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'n paar Limericks


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Geschrieben am

Ich hab's gewusst. Konnte nicht anders kommen: Mich hat's mal wieder erwischt - das Limerickfieber. Dagegen ist kein Kraut gewachsen - zur Linderung der Symptome hilft nur, ein paar Tage lang welche zu schreiben.

 

 

Kurt Meier, ein Single aus Darmstadt,

war sonntags zum Schwimmen im Warmbad;

sie auch, lachte laut

und - Schwupps! - war sie Braut!

So kommt's, wenn die Frau zu viel Charme hat.

 

 

 

Der Detlef, ein Dichter in Plauen,

war eifrig am Reime verbauen,

in Versen (am Ende)

und hoffte, sie spende

(die Muse). Er wollt's nicht versauen.

 

 

 

Fritz Fischer, ein Angler aus Wische,

ging freudig am Mittag zu Tische.

Der Fisch war ein Hecht

und leider schon schlecht.

Man achte beim Kaufen auf Frische!

 

 

 

Und, um die Ursache dafür zu erwähnen und den Grund für diesen Mundart-Limerick hier zu erklären: Dank geht an Jenno Casali und seinen Socken-Limerick ^^ (<-- interner Link) , der wieder für einen heftigen Inspirations-Anfall sorgte und ein Aufflackern meiner Limericksucht bewirkte.

 

 

Walpurga, a Hexle am Brocka,

isch geschtern beim Wäscha erschocka:

Ja, Kruzi, die Socka

hen Löcher wie Pocka,

do kâ I koin Deifl mit locka!

 

 

Übersetzung, die metrisch natürlich nicht ganz passt, aber für alle, die ansonsten nur die Hälfte verstehen :

 

 

Walpurga, ein Hexlein am Brocken,

ist gestern beim Waschen erschrocken:

Ja, Kruzifix, die Socken

haben Löcher wie Pocken,

da kann ich keinen Teufel damit locken!

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Geschrieben

Hallo Anonyma,

 

Das liebe Limerick-Fieber!

 

Der erste gefällt mir persönlich am besten: erstens, wegen des leisen, unterschwelligen Bedauerns „tja, so geht’s leider, wenn man Charme hat“ und dann zweitens wegen dieses Reimes DarmstadtCharme hat.

Beim zweiten stören mich die Klammern und das Überspringen der Verse – außerdem erfolgt statt einer Pointe eine simple Festellung.

 

Der "Walpurga-Socken-Limerick" besticht auf ungewohnte Weise durch seine fünf –ocken Reime.

 

Gern gelesen.

 

Jenno C.

Geschrieben

Hallo, Jenno Casali,

 

danke für deinen Kommentar und deine freundliche Anerkennung für zwei von den drei Limericken hier.

 

Beim zweiten stören mich die Klammern und das Überspringen der Verse – außerdem erfolgt statt einer Pointe eine simple Festellung.

Schade - ich dachte, ich probiere das einfach mal aus, war eine Idee. Nun ja, Probieren geht über Studieren, hat dieses Mal dann nicht geklappt. Bei diesem Exemplar lässt sich nichts ändern, ohne gleich einen ganz anderen Limerick zu schreiben - aber auf jeden Fall vielen Dank für deine Kritik. Offenbar ziehen die Klammern zu viel Aufmerksamkeit auf sich, wodurch die Pointe (bei der du recht hast) wohl noch weiter an 'Kraft' verliert ... immer ein Risiko, vom 'bewährten Rezept' abzuweichen. Kann eben auch mal danebengehen. No risk, no fun.

 

LG und noch ein schönes Wochenende,

 

Anonyma

Geschrieben

Ja, mir gefällt auch der erste am besten.

 

Eine beneidenswerte Kunst. Sowas habe ich noch nie versucht. Mal schauen, ob mir auch mal sowas einfällt.

Ist es eine Regel, dass die erste Zeile auf einen Ortsnamen zu enden hat? (kenne nur "There was a young lady from Riga...")

Und müssen dann bestimmte Silben eingehalten werden?

 

LG

 

Ruedi

Geschrieben

Hallo, Ruedi,

 

Eine beneidenswerte Kunst. Sowas habe ich noch nie versucht. Mal schauen, ob mir auch mal sowas einfällt.

Vorsicht - zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie eine Menge Limericks und fragen sie ihre Muse oder Apollo ... Die machen süchtig.

 

Ist es eine Regel, dass die erste Zeile auf einen Ortsnamen zu enden hat? (kenne nur "There was a young lady from Riga...")

Ursprünglich, im englischen Original, war es mal so - soweit mir bekannt - und auch, dass eine Person im ersten Vers namentlich (egal, ob jetzt nur z. B. 'Hans', oder 'Hans Huber' oder 'Frau Fichte' - man kann das auch für Alliterationen nutzen) auftritt. Aber das ist mittlerweile keine Bedingung mehr, nur, wenn mir etwas Passendes einfällt, halte ich mich gerne immer mal wieder daran. Es ist ja auch eine schöne Herausforderung, nach Namen von Städten, Stadtteilen, Ortschaften etc. zu suchen und damit einen lustigen Inhalt hinzubekommen. Ich mag Herausforderungen, das ist also mein persönlicher Grund, warum ich das öfter mache (aber auch nicht immer).

 

(Es gilt als eine Art 'Königsdiziplin', wenn man es schafft, im ersten Vers Vorname, Nachname und Ortsname zu verwenden und alle drei noch mit einer Alliteration sowie vielleicht auch anderweitig noch weiter 'zu verbinden', alle 5 Verse durchgehend zu reimen, evtl. noch Binnenreime (oder Inreime, Mittenreime etc.) reinzupacken und eine Pointe im letzten Vers zünden zu lassen. Und - dann wird's schwierig.)

 

Hier also ein Beispiel:

 

 

Paul Parker, der passte in Passau

nicht auf und beim Pokern, war dummschlau:

Verlor, ganz genau,

das Haus, noch im Bau,

den Hof - doch damit auch die Hausfrau.

 

 

(Na, so ungefähr. Der ist ein bisschen fies, ich weiß.)

 

Alles, was irgendwie 'Wortspielereien' sind, ist sehr erwünscht beim Limerick, je mehr davon, desto besser - also ruhig bei rhetorischen Stilmitteln aller Art großzügig sein. ^^ (Ich mag unter anderem auch sehr die Gelegenheit, schiefe und schräge Stilmittel sowie Endreime zu verwenden, mich da manchmal auch genüsslich ein bisschen 'auszutoben' - was in 'ernsten' Gedichten als 'unschön' oder 'unerwünscht' gilt, kann hier 'zuschlagen'. Macht mir immer wieder großen Spaß, damit arbeiten zu können.)

 

Und müssen dann bestimmte Silben eingehalten werden?

Beim Limerick ja, da ist ein festes Metrum tatsächlich 'Pflicht'. Und je eindeutiger die Betonungen, desto besser. Allerdings - es ist nicht 'verboten', hier und da mal ein bisschen 'betonungszubiegen' oder Ähnliches. Es kommt lediglich darauf an, wie gut sich etwas in die Struktur einfügt, zum Inhalt passt und auch darauf, ob es lustig wirkt bzw. kann alles Derartige ja auch (kommt dann auf den Einzelfall an) noch den 'Spaß verstärken'. Man muss beim Limerick nicht päpstlicher als der Papst sein, es gibt schon 'Spielraum' - es sollte nur nicht damit übertrieben werden.

 

Auch in Sachen Silbenzahl und Metrum gibt es Spielraum. Hier das Schema des Limerick:

 

(da)dadida dadida dadi(da)(da)

(da)dadida dadida dadi(da)(da)

(da)dadida dadi(da)(da)

(da)dadida dadi(da)(da)

(da)dadida dadida dadi(da)(da)

 

da = Senkung; di = Hebung.

 

Reimschema: aabba

 

Grundregel für die Endreime: Vers 1, 2 und 5 reimen miteinander, Vers 3 und 4 als Paar zusammen. (Wie gesagt, man kann auch alle 5 Verse miteinander reimen - ist aber, klar, die schwierigere Möglichkeit und vor allen Dingen keine Regel oder Bedingung.)

 

Wie du siehst, gibt es Varianten. Besonders die beiden kürzeren Verse können gut variiert werden, z. B. mit einer betonten Silbe enden, während die längeren am Ende unbetonte Silben aufweisen (was ich persönlich sehr mag, ich finde, das verleiht ein bisschen mehr 'Schwung', aber das ist persönlicher 'Geschmack').

 

Wichtig ist nur: Für welches Schema man sich auch entscheidet, auf jeden Fall nicht einen Vers unbetont und einen anderen betont beginnen. Das gilt auch für die Versenden der längeren Verse sowie für die beiden kürzeren Verse als Paar. Immer einheitlich. Mögliche Ausnahme - die beiden kurzen Verse z. B. mit nur einer Vorsilbe, die drei langen Verse mit zwei unbetonten Silben beginnen - ist nicht 'verboten', gilt aber als ein bisschen, wie soll ich sagen, 'verpönt'.

 

Ich verwende bevorzugt nur eine Silbe als Auftakt - man kann, wie ersichtlich, auch mit zwei unbetonten Silben beginnen oder auf den Auftakt verzichten.

 

Vereinfacht gesagt: Alles, was in Klammern ist, kann - einheitlich - verwendet werden oder aber auch weggelassen.

 

Wichtig ist, dass die 'Kern-Limerickmelodie', der 'Basisrhythmus' besteht.

 

Aber: Wenn (nur als ein Beispiel) die Pointe nur dann ganz besonders gut wird und besonders 'auf dem Punkt sitzt', wenn's eine Silbe mehr dafür braucht - dann Augen zukneifen und machen!

 

Und, noch ergänzend: Es ist zwar die Regel, dass ein Limerick witzig sein und im letzten Vers eine Pointe haben soll. Aber es ist auch kein 'ehernes Gesetz'. Ein Limerick darf auch 'nur heiter' sein, darf auch durch Wortwahl, Reime und Rhythmus 'punkten'. Das ist durchaus auch zulässig. (Nur streite ich mich da nicht herum, siehe weiter oben im Faden hier. ) Aber zumindest 'heiter' muss er sein - ernste, moralische, anklagende oder traurige Themen, die gehören wirklich nicht einen Limerick.

 

Es gibt allerdings Varianten, die dann aber einen 'anderen Namen' haben müssen. Man könnte zwar das Schema nehmen und z. b. einen 'Aphorismerick' oder so etwas kreieren - aber dann wäre es eben kein Limerick.

 

Das wär's eigentlich soweit, denke ich. Wenn ich dir behilflich sein konnte, würde es mich freuen!

 

LG,

 

Anonyma

Geschrieben

Nun, immerhin kann niemand sagen, ich hätte nicht davor gewarnt, was passieren kann, wenn ... aint:

 

Hi, Walther, du hast mich besucht,

ein Plätzchen im Faden gebucht?

Hm - Limerickqual ...

sag, hast du schon mal

nen Lim mit Vanilleeis versucht?

 

Mit Sahne und zuckrigen Streuseln,

dann hörst du den Limerick säuseln:

"Ach, Walther, ich hätt

dich gerne so nett,

beim Reimspiel die Lippen zu kräuseln."

 

Na hörst du, jetzt lass dich nicht lumpen;

will's Wetter die Birne verklumpen,

dann halte dich fit

und mache hier mit,

denn Lachen ist gut für die Pumpen.

Geschrieben

Hallo ihr zwei,

 

inzwischen ist der Durchsatz so hoch, dass man anscheinend die Werbetrommel rühren muss: Also, ganz speziell für euch: ich habe gestern Abend 7 Pumuckel-Limericks in die Humorecke eingestellt (keine Angst, nur als ein Thema). Hoffe ihr findet sie auch lustig.

 

LG

 

Ruedi

Geschrieben

@Walther:

 

Ich bin enttäuscht

Vom Fuße ich wutentbrannt zerr'se

Ist dir kein passender Satz mit "zehr'se" oder "verzehr'se" eingefallen? Wenn wir hier schon das Niveau untergraben, dann doch bitte mit Stil!

 

LG

 

Ruedi

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