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Das Schlangennest


Wilde Rose

Empfohlene Beiträge

Ich ging mit der Karre

im Garten so hin,

Kompost zu holen,

das lag mir im Sinn.

 

Ich fühlte mich eins

mit der schönen Natur,

Vogelgezwitscher

und Sonnenschein pur.

 

Ich stach froh beschwingt

in den Haufen hinein

und schippte das Ganze

zur Schubkarre rein.

 

Ich stach voll Elan,

kraftvoll und fest

und mitten hinein

in ein Schlangennest.

 

Es züngelte

und schlängelte,

ein Schrei

aus mir sich drängelte.

 

Wie schreckte mich plötzlich

die schöne Natur,

dabei waren's doch

ein paar Blindschleichen nur.

 

Es raste mein Herz

und mir ging durch den Sinn,

dass doch ein klägliches

Stadtkind ich bin.

 

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Hallo Wilde Rose, ich finde dein Gedicht doch sehr flüssig. Sicher, hie und da kann man immer ein bisschen was verbessern, aber ich war nach wenigen Worten schon drin in deinem Gedicht. Als ich es las, dachte ich: Gott sei Dank leben wir nicht in Arizona, Nevada, Kentucky usw. Da wären das nämlich Klapperschlangen gewesen. Tja, so schön wie die Natur auch ist, so "schön" sind auch manchmal ihre Überraschungen. Gruß Isabelle.

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Liebe Luise Maus,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Es stimmt, dieses Werk ist etwas anders und würde hier jemand die Silben durchzählen, würde er bestimmt einen metrischen Kollaps bekommen. Aber für mich liest sich's trotzdem flüssig. Hab ich eben einen neuen Stil erfunden.

Das Gedicht ist angelehnt an "Ich ging im Walde so für mich hin und nichts zu suchen, das war mein Sinn" vom lieben Goethe. (dieser Rhythmus ging mir nicht mehr aus dem Sinn)

 

Da unser Haus praktisch mitten im Garten steht, womit ich nicht erst zum Garten gehen muss, ging ich nicht zum Garten hin, sondern gleich im Garten so vor mich hin.

 

schippen oder schüppen, das ist wohl je nach Landstrich verschieden

 

das wiederholen von stach soll ein Mittel sein um die Aufmerksamkeit auf den Stich zu lenken, bei dem ja gleich das Furchtbare geschehen würde ?(

 

es war für mich tatsächlich ein Züngeln und Schlängeln, als unverhofft die Schlangen zum Vorschein kamen, und auf Schlängeln reimt sich Drängeln

 

und so schnell war der Spuk nicht vorbei, ich stand noch eine ganze Weile unter Schock. Inzwischen weiß ich ja, dass dort Schlangen sein können und bin darauf vorbereitet. Und außerdem die haben ja gaaaarnix gemacht.

 

Warum sollte ich dir böse sein, ich freue mich über jede Anmerkung und jeden Verbesserungsvorschlag, denn manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht. Ich denke auch noch einmal gründlich über deine Vorschläge nach.

 

Liebe Grüße

Wilde Rose

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Liebe Wilde Rose,

 

das erinnert mich an einen Vorfall von vor ein paar Jahren, ich war gerade voller Elan die Hecke am schneiden und erwischte dabei ein Wespennest. Plötzlich sehe ich nur noch eine Menge Wespen auf mich zu fliegen und da fing es auch schon an zu stechen ... war kein so schöner Tag

Die Natur hält manche Überraschung (manchmal auch nicht so schöne) für uns bereit

Mir hat dein Text sehr gefallen und ich habe ihn gerne gelesen

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Lieber Volker,

ich danke dir für dein Sonnenblumenbildgeschenk. Ja, im Garten ist man dem Kollaps nahe. Unser Pflaumenbaum trug in diesem Jahr zwei Pflaumen, eine für meinen Mann und eine für mich. Doch als ich sie feierlich ernten wollte, waren sie bereits von Maden entdeckt worden. Ich war dem Kollaps nahe. Nun bleibt uns noch unsere einzige Birne.

LG Wilde Rose

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Hallo Wilde Rose,

 

Abenteuer des Alltags im heimischen Garten gilt es hier zu bestehen: ein Schlangennest im Komposthaufen und die spontane Reaktion einer Naturfreundin … sehr menschlich wie ich finde und ebenso gut nachzuvollziehen. - Also ein hübsches Gedicht mit gelungener Pointe.

 

Mit deinem Einstiegssatz 'Es ging … ich hin', machst du es dem geneigten Leser m.E. schwerer als nötig. (Vielleicht 'Jüngst' oder 'Einst' statt 'Es')

 

Habe deine haarsträubende Großwildjagd wider Willen gern gelesen. aint:

 

LG

Berthold

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Hallo Wilde Rose,

 

danke für deine freundliche Antwort.

 

Wenn ich deinen Einstiegssatz aufs Nötigste reduziere, heißt er:

'Es ging ich.'

Das liest sich fast so, als hätte der Satz zwei widerstreitende Personalpronomen. (Obwohl ich weiß, dass das 'es' in deinem Satz nicht den 'Rang' eines Personalpronomens besitzt, sondern lediglich für die Zweitstellung des Finitums sorgt.)

Nach meinem Leseempfinden, wäre es deshalb angenehmer, dieses 'es' auszutauschen.

Aber: Wenn dir der Einstiegssatz, so wie er geschrieben steht, behagt, dann lasse ihn stehen, so wie er ist. - Wie gesagt, es geht hier lediglich um mein Leseempfinden.

 

Wünsche einen erholsamen Sonntag. aint:

LG

Berthold

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