sehnsucht so wahr wird? Es gibt keine vereisten Vögel mehr auf Ästen, die sich entblößen, nicht einmal zufällige Räume, noch der Schmerz im Herzen, der dich entdeckt. Der Geschmack der Orange gleicht einer warmen Morgenröte und wiegt sich hinter der verstaubten Skulptur der Liebe. Es bleibt am Ende nur die währende Bitterkeit, die jetzt nackt und wahr ist, wo die Flammen auf deinen naiven Tränen die ausgesprochenen Worte der Liebe verbrennen. Ich liebe die Geschenke, denn sie verlassen mich, ähnlich wie Schotter und Sand an Stränden. Jetzt bin ich für dich der andere. Du verschränkst bereits die Arme, als für immer Abwesende.
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Nosferatus Träume
Erman veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Experimentelles & Wortspieldichtung
Der unsichtbaren Sonne reiche ich die sehnsüchtigen Arme und öffne mein Herz jemandem - nicht anwesenden. Meine Seele ist voller dunkler Harmonie, deren Klängen ich noch nie zugehört habe. In Leeren Räumen, habe ich mein Sein angesiedelt und mich dort verstreut - wie glänzender Orion. Unendlich lebe ich in einer Welt der Wünsche, Herzen und Ängste, schwebend über den Gezeiten. Die Wahrheit machte mich schrecklicher und größer: Nichts schadet mir mehr, nichts schmerzt mich. Meine sehnsüchtige Seele liebt unermesslich; Jeder meiner Schritte ist ein Schritt zum neuen Glück. Ich beginne mit dem Morgen dort, wo ich nachts aufhörte, festhaltend, die Enden der goldenen Fäden. Ellen - mein Tag bricht maßlos glückselig an mit einem traurigen Lied der Schwalbenschar. Während ich meinen sehnlichsten Wunsch vortrage, säuselt, kribbelt, wie der Tanz der Dämonen, das Leben und hat den Rhythmus meines durstigen Blutes - alles in meinen Träumen verwandelt sich in lebendigen Farben. Mit Verlangen und unsichtbaren Glaubens, schreite ich auf dem Pfad, der nicht der Gleiche ist - vergessend mein gebrochenes Herz - das Weib schämt sich vor nichts. Ihre begierige Frucht ist voll der Nacht. -
Ermattendes Gedicht
Erman veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Diejenigen, die die Welt haben, sollten überdenken, was sie mit ihr machen. Ich hingegen habe nur Worte und habe mich wunderbar in dieser ''Armut'' zurechtgefunden. Es ist tröstlich Erde zu sein. Stolz, Stein zu sein. Weise, Feuer zu sein. Schmutzig von zu sehr besungenem Wald singt der Dichter der Poesie zum Trotz, ohne Herz, ohne Gewalt und ohne Glut, wie das Wort, welches die Musik und eine Liebe verschmerzt hat. Die Freiheit ist verjährt, mein wahrer Name wartet darauf, dass ich sterbe. Frau und Vogel hinter der Sonne inmitten des Satzes, mit der ich gewaltig die Zukunft küsse. Alles verbrannte. Das ist der Feiertag. Dienliche Asche. Mehl der Nutzlosigkeit verwandelt sich hinter meinem Rücken in einen räudigen Hund. Vor mir Glut. Der Vogel sagt mir hinterrücks die Wahrheit. Turteltauben. Du bist der wahre Akzent der verstorbenen Zärtlichkeit. Fertige die Morgenröte aus unserer Mattigkeit an. Doch das Nichtwort sagt, es ist zu spät. Die Nichtblume sagt, es ist Nacht. Der Nichtvogel sagt, es ist Flamme. Und ich sage, das ist sie nicht. Daraufhin schimpft der Vogel. Die Blume sagt, das ist die Hölle. Das wahre Wort ist noch nicht geboren. -
an den flüssen der sprache
Erman veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
bis zum nächsten vers lief ich zu fuß, in regen und schnee. meine perlen aus der bibliothek im kopf - wo man weich stirbt - als ob sie sich gereiht auf den satin legten: einmal lächelte, zweimal nieste ich und flüchtete in das gedicht. immer wieder. im ozean meiner gedanken suchte ich nach worten, riss die staudämme nieder an flüssen der sprache, bis ich die perlen vor die säue warf. dies habe ich nicht aus laune erschaffen. als müsste ich schrumpfen, den rücken beugen vor prinzessinnen und prinzen. ich ging durch die welt, ohne zorn ohne zu rennen - um zu wachsen. nicht ahnend, dass mich auch wälder erwarten, in denen sich worte anders sagen. ein eimer warme milch, die stille der berge, das blaue flügelschwingen der habichte, und mächtige, helle sterne des orion. jetzt sind die wege mit hohem gras bewachsen, über ihnen ein neuer geist. -
Ich erinnere mich nur, dass sie noch Jungfrau, dürr und ihr Haar warm war, wie schwarze Seide auf den nackten Schultern lag. Und dass uns vor der Morgenröte der weiße Akazienbaum mit seinem Duft weckte. Zufällig erinnere ich mich daran unglücklich, denn ich liebe es, mit geschlossenen Augen zu schwelgen. Wenn die Akazie im nächsten Frühling wieder ihren Duft verströmt, wer weiß, wo ich sein werde. Ich vermute in der Stille, dass ich mich ihres Namens nicht mehr richtig erinnern kann, nie wieder.
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… das Museum der seltenen Werte
Erman veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Traurig stimmt mich die Glut, die nur Asche hinterlässt und der Donner, der mich aus meinen männlichen Träumen entreißt. Zuwenig ist mir der Augenblick des Verlangens; dieser ungeduldiger Wille. Seit eher schläft in mir die währende Liebe - des sich Erhöhens. Ich bin ein Mann, ich verlange nicht nur die Nachtwache in Leidenschaft, wo nachher die Seele fällt, und die Trunkenheit der trüben Harmonie, die Liebe genant wird. Ich will, dass sich keiner unser Augenblicke verliert, dass sich jede unsere Zärtlichkeit in ein Leben verwandelt, gleich wie klein, wie ein Körnchen ewiges Gold es auch sein mag. Erzähle mir von deinen träumen in der Dunkelheit, erzähle mir Deine Kindheitserinnerungen, verlange auch Du bei mir bis zum letzten Tag zu sein. Schenken wir uns unsere Herzen, die Museen der seltenen Werte, damit wir jeden Winkel in ihnen besuchen. Gib mir Deine Tränen, des nächtlichen und unbekannten Kummers. Wünsche auch Du in meiner Umarmung, dass auch nach der Todesstunde Deine Erinnerung an mich ewig bleibt. -
So sehe ich Dich wieder und wieder - Wahrheit, wie in fernem, silbernem Nebel. Ich sehe Dich: Du bist wunderbar! An Deinen Füßen Siebensternstaubstiefel, in der Finsternis die Petroleumlampe in der Hand; Auf der Suche nach dem blauen Schmetterling, der Dir herrlichste Märchen erzählt. Ich höre Dein Flüstern: "Blauer Falter, zeige Dich mir!" Und vor Dir öffnet sich die Welt. Deine Gedanken: Sie berühren die Türen. Sie öffnen alle, die fernsten Räume! Die Dauer Deines Blickes glimmt, pulst im Blut der noch nicht erkannten Welten. Du fliegst und erhebst Dich zu den Sternen, dorthin wo alles glasklar ist wie auf einem Kindergemälde. Dennoch: Da ist etwas Menschliches, Tieferes als die Menschheit. Dort erwarte ich Dich - wach - in meinem kosmischen Traum!
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Dies ist ein Lied für Deine Kirschlippen und den dunklen Blick. Liebe mich, wenn der Herbst weht und mein trunknes Antlitz wäscht! Ich kann an jeder Tür den Brachmonat erzeugen und ich habe kein einfaches Glück, und keine einfachen Sünden. Mit Dir werde ich Krankheit und Gesundheit teilen. Liebe meinen Schatten, der durch nasse Tage schlendert! Morgen könnten uns Abgründe drohen, Kopfkissen treffen. Dennoch: Es ist schön, planlos zu leben. Es ist auch schön, weder Doktor noch Heiler zu sein. Schick meinem Vater ein Telegramm! "Es gibt eine traurige Herrlichkeit; Ihr Sohn kann die Menschen vor dem Tod nicht retten, Er, wissen Sie, rettet vor dem Leben..." Liebe meine Lippen am Rand das Glases, die warme Bißspur an Deinem Nacken, bevor Du erschauerst..! Komm mit mir, wohin uns auch die Füße tragen! Vielleicht werden wir irgend wo geliebt sein, völlig unbemerkt oder auch öffentlich verflucht.
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Komm! Das Zimmer ist erfüllt von Dir. Erfüllt von Dir auch der Blick, der Dich vergebens sucht. Das Licht und das Dunkel - sie rufen Dich stumm. Deine Unrast nur brauchst Du, um mir den Kosmos von den verstaubten Türen herabzubringen. Komm! Alles, was ich Dir nicht zu sagen wagte, wage ich jetzt: Reich mir die Hände! Umschling meinen Nacken und schließ mir die Lider! Flüstre mir den Frühling, den Duft der Kirschblüten: Worte über die Schönheit: - wir vergaßen, sie zu bewundern - über die Güte: - welch ungewohntes Wort! - über den Frohsinn: -wie ist die Sonne so fern, wie ist das Dunkel so nah! über die Jugend: - O, wie schwer, wie gefüllt von Dir ist dieser , ohne Dich!, klagende Atem! -
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… aus den Händen eines Fremden
Erman kommentierte Erman's Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Lieber Walther, hab vielen Dank für die Verfeinerung, die ich gern übernehme. LG Wennich an dich denke, ergreift mich eine Zärtlichkeit, größer, alsich sie ertragen kann und deswegen schweige ich, während du michnicht siehst. Als das Jahresende naht, erkenne ich mit jedemTag, wie deine Natur ist, verängstigt, dass etwas fehlt: Während du dich gänzlich mir zuwendest mitdeinem Gesicht darauf Spuren von meinen Küssen. Zwei Augenunter ruhigem Haar würde genügen, wären deine Arme nicht. Ichschließe die Augen, denn du schämst dich und wünsche mir, dichzu küssen, wenn die Nacht fällt. Auf der Uhr bedeckt derZeiger den anderen und der Vogel vor deinem Fenster nimmt keineKörner mehr aus den Händen eines Fremden. Mach das Licht aus,ich kann dich von mir nicht mehr unterscheiden. -
… aus den Händen eines Fremden
Erman veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Wenn ich an dich denke, ergreift mich eine Zärtlichkeit, größer, als ich sie ertragen kann und deswegen schweige ich, während du mich nicht siehst. Als das Jahresende naht, erkenne ich mit jedem Tag, wie deine Natur ist, beängstigt, dass etwas fehlt: Während du dich gänzlich mir zuwendest mit deinem Gesicht darauf Spuren von meinen Küssen. Zwei Augen unter ruhigem Haar würde genügen, wären deine Arme nicht. Ich schließe die Augen, denn du schämst dich und wünsche mir, dich zu küssen, wenn die Nacht fällt. Auf der Uhr bedeckt der Zeiger den anderen und der Vogel vor deinem Fenster nimmt keine Körner mehr aus den Händen eines Fremden. Mach das Licht aus, ich kann dich von mir nicht mehr unterscheiden. -
Gleichsam wie Kupfer fielen Blätter von den Ästen. Es traf mich, auf halbem Weg, die Herbstkälte. Frühlingsglanz, Rausch, vergangene Fliedergärten, Glut - sie blieben Vermählte. Wie ein verwundeter Vogel, der zum Himmel will, windet sich die Seele aus den Bleitagen, still. Hiobswind von allen Seiten raubt, entreißt, doch sie weicht zurück, blass und vereist. Meine Gärten - wartet nicht auf mich, meine Lieder aus der Dunkelkälte. Zu euch komme ich nie wieder, meines Lebens velar ... sacht sinkt jetzt die Sonne, kalt fällt die Dämmerung auf meine Wonne. Und die Nacht kommt immer näher ... Müdigkeit. Eine schwarze Hand nur sehen meine Augen und ich höre, den Schlag der Geselligkeit dabei denke ich noch immer an dich - voll Verlangen. .
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An der Schwelle des bläulichen Tages
Erman veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Liebe & Freundschaft
Weißt du etwas über meine Vögel? Gestern Nacht waren sie auf Wanderung und überflogen den Himmel - Schattenumrissen durch die Pfeile deiner Blicke. Weißt du etwas über meine Vögel? Sie kannten ein Lied...Das Lied - erinnerst du dich an die Worte? Ich stehe an der Schwelle des blauenden Tages, der Efeu windet sich um die Eibe meiner Seele. Ein sprödes Blatt, gefärbt vom Kupfer aus der Kehle, riss ab und fiel stumm herab auf das Geflecht meiner Worte... Weißt du, dass es die Liebe gibt? Ehrliche und wahre Liebe, rauh und fest in kosmischen Maßstäben, körperlos und nicht verwest, nicht nur ein Surrogat. Ich liebe dich nur, ich liebe fein. Feingemahlen. Weißt du, wie ich dich liebe? -
Ich erinnere mich an Dein Gesicht, obwohl Dir meine Augen nicht begegnet sind. Ich schreite und blicke auf Gesichter der Frauen auf der Suche nach Dir, solange suche ich Dich, so lange, dass ich Dich doch nicht finden werde. Vielleicht bin ich an Dir vorbeigegangen, an einem belebten Bahnsteig, im Gedränge am Perron, wohlweislich ließ ich Dich für immer vorbeigehen, denn ich konnte bereits ohne Dich Leben, aber nicht ohne diese Suche nach Dir.
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