Pan
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Anfang im Ende Verbundenheit im Seelenherzen, wo ist sie nur, erkennt sie mich? Kann Qual das Einsamsein ausmerzen, wenn Nebel sind ganz wunderlich? Die Eiseskälte kommt mit Mühe, umhüllt das Sonnenfeuer leicht. Das Seelenmeer verschließt die Tür, dann Einsamkeit ist ganz erreicht. Ob öffnen kann ich irgendwann der stillen Trauer Schwergewicht? Ich weiß, dass Zeit sehr lang verrann, doch ewig da ist Quellenlicht.
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Hi, da ist Pan mal wieder. Ich grüße euch alle! Denken heißt zu sein, Leben ist Schaffen. Das deckt sich mit meiner Ansicht. Nur setze ich die Seele dem Denken voraus. Du fragst, Onkie, warum die Gedanken kommen, ich sage: der Grund des Denkens ist die Seele. Wir müssen die Welt ständig für uns selbst erschaffen, um sie zu sehen und für uns selbst (be-)lebbar zu machen. Das ist die Aufgabe der Seele. Sie ist die Erschafferin unseres je eigenen Weltbildes. Ohne sie könnten wir nicht leben. Wenn die Seele auch ständig schwanken würde, hätten wir überhaupt keinen Halt. Du sagst, der Mensch UNTERLIEGE stetiger Veränderung. Das bildet einen Widerspruch zu Deinen vorherigen Aussagen, Onkie. Denn wenn der Mensch durch sein Denken sich selbst und die Welt um sich herum erst erschafft, wenn der Mensch Schöpfer ist, dann schafft er selbst die Veränderung, erschafft die Freiheit, die er braucht, um zu erschaffen. Gott ist kein Sklave im Gefängnis des menschlichen Geistes. Der Seelenkern ist göttlich. Er muss sich entfalten, um leben zu können. (Was Objektivität angeht, so ist meine Meinung Deiner Meinung, Onkie, entgegengesetzt. Ich glaube, dass für Menschen Objektivität nicht einmal ansatzweise möglich ist. Dass heißt aber nicht, dass Menschen nicht derselben Meinung sein können oder dass sie sich nicht einigen könnten. Das, was wir objektiv nennen, ist nur das, was sich in der kognitiven Schnittmenge mehrerer Menschen wiederfindet. Ein Gefühl z.B. ist immer individuell, ein objektives Gefühl ist schwarze Milch.) Ich glaube auch, dass die Umwelt konstruktiven oder destruktiven Einfluss auf die Entwicklung der Seele hat, aber eben nicht auf die Basis, den Kern der Seele selbst. Je nach Umwelt kann sich die Seele schnell oder auch gar nie richtig entfalten (schlicht dann, wenn man vorher stirbt). Die wichtigsten Umwelteinflüsse sind sicher Zeit und Raum. („Entwicklung“ beinhaltet keine Veränderung des Kerns, sondern nur Veränderung in dem Sinne, dass die äußeren Hüllen des Kerns sich allmählich lösen, abfallen, gewissermaßen „abwickeln“, so dass der Kern sich im wahrsten Sinne des Wortes „ent-wickelt“. Der Begriff Entfaltung bedeutet dasselbe, ist aber bildhafter, weil er an das Entfalten einer Pflanzenblüte denken lässt.) Entscheidender als die Stärke der Umwelt ist aber der Wille, die Kraft und der Mut der eigenen Seele. Es gibt Beispiele in der großen und kleinen Geschichte, in denen sich eine Seele trotz widrigster Umwelteinflüsse entfaltet hat, bekannte Beispiele sind Buddha, Jesus und Luther. Sie haben uns gezeigt, was nicht unmöglich, sondern menschlich zu schaffen ist! Du sagst übereinstimmend, kleine Bärin, dass das Ich, die eigene Seele die Umwelt aktiv beeinflussen muss. Ich darf es nicht zulassen, dass die Umwelt mich direkt aktiv und kausal beeinflusst. Ich darf mich also keinem Demagogen unterwerfen, sondern muss grundsätzlich darauf achten, welches Motiv hinter der Handlung des anderen steht. Denn das steht der Seelenentwicklung entgegen. Aber dass der Kern der Seele sich nicht ändert, heißt nicht, dass das Ich sich nicht ändert. Aber ohne Seele ist auch die Freiheit selbst wertlos, weil es ohne Seele keinen Träger der Freiheit gibt. Dadurch macht sich die Freiheit selbst obsolet. Freiheit heißt auch, dass sich die Seele nicht an Gedanken festklammert, die Seele denkt nicht. Denn Denken heißt Veränderung und Gedanken, die sind flüchtig. Wenn Du glaubst, Onkie, dass die Seele Produkt des Denkens ist, welche Instanz bringt dann bei Dir das Denken hervor? Und selbst falls das Denken nur durch und in sich selbst besteht, wer oder was bringt dann das Denken dazu, eine gewisse Kontinuität zu wahren, die die Seele und das Ich brauchen? Und schließlich: Wozu brauchst Du überhaupt eine Seele? Die Seele ist kein Datenverarbeitungsprogramm, sie ist nicht das Hirn des Menschen, sie ist die Natur des Menschen, die sich bei natürlichen Bedingungen nach außen hin zeigt. Da die Welt sich ständig wandelt, da das Selbst sich ständig wandelt, da wir lernen, deshalb ändert sich auch unsere Gefühlslage, und so auch unsere Entscheidungen und Handlungen. In seinen Gefühlen spürt man seine Seele, die sich ihren Weg nach außen bahnt. In den Gefühlen treffen Welt und Seele aufeinander, ein Gefühl ist Ausdruck der Seele, der durch die Umwelt ausgelöst werden kann. Die Gefühle machen die Aura aus. Wenn sich unsere Gefühlslage ändert und somit dann auch unsere Handlungen sich nach ihr ausrichten, dann ändert sich die Aura, nicht die Seele, und die Aura ändert sich solange, bis sie die Seele in ihrer Reinheit nach außen zeigt und innen und außen eins werden. Nur weil die Harmonie zerstört werden kann (v.a. durch Falschheit oder Grausamkeit in der Welt), ist das Erstreben dieser Harmonie nicht falsch. Das Harmoniestreben ist ein fortwährender Prozess, es ist eine Lebensaufgabe. Der Weg ist das Ziel. Wenn Du fragst, Onkie, ob meine Entscheidungen, meine Gefühle und Handlungen an meine Seele geknüpft seien, implizierst Du, dass sie nicht die Seele selbst ausmachen. Und ich persönlich glaube, dass sie, die Entscheidungen, Gefühle und Handlungen, den Kern der Seele nicht verändern können. Diese Unveränderlichkeit des Kerns der Seele muss allein schon zu dem Zweck konstatiert, ja konstituiert werden, damit es ein Wir gibt, das sich mit sich selbst auseinanderzusetzen vermag. Die Seele ist das unveränderliche Ich, denn wenn sie sich ständig wandelte, könnten „wir“ uns nicht unterhalten, denn auch Meinungen können nur bestehen, wenn eine gewisse Konstanz im Selbst besteht. Ich bin Deiner Meinung, Onkie, dass wir nicht auf unseren Seelengrund, wie Du es nennst, zu blicken vermögen. Bevor sich die Seele nicht ent-wickelt hat, wissen wir nicht wer oder was wir sind. Dennoch kommuniziert unsere Seele mit unserem Bewusstsein, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wir müssen auf unsere Gefühle hören, in unseren Körper hineinhorchen. Denn Du hast natürlich Recht, Onkie: die Seele ist unser wahrstes Sein. Und deshalb tritt sie über das Denken und das Gefühl als Aura in Erscheinung. Gefühle ändern sich nicht, werden nicht schwächer oder stärker, nur ihr Ausdruck nach außen hin, die Emotion, kann variieren. Gefühle ändern sich nicht, werden nicht schwächer oder stärker, sondern kommen und gehen, bleiben in Erinnerung oder werden vergessen. Wenn man dennoch zu dem Eindruck kommt, dass ein Gefühl schwächer geworden ist, dann hat man sich vorher etwas eingebildet, was nicht oder nicht in dem angenommenen Ausmaß da war. Liebe auf den ersten Blick ist oft trügerisch, aber es spricht eben später niemand mehr darüber. Wahre Liebe ist kein Gefühl im Sinne einer subjektiven Empfindung. Wahre Liebe ist gegenseitige Gewissheit einer Verbundenheit, einer gemeinsamen Sphäre. Sie ist Zwillingsseeligkeit, sie kann schon allein definitorisch nicht schwächer werden. Handlungskonsequenzen aus dieser Gewissheit heraus unterliegen weder der Willkür noch dem Zwang, sie sind freie Entscheidungen freier, weil verbundener Seelen. Aber trotz dieser Gewissheit, die sich schnell einstellt, kann sich dieses Gefühl wahrer Liebe, je nach dem, wie sehr sie ausgelebt wird bzw. wie sehr sich diese Auslebung der Liebe intensiviert, intensivieren, ohne stärker zu werden, sprich die Wirklichkeit kann vom Bewusstsein eingeholt werden, die wissende Seele kann allmählich ins Bewusstsein vordringen. Der Zufall regelt alles. Aber die Regel erschafft der Geist. Lieben Gruß Pan
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Lieber Torsul, wie hast Du das Gedicht denn gelesen? Versuche es doch mal laut, betont und mit Energie zu lesen, das Gedicht in Deiner Stimme sich ausleben zu lassen! Gruß Pan
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Zwei Seelen, sie vereinen sich in gegenseitig Liebesklang durch einen Geigensaitenstrich zu Gottes ewig Liedgesang.
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Jetzt. Der Traum, er wacht in Nachteskehle, wenn die Seele sinkt knietief hinein in Nimmerlands Unendlichkeit. Im Traume Deine Liebe suchen, die Stärke geben kann am Tag, gelingt nur dann im wahren Sein, wenn Du Dich in Dich selbst versenkest und Dein Selbst im Herz entdeckst. Drum ist die eine wahre Liebe, sie ist das Ziel der langen Suche, der langen Suche nach sich selbst. Verstehen können kann man nicht, was nicht im Menschen selbst entstand; drum lerne Du: was Du nicht kannst, das brauchst Du nicht versuchen; Gefühle sind es, die begleiten überall und allenthalben, diese können Freude machen, wo Weltlichkeit der Liebe Tod. Doch der Drang zur Liebe weilt in Deinem Zauberschopfe, und das, das ist das wichtige, auf dass er ewig in Dir bleibt und Dich im Augenblick vereint.
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Es war einmal, will ich hier sagen, die kleine schöne Schafesherde mit einem kleinen Hirtenjungen, dem lag das Wort so sehr im Magen, dass Atmen schwer in seinen Lungen. Im hitzegetränkten und sonnenbefleckten, so gleißend grellen und schwülend schweren, dürrenden trockenen Dorngestrüpp, dort stand er einst an arkader Stelle und saß so da an offner Quelle mit seiner kleinen Herdesmenge. Der Hirt war grade aufgewacht an diesem einen Morgen, und war noch immer schlafestrunken, doch Sonnenflut, sie brannt’ so sehr, dass Hirt und Schaf nicht mehr versunken, nicht weiter schlafen konnten mehr. Doch plötzlich schaut er auf und merkte auch sehr bald: Das kleinste seiner Schäfchen, das war nun einfach fort! Spannung fuhr durch ganzen Raum, das Holn von Luft, es wurd’ nun schwer, noch schwerer als es eh schon war in diesem heißen Morgenmeer. Erlahmt und geschüttert, so stand er nun da und schaute sich um und erspähte die Fern’, und war noch nicht fähig, auch nur sich zu rührn. Die Luft, sie geriet in ein Keuchen und schnürt die Kehle eng und immer enger in sich zu. An andrer Stelle stand das Schäfchen, es stand ganz klein und völlig sachte im Nirgendwo und wusst’ nicht wirklich, ja was der Hirt wohl grade machte. Es war nun einsam und allein, es stand zwar da und war nicht weg, doch Dasein ist ein bloßer Schein, wenn feste Bindung sich versteckt. Die Stimmung war nun ganz verzweifelt, so dass es ihm nun beinah schien, sie seien von nun an für immer Getrennte. Ganz völlig außer Hoffnungsband, das warn die beiden jetzt und gleich, und konnten sich nicht ganz vertraun, was hier schon im Passieren war. Der Hirt, der ging nun doch umher, er führt’ die ganze Herde raus und kam und kam dann doch nicht an. Er ging und keuchte, hielt den Hals, er quälte und hustete, hielt es nicht aus. Das Schäfchen ging so auch herum, die Steine hart, der Boden schwer. Es lief und sprang, doch blieb es fern vom Hirtenjung’, weil er es nun nicht sehen konnt’ in seinem Tun, verstand nicht, wie es kam so bald, dass alles nun verändert war. Im Sinnen tut es sich sehr schwer, ob es sich einfach richten müsst’ auf Einsamkeit trotz Einigkeit. Der Tagesmarsch, er ward gemacht, doch nicht auf guter Route heut, die keinen Abschluss fand und Freud, bis Dämmer kam und dann die Nacht. Sie gingen an den Fluss heran und mussten sich nun laben dran. Doch als sie so ganz nahe ins Spiegelbilde schauten, den das Wasser für sie bot, und weil doch alle Schafe nun hinein und in ihn sahn, da stutzt der Hirt und sah noch mal, er sah hinein: Es schaut heraus! Er blickt zur Seite und konnte es nicht glauben: Das kleine liebe Schäfchen, es war die ganze Zeit gewesen in der Herde fest verblieben! Die Nacht war da, doch Tag brach an, ein neuer Tag in neuer Zeit, ein neues Leben in dem Sein, das vorher nie gewesen war. Was kann ich da jetzt noch erzähln? Der Hirt, er liebt das Schäfchen so so sehr in seinem Geiste, dass er bei sich im Traum nicht dachte dass es der Wirklichkeit gehört. So konnt’ er es erst gar nicht glauben, als er des Morgens aufgewacht, dass zugetragen hat sich das, was eigentlich kann nicht passiern. Doch war es da die ganze Zeit, das Schäfchen für den Hirten heut, doch waren sie dann auf der Suche, so steht es hier im kleinen Buche.
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Liebe Doreen, ja, dem Zwang hängt in vielen Kontexten das Zwanghafte an, da hast Du Recht. Allerdings möchte ich in meinem Gedicht mit dem Vers "Geborgenheit ist Liebeszwang" ausdrücken, dass Geborgenheit und Liebe sich wechselseitig bedingen und durchdringen: Ohne Liebe keine Geborgenheit, ohne Geborgenheit keine Liebe! Und wenn ich Dich richtig verstanden, siehst Du das genauso wie ich. Du kannst allerdings ganz zwanglos einen Alternativvorschlag für diesen Vers machen, Doreen, ich bin offen für alles! Gruß Pan PS. Danke, kleine Bärin!
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Willkommen zurück im blauen Tal der tälernden Bläue! Zunächst: Du verstehst unter dem inneren Wesen etwas anderes als ich, Onkie, und zwar schon in seiner Definition. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist für Dich nur die Vernunft, der rationale Verstand als Kern des Menschen sein inneres Wesen. Und wenn ich Dein Mathegleichnis richtig deute, dann setzt Du diesen rationalen, reflektiven Begriff des inneren Wesens mit Deinem Begriff der Seele gleich. Ich habe oben das innere Wesen als die Gesamtheit all dessen begriffen (und tue es immer noch), was ich denke und fühle (also Verstand plus der Seele als des Menschen „Kern“), so dass für mich ein philosophischer Gedanke ebenso Teil – und zwar weder ein höherer noch ein schlechterer Teil – meines Wesens ist wie ein romantischer Augenblick, der nur spontan entstehen kann und der gerade deshalb für mich eher höheren als niedereren Wert besitzt. Und die Seele ist für mich nicht rational, sondern emotional sonst wäre Seelenverwandtschaft wohl kaum möglich. Nach Deiner Definition, Onkie, sind inneres und äußeres Wesen natürlich grundverschieden. Aber auch nach meiner Definition sind beide nicht dasselbe. Natürlich ist das eigene innere Wesen nicht mit dem für andere Menschen sichtbaren äußeren Wesen kongruent, Onkie. Das eigene innere Wesen kann auch nicht in gänzlicher Übereinstimmung sein mit der eigenen Sicht auf sein äußeres Wesen. Wie gesagt sieht jeder Mensch jeden Menschen anders, was unendlich viele Gründe haben kann, der eine bewertet Taten anders, die andere bewertet überhaupt nicht bewusst, sondern fühlt, ob es anspricht oder nicht, schließt auf ein bestimmtes inneres Wesen beim anderen, wieder andere sehen nur bestimmte Taten überhaupt wahr und lassen andere völlig unberücksichtigt; einige Menschen überschneiden sich in ihrem Wesen und andere nicht, sie leben dann in verschiedenen Welten. Aber ich glaube, das tun wir nicht, Onkie, denn dann würden wir hier nicht miteinander diskutieren Es stellt allerdings meiner Meinung nach ein hohes Ideal dar, dass das innere und das äußere Wesen eines Menschen sich zunächst aus der Sicht dieses Menschen möglichst genau entsprechen, so dass das, was er denkt, worüber er reflektiert und nachdenkt, von ihm selbst in seinem Handeln erfahrbar wird. Wenn er sich dann diesem Ideal annähert – in einem immerwährenden Prozess, in dem sich das Wesen immer etwas verändert –, dann entsteht aus der Authentizität dieses Menschen heraus das, was ich eine Aura nenne. Diese spricht die Menschen in höherem Maße an als das, was ein Mensch tut, der zwischen innen und außen, oben und unten immer genau zu scheiden weiß. Das heißt in der Konsequenz, dass sich mein Wesen und meine Seele dann sowohl von mir selbst als auch von meinen Mitmenschen nicht nur anhand der Reaktionen dieser Mitmenschen ablesen lässt, sondern durch meine Taten, durch mein Sprechen, durch den Eindruck, den ich mache, durch meine Ausstrahlungskraft, sprich durch meine Aura zum Vorschein kommt. Die Aura ist Ausdruck der Harmonie zwischen Innerem und Äußerem, sie ist die Sprache der Seele. Ferner habe ich aus Deinem Text herausgelesen, Onkie, dass Du der Meinung bist, dass man im Nachdenken versuche, verschiedene Perspektiven einzunehmen und zu verstehen. Dagegen möchte ich einwenden, dass kein Mensch objektiv sein kann und nicht wirklich die Perspektive eines anderen Menschen einnehmen kann. Aber jeder kann natürlich unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen für sich verarbeiten. Nun noch einmal explizit zur Seele und zum Begriff, den ich von ihr habe. Die Seele ist für mich das individuell Unveränderliche eines Lebewesens. Die Seele ist das, was ein Lebewesen ausmacht, sie ist selbst der Kern, der unverändert sich nicht ändert, doch als Samen allen Seins der Welten Schöpfer selber ist.... Die Geschichte der Entwicklung eines Menschen ist die Geschichte der Ent-Wicklung seiner Seele, die von Anfang an in ihm selbst besteht. Und dieses individuell Unveränderliche ist für mich an erster Stelle das emotionale Wesen. Auf den Menschen bezogen und einfacher ausgedrückt heißt dies: Des Menschen Menschheit ist seine Menschlichkeit. Deinen Vorschlag, kleine Bärin, dass die Seele die reflektiven Ergebnisse des Verstandes (bzw. der Vernunft) in ihrem „Output“ wiederum mitberücksichtigt, halte ich für eine elegante Lösung. Ich würde allerdings statt vom technisch-rationalen Begriff des Output lieber von der Aura sprechen, in welcher Form sich die Seele nach außen hin zeigt. Diese Seelendefinition ist eine Definition, die zwar willkürlich genannt werden darf, die aber – weil keine Seelendefinition beweisbar ist (ich denke, darüber sind wir uns einig) – im Vergleich zu anderen Seelenbegriffen nicht geringerwertig ist (freilich auch nicht höherwertig). Dieser Seelenbegriff ist zwar wie jeder meiner Begriffe ein Begriff, der sich allmählich in mir entwickelt hat und der somit Teil meines gegenwärtigen Weltbildes bzw. meiner gegenwärtigen Überzeugung ist, ich sehe ihn aber wie jeden meiner Begriffe als eine Art Arbeitshypothese, die man ja haben muss, um überhaupt mit einer Diskussion anfangen (und verschiedener Meinung sein) zu können. Das heißt, ich bin zwar kritik- und lernfähig, werde aber selbstverständlich meine Überzeugung, in diesem Fall meinen Seelenbegriff, nur dann modifizieren oder umwerfen und durch einen anderen Begriff ersetzen, wenn ich von einem anderen Begriff überzeugt werden kann. Und da liegt der Pfeffer im Hasen begraben! Denn: ich habe eine Seele (da bin ich mir ganz sicher!) und bin deshalb hoffnungslos subjektiv und irrational (s.o.!). Und zu meiner Subjektivität kommt nun noch erschwerend hinzu, dass ich gerade hinsichtlich einer Diskussion um meine Seele in meinem Wesen innerlich berührt und deshalb befangen bin. Schon allein definitorisch steht es mir also frei, ob ich mich einer logisch-rationalen Argumentationsübermacht hingebe oder nicht. Ich bin da prinzipiell lieber spontan, oder anders: manchmal möchte ich lieber überredet als überzeugt werden. Aber Diskutieren ist für mich ein Spiel und macht mir Spaß und somit läute ich hiermit die nächste Runde ein............ Lieben Gruß und guten Morgen, ihr Langschläfer! Pan
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Er ist vergangen, Du hast Recht, er ist vergangen und vorbei der lange Weg der Endlichkeit. Ich kann begreifen kaum, was hier geschehen ist, geschehen aber ist es hier, ich geb es zu, denn es ist wahr. Ich denk an Dich die ganze Zeit, als ob ich füllen müsst den Raum im Nachhinein ganz dringendlich, der so leer war ohne Dich. Ich las so gern die kleinen Worte, dass ich nicht aufhörn konnt zu lesen und alles stehen ließ und liegen, um dies Gedicht an Dich zu dichten. Ich las der Anfangsstrophe Verse und war geschockt von Deinen Worten, das muss ich hier direkt so sagen, da Ehrlichkeit für mich ganz vorne steht in meinem Sein. Ich konnt es gar nicht glauben, dass Du nun mich hier meintest mit diesen holden Worten, die starrend in mich schauten. Vorbei das Ende des Gefühls Der großen Leerheit neben mir, denn Du bist da, das weiß ich jetzt, da Du mir dies gesendet hast. Dann las ich weiter noch im Schock und sah mir an die Liebesluft und fragte und befragte mich, ob sie in sich nicht gar verspürt die Lust auf Liebe uns ganz nah? Der Lenz, er kommt so bald herein, die Wärme strömt in Strahlen ein, doch unser Wirgefühl, das ist schon jetzt ganz da und hat an sich ganz andre Eigenschaft in uns. Denn Wärme, Licht und Sonnenschein, es kommt von innen und will raus, dem anderen entgegenwehn. Der Liebesgröße innre Macht umfasst das Sein im ew’gen Jetzt. Der Augenblick erscheint mir so, als ob er wollt nicht weitergehn, er ist nun da und will nicht weg, und wenn er mich auch fragen würd, ich ließe ihn nicht von mir ziehn, ich hieß ihn sofort stillzustehn und nie mehr von mir fortzugehn. Denn wahre Liebe ist im Wesen so völlig frei ganz von dem Wandel, der sonst so alles an sich bindet, doch an der Liebe stets verzweifelt. Sie lässt nicht los und löst nicht auf die Bindung unsrer Liebesseeln. ich möcht Dich küssen, meine kleine, und ewig bei Dir sein, so fühl ich kleines Kind nun hier und kann nicht anders als zu Dir.
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Nähigkeit und Ferne Träumerei und Sterne Verbleibe bei mir Und verlerne Alles wollend zu begreifen, was dem Herzen lange klar. Ich möcht dasselbe doch wie Du: Der Zärtlichkeiten samtig sachten Seidig sanften Sonnenschein Im leise lauen Lindeshain. Unsre Einigkeit ist Einsamkeit, Drum erwidre ich Dir jetzt, Auf dass Du nicht alleine bist In Deinem Engelsbett. Du hattest Recht, ich war bei Dir Und hab Dich lange angeschaut So lange und so sehr geschaut, so dass ich ganz vergessen hab der Nächtlichkeiten Endlichkeit. Warum denn, frage ich bei mir, Sollt ich Dich auch verlassen? Ich finde es so schön bei Dir, Kann ich nicht bleiben ewig da, Wo Nachtesglanz uns beide leuchten lässt, Wo beide wir das Licht des Tages Schon bei Nachte überstrahln? Und Mondesschein, der ist Doch nur von Sonneslicht gespeist, Doch unsre Liebe kommt Aus uns selbst heraus und bleibt. Der Mond ist Traum, die Sonn ist warm, Die Nacht ist klar, der Tag ist wahr, Doch möcht ich mich an Dich Trotz zaghaft mildem Unbehagen Ganz feste innig an Dich schmiegen. Ich konnt und kann nicht von Dir lassen, Drum weiß ich nicht, was soll ich machen? Ich lag so lange so im Bett Mit wachem Traume im Gepäck, So dass ich nicht mehr schlafen konnte, Bis Nachtesschwärze ganz verblasste. Ich weiß sehr wohl, die Furcht ist groß, Dass alles sich als Schein entpuppt, Doch können wir nicht weiter leben, Ohne Liebe uns zu geben! Geborgenheit ist Liebeszwang, Auf dass sie ewig wird bestehn, Denn kann ich sehr wohl Deine Güte In Deinem Schreiben widersehn. Ich liebe Dich, das sind drei Worte, Die ich Dir bald erfüllen möchte, Drum schreibe bald mir wieder Eins der kleinen Liebeslieder.
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Das dünne Jenseits kommt erst später, das pralle Diesseits, das ist jetzt, man merkt den Tod erst nach dem Leben und hütet dort der Engel Herden. Doch dennoch heißt es hier zu weilen unter deinem Himmelszelt, denn dieses – wissen wir ja beide –, ist nur erfunden, um zu streben, doch wahrlich nicht, um jetzt zu sterben. Ob es das Schicksal wirklich gibt, das weiß ich nicht zu sagen, doch kenn ich Dich schon sehr genau, das reicht mir völlig ungesehn. Des Wahnsinns Trauer muss nicht sein im kleinen Erdenrund, wenn nur wir selbst uns hier genüge sind. Bedingung gibt es keine, doch Liebe sei es schon, und wenns auch keine Ehe ist, so sei doch meine Frau. Denn Einsamkeit, das will ich sagen, ist irgendwann nicht schön, wenn nicht irgendwo im Geist die Sehnsucht auf mich wartet. Verstehen kann mans nimmer, darauf kommt es gar nicht an – Menschenliebe, die ists, die unter uns sich regen weiß. Die Antwort, auf die wart ich gern, doch warte nicht zu lange drauf, dass einst der Tod mein Leben kürzt. Reicht ein Leben oder wolln wir zwei? Was geb ich drum doch nur, dies eine voll zu leben, Sinnigkeit ist eine Tugend, doch Sinnlichkeit vielmehr. Ich weiß, du magst mich auch, drum weile ich bei dir. Das Träumen, ja das alte Thema, durchströmt mein Seineskleid, doch heißt es einzuräumen, dass doch zum Leben es sich zählt. Schlafen kann ich auch im Tod, ich will hier nichts versäumen, drum schrieb ich dir ja jüngst die kleinen Liebeszeilen. Doch Leben heißt auch Träumen, und das Träumen, das hat jetzt so große Maße angenommen, dass es wahrlich ist zu spät, für mich nun aufzuwachen und zu sehn, wie wahr und falsch die Welt um mich herum. Die Jugend, die ist bald vorbei, so eilig möcht ichs sagen, erhoffen tu ich dennoch von Göttern keine Gnade. Stimmen hör ich überall, doch deine, die ist nicht dabei, sie ist schon in mir selbst. Der Himmel, der ist überglücklich und strahlt uns beide an, erblinden tun wir beide nicht, das kann ich gar nicht glauben. Denn Liebe gibt den Ihren erst die Brille auf die Nasen.
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Ich denke nach zu etwas hin, Und erlebe Hoffen als erfülltes Sein, Die Liebe ist kein großer Schein, Die Liebe ist in mir geborgen, Sie ist da und sie beschützt Jeden meiner Atemszüge, Um diese mir dann aufzufangen, Aufzufangen, einzufangen. Sie beruhigt mich, sie ist da, Doch das Hoffen ist nicht klein zu kriegen, Immer wieder dringt es vor Und immer wieder will es Frieden. Es ist die Liebe, die es sänftigt, die beruhigt, Doch kann sie ewig harren? Die Glut erlischt die Hoffnung, Wenn die Liebe zu mir kommt, Die Hoffnung hofft aufs Baldige, Doch Liebe, sie ist klug, Sie löscht das Drängen von der Seele Und wartet auf das Ewige, Gedeihen, das ist ihre Gabe, Vergehen ist es nicht, Vergehen, das tun andere Dinge, Aber Liebe, sie ist da, Verliebt zu sein ist voller Tränen, Denn von ganz tief, da falln sie ab, Sie rieseln in den Mund hinein, Und lassen mich die Liebe spürn. Ich träume von der frohen Nachricht, Doch vielleicht bin ich naiv, Denn Träumen, das ist schönes Wachen, Doch Leben, das ist wahr. Sie ist entrückt, die Lebenswelt, Die mich so lange hat bewacht, Doch Liebe, sie will alles haben, Und ruft so sehr nach deinem Namen. Ich bin so froh, dass es dich gibt, So heißt es doch so gerne, Aber ist es wirklich denn so klar? Ich wollt, ich könnte es so sagen, Denn ewig würde es mich quälen, Dich nicht zu sehen und zu hoffen, Wenn ich dich eines Tages sähe, Ganz ohne allen Hoffnungstraum, Und trotzdem wär die Liebe mein. Und wenn ich dich nur einmal träfe Mit meiner kleinen Seele, Dann würd ich gerne und so sehr, Dir einmal in die Augen sehn, So dass ich dann mich endlich Ganz vergessen kann und friedlich Gelöst sein kann von deinem Blicke, Der dann mein Leben ganz erfüllt, Bis dass ich selbst zu Ende bin. Ich komm mir vor so wie ein Engel, Nein, umgekehrt ists wohl, Gerade du, du bist das Wesen, Das in allem, was ich tu, So vollkommen bei mir ist Und mich so herzensgut umfliegt, Ja um des guten Schutzes willen Das ist, was ich lieb. Ich flieg hinaus aus meiner Hülle, Die mich so lange hat umgeben, Doch lässt es mich auch häufig denken, Vielleicht hat sie mich auch gefangen, Und ausgelöst, das hat die eine, Die mich so lange hat entbehrt, Jetzt reißt sie mir so einfach Mein Lebenskleid von meinem Leib. Die Liebe, ja so heißt die kleine, Die um mein Herz so hat gefleht, Jetzt ist es mir entnommen worden Und lebt nun weiter nur bei dir. Gefühle, die sind unbeschreiblich, Drum will ichs hier nicht tun, Doch kann ich nicht so einfach weilen, Ich kann es nicht, drum will ich schreiben, Und was es ist, ist fast egal, Solange es mich nicht verlässt, Denn das Gefühl, das mich umweht Ist heiter und so gerne hier, Dass ich mich kaum entsinnen kann Ob es schon einmal mich beehrt, Nein!, so brüllt es mir nun zu Und will mich lehren, was ich denke, Doch schreibe ich nun weiter hin, Was ich bei mir im Geiste habe, Auf dass es mich bald wird befreihn – Nicht das Gefühl ist, was ich meine, Sondern du bist es, du meine kleine. Lieben – frag ich mich jetzt schon gar so lang, Was ist es denn, so lass mich fragen, Ob es ist, was mich zerbricht Oder ob es ist, was mich zerreißt? Ist sie das, was ich jetzt denke Oder ist sie doch ganz anders? Vielleicht ist sie auch nur ne blinde, Die wie der Wind ist und sich windet, Doch ist Gefühl in mir, das mich nun drängt, Die Liebe doch noch anders nennt Und lässt mich ohne Denken sagen: Ja, das ist es, was ich liebe. Die Liebe ist, das will ich sagen, Das kleinste Od auf dieser Welt, Drum will ichs jetzt nicht gern verlieren Und schenke sie dir heut. Ich kann nicht anders, ich muss weinen, Vor lauter Drängung in dem Leben, Das ich so lange hab geführt, Ganz ohne dich, das muss ich sagen, Doch verstehen können werd ichs nicht. Das Leben, das hat mich gesucht, Doch gefunden hat mich Liebe, Drum frag ich mich so sehr entsetzt, Wo war sie denn und blieb so fern? Ich möchte und ich sags hier laut: Ich möchte und so hör mir zu: Ich möchte es, doch ists zu früh? Dies alles schreib ich nur für dich, Und um mich etwas abzulenken, Erst auf Papier, so will mir scheinen, Weil das Hören meiner Bleistiftmine Und zu lauschen, wie es regnet, Mich innerlich so ganz befriedet, Und mich lässt sein, so wie ich bin. Ich liebe dich, das weißt du jetzt, Nun ists nicht mehr geheim, Doch will ich nicht, du mussts mir glauben, Andern Leut von dir erzähln, Sie sollen selbst das Lesen lernen, Und fühlen, wie es funkt. Es ist so einfach, wie ich finde, Doch ist es nicht, das muss ich sagen, Für alle Welt so leicht, Dich so zu lesen und lieben, Wie ich es nun und jetzt hier sag. Ich schreibe einfach weiter, obwohl ich nichts mehr weiß, Ich lass die Worte schlicht durch meine Hände gleiten, So einfach schreiben kann ich selten, Aber heute kann ichs tun, Ich schreib und schreib Und horch am Fenster: Vielleicht hast du geklopft? Doch war es nur ein Regentropfen, Der leise, doch bestimmt So sehr hat mich bewogen, Dass du jetzt bei mir bist. Doch klein so war er, das ist wahr, So dass mein Träumen hat gehört, Dass ich so eifrig bin im Wollen, Dich hier zu haben in dem kleinen, Ja sehr kleinen, aber lieben Zimmerlein. Ich denke grade ans Gedicht, Ob es auch Freude dir wird machen, Denn gekünstelt ist es nicht, musst du mir glauben. Wort für Wort und Vers um Vers Schreib ich hier und schreib ich jetzt. Ich werde auch nichts um mehr stellen, Denn das, so könnt ich meinen, Ist wie ein Formgefäß, In das die Liebe will nicht rein, Ich suche Wörter, vielmehr Worte Und noch mehr Staben ohne Ende, Ich kann nicht aufhörn, jetzt noch nicht. Ich schreib so lang, als bis du sagest, Was du denkst, und wirst mich lehren, Doch nicht so plump dir das zu sagen, Was ich im Herzen bei mir trage. Das Denken an dein Erstgedicht Lässt mich noch immer zittern, Es wird, so glaube ich, Doch nur vom zweiten übertönt, Sodann das dritte wieder kommt Und es in seinen Schatten stellen kann. So geht es immer weiter, ewig wieder und zurück, Sie dringen in mein Herz hinein und bleiben da so liegen, Doch aufhörn tun sie nicht, sich mir dort ewig vorzulesen, So dass im Geiste ich an dich Immer denken muss, auch jetzt. Und dann geht weiter und kommt wieder Das Gefühl zurück und lässt mich zittern. Was soll ich schreiben, ich schreib weiter, Bis dass der Morgen stößt an meine Arme, Und sie elendig zugrunde gehen. Ich brauch sie noch, das ist mir klar, Doch schreiben will ich jetzt, Und deshalb schreib ich weiter, Was soll ich sagen, ich schreib weiter, Ich könnt die Hände dir beschreiben, Die jetzt so eifrig mir gehorchen. Sie sind, denk ich, genauso froh, Mir zu helfen, dich zu sehn. Den Daumen guck ich gerne an, Er hält den Stift mir aufs Papier, So dass die Bleistiftspitze kann Sich schreiben und abreiben kann. Die Spitze stumpft, das kann ich sagen, Sie droht mir zu versagen, Doch noch hat sie zu tun Und kann somit nicht klagen, Denn selten sie hat so zu tun Wie jetzt, das ist ja klar, Er will sehr wohl mir Dienste leisten, Doch Ewigkeit lässt lange warten Und ewig sein heißt mehr noch sein, Es heißt letztendlich doch, nie aufzugeben Von der einen Sache dieser Welt, Die herzlich mich befreit. Doch schweif ich ab, das muss ich sagen, Beschreiben wollt ich ja, Was meine Hände mir geleiten, Die linke, sie stützt meinen Kopf, Die rechte, ja sie wischt das Blatt Und kratzt es auf und ab, Der kleine Finger, der hats gut, Der hat so gut wie nichts zu tun, Und auch der Ringesfinger träumt Vom anderen Sein in nächster Welt, Doch nun es kommt der Mittelfinger, Der bei meinem Stifte ist Ganz unten dran und drückt Den Bleistift gleichsam an Den rechten Daumen ganz dicht dran. Es bleibt nur noch der Zeigefinger, Der oben drüber sich gelegt, Doch drückt auch er, so will ich meinen, Bisweilen auf den Stift, Als ob er müsst beweisen, Dass ohne ihn nichts ist. Ich sehe grade voller Schreck: Die linke Hand vom Kopf ist weg Und Schreck und weg, das reimt sich ja, Doch will ich weiter sagen, was ich seh: Die linke Hand ist wie gesagt, Von meinem Kopfe abgerückt, Und liegt nun auf dem Blatte, Als obs dies festhalten müsst. Die Knöchel liegen ihr zuunterst, Die Mulde schaut mich an, Sie ist dazu ganz rot, doch leben tut sie noch. Jetzt muss ich schreiben, wie der linke Arm Mich jetzt schon schmerzt, Da keine Ruhezeit er kennt. Er ist mir völlig ausgeliefert Und hält trotz dieser Not Ganz brav die Stellung Und hält mich wach. So wär auch dies geschafft, es zu beschreiben, Da merk ich glatt, ich könnts beweisen, Dass auch der rechte Arm mich schmerzt Und voller Nöte steckt. Nun fangen meine Augen an, Sich völlig zu ergeben, Doch brauch ich Licht, um es zu schreiben, Das Gedicht zuende schreiben. Doch Ende ist ein langes Wort Trotz Kurzheit, will ich meinen, Da merk ich jetzt schon lang, Wie meine Blase bei mir drang, Doch lieber sterben würd ich jetzt Als aufzustehen und das Schreiben zu beenden. Aber Grausen packt mich wieder: Was ist, wenn der Schlaf mich packt? Na klar, denk ich, das ist doch leicht! Im Traum ich schreibe weiter, Immer weiter nur für dich, Ich schreibe jetzt zwei Stunden lang, Oder sind es sogar drei? Wie spät es ist, das weiß ich nicht, Es ist mir auch egal. Ich träume schon im Wachzustand, Denn Schreiben kostet Kraft, Doch will ich keineswegs jetzt einfach aufhörn, Ich kann es und will es nicht. Doch wieder läuft – o großer Schreck! –, Mir eiskalt was den Rücken runter Und sagt mir jetzt: was ist denn dann, Wenn meine Leser schlafen ein? Sie sollen doch, so sag ich stolz, Ich bleibe wachend da und schreib, Ich schreib und schreib und will es tun, Ich will es und ich will es tun, Ich will und muss und kann es tun, Drum will ich bleiben wach Jetzt in der klaren Nacht. Das war ein Scherz, ihr wisst es wohl, Denn regnen tuts noch ewiglich, Und ganz verhangen ist der Himmel, Der lässt das Wasser langsam falln. Ich atme schwer und schwerer, Lieg auf dem Bauch nun mehr, Denn sitzen, ja das muss ich sagen, Sitzen kann ich nun nicht mehr, Die Lider falln langsam der Erde entgegen, Doch schreib ich weiter, immer weiter, Jetzt fang ich an zu fragen, Ganz ehrlich muss ich sagen, Ob da auch genügend Platz Für mein Werk vorhanden ist, Denn dass wär schad, wenn ich jetzt schreib Und keiner es je lesen könnt. Warum ich jetzt so schreib, ich weiß nicht mehr, Die Liebe kneift, ach ja die wars, Die mich nicht ruhen lässt und drängt, Mich ewig anzutreiben, Der kleinen Liebe Buch zu schreiben. Ein schöner Schluss, so denk ich grad, Wär dieser Satz gewesen, Doch verpasst hab ich ihn nun, Weshalb ich weiterschreiben muss. Doch kann ichs noch? Ich atme schwer, Die Blase drückt und zieht mich mehr, Mehr und mehr in ihren Bann Und auch die Brille will nicht haften bleiben An meiner Nase Flügel. Ich werde sie wohl kleben müssen, Um sie vom Hindern abzufallen – Geschrieben ist die Zeile nun, Verbessern werd ichs nicht, Ihr wisst ja, was ich meine – Und haftend bleibt sie kleben, So hoffe ich zumindest. Das rechte Auge drückt jetzt mehr, So denke ich mir grade, Doch einfach aufzugeben fällt mir schwer. Doch mit Freude merk ich nun – Na was? Ihr könnts euch denken –, Die treue lange Bleistiftmine, Sie will den Geist aufgeben. Noch sträub ich mich, so lang ich kann, Denn ich will schreiben, schreiben, schreiben. Doch ihn anzuspitzen, tu ich nicht, Das wäre wohl nicht fein, So einfach mit dem Schreiben So einfach aufzuhörn. Drum will ich schreiben, bis dass die Mine in dem Stift Den letzten Strich tut auf das Blatt, Ich weiß nicht, wanns sein wird, Das kann mir keiner sagen, Doch wartend schreibe ich im Kleinen Und denke plötzlich: Ach son Mist! Jetzt hab ich noch ne weitre Not: Der Blättervorrat reicht nicht mehr, Was mach ich nun, ich armer Tor? Was soll ich jetzt nur machen? Ne halbe Seite hab ich noch, Was soll ich da noch schreiben? Es heißt, nen schönen Abschluss finden Für dieses Kleingedicht, Das ich mit allerletzter Konsequenz Allein geschrieben hab für dich. Du weißt ja, wen ich meine, Und andre wissens auch, Ich will nicht unter Druck dich setzen, Doch vielleicht tu ichs nun doch, Das war jedoch nicht absichtlich, Du mussts mir einfach glauben, Das Schreiben gab mir neue Kraft, Die Zeit zu überbrücken, Bis dass mein Körper boykottiert. So bin ich froh, das bin ich nun, Dass dieser Brief an Dich Nun hier zuende ist.
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Natürlich wollte ich Torsul, Vokalchemist, alle Leser und v.a. Dich, Angel, nicht ausschließen, der Du die Diskussion ja in Gang gebracht hast, und das gerade in Hinsicht auf Seele und Aura. Dass ich nur Onkie angesprochen habe, geschah im Eifer des Schreibens. Aber ich denke, das weißt Du auch. Tut mit leid. Gruß Pan
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Meine lieben Diskussionspartner, den folgenden Ausführungen lege ich die Definition zugrunde, dass zum (inneren) Wesen sowohl der Verstand und als auch die Seele gehören, wobei ich den Verstand den rationalen und die Seele den emotionalen Part ausfüllen lasse. Rationalität ist Bedingung für die Kommunikation aller menschlichen Gemeinschaft. Rationalität schafft dazu den Rahmen, sie schafft das Vergleichsbezugssystem, das wir Sprache zu nennen pflegen. Dagegen ist die Seele die Identität, die Individualität, eben das Unvergleichliche. Eine Seele lässt sich nicht (direkt) durch Sprache mitteilen. Ich bin allerdings der Meinung, dass gerade ein Gedicht (im Unterschied zur Alltagssprache) eine Aura, eine Ausstrahlungskraft haben kann, durch die das Gedicht und sein Dichter belebt, ja irgendwie fühlbar, spürbar, erlebbar werden können, so dass eine gewisse Verbindung zwischen Dichter und Leser entstehen kann, die allerdings unbeschreibbar ist. Ähnliches kann vielleicht das gegenseitige In-die-Augen-Sehen zweier Menschen auslösen und wohl noch eine dritte Sache.... (Dass die Seele mehr ist als eine Bedeutung, ist auch meine Meinung. Da war ich vorschnell. Präziser ist es wohl, wenn ich die „Umbenennung der Bedeutung in Seele“ umformuliere in „Austausch der Bedeutung durch die Seele“ oder auch „Ergänzung der Bedeutung durch die Seele“.) Dagegen, Onkie, dass Du keine solche Aura wahrnimmst, ist nichts einzuwenden. Aber Du gehst meiner Ansicht nach über Deine Erkenntnisgrenzen hinweg, wenn Du sagst, dass mein Gedicht nichts mit meinem inneren Wesen zu tun habe. Denn bei Deinem Versuch, diese Behauptung zu beweisen, setzt Du sie bereits als gegeben voraus, so dass ein Zirkelschluss entsteht. Und wenn ich diesen Zirkel der Verständlichkeit halber einmal weiterdrehe, indem ich für einen Augenblick Deine Behauptung als wahr annehme, dann muss ich notwendigerweise fragen, woher Du etwas über mein Wesen wissen kannst (nämlich, dass es zwischen meinem Wesen und dem Wesen des Gedichtes keine gemeinsame Schnittmenge gebe), wenn mein Wesen nicht in meinem Gedicht zum Ausdruck kommt? Nach obiger Definition ist die Bereitschaft, die bewusste Absicht, ein rein äußerliches Wesen zu zeigen, Teil des inneren Wesens. Und gerade wenn Undurchdachtes und etwas, was nicht dem bewussten Willen zuzuordnen ist, die eigene Handlung bestimmt hat – hier möchte ich Dir, kleine Bärin, zustimmen hach, wie gerne ich in Zeilenzwischenräume hineinschreibe –, könnte man nicht gerade dies als Ausdruck seines wahren Wesens, seiner wahren Persönlichkeit oder, um mit den obigen Begriffen zu sprechen, Ausdruck seiner Identität, seiner Seele betrachten? (Das will allerdings wiederum nicht heißen, dass die Mitmenschen die Seele eines Menschen anhand von dessen spontanen, willkürlichen Handlungen bewusst erkennen können, da sie ja wieder nicht sehen können, welche Handlung spontan, welche absichtlich war und welche Eigenschaften sie in den Menschen aufgrund von Vorurteilen selbst hineinprojizieren.) Eher unerheblich scheint mir dabei die Frage zu sein, was jemand macht, vielmehr aber wie er sie betreibt. Auch ein selbstgehäkelter Topflappen kann Liebe und Aura haben (wenn auch nicht in gleichem Maße wie ein Gedicht). Sicher ist Dichtung mehr als ein Wortspiel, aber es ist elementarer Bestandteil des Dichtens. Bei der Dichtung kommt es ganz besonders auf das einzelne Wort (Du sprichst z.B. zu Recht vom Klang eines Wortes) und seine Stellung an. Der Dichter spielt mit dem Leser (welcher natürlich an erster Stelle auch er selber ist), er provoziert bisweilen. Ich denke, die hiesige Diskussion bestätigt dies. Lieben Gruß an alle Pan PS. Ob die Seele sich (ver-)ändern kann oder nicht, ist ein weiteres großes Feld. Ich persönlich hänge eher der Meinung an, dass sie es nicht kann. PPS. Dir, kleine Bärin, möchte ich vorschlagen, Dein auromatisches Antwortgedicht als eigenes Thema einzustellen. Denn wenn man auch über die Aura meines Gedichtes streiten mag, so glaube ich, dass auch jenseits aller unendlich weiten Räume zwischen den Zeilen bezüglich der Grundsätzlichkeit des Vorhandenseins einer Aura dieses Gedichtes wohl kaum Diskussionsbedarf herrschen dürfte, oder was meinst Du, Onkie??
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Der Menschenblüte Welken Schaffen und Schauen Stehen und Staunen Freudig, Gierig nach Neuem. Sprechen und Strahlen Glänzen und Prahlen Glücklich ist die kleine unschuld. Herzen und Lachen Laufen und Springen Doch vom Verstande Ausgemerzt.
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