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Zwei / Geteilt

Die Stimme schüchtern still / Nur Blut rauscht in den Ohren

Die Welt singt laut und schrill / Ein jeder Klang verloren

Bloß Lachen schenkt mir Glück / Wer will schon echtes Leben?

Im schnellsten Augenblick / Ein unerreichbar Streben

 

Die Nacht bringt Traum und Ruh / Nur ich zerbrech mein Haupt

Hör munt'ren Geistern zu / Hab viel zu viel geglaubt

Sie singen süß im Chor / Von all den Gräueltaten

Ich tret durch's Schlummertor / Die Sorgenpeitschen warten

 

Die Liebe gibt den Kuss / Nur ich bin mir mein Schmerz

Den ich behalten muss / Für's ausgezehrte Herz

Der Lippen sanfter Glanz / Ein wundenschönes Rot

Schenkt mir den Abschiedstanz / Weist mir den Pfad zum Tod

 

Wo zog es mich bloß hin? / Bin ich mir selbst enteilt?

Zu Liebes einz'gen Sinn? / Zum Kummer, der verweilt?

Ob dunkel oder hell / Hab längst mein Ziel verpeilt

Das Herz pocht laut und schnell / Ich fühl mich zweigeteilt

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  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo, Mesochris,

 

so, jetzt aber - was lange währt, wird endlich wahr! Ich wollte mir Zeit nehmen, denn hier, so finde ich, ist es mit einem 5-Minuten-Kurz-Kommentar nicht getan. Aber, wie so oft: Oh, Konversationen da. Oh, 20 Benachrichtigungen. Oh, es klingelt an der Tür. Oh, hier muss ich gleich kommentieren, das muss ich schreiben, bevor ich es womöglich vergesse. Oh, verflixt, keine Zeit mehr, ich muss ja weg. Oh, etc. etc.

 

Es ist jetzt, lass mich überlegen - 8 oder sogar schon 9? Jahre her, dass ich mich an etwas Ähnlichem versuchte. Natürlich kein Vergleich - vor allem, wenn ich daran denke, wie ich vor Jahren 'qualitativ' schrieb. Aber auch ich versuchte mich also bereits an einem derartig aufgebauten Gedicht. Mich brachte damals Gryphius auf die Idee (und auch, als ich darüber las, dass im französischen Barocksonett These und Antithese, durch die Mittelzäsur sehr gut machbar, nicht nur in den beiden Quartetten, sondern auch in den Versen angewendet wurden), besonders deutlich wird es ja in diesem Vers, Zitat aus Andreas Gryphius 'Es ist alles eitel':

 

Du sihst / wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden.

Was dieser heute baut / reist jener morgen ein:

Wo itzund Städte stehn / wird eine Wiesen seyn /

Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden.

 

 

dieser/jener; heute/morgen; bauen/einreißen - klarer geht es nicht. (Obwohl, ganz klar, auch Vers 3 in dieser Hinsicht gut ist.)

 

Und sozusagen 'entsprechend' zu deinem heutigen Gedicht, brachte mich das damals auf die Idee, so zu schreiben, dass sowohl das 'Ganze' lesbar sein sollte als auch jede 'Hälfte' für sich noch einmal separat. Was im Grunde aber, wie mir tatsächlich erst heute auffällt, eigentlich - 3-in-1 bedeutet: 1 Gedicht auf der linken, 1 Gedicht auf der rechten Seite - und das Gesamtgedicht. Macht 3 Gedichte. Hm, tatsächlich fällt mir das jetzt erst auf - na ja, ab und an stehe ich auch 'auf dem Schlauch'. Und offenbar auch mal ein paar Jährchen lang ... Tatsächlich hast du somit also ein 3-in-1-Gedicht verfasst. ^^

 

Was mir bei dir sofort positiv auffiel, gleich, nachdem ich es zum ersten Mal bis zum Ende durchgelesen hatte, ist die 'zweite Hälfte' des letzten Verses, also 'das Schlusswort'. Dir gelingt es hier, den Aufbau zum Abschluss noch einmal 'zum Thema zu machen'. Finde ich sehr schön! ^^

 

Ich habe mich aufgrund eines deiner Gedichte (hab jetzt gerade den Titel nicht im Kopf), das ich kommentierte, ein wenig mehr in die nordische Dichtung 'eingelesen'. Dabei stieß ich auch auf die Heunenweise. Deren Reimstruktur erkenne ich hier wieder: Nicht nur die Abverse sind paarig gereimt, sondern auch die Anverse. Kann es sein, dass du dich davon hast inspirieren lassen (ich weiß ja, dass du dich sehr viel mit dieser Dichtung beschäftigt hast)?

 

Und, man lernt ja immer etwas Neues, wenn man liest: Ich wusste bisher gar nicht, dass sich das Volkslied aus der Heunenweise entwickelt hat.

 

Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie lange ich damals selbst an meiner viel einfacheren Ausführung 'herumgepuzzelt und -gebastelt' habe, um etwas Sinnvolles hinzubekommen. Daher - ein besonders dickes Lob für dein sehr, sehr schönes und sehr gut gelungenes Gedicht!

 

 

Die Stimme schüchtern schrill / Nur Blut rauscht in den Ohren

 

Die Welt wirkt lieb und still / Ein jeder Klang verloren,

Hm. Diese beiden Verse, an diesen kaue ich doch geistig etwas herum. Was mir dabei einfiel:

 

Die Stimme schüchtern still / Nur Blut rauscht in den Ohren <--- Also 'Stille' auf der einen; das (laute) 'Rauschen' auf der anderen Seite, fände ich persönlich stimmiger in der Aussage

 

Die Welt singt laut und schrill / ein jeder Klang verloren, <--- Also 'lautes, schrilles Singen' links; 'verlorener Klang' rechts

 

Ergäbe auch die zusätzliche 'dritte Komponente', dass sich hier die Gegensätze dann in beiden Versen 'noch einmal vertauscht' erneut gegenüberstehen - ich denke, du verstehst, was ich damit meine:

 

Die Stimme schüchtern still / Nur Blut rauscht in den Ohren

Die Welt singt laut und schrill / ein jeder Klang verloren,

Bloß Lachen schenkt mir Glück / Wer will schon echtes Leben?

Im schnellsten Augenblick / Ein unerreichbar Streben

 

Und ich finde, es passt auch inhaltlich - beeinträchtigt nicht die Sinnhaftigkeit der Aussage und auch nicht den 'weiteren Verlauf der Geschichte'. Außerdem ist es ja wirklich so - wenn etwas zu laut und schrill ist, dann geht tatsächlich der 'Klang' verloren, schrille Töne 'klingen nicht'. Was denkst du darüber?

 

Ansonsten finde ich es, wie gesagt, wirklich wunderbar geschrieben. ^^

 

LG und ausgesprochen gerne gelesen sowie kommentiert,

 

Anonyma

Geschrieben

Hallo Anonyma entschuldige bitte Mesochris ,

 

nur ein Hubberle zu diesem zitaten Teil:

 

 

Du sihst / wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden.

Was dieser heute baut / reist jener morgen ein:

Wo itzund Städte stehn / wird eine Wiesen seyn /

Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden.

… mit der ersten Zäsur in V1 kann ich mich nun wirklich nicht einverstanden erklären ;-) … ist es im besten Falle eine Komma-Pause, was ja generell gar nix mit Zäsuren in ihrer inneren Funktion zu tun hat. Eine Zäsur ist vor allem inhaltlich bedeutet, quasi eine syntaktisch-semantische Semikolon-Pause, das/die zwei eigene Inhalte direkt verbindet;

 

wäre also die Zäsur in V1 jene:

 

Du sihst wohin du sihst / nur Eitelkeit auff Erden.

 

 

 

… das war's dann vorerst schon, Gruß Dichtel …

 

-

Geschrieben

Hallo Anonyma,

 

das mit dem 3-in-1-Gedicht ist selbstverständlich wahr. Habe ich auch vollkommen ausgeblendet.

 

Ich habe mich tatsächlich von beiden "Strömungen", die du aufgezählt hast inspirieren lassen. Für die äußere Form habe ich mir Anregungen von der Nibelungenstrophe und natürlich v.a. der Heunenweise (ich habe nichts anderes erwartet, als dass du auch das erkennst ) geholt. Das Metrum, also den Alexandriner, habe ich mir aus der barocken Lyrik stibitzt, weil es noch ein wenig knapper und wohlklingender war.

Den Vorschlag für die erste Strophe werde ich mir mal übernehmen...

 

Wie immer vielen Dank für dein umfangreiches Feedback

 

LG Mesochris

Geschrieben

Hallo Dichtel,

 

ich glaube, das Problem bei dem Beispiel von Gryphius im Vergleich zu meinem Gedicht ist, dass es sich bei meinen Schrägstrichen tatsächlich um die Markierung von Zäsuren handelt, bei der Strophe von "Es ist alles eitel" sind es dagegen Virgeln, welche nicht zwingend die Zäsur anzeigen. (Die genaue Verteilung im Text Gryphii, wie sie offenbar aus seinem Originalmanuskript stammt, kann ich mir aber auch nicht erklären)

 

LG Mesochris

Geschrieben
Hallo Dichtel,

 

ich glaube, das Problem bei dem Beispiel von Gryphius im Vergleich zu meinem Gedicht ist, dass es sich bei meinen Schrägstrichen tatsächlich um die Markierung von Zäsuren handelt, bei der Strophe von "Es ist alles eitel" sind es dagegen Virgeln, welche nicht zwingend die Zäsur anzeigen. (Die genaue Verteilung im Text Gryphii, wie sie offenbar aus seinem Originalmanuskript stammt, kann ich mir aber auch nicht erklären)

 

LG Mesochris

Hallo Mesochris,

 

ganz kurz nur zu deinem Nachdenken über diese seltsame Stelle;

 

es gibt auch Notationen, gerade zu diesem Gryphius-Gedicht, die die Zäsuren genau mittig (passend) setzen.

 

wiedet ein Tschüss, Dichtel …

 

-

Geschrieben

-

 

Die Stimme schüchtern schrill / Nur Blut rauscht in denOhren

Die Welt wirkt lieb und still / Ein jeder Klang verloren

Bloß Lachen schenkt mir Glück / Wer will schon echtes Leben?

Im schnellsten Augenblick / Einunerreichbar Streben

 

 

---------------------------------

 

 

 

Hallo Mesochris,

 

möchte gerne paar Gedanken zur ersten Strophe erzählen mit dem Inhalt der folgenden Sequenzen kann ich überhaupt nicht mitgehen ... macht ja nichts , J

 

Die Zäsuren gut gelungen, machen inhaltlich Sinn; eine quasi paar-weise Gegenüberstellung zweier sich reibender Inhate und doch Konjunkt miteinander verbunden.

 

Bei V2 weiß ich nicht, ist es hier ironosch oder tatsächlich so gemeint? ... ist dieser Inhalt zumindest mir sehr abstrus seltsam konnotiert. Die Welt wirkt lieb und still , mMn sehr retortisch gebaut , ;-) ...

 

Meine Frage, warum wirkt diese Welt “lieb und still" ...welche Welt ist das? Ich kenne eine solche nicht, geschweige sehe ich in diesem Bestreben “lieb und still" auch keinerlei reales Bedürfnis, bezogen auf das Leben ...

 

Formt sich dann mit V1 und V3 + V4 füt mich jene Sehnsucht dieses LI, zugleich mMn sehr provokant vorgetragen gedacht , sieht LI eine oberflächliche Welt einzig mit pseudo-Ersatzbefriedigungen, was gemäß LI erst recht in der pseudonen Unbefriedigung mündet, und zwar ironisch vorgetragen ...hat was , :-)

 

Was mir generell in dieser jambischen Schreibe du nennst es Alexandriner ./ mMn sehr eigen geprägt , ;-) ... eben wegen der doppelten Reimung auch im Vers und durchgängig ... ist mir dann doch schnell ein bißchen zuviel der dreisilbigen Reimung, ;-) ne Geschmacksache ;

 

also was mir exzellent pro auffällt ist über das gesamte Gedicht , wie du so ineinander unverkrampft und nahtlos von einem kadenziert beliebigen Versende elegant zu einem unbetonten Jambusanfang in jeder Folgezeile die passenden , inhalts-tragenden Worte findest; einfach Klasse ,

 

 

... mal so viel von mir zu deinem Jambiner, Mesochris ...gerne lyrisch mitgegangen ... wieder ein Dichtel-Tschüss ...

 

 

-

Geschrieben

Hallo Dichtel,

 

dir natürlich auch vielen Dank für das Feedback.

Die erste Strophe ist jetzt sowieso schon geändert, aber die liebe, stille Welt (=die Welt, in der man Glück erfährt) sollte den Kontrast zur anderen Seite darstellen, zum sorgenvollen Leben, dass den meisten wohl eher vertraut ist.

Die vielen Reime (du sagst es ja – Geschmackssache) würde ich auch nur in einer solchen Gedichtform verwenden, die ich einfach gern mal ausprobieren wollte. Ansonsten wären sie mir wahrscheinlich auch zu viel des Guten.

Dass dir die Übergänge der Verse gefallen, freut mich natürlich sehr.

 

LG Mesochris

Geschrieben
Die Welt singt laut und schrill / Ein jeder Klang verloren

Hallo Mesochris, habe ich gar nicht bemerkt ... nimmt mich schon mehr mit ... mal eine Frank'eske als nebenbei_Stulle dazu, ;-) zu V2 :

 

die Welt schrillt laut und grill / Ein jeder Klang vergoren ./ etwas peppiger, zugleich mir ernst ./ okay, meine Worte-Fasson , ;-)

 

Gruß Dichtel ...

 

-

Geschrieben

Hallo, Mesochris,

 

ganz kurz, du erlaubst, dass ich mich mit einem Hubberle (<--- mag ich! ^^ ) an Dichtel wende?

 

 

Hallo Anonyma entschuldige bitte Mesochris ,

 

nur ein Hubberle zu diesem zitaten Teil:

 

 

Du sihst / wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden.

Was dieser heute baut / reist jener morgen ein:

Wo itzund Städte stehn / wird eine Wiesen seyn /

Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden.

… mit der ersten Zäsur in V1 kann ich mich nun wirklich nicht einverstanden erklären ;-) … ist es im besten Falle eine Komma-Pause, was ja generell gar nix mit Zäsuren in ihrer inneren Funktion zu tun hat. Eine Zäsur ist vor allem inhaltlich bedeutet, quasi eine syntaktisch-semantische Semikolon-Pause, das/die zwei eigene Inhalte direkt verbindet;

 

wäre also die Zäsur in V1 jene:

 

Du sihst wohin du sihst / nur Eitelkeit auff Erden.

 

 

 

… das war's dann vorerst schon, Gruß Dichtel …

 

-

Also zuerst: Du hast vollkommen recht, sehe ich auch so. ^^

 

Mir ging es doch nur um zwei Dinge: Darum, dass ich daraus meine damalige 'Inspiration' bezog und darum, dass ich den zweiten Vers aufzeigen wollte, der die 'Basis' für meine damalige Idee war.

 

Gut, ich schäme mich, den Vorwurf darfst du mir berechtigt machen: Ich habe die Strophe hier hereinkopiert. Und mich völlig auf Vers 2 konzentriert - also überhaupt nicht auf die 'Verortung' der Zäsuren geachtet. Ja, ich hätte nur diesen einen Vers verwenden sollen - aber Niemand ist perfekt, hm?

 

LG,

 

Anonyma

Geschrieben

Hallo, Mesochris,

 

ich glaube, du bist mir nicht böse, wenn ich mal eben etwas gerne - wird sicher auch Zeit - bei karlo und auch eventuellen anderen 'Mit-Lesern' klarstellen möchte. ^^ Hier bietet sich eine gute Gelegenheit, denn ich finde, es ist auch wichtig, dass sich niemand irgendwie zu etwas 'genötigt' fühlt oder denkt, mit Irgendetwas 'mithalten zu müssen' oder Entsprechendes.

 

Ich glaube, dass ich wohl manchmal - sehr überschätzt werde. Ich besitze eine recht gut, breite Allgemeinbildung und ja, mittlerweile weiß ich schon so einiges über 'Gedichte & Co.', aber da steckt nichts 'Besonderes' hinter mir. Was dafür sorgt, dass ich mich allmählich manchmal fast ein bisschen 'unwohl in meiner Haut fühle', denn - ich bin Melanie Mustermann.

 

Danke, wenn du mir das erlaubst!

 

 

Lieber karlo,

 

ich glaube, es ist Zeit, etwas über mich 'klarzustellen' - mehr als ein Realschulabschluss liegt bei mir nicht vor. Kurz, in Stichworten: Patchworkfamilie gegründet, über mehrere Jahrzehnte hinweg total eingespannt, nur die Zeit gefunden, um zu lesen, was ich mir bewahrte, da das schon immer eine Leidenschaft von mir war. Und wenn ich tatsächlich ein Talent habe, dann das: Ich kann sehr schnell lesen und mir sehr gut Inhalte merken. Irgendwann erzähle ich vielleicht mal davon, dass das in der Schule nicht immer so vorteilhaft war ... bzw. bei den Hausaufgaben schon, aber nicht unbedingt während z. B. des Deutschunterrichts.

 

Ich bin tatsächlich vor ca. 10 Jahren rein zufällig in die 'Sache mit Gedichten' hineingestolpert. Lag daran, dass ich manchmal etwas zu gutmütig bin und mich zu oft zu etwas überreden lasse - wenn jemand nur etwas hartnäckig bleibt. Ging um eine Jubiläumsfeier: "Du kannst doch so gut mit Worten umgehen (nahm ich wirklich überrascht, aber auch erfreut zur Kenntnis), schreib doch ein Gedicht zur Feier, ja?" Gut, ich würde das heute nicht Gedicht nennen - aber immerhin, wo's reimte, war hinten. Und es gefiel - was aber zweifellos daran lag, dass alle anderen ebenso wenig Ahnung von Gedichten hatten wie ich. Allerdings fiel das mit anderen Faktoren zusammen. Meine Lebensumstände hatten sich geändert, ich hatte einen Kurs besucht und mir meinen ersten, eigenen PC gekauft. Und war beim Schreiben 'auf den Geschmack gekommen'. Also schrieb ich so ca. 2, 3 Monate aus Spaß an der Freude für mich, denn irgendwelches Interesse lag bei meinem 'Umfeld' nicht vor.

Dann kam es, wie es kommen musste: Es kam das Internet - mit all den unzähligen Möglichkeiten, zu lesen und zu lernen. Und weil das, wie gesagt, etwas ist, das ich leidenschaftlich gerne mache, begann ich also damit, in die 'Materie einzusteigen'. Mit einem Bildungshintergrund in dieser Hinsicht, der bei fast Null lag.

 

Dann entdeckte ich, dass es im Web Gedichte-, Lyrik- und Poesieforen gibt. Also dachte ich: Hm, das ist sicher keine schlechte Idee. Dort sind sicher viele Leute, die sehr viel wissen, von denen ich lernen kann. (Gut, also im Nachhinein - neee. Besserwisser, oh ja; Trolle und Klassenkasper zu Hauf sowie Leute mit ebensowenig 'Kompetenzen' wie ich, die sich aber selbst für 'hochqualifiziert' hielten, u.v.m. Was etwas später, als ich in meinem 'Selbstlernverfahren' etwas weitergekommen war, dazu führte, dass ich einiges 'Falsche' wieder 'verlernen' musste ... ) Jedenfalls meldete ich mich in einem Forum an. Das erste, was ich lernte: Was ich schrieb, war - im Bezug auf den Begriff 'Gedicht' - ähm, eher nix. :cursing:

 

Daraus zog ich folgenden Schluss: Ich habe zwei Möglichkeiten - weiter 'nix' schreiben. Oder anfangen, mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Und da ich tatsächlich 'Feuer gefangen hatte', die 'Schönheit der Wortkunst' entdeckt hatte, die mich mit Bewunderung und Begeisterung erfüllte, wählte ich die zweite Möglichkeit.

 

Seither lerne ich, was das Zeug hält, was ich kann und was meine Zeit hergibt. Was immer auch einen guten Anteil an Irrtümern, falschen Schlussfolgerungen und Fehlinformationen mit sich bringt, unweigerlich - ich bin ja im 'Alleingang' unterwegs.

 

Alles, was ich sagen kann, ist: Was als Zufall begann, wurde meine große Leidenschaft. Und selbst, wenn ich diese loslassen könnte - ich würde nicht mehr wollen. Wenn ich eine Art 'Fazit' ziehe, dann kann ich nur sagen: Ich habe gefunden, wonach ich immer gesucht hatte 8o - ohne dass ich wusste, dass ich suche.

 

Siehst du - ich bin Melanie Mustermann, 'intellektuell' nichts als 'angelernt' - ohne 'Ausbildung'. Einfach nur eine Durchschnitts-Gedichteschreiberin. Ich suche keinen Stein der Weisen, bezweifle sogar, dass ich ihn erkennen könnte, wenn ich ihm begegnen würde.

 

Herzliche Grüße,

 

Anonyma

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