Wow, das ist echt ein krasses Gedicht.
Eines vorweg: Ich finde es in jeder Hinsicht falsch, jemanden ermorden zu wollen und bin ein absoluter Gegner der Todesstrafe.
Keinem Unrecht der Welt sollte mit solch zügellosem Hass begegnet werden, dass man jemanden aus Rache tötet.
Das klingt leicht dahingesagt, aber denke mal über folgendes nach:
Was ist so ein Mörder/Vergewaltiger anderes als ein offensichtlich gestörter Mensch? Gestört im Sinne davon,
dass er nicht "funktioniert" und die Gesellschaft beeinträchtigt. Letzten Endes können Menschen nichts dafür, wie sie sind, denn wir alle sind die Summe unserer Erfahrungen.
Man muss solche Leute aus dem Verkehr ziehen, damit die Sicherheit der Gesellschaft gewährt werden kann. Aber um jemanden aus dem Verkehr zu ziehen, um ihn selbst
und andere zu schützen, reicht es da nicht, ihn einzusperren und für seine Erbärmlichkeit zu bemitleiden?
Ich gehe davon aus, dass alle Funktionen und Eigenarten des Menschen auch einen Nutzen haben oder hatten, der diesen Menschen einen Vorteil gegenüber ihren Artgenossen verschaffen
hat und sich daraufhin in einer langwierigen Entwicklung als Bestandteil des menschlichen Wesens festgesetzt hat. Interessant ist also doch die Frage: "Was ist der Nutzen des Rachedursts"?
Man stelle sich eine urmenschliche Gesellschaft vor, in der ein Mörder einen ganzen Stamm nacheinander ausrottet, da er gestört ist. Stellen wir uns vor, das geschieht in zehn getrennten Stämmen gleichzeitig.
Nur in einem der zehn Stämme möchte sich jemand dafür rächen, was der Mörder angerichtet hat und bringt ihn zur Strecke, bevor er weiteren Schaden anrichtet. Der Nutzen der Rache ist also,
Schaden von der Gesellschaft durch "Prävention" fernzuhalten.
Diese primitive Form einer "Prävention" wäre zweifelsohne nötig, wenn wir keine bessere und gerechtere Möglichkeit hätten, diesen Gräueltaten zu begegnen. Die haben wir aber und genau deshalb ist es falsch, einen Menschen aus Rache umbringen zu wollen.
Nun zum Gedicht selbst:
Ich finde das Gedicht im groben wirklich sehr gelungen!
An einigen Stellen aber hakt das Metrum
Zu VIEl hat ER geTAN wäre zum Beispiel günstig, allerdings müsste man hier vielleicht noch das "ihr" unterbringen, damit es inhaltlich klar bleibt.
Vielleicht "So viel ihr angetan" oder "Zu viel ward ihr getan"
Passt zwar vom Metrum her, ich finde aber "unbeliebt" ist in diesem Kontext zu milde, fast sogar ein Euphemismus.
Gerade mit
(finde ich übrigens ist ein sehr schöner Vers) gefiele mir so etwas wie
. Das heißt jeder Hass, den man gegen ihn aufbringt, ist noch zu viel Liebe.
Wie wär's mit
Dann könnte man den Vers weiblich ausklingen lassen (boren anstatt born) und hätte ein Metrum.
Ich fände besser:
Oder Bestrafung.
Jungfernfräulichkeit ist zwar kein Wort aus dem Duden, aber ein schönes.
So wie du's verdienst.
Hoffe, ich konnte helfen.
MfG,
Feuerherz
PS: Ach ja, schreiben hier eigentlich alle immer im Versmaß? Ich sehe irgendwie, dass bei jedem Satzzeichen eine neue Zeile angefangen wird.