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Marinus Chordo

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    P. Ovidius Naso, M. Valerius Martialis, Dante Alighieri, Martin Opitz, Edgar Allan Poe

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  1. Hi @Endeavour da ich in meinen ersten Wochen im Forum festgestellt habe, dass ungereimte antike Metrik hier ungefähr genau so gut ankommt wie die Titanic 1912 in ihrem Zielhafen, werde ich dieser Idee sehr wahrscheinlich nicht nachkommen. Grüße Marinus
  2. Marinus Chordo

    Doch, ich!

    Nichts ist mehr wie’s war seit den sanften Küssen ihres Wimpernschlags, der mein Herz berührte, ehe weißer Schnee – ich hätt’s wissen müssen! – mir sie entführte… Ach, die ganze Nacht konnt‘ ich nicht mehr schlafen! Nur ein süßer Traum würd‘ mir Ruhe geben, dass ich landen kann im geheimen Hafen einst, um zu schweben. Nimmer ließ jedoch von mir ab das Sehnen, Liebe noch einmal und den Kuss zu spüren ihrer Lippenpracht, die mir meine Venen enger wird schnüren: Blut erstarrte kalt, wenn ihr Mund den meinen träfe, doch die Brust hätte Glut gewonnen! Ewig würde sie so im Lichtkranz scheinen irdener Sonnen. Chancen bräuchte es und geheilte Herzen – heute umso mehr! –, um nach bangen Jahren jemals dieses Glück im Geloh‘ der Kerzen endlich zu wahren! Wüsste sie doch bloß, was ich in mir fühle! In mir brennt die Angst, bis mich ihre Tränen echter Freude dann jäh gelöscht mit Kühle leuchtender Szenen. Ist es denn zu spät, wenn ich ihr die Wahrheit sagte über das, was die Seele schindet? Sag, was, Welt, für mich sie – so hätt‘ ich Klarheit! – innig empfindet!
  3. Hallo @Saye wunderbare Worte. Vor allem ist sehr eindrucksvoll! ...aber wenn man lang genug schwimmt, gibt es immer ein rettendes Ufer. Davon bin ich überzeugt. Grüße Marinus PS: Eine ganz kurze Anmerkung zur Rhythmik des Gedichtes. Mich haben die Unregelmäßigkeiten im Versmaß ein wenig irritiert. Zum Beispiel: Vielleicht kann man das noch angleichen.
  4. Hallo @Zorri ein interessanter Vergleich zwischen Ego und Diamant; und ein guter dazu. Bei den meisten ist das Ego ebenso hart[näckig] wie der Diamant. Aber ob die Selbstliebe hart genug ist, um ihn zu schleifen? Manchmal hilft da wohl nur ein Schliff der Liebsten von außen. Grüße Marinus
  5. Hi @J.W.Waldeck interessante Worte, die mich wirklich zum Nachdenken anregen über Raum & Zeit, über Körper & Geist, etc. Einstein hätte es sich leicht gemacht und gesagt, nichts sei zeitgleich. Damit bleiben immer [Bruchteile von] Sekunden, um die Welt zu ergründen. Grüße Marinus
  6. Nachts erklingt das Pochen von Perlentropfen in den Hallen nebelverhüllter Buchten. Ewig müssen einsam sie Takte klopfen mahnenden Schluchten. Ach, wer hört die bitteren Liebesklagen? Not verkünden jene mit ihren Zeilen dem Geliebten nunmehr seit tausend Tagen, leidend vom Weilen. Ist‘s denn einst die Sängerin selbst gewesen (edler Lieder), welche die Zähren weinte beim Versuch den scheidenden Brief zu lesen? Tinte vereinte! Eben drum zerriss sie jedoch die Herzen, so die zwei in Sehnsucht verbunden waren: O kein Mensch soll jemals mehr solche Schmerzen wieder erfahren! Immer noch entbrennen die zarten Funken erster Liebe, dort wo die Braut gesprungen; sie, die den (von Leidenschaft ganz betrunken) Abschied besungen. – Pausenlos ertönen nun ihre Küsse! Purpurwellen hüten sie mit den Kränzen heller Schimmer goldener Tränenflüsse, ohne zu glänzen…
  7. Marinus Chordo

    Silvester

    Schreiend schnellen Raketen zum Himmel und explodieren in einem Sternenmeer, das durch die Farben verblasst. Lodernde Flammen wüten auf Straßen, Plätzen und Höfen. Von Vernunft weit entfernt sind die Gebieter der Glut. Endlich erkenne auch ich, was passiert, wenn Menschen mit Feuer spielen, als wären sie Gott selbst und zwar ohne Moral: Tränengleich funkeln die Wunderkerzen in schwärzlichen Pfützen, ehe man sieht, es ist Blut übel Verletzter am Grund. Rufe nach Hilfe jedoch verschallen im Grölen der Meute. Nur ein Kind eilt herbei und wird getroffen am Kopf. Aber alles ist gut, denn die Feiernden sind doch zufrieden... Chaos ist bloß ein Wort, Freiheit dafür ein Gefühl! Haben die Flammen am Ende die Häuser zerstört und erlöschen, trottet man selig heim, denn das Spektakel ist aus!
  8. Hallo @Claudi, danke für deinen Kommentar. Ich schätze, der Übergang von Epigramm und Elegie ist fließend. Eine Elegie wäre mMn aber deutlich länger. Hierbei habe ich versucht, ein paar Spondeen einzustreuen: ——ˌ—◡◡ˌ—◡◡ˌ—◡◡ˌ——ˌ—◡ ...ist im Deutschen nur ziemlich schwierig. Grüße Marinus
  9. Marinus Chordo

    Neujahr

    Etwas ist anders heut Nacht! Ich merke es – spürt ihr‘s genauso? – in der bebenden Brust stark wie das Pochen im Herz! Neujahr, sag es mir, bringst du uns endlich Genugtuung fürs ewige Suchen nach Glück, welches ungreifbar erscheint? Nicht will ich warten auf morgen – nein, nicht mal mehr bange Minuten gehen durch Raum wie Zeit, ohne dass du mich erfüllst und mich beschenkst mit dem einen Gefühl, das es gilt zu erstreben: Trennung brichst du entzwei, während die Zweisamkeit blüht. Erst jedoch, wenn ich frei bin von Lastern früherer Tage, nimm mich und lass mich empor steigen zum Himmel des Glücks! Ruhe ich dann bei den Sternen, die goldene Lieder mir singen unterm Schleier der Nacht, künde ich dir meinen Wunsch: Traue Verliebte und strafe Verbrecher mit deinem Schicksal, sorge für Mutter und Kind, welche – des Vaters beraubt – Christus um Hilfe bitten in schwierigen Zeiten, den Heiland; heile, o Neujahr, selbst Seelen in jedwedem Land!
  10. Wo bleibt der Schnee, der zu jedweder Weihnacht uns war versprochen? Hat denn Mutter Natur gar kein Erbarmen mit uns? Ich weiß noch damals, als ich ein Kind war, hingen in hohen Tannen Kristalle (so klar wie nur die Spiegel der Zeit), ehe der klirrende Nordwind sie in die Wälder geführt, wo Chöre von Staren laut probten ihr letztes Konzert. Heute zieht sich der Herbst bis ins Neujahr (außer im Bergland rauer Felsen, die sich schmücken mit glänzendem Weiß). Ist es denn aber zu viel verlangt, dass auch in den Städten Schnee fällt, wie es sich gehört, wenn einmal Winterzeit ist? Träumen kann man, so viel man will, doch am Ende braucht’s Kälte mit einem Wolkenkuss, dass in den Lüften gezeugt abertausende Flocken (feiner als Tränen der Götter) segenreich, wenn zum Fest man aus dem Dachfenster schaut!
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