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Isi vom Randeberg

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  1. Frutzel - Pilze, Perücken und ein Spanferkel (Frutzels Chroniken - IV) Die Nacht war jung, und der Palast von Asmodeus erstrahlte in einem glutroten Licht. Diener eilten umher, brachten die letzten Speisen und Getränke, während eine feine Gesellschaft von Dämonen sich auf den Höhepunkt des Festes vorbereitete. Asmodeus, bekannt für seine extravaganten Feierlichkeiten, hatte auch dieses Mal keine Kosten gescheut, um seine Gäste zu beeindrucken. Doch keiner ahnte, dass unter den Neuankömmlingen ein berüchtigter Unruhestifter lauerte. Frutzel hatte bereits einen Plan geschmiedet, bevor er den Palast erreichte. In einem der frisch gelieferten Weinfässer kauernd, hatte er die Reise durch die Höllengassen bis in die Küchen des Palastes überstanden. Die Diener bemerkten nicht, dass das Fass einen ständigen leisen Kicherlaut von sich gab und bei der Ankunft bereits halb leer getrunken war. Als das Fass endlich abgestellt wurde, hob Frutzel vorsichtig den Deckel, schaute sich um und schlüpfte unbemerkt hinaus. Ein abgetragener Umhang, den er aus einer Ecke aufgriff, und ein Tablett in der Hand genügten, um Frutzel als Diener auszugeben. Er bewegte sich geschickt durch die Menge, nickte hier, verbeugte sich dort und sammelte dabei mit einer Mischung aus Neugier und Bosheit Informationen. Sein Ziel war klar: Asmodeus sollte an diesem Abend ein Spektakel liefern, das die Dämonen noch lange in Erinnerung behalten würden. Während die Feier ihren Lauf nahm, schlich sich Frutzel in die Küche. Dort wusste er von einem Körbchen voller magischer Pilze, die unter gewöhnlichen Umständen streng bewacht wurden. Doch heute Nacht war das Küchenpersonal abgelenkt. Frutzel zerkleinerte die Pilze und mischte sie in die feinsten Gerichte – Speisen, die ausschließlich für Asmodeus reserviert waren. Zurück in der Festhalle wartete Frutzel geduldig, während Asmodeus, stolz und arrogant, sich an den gedeckten Tisch setzte. Mit königlicher Geste griff der Fürst nach den vergifteten Speisen und begann zu essen. Es dauerte nicht lange, bis die Wirkung der Pilze einsetzte. Die Augen von Asmodeus weiteten sich, und ein unheimliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er sah Farben, die nicht existierten, und hörte Geräusche, die niemand anderes wahrnahm. Frutzel nutzte diesen Moment. Er stahl einer Dämonin mit prachtvoller Erscheinung ihre Perücke – ein kunstvolles Gebilde aus pechschwarzen Strähnen und feurigen Schmuckstücken – und setzte sie sich selbst auf. Mit gespielter Anmut und einer täuschend weiblichen Stimme stellte er sich vor Asmodeus. „Bruder! Erkennst du mich nicht? Ich bin es, deine lange verschollene Schwester Frutzilda!“ Asmodeus, gefangen in seinem Rausch, starrte Frutzel an und nickte ehrfürchtig. „Frutzilda! Ich habe dich so vermisst!“ „Natürlich hast du das, Bruder,“ sagte Frutzel mit einem übertriebenen Lächeln. „Doch ich bin hier, um dein Fest zu bereichern. Es ist an der Zeit, dass du den Gästen zeigst, was für ein großzügiger und liebenswerter Gastgeber du bist!“ Asmodeus wollte seiner verschollenen Schwester am Tage ihrer Rückkehr keinen Wunsch ausschlagen. Auf Frutzels Befehl begann er, mit einem Spanferkel aus der Mitte der Tafel einen liebreizenden Tanz aufzuführen. Die Gäste hielten inne, zunächst verwirrt, dann zunehmend belustigt, als der mächtige Fürst der Wollust mit dem Spanferkel wie ein verliebter Tänzer durch den Saal wirbelte. „Und nun,“ sagte Frutzel mit vorgetäuschter Ernsthaftigkeit, „musst du diesem wunderbaren Wesen deine Liebe gestehen und es heiraten. Es wäre ein Skandal, dies nicht zu tun!“ Ohne zu zögern kniete Asmodeus vor dem Spanferkel nieder, sprach feierliche Worte der Hingabe und küsste es auf die Schnauze, was unter den Gästen für tosenden Applaus sorgte. Doch Frutzel war noch nicht fertig. „Bruder,“ begann er, „jetzt, da du ein verheirateter Mann bist, solltest du dich befreien von allen weltlichen Lasten! Lege deine Kleider ab und zeige deinem Reich deine wahre Natur!“ Asmodeus zögerte nicht. Er streifte seine prächtigen Gewänder ab und rannte splitterfasernackt durch die Halle, laut gackernd wie ein Huhn. Die Gäste brachen in schallendes Gelächter aus, einige fielen von ihren Stühlen. „Schneller, Bruder!“ rief Frutzel, während Asmodeus in die dunklen Gassen der Hölle verschwand, immer noch gackernd und vor sich hin trellernd. Zurück in der Halle stieg Frutzel auf die Tafel und hielt eine feierliche Rede: „Verehrte Dämoninnen und Dämonen, ich hoffe, ihr hattet so viel Vergnügen wie ich! Möge dies eine Nacht sein, die wir niemals vergessen!“ Die Gäste jubelten ihm zu, manche warfen ihm ihre Kelche zu, andere schlugen ihm auf die Schulter. Frutzel, der Unruhestifter, war für diesen Abend der unangefochtene Star der Feier. Mit einem selbstgefälligen Grinsen lehnte er sich zurück, nahm einen tiefen Schluck Wein und genoss sein Werk.
  2. Frutzel - Ein Barren für die Ewigkeit (Frutzels Chroniken - III ) Mammon saß auf einem goldenen Thron inmitten seiner gewaltigen Schatzkammer, umgeben von glänzenden Münzen, Juwelen und Barren, die in sorgfältig geordneten Haufen aufgetürmt waren. Die Luft war erfüllt vom metallischen Glanz seines Reichtums, und der Fürst der Gier war zufrieden. Doch sein Moment der Ruhe wurde durch ein seltsames Geräusch gestört – ein leises Plätschern, das von draußen kam. Mammon runzelte die Stirn. „Schon wieder einer dieser verfluchten Höllenköter!“ brummte er. Die Hunde Lucifers hatten eine unangenehme Angewohnheit, sich vor seinem Palast zu erleichtern, und Mammon hasste nichts mehr, als den Geruch von Schmutz in der Nähe seiner kostbaren Schätze. Widerwillig erhob er sich von seinem Thron, glättete seine prächtigen goldenen Roben und schlurfte zur Tür. Als er die massive, verzierte Tür öffnete, blieb er abrupt stehen. Statt eines vierbeinigen Übeltäters blickte er in das dreckige Grinsen von Frutzel. Der kleine Dämon stand da, leicht schwankend, und schien sichtlich stolz auf die Pfütze, die er direkt vor der Tür hinterlassen hatte. „Mammon! Mein alter Freund! Ich dachte, ich schau mal vorbei, um dir einen Besuch abzustatten,“ rief Frutzel mit heiterem Tonfall, als wäre nichts ungewöhnlich an seiner Anwesenheit. Mammons Gesicht verzog sich vor Abscheu. „Du schon wieder? Was willst du hier, du abscheulicher Wicht? Ich habe von deinen Eskapaden bei Beelzebub und Lucifer gehört! Du bist hier nicht willkommen.“ Er schob die Tür ein Stück weiter zu. „Und wage es ja nicht, noch einen Fuß in meinen Palast zu setzen! Letztes Mal hast du meine Münzen durch Schokotaler ersetzt. Ich traue dir keinen Meter über den Weg!“ Frutzel grinste nur breiter. „Ach, Mammon, das war doch ein Spaß! Ich wollte dich nur daran erinnern, dass Gold nicht satt macht, leckere Vollmilchschoki hingegen schon.“ Mit einem plötzlichen Satz huschte er unter Mammons Beinen hindurch und landete in der Schatzkammer. „Du verfluchter Saufbold!“ brüllte Mammon, drehte sich um und stürmte hinter ihm her. Doch Frutzel war bereits auf einen Goldhaufen gesprungen, wo er begann, die Münzen wie Kieselsteine in die Luft zu werfen. „Ah, ich liebe den Klang von Gold, das auf Gold trifft! Musik für die Seele.“ „Runter da! Sofort!“ schrie Mammon, seine Stimme bebte vor Empörung. Doch Frutzel ignorierte ihn und griff sich eine Münze. Mit einem spöttischen Grinsen biss er ein Stück ab. „Hmm, nicht schlecht, aber ich vermisse den süßen Geschmack von Schokolade.“ Mammon war rasend vor Zorn und rannte auf Frutzel zu, doch der sprang geschickt auf einen anderen Goldhaufen. „Du hast zu viel Gold, Mammon! Es ist ungesund, alles für dich zu behalten.“ Frutzel entdeckte ein großes Fenster, das auf einen brodelnden Lavastrom hinausblickte. Mit einem höhnischen Lachen begann er, Münzen und kleine Barren in die Flammen zu werfen. „Nein! Hör auf damit!“ schrie Mammon in Panik, während er hektisch versuchte, das Gold zu retten. Doch Frutzel war unaufhaltsam. Er rief: „Reichtum ist doch nur ein Konzept, Mammon! Lass es los!“ Dann fiel sein Blick auf ein riesiges Meisterstück, einen gigantischen Goldbarren, den Mammon besonders hütete. „Oh, das hier ist etwas Besonderes!“ rief Frutzel und hob den Barren triumphierend mit beiden Armen hoch. Mit einer theatralischen Geste drehte er sich um und... schob ihn sich unter dem schockierten Blick Mammons tief in seinen Darmschacht. „Perfekt versteckt! Als Notgroschen“ lachte Frutzel, während Mammon sprachlos vor Ekel erstarrte. Doch der kleine Dämon war noch nicht fertig. Mit einem großen Sack, den er mit Gold gefüllt hatte, rannte er zur Tür und verschwand in die Nacht. Mammon, außer sich vor Wut, nahm sofort die Verfolgung auf. „Bleib stehen, du niederträchtige Ratte!“ brüllte er, als er durch die Gassen der Hölle hinterherjagte. Doch Frutzel hatte einen Plan. Während Mammon näher kam, begann er, das Gold aus seinem Sack zu streuen. Die niederen Dämonen, die in den Schatten lauerten, bemerkten das glänzende Metall und warfen sich sofort darauf. „Gold! Es regnet Gold!“ schrien sie, während sie sich gegenseitig um die Münzen prügelten. Mammon warf sich verzweifelt in die Menge, versuchte, sein Gold zurückzugewinnen, doch die Dämonen waren wild vor Gier. Das Chaos war perfekt. Inmitten des Tumults kletterte Frutzel auf eine nahegelegene Basaltsäule und setzte sich gemütlich hin. Von dort aus betrachtete er das Spektakel. Mammon, zerzaust und wütend, kämpfte verzweifelt mit den niederen Dämonen um sein Gold. Frutzel nahm einen letzten Schluck aus einer mitgebrachten Flasche und murmelte: „Ein wahres Kunstwerk. Ich glaube, ich nenne es ‚Mammon in seiner elementaren Essenz‘.“ Mit einem zufriedenen Lächeln verschwand er in der Dunkelheit, sein höhnisches Lachen hallte durch die Nacht.
  3. Frutzel - Ein Bad im Sud der Sünde (Frutzels Chroniken - II ) Nachdem Frutzel aus Lucifers Thronsaal gewankt war, seine Taten mit schallendem Gelächter gekrönt, führte ihn sein unruhiger Geist weiter in die Tiefen der Hölle. Noch immer war sein Grinsen breit und die Augen glühten in einem fiebrigen Funkeln, das zwischen Wahnsinn und Bosheit schwankte. Sein Kopf dröhnte leicht vom Trinken, doch seine Schritte - erstaunlich sicher - trugen ihn weiter durch die düsteren Gänge. Sein Ziel war klar: Beelzebubs Küche. Der Fürst der Fliegen und der Gier hatte nicht nur den besten Ruf für seine monströsen Festmähler, sondern auch die üppigsten Alkoholvorräte im ganzen Höllenreich . Für Frutzel war dies ein unwiderstehlicher Ruf - ein Versprechen für Ekstase und Chaos, das er nicht ungenutzt lassen konnte. Die Tore zur Küche standen offen, ein brodelnder Hitzestrom schlug ihm entgegen. Hier herrschte Beelzebub, der aufgedunsene Dämonenfürst, dessen Leib von wimmelnden Fliegenschwärmen verhüllt war. Die Luft war schwer von Fäulnis, verbranntem Fett und dem metallischen Gestank von Blut. Die deformierten Diener schleppten riesige Platten voll dampfender Speisen heran - gespickte Leiber, gekochte Schädel und zuckende Gliedmaßen, die noch ein Rest von Leben beseelte. Über allem thronte Beelzebub selbst, fett und ekelhaft, in seiner gewaltigen Schürze aus geflickter Haut, die kaum sein geschwollenes Fleisch bedecken konnte. Frutzel trat schwankend ein, stieß einen Koch zur Seite und griff ohne zu zögern in einen brodelnden Topf, der noch auf dem Feuer stand. Mit bloßen Händen zog er einen dampfenden Haufen heraus, der aussah wie geschmorte Gedärme, und schmatzte genüsslich. Die Diener erstarrten. „Wer hat dich hier hereingelassen, du nichtsnutziger Wurm?“, zischte einer von ihnen, doch Frutzel grinste nur und wischte sich das blutige Fett an seiner zerlumpten Kleidung ab. Da erhob Beelzebub selbst, seine Stimme, ein tiefes Grollen, das die Kessel erzittern ließ: „Frutzel! Du jämmerlicher Auswurf der Verdammnis! Was glaubst du, treibst du in meiner Küche? Diese Speisen sind nicht für Abfall wie dich bestimmt!“ Frutzel, statt zu antworten, schlurfte weiter zu einem der größten Kessel, in dem eine zähe, blubbernde Masse köchelte. „Sieh an, sieh an“, murmelte er und beugte sich darüber. „Das sieht doch einladend aus.“ Beelzebub sah ihn ungläubig an, während Frutzel plötzlich einen Schritt nahm und mit einem gezielten Sprung kopfüber in den kochenden Sud eintauchte. Ein gewaltiges Zischen erfüllte den Raum, Fett spritzte in alle Richtungen, und die Diener schrien auf. Doch Frutzel kam lachend wieder an die Oberfläche, das Gesicht rot wie ein gekochter Krebs. „Heißer Spaß!“, brüllte er, „Beelzebub, deine Brühe ist zwar kräftig, aber etwas lasch im Abgang!“ Beelzebub bebte vor Zorn, während Frutzel sich im Kessel drehte, die kochende Masse mit seinen dürren Gliedern durchpflügte und dabei ausgelassen plätscherte. „Ein wahres Bad der Verdammnis!“, spottete er, bevor er sich mit Mühe aus dem Sud zog, das Fleisch seiner Haut brodelnd und von Blasen gezeichnet. Doch er schüttelte sich nur, als käme er aus einem wohligen Sommerregen. „Raus aus meinem Reich!“, brüllte Beelzebub, seine Fliegen schwirrten wütend um ihn herum. Doch Frutzel dachte nicht daran. Stattdessen stolperte er zu einem gewaltigen Tisch, auf dem die Speisen prunkvoll angerichtet waren - kunstvoll aufgespießte Leichenteile, blutgefüllte Schädel und fettige Innereien, die dampfend waberten. Frutzel grinste und erklomm die Platten wie ein König, der seinen Thron bestieg. „Weißt du was, Beelzebub?“, rief er mit falscher Ernsthaftigkeit. „Deine Köche verstehen etwas von Ästhetik... doch hier fehlt eine persönliche Note.“ Noch bevor irgendjemand begreifen konnte, was geschah, ließ Frutzel seine löchrige Hose fallen und hockte sich mitten auf die Hauptplatte. Ein widerliches, klatschendes Geräusch hallte durch die Küche, gefolgt von Frutzels krächzendem Lachen. Die Köche jaulten auf, einige warfen ihre Messer weg und flohen, während Beelzebub mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrte. „Du... du... ELENDES WESEN!“ Frutzel wischte sich genüsslich den Allerwertesten mit Beelzebubs eigener Schürze ab, das verschlissene, fleckige Ding, das dem Fürsten der Fliegen stets als Zeichen seiner Herrschaft diente. „Ein edles Tuch für edle Hinterlassenschaften!“ höhnte Frutzel und hielt die beschmutzte Schürze hoch, als wäre sie eine Trophäe. „Beelzebub, du weißt wirklich, wie man Luxus definiert!” Beelzebub, der aufgequollene Fürst, war zu diesem Zeitpunkt bereits ein Bild unkontrollierter Wut. Seine fettige Haut schwitzte schwarze Tropfen, während die Fliegen in dichten Schwärmen um ihn herumschwirrten, als würden sie den Zorn ihres Meisters in die Luft tragen. „FRUTZEL!“ brüllte er, so laut, dass selbst die Kessel erzitterten. „Du jämmerliche Nachgeburt! Du niederes, kriechendes Ungeziefer! Ich werde dich zerquetschen wie eine Made, die du bist!“ Mit einem röhrenden Aufschrei versuchte Beelzebub, sich von seinem riesigen Thron zu erheben, doch das war leichter gesagt als getan. Er stemmte seine schwabbeligen Arme auf die Lehnen, sein Körper bebte, und der Boden unter ihm ächzte bedrohlich. Zentimeter für Zentimeter kämpfte er sich hoch, doch dann rutschte er wieder ab, fiel prustend zurück in seinen Sitz und ließ eine Welle von Fliegen aufsteigen. Frutzel, der das Spektakel beobachtete, fiel vor Lachen beinahe selbst von der Festtafel. „Na los, Beelzebub! Zeig's mir! Wo ist denn die Beweglichkeit, die ein Fürst braucht? Ein bisschen mehr Schwung, hm?” Er watschelte imitiert dickbauchig durch die Küche und klatschte dabei seine schmutzigen Hände auf seinen eigenen Bauch. „Hoppla, der Herr der Fliegen bleibt wohl lieber sitzen. Verstehe ich. Wer sich zu viel bewegt, der könnte ja aus der Puste kommen!“ Beelzebub wurde purpurrot vor Zorn, seine Schmerbauchmassen bebten wie ein Kessel mit übervollem Teig. „Packt ihn! Packt diesen Störenfried!“ schrie er seinen Dienern zu. Doch die deformierten Köche und schleimigen Helfer wagten sich kaum an Frutzel heran. Sie hatten gesehen, was er bereits angerichtet hatte, und wer von ihnen wollte schon der nächste sein, der auf dem Boden ausrutschte oder mit Fett besudelt wurde? Einige warfen hastig ihre Werkzeuge hin und rannten davon, andere wagten zögerliche Schritte, nur um schnell wieder zurückzuweichen, als Frutzel drohend einen brodelnden Krug schwenkte. „Nichts da! Bleibt schön da hinten!“ schrie Frutzel, die Stimme schrill vor Vergnügen. Dann packte er einen riesigen Löffel, tauchte ihn in einen der Kessel und begann, den kochenden Inhalt über die Wände der Küche zu spritzen. Fett, Blut und Eingeweide verteilten sich in einem infernalischen Chaos. Kessel kippten um, Töpfe zerbrachen, und der Boden wurde zu einer schmierigen, dampfenden Höllenlandschaft. Die Fliegen kreischten wie gequälte Geister, als ihr Unterschlupf von der entfesselten Zerstörung getroffen wurde. „So! Jetzt ist's gemütlich hier!“ brüllte Frutzel triumphierend. Dann ließ er seinen Blick schweifen und entdeckte einen Stapel gewaltiger Fässer am anderen Ende der Küche. Die Aufschrift „Alkoholische Reserve - Nur für Beelzebub" ließ seine Augen funkeln. „Na, das lasse ich mir nicht zweimal sagen!” Er rannte taumelnd hinüber, riss den Zapfhahn eines der Fässer auf und stürzte den sprudelnden Inhalt direkt in seinen weit aufgerissenen Mund. Der Alkohol floss in Strömen über sein Kinn, seine Kleidung und den Boden, während er gurgelte: „Höllenstoff! So muss das sein!“ Beelzebub hatte mittlerweile erneut versucht aufzustehen, doch er war zu schwer und zu langsam, und seine Wut verwandelte sich in ein hilfloses Kreischen. „Du Bastard! Du Schandfleck! Du wirst das bereuen, wenn ich dich erwische!“ Frutzel, schon taumelnd vor Trunkenheit, drehte sich zu Beelzebub um, das Gesicht glänzend vor Alkohol und Fett. „Bereuen? Ach, komm schon, Beelzebub! Das ist das Beste was mein Rachen seit Jahrhunderten hatte!“ Er packte ein zweites Fass, riss es hoch und ließ den Inhalt über sich selbst und den Boden gießen, sodass die ganze Küche noch glitschiger wurde und bald schwamm. „Und jetzt noch ein kleines Finale!“ Mit einem gewaltigen Tritt stieß er das nächste Kesselgerüst um, das polternd zusammenbrach und einen Schwall von brodelndem Sud freisetzte. Flammen züngelten an den Wänden, und dichter Rauch füllte die Luft. Die wenigen Diener, die noch nicht geflohen waren, rannten kreischend auseinander. Frutzel, inmitten des tobenden Chaos, hob die Arme, als wollte er den ganzen Ort segnen. „Ich danke dir, Beelzebub! Deine Gastfreundschaft ist unübertroffen!“ Beelzebub schrie erneut vor Zorn, doch es war zu spät. Frutzel hatte bereits genug Chaos angerichtet. Mit einem überraschend schnellen Satz - so flink, dass man es dem verkrüppelten Dämon kaum zugetraut hätte - huschte er zum Ausgang der Küche. „Man sieht sich, Beelzebub! Aber lass dir Zeit - du bewegst dich ja eh nicht so gerne!” rief er spöttisch über die Schulter. Und dann war er weg. Beelzebub blieb keuchend und schnaufend zurück, seine Fliegen schwirrten panisch durch die Luft, und die Küche glich einem Schlachtfeld. Überall brannten Flammen, Fett tropfte von der Decke, und die Böden waren rutschig wie ein See aus verdorbenem Öl. Der Fürst der Gier sank zurück auf seinen Thron und brüllte so laut, dass es bis in die tiefsten Winkel der Hölle hallte. Doch Frutzel verschwand so schnell wie er auftauchte, schwankend, lachend und trunken. Getrieben von einem Rausch des Chaos, der nun in ihm geweckt wurde, fühlte er sich mächtig und unaufhaltsam. Wer könnte ihm jetzt noch die Stirn bieten? Dem großen Frutzel, Bezwinger der Höllenfürsten.
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  4. Hallo @sofakatze, vielen Dank für das liebe Feedback. Ich arbeite schon länger an dem Charakter Frutzel und habe mich jetzt entschieden, seine Geschichte zu erzählen. Ich habe lange überlegt, ob diese Art von Geschichte auf diese Plattform passt. Ich habe viel Spaß, die Geschichte von Frutzel zu schreiben, deshalb wird bald mehr kommen. PS: *lieber Isi 😉 LG Isi
  5. Frutzel - Ein Dämon zuviel (Frutzels Chroniken - Prolog) Frutzel war der niederste aller Dämonen, ein kümmerliches Wesen, das von keiner Ordnung und keinem Rang Anerkennung erhielt. Er glich einem verkrüppelten Kobold, sein knochiger Körper war übersät mit runzliger, grauer Haut, die an ein altes haarloses Äffchen erinnerte. Seine langen Gliedmaßen wirkten wie falsch zusammengesetzt, seine Finger waren krallenartig und seine dürren Beine trugen ihn kaum, wenn er schwankend durch die Hallen der Hölle zog. Sein Gesicht war kaum besser: eine Mischung aus Grimasse und Bosheit, mit leeren, glänzenden Augen, die stets nach irgendetwas zu gieren schienen. Frutzel stank nach abgestandenem Alkohol und einem undefinierbaren Mief aus Verfall und Schamlosigkeit. Er war immer betrunken. Kein Moment verging, in dem Frutzel nicht aus irgendeinem rostigen Krug oder fauligen Fass trank, das er in den unzähligen Nischen und Ecken der Hölle aufspürte. Sein Verhalten war derart abstoßend, dass selbst die Dämonen, die sonst in Blut und Sünde schwelgten, sich angewidert von ihm abwandten. Seine moralischen Vorstellungen – falls man sie so nennen konnte – waren so abscheulich, dass sie selbst in dieser verdorbenen Welt wie eine Entweihung wirkten. Frutzel fühlte sich zu allem hingezogen, das nicht niet- und nagelfest war, und zu manchem, das es sogar war. Er rieb sich an Gegenständen wie an Kreaturen mit einer unbegreiflichen Zügellosigkeit, die weder Sinn noch Ziel hatte. Nichts war sicher vor ihm: kein Artefakt, kein Werkzeug, keine höllische Bestie, nicht einmal die rußbedeckten Säulen, die die Hallen stützten. Sein Geist schien von einem ständigen Drang erfüllt zu sein, das Chaos zu vergrößern – und seine Zuneigung zu verteilen, wie widerwärtig und zerstörerisch sie auch war. Und dennoch: Jedes Wesen in der Hölle kannte Frutzel. Manche lachten über ihn, sahen ihn als kriechende Nichtigkeit, als einen Parasit der Verdammnis. Andere jedoch fürchteten ihn. Denn wo Frutzel auftauchte, brachte er Chaos und Unheil. Seine bloße Anwesenheit schien Regeln aufzulösen, Ordnung zu zersetzen und selbst die mächtigsten Dämonen zu erniedrigen. Frutzel hatte keine Macht, und doch wirkte er wie ein Riss in der Hölle selbst, eine Wunde, die sich nicht schließen ließ. Die großen Fürsten sprachen nur selten über ihn, doch wenn sein Name fiel, lag ein Hauch von Misstrauen und Groll in der Luft. Denn Frutzel war wie eine Krankheit: klein, unbedeutend, und doch in der Lage, den mächtigsten Körper zu vergiften. Er war das pure Chaos – ohne Ziel, ohne Verstand, und doch in seiner Wirkung unaufhaltsam. Ein Dämon ohne Rang, ohne Heer, und ohne irgendeine Form von Kontrolle. Frutzel war die Art von Wesen, vor dem man sich fürchtete, nicht wegen seiner Macht, sondern weil er nichts zu verlieren hatte. Seine bloße Existenz war ein Hohn auf die gesamte Struktur der Hölle – und er wusste das...
  6. Frutzels Verdammnis (Frutzels Chroniken I ) Eines Tages, nach einer besonders exzessiven Nacht, fand Frutzel sich im großen Saal Lucifers wieder. Niemand wusste genau, wie er es geschafft hatte, an den Wachen vorbeizukommen, aber dort stand er nun, schwankend und mit einem grinsenden Ausdruck, der die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Die Dämonen, die sich versammelt hatten, starrten ihn ungläubig an, doch Lucifer selbst, auf seinem Thron aus schwarzem Basalt, blickte herab und erkannte ihn sofort. „Frutzel“, sagte er mit einem kalten Lächeln, „der ewige Parasit der Hölle. Warum bist du hier? Hast du endlich die Größe gefunden, mich herauszufordern, oder suchst du nur einen weiteren Krug?“ Die Menge brach in Gelächter aus, doch Frutzel zeigte keine Reaktion. Er zog eine halbvolle Flasche aus seiner zerlumpten Robe, nahm einen tiefen Schluck und sah Lucifer mit einem Ausdruck an, der zugleich respektlos und erschreckend nüchtern war. „Du hast recht, Lucifer“, sagte er langsam. „Ich bin ein Niemand. Aber selbst ein Niemand kann einem Herrscher wie dir zeigen, dass dein Thron wackeliger ist, als du glaubst.“ Lucifer hob eine Augenbraue. Die Dreistigkeit dieses kleinen Dämons amüsierte ihn, doch er war keine echte Bedrohung. Mit einer Geste ließ er einen langen Tisch voller Krüge mit höllischem Gebräu aufstellen. „Wenn du glaubst, dass du mir irgendetwas beweisen kannst, dann sei es so. Ein Wetttrinken, Frutzel. Mal sehen, ob dein kleiner Leib das überlebt.“ Die Menge drängte sich um den Tisch, das höllische Gebräu dampfte und roch nach Feuer und Schwefel. Lucifer nahm den ersten Krug und leerte ihn in einem Zug. Frutzel folgte, scheinbar ohne Mühe. Krug um Krug tranken sie, während die Dämonen um sie herum in fieberhafter Spannung zusahen. Für die meisten war der Ausgang klar: Frutzel würde brechen, wie es alle taten, die den Fürsten herausforderten. Doch während Lucifer mit jedem weiteren Schluck schwerfälliger wurde, begann sich Frutzel zu verändern. Seine Bewegungen, anfangs noch schwankend, wurden fester, und sein Blick, sonst trübe, klarer. Seine Worte, die sonst wie loses Gerede wirkten, begannen, wie scharfe Klingen durch die Luft zu schneiden. „Weißt du, Lucifer“, begann er, während er den nächsten Krug hob, „du bist so stolz auf deinen Thron, so sicher in deiner Macht. Aber am Ende bist du nicht mehr als ein weiterer gefallener Engel. Einer, der dachte, er könnte das Chaos beherrschen, und doch selbst gefallen ist. Was bleibt von deinem Stolz, wenn selbst ein Niemand wie ich dir die Stirn bieten kann?“ Die Menge verstummte. Selbst Lucifer, der gerade einen weiteren Krug leerte, hielt inne und fixierte Frutzel mit einem Blick, der töten konnte. Doch Frutzel lachte nur und hob seinen Krug. Die Zeit verging, und die Krüge wurden immer zahlreicher. Lucifer trank weiter, doch sein Griff wurde schwächer, sein Atem schwerer. Schließlich, mit einem letzten, zitternden Schluck, lehnte er sich zurück. Sein Kopf sank gegen die Rückenlehne seines Throns, seine Augen halb geschlossen. Die Dämonen um ihn herum wagten nicht, sich zu bewegen. Lucifer, der unbesiegbare Fürst der Hölle, war geschlagen – nicht durch Macht, sondern durch die schiere Dreistigkeit eines niederen Dämons. Frutzel stand auf, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Er trat näher an den erschöpften Herrscher heran, beugte sich leicht vor und sagte mit leiser, aber klarer Stimme: „Der gefallene Engel fällt erneut.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und wankte, diesmal absichtlich, aus dem Saal. Sein Lachen hallte noch lange nach, während Lucifer reglos auf seinem Thron saß, gefangen in einer Stille, die schwerer war als jedes Urteil.
  7. Es beginnt unscheinbar, wie ein Schatten in der Ferne. Ein leises Unwohlsein, als würde eine Krankheit anklopfen. Der Körper fühlt sich schwer an, träge, als ob man durch zähflüssige Luft gehen würde. Ein leichter Kopfdruck, ein Flimmern in den Augen, das kommt und geht. Nichts Ernstes, nichts, was nicht eine gute Nacht Schlaf lösen könnte – so redet man sich ein. Doch dieses Gefühl geht nicht weg. Stattdessen verstärkt es sich, wie ein leises Dröhnen, das allmählich zu einem störenden Brummen wird. Ein seltsames Ziehen durchzieht den Körper, als ob etwas in den tiefsten Schichten der Muskeln zerren würde. Gleichzeitig stellen sich die Nerven gegen dieses Eindringen. Es ist, als ob der Körper sich zu wehren versucht: Zuckungen, ein plötzlicher Schauer, Gänsehaut ohne Grund. Aber diese Reaktionen machen einen nur nervös, lassen das Gefühl wachsen, dass etwas nicht stimmt. Die Gedanken beginnen sich zu verändern. Plötzlich schleichen sich Zweifel ein, die man nicht zuordnen kann: „Was, wenn ich nicht stark genug bin? Was, wenn ich scheitere?“ Anfangs glaubt man, das seien nur ganz normale Sorgen. Doch je mehr Zeit vergeht, desto lauter werden diese Stimmen. Sie klingen wie die eigenen Gedanken, aber fremder, härter, wie ein innerer Richter, der gnadenlos urteilt. Die Isolation kommt fast von selbst. Freunde und Familie scheinen einen nicht mehr zu verstehen. Die Worte, die sie sagen, klingen falsch, als kämen sie aus einer anderen Welt. Gespräche ermüden, die Nähe zu anderen wird unangenehm. Schließlich zieht man sich zurück, nicht aus Angst oder Hass, sondern weil die eigene Welt zu dunkel geworden ist, um sie zu teilen. Im Inneren beginnt der Kampf: Der Geist versucht, diese Stimmen zu verdrängen, die einem einflüstern, man sei schwach, nutzlos, eine Last. Doch sie kommen immer wieder, immer lauter. Der Körper reagiert, wehrt sich auf eine Art, die man nicht versteht – plötzliche Kälte, Schweißausbrüche, Zittern. Es fühlt sich an, als wäre man nicht allein in der eigenen Haut, als würde etwas anderes versuchen, Besitz zu ergreifen. Irgendwann beginnt der Körper, nachzugeben. Die Zuckungen hören auf, der Widerstand schwindet. Es fühlt sich an, als ob man innerlich leer wird, ausgehöhlt. Der Druck, der zuvor nur im Kopf saß, breitet sich aus – ein schwerer Schatten, der über die Brust zieht, in die Glieder kriecht und den Atem schwer macht. Die Gedanken folgen dem Körper in die Erschöpfung. Man versucht, sich an die eigene Stimme zu klammern, an das, was noch von einem selbst übrig ist, aber diese Stimme wird leiser. Sie verliert gegen etwas anderes, etwas Mächtigeres. Entscheidungen, die man trifft, scheinen nicht mehr die eigenen zu sein. Es fühlt sich an, als ob jemand anderes die Fäden zieht, zuerst subtil, dann immer deutlicher. Die Erinnerungen beginnen zu verschwimmen. Lücken tauchen auf, schwarze Löcher in der Zeit, in denen man nicht weiß, was man getan hat. Freunde und Familie blicken einen besorgt an, doch wenn sie fragen, ob alles in Ordnung ist, antwortet man wie unter Zwang: „Mir geht es gut.“ Die Worte kommen aus dem Mund, aber man spürt, dass sie nicht von einem selbst kommen. Am Ende bleibt nur noch die Beobachtung. Man ist gefangen in einem dunklen Raum im eigenen Geist, unfähig, sich zu bewegen, unfähig, zu kämpfen. Der Dämon hat die Kontrolle übernommen, und man ist nichts weiter als ein Zuschauer. Der Körper bewegt sich, spricht, handelt – aber nichts davon ist man selbst. Es ist, als würde man hinter einem Fenster stehen, durch das man zusieht, wie der eigene Körper wie eine Marionette fremdgesteuert wird. Die Bewegungen sind nicht die eigenen, die Worte klingen falsch, verzerrt. Es gibt keinen Widerstand mehr. Geist und Körper sind still, ausgelöscht von der Dunkelheit, die sich nun frei entfalten kann. Man schreit in der eigenen Stille, aber niemand hört es. Es bleibt nur die Erkenntnis, dass man verloren hat – und dass etwas anderes nun an seiner Stelle lebt.
  8. In einem Keller, tief und schwer, versammelt sich die feine Runde, die edlen Herren, stolz und fair, in nächtlich-ruhiger Geisterstunde. Kein Wein, kein Bier – hier zählt der Duft, den Wind bringt aus des Bauches Gruft. Mit Gläsern fein, aus edlem Glas, wird jedes Lüftchen gut gefangen. Man riecht und prüft, man lacht im Spaß, doch stets bleibt Würde wohlverlangen. Die Kategorien sind bedacht: Von „Herbstlich Herb“ bis „Süße Pracht“. „Ein Hauch von Bohne, frisch und fein,“ so flüstert Herr von Tannenstein. „Ein Anflug Käse, dumpf und rein,“ ergänzt Baron von Grubenwein. „Gar würzig, ja, doch mild im Kern – ein Kunstwerk, wahrlich, das ich lern’!“ Die Skala reicht von „Leicht und Frisch“ bis „Schwer und Reich, mit rauem Bisse“. „Ein Hauch von Knoblauch liegt im Tisch,“ „Doch hier, mein Herr, ist's reine Nisse!“ Von Zwiebelwürze bis zum Brot, jagt jeder Duft die nächste Not'. Die Nasen rot, die Köpfe schwer, das Gas benebelt ihre Sinne. Es weht ein Glanz durch diesen Herr’n, als hätte jeder Spaß im Gewinne. Im Liegestuhl, im letzten Licht, schließt langsam jeder sein Gesicht. So schläft die Runde froh und satt, getränkt von Gase-Wonne-Taten. Die Gläser leer, der Abend matt, doch jeder ging mit vollen Taten: Denn Kunst ist Kunst, ob Wein, ob Wind – wo Freude weht, da Seelen sind
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  9. Hallo @Monolith Danke für dein Feedback. Mir ist auch aufgefallen, dass die Handlung mit Waldemar von der Kernbotschaft ablenkt. Das hätte ich besser machen können. LG Isi
  10. Hallo! Wenige Worte, die viel sagen. Gefällt mir! LG Isi
  11. Im Nordpol-Schnee, wo kalt der Wind, Steht Santas Werkstatt, groß und grau. Dort schuftet jedes Elfenkind, Die Stirn gerunzelt, Augen blau. Kein Schlaf, kein Brot, das Herz wird schwer, Ihr Dasein trist, ihr Leben leer. Rudolf, rot-glühend, strahlt Gewalt, Ein Peitschenhieb, ein scharfes Wort. Mit Huf und Horn, sein Blick ist kalt, Vertreibt er Fluchtgedanken fort. Die Elfen zittern, wagen kaum, Zu träumen noch von Freiheitstraum. Doch Waldemar, ein scharfer Geist, Erdenkt im Stillen einen Plan. Wo andern Mut und Hoffnung reißt, Da fängt er klug zu tüfteln an. Er schmiedet Wege, sucht den Pfad, Der ihm die Freiheit offenbat. Einst brach die Flucht - der Schnee war rot, Denn Rudolf kam mit scharfer Wut. Die Rentiere, im Hetzgebot, Verfolgten ihn mit eis’ger Glut. Doch Waldemar, mit schnellem Lauf, Entkam den Hörnern, hielt nicht auf. Ein Minenfeld, das Tod verspricht, Umgab die Werkstatt, kalt und kahl. Doch Waldemar verlor die Sicht Des Zieles nicht, trotz Lebensqual. Ein Sprung, ein Schrei, ein Funkenschlag, Er floh, was kaum ein andrer wag’. Jetzt lacht er frei, die Luft ist klar, Die Ketten liegen weit zurück. Santas Reich bleibt nur Gefahr, Ein Albtraum ohne Glück. Doch Waldemar lebt, frei und stolz, Ein Kämpferherz aus reinem Holz. Ergänzung: Das Gedicht ist als Kritik am Weihnachtskapitalismus gemeint. Falls das nicht rüberkommen sollte LG
  12. In der Hölle steigt die größte Feier, Frutzel ruft den Lucifer herbei, „Komm, trinken wir!“, so ist sein Geier, Und der Teufel sagt nicht nein dabei. Stundenlang wird Wodka leer gemacht, Lucifer kippt bald auf den Thron, Frutzel lacht und spottet in der Nacht: „Der gefall'ne Engel fällt erneut, oh Sohn!“ Doch Asmodeus hinterm Thron versteckt, Orgelt heimlich in den Dreck hinein, Frutzel, der ihn eifrig dabei weckt, Nennt ihn eine Kirchenmaus - du Schwein! Zu Belial torkelt er, sieht die Fliegen, Dessen Haustiere, geliebt und zart, Doch Frutzel fängt an, sie zu verschlingen, Da weint Belial bitter, ohne Maß und Art. Benedictum Benedactum, Frutzel rennt meistens nackt rum. Mit zwei flaschen in der Hand, Stolpert er von Land zu Land So tanzt der Frutzel durch das Höllenreich, Verlacht die Fürsten, trinkt das Böse rein, Keiner kann ihm folgen, alle weich, Nur Frutzel bleibt der König hier allein.
  13. Hallo Dieter, dein Epilog zum Darmspektakel gefällt mir sehr. Ein wahrhaft würdiges Ende. Vielen Dank
  14. Isi, ein Mann von großer Gier, liebte Käse, Bohnen und Bier. Doch Laktose war sein größter Feind, ein Fakt, der ihm nicht sehr passend erscheint. Er fraß sich voll, der Bauch war prall, doch dann begann das Darmspektakel. Ein Grollen, ein Drücken, ein wilder Sturm, durchfuhr seinen Leib wie ein tobender Wurm. Die Gase entstiegen ihm ohne Verzug, der Duft war toxisch, die Wirkung ein Fluch. Der Dünnpfiff strömte, ein schäumender Bach, das Spektakel tobte die halbe Nacht. Isi blähte sich auf, ein Ballon wurde er, stieg hoch durch die Decke, das Haus wurd' ihm schwer. Mit Gestank, der stärker als jede Waffe, trieb er die Familie ins Freie, sie schnappten nach Luft wie Fische an Land. "Isi, wir lieben dich, doch geh mit Gewalt, dein Darmspektakel macht uns alle kalt!" Er flog in die Stadt, der Wind trieb ihn fort, doch Isi war längst ein gefährlicher Ort. Die Gase, so giftig, verbreiteten Qual, sie schrumpften die Nasen in furchtbarer Zahl. Die Bewohner erbleichten, flohen entsetzt, denn Isi war nichts als ein lebender Pest. Oh, Darmspektakel, ein wilder Knall, die Gase ziehen, wie Gift überall. Massenvernichtung aus Isi’s Bauch, zerfressen die Luft, verätzen den Rauch. Das Spektakel tobt, ein tödlicher Spaß, Isi, dein Leiden ist schlimmer als Hass! Nun schwebt er dahin, der schreckliche Held, vergiftet die Dörfer, verpestet die Welt. Ein Mahnmal für alle, die blind genießen, Isi lässt Menschen in Schrecken zerfließen. Das Darmspektakel bleibt eine Moral, denk nach, bevor du stopfst – das ist zentral.
  15. In einem Land, von Angst regiert, Wo Konrad Williams das Zepter schwang, War's seine Dummheit, die oft passiert, Doch herrschte er, und das nicht lang. Ein Flittelbübb, so nannte man ihn, Mit kaum Verstand, doch eisigem Sinn. Er stolperte über seine Macht, Ein Führer tollpatschig, stumpf und kalt, Die Worte leer, das Herz voll Nacht, Die Untertanen litten bald. Empathie? Die blieb stets fern, Denn Mitgefühl lag ihm nicht gern. Ein Koch, der seine Suppe rührte, Fand Konrad falsch und viel zu krass. „Das Land verbrennt, weil er regiert!“ – Schon fiel der Koch ins hohe Nass. Konrad, blind vor Stolz und Macht, Tat, was Tyrannen stets gemacht. Ein Dichter, der sein Leid beschrieb, Spott über Konrads Torheit warf, Fand Worte, die der Herr nicht liebt, Die Feder brach, der Dichter starb. „Ich dulde keinen Widerstand!“ So hallte Konrads schwache Hand. Doch dann, am Rand von Raum und Zeit, Erschien ein Mann mit roter Kapp'. Ein Klempner, klein, von Pilzen breit, Kam fröhlich pfeifend durch die Stadt. „Ey, Flittelbübb, dein Spiel ist aus!“ Rief er und trat ihm in sein Haus. Ein Sprung, ein Sturz, ein großes „Plopp!“, Konrads Zeit war nun vorbei. Der Klempner lachte, er gab nicht auf, Der Flittelbübb war einerlei. Tamam Tamam, der Klempner sprach, Am Ende sind wir alle dran.
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