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Neolani und der kleine Stern


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Eines Abends saß die kleine Hexe Neolani auf dem Dach ihres Hexenhäuschens, guckte in den Himmel und zählte Sterne.

"Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, ach..., ach herrje!"

Einer der Sterne hatte sich vom Himmel gelöst und fiel zur Erde - genau in Neolanis Kräutergarten.

Mit einem "Hui" rutschte die kleine Hexe vom Dach und rannte zum Drachenkrautbeet.

"Du, sag mal, was soll denn das? Warum fällst denn du ausgerechnet dann runter, wenn ich dich zählen will? Und was machst du in meinem Kräuterbeet? Mein schönes Drachenkraut ist ganz platt! Huäääääh!", heulte sie.

Der kleine Stern sah Neolani traurig an.

"Das tut mir leid, das wollte ich nicht. Weißt du, ich war gerade dabei, Menschen zu zählen und dabei hab ich mich wohl zu weit vorgebeugt, hab das Gleichgewicht verloren und, plumps, lag ich hier unten."

Menschen zählen, so etwas! Neolani staunte.

 

Der kleine Stern schwebte zum Dach des Hexenhäuschens und setzte sich auf die Spitze. Er sah hoch zum Himmel.

"Da bin ich ja ganz schön tief gefallen. Ich glaube nicht, dass ich alleine wieder da hoch komme."

Er flog wieder herunter, kam ganz nah an Neolani heran und fragte:

"Duuuu, kannst du mir vielleicht helfen, bitte? Das wäre ganz lieb von dir."

Neolani schüttelte den Kopf.

"Nee, das kommt gar nicht in die Tüte. Ich bin schließlich eine Hexe. Hexen sind nicht lieb und die helfen auch keinem. Wäre ja noch schöner, Da könnte ich mich ja gleich zur Fee umschulen lassen. Nee, nee, mein Lieber, daraus wird nix!"

 

Neolani ging in ihr Häuschen und knallte die Tür hinter sich zu. Helfen, also wirklich!

Sie schnappte sich ihr Hexenbuch, setzte sich an den Ofen und versuchte zu lesen. Aber es klappte nicht, denn draußen hatte der kleine Stern angefangen, ganz verzweifelt zu weinen. Ein paar Minuten lang versuchte Neolani, das Weinen nicht zu beachten, aber dann hielt sie es einfach nicht mehr aus.

Sie klemmte sich das Hexenbuch unter den Arm und ging nach draußen.

"Also gut, ich mach mal `ne Ausnahme. Aber verrat das bloß keinem, sonst krieg ich mächtig Ärger von der Oberhexe."

Der kleine Stern strahlte über das ganze Gesicht.

"Danke, danke, danke, das ist so lieb von dir. Und ich sag`s bestimmt keinem, versprochen. Aber wie komme ich denn jetzt zurück zum Himmel?"

"Mit Hexerei natürlich."

Neolani blätterte eine Weile im Hexenbuch.

"Hiermit müsste es eigentlich klappen. Also, pass auf:

 

Iesel, wiesel, grüner Schimmel,

bring den Stern zurück zum Himmel."

 

Nichts passierte.

"Es scheint nicht geklappt zu haben", sagte der kleine Stern.

"Das weiß ich selber! Na gut, dann das hier:

 

Iesel, wiesel, Rabenglück,

schick den kleinen Stern zurück!"

 

Wieder nichts.

Neolani probierte noch viele Hexensprüche aus, aber ohne Erfolg. Schließlich sagte sie zum Stern:

"Ich kann das nicht. Bin eben noch eine kleine Hexe und außerdem sollen Hexensprüche ja auch nichts Gutes tun. Tut mir leid."

Der kleine Stern schaute Neolani an.

"Na ja, aber du hast es wenigstens versucht. Du, weißt du was? Ich mag dich. Was hältst du davon, wenn ich einfach eine Weile bei dir bleibe? Irgendwann findest du bestimmt einen passenden Hexenspruch und bis dahin helfe ich dir ein bisschen."

Neolani überlegte kurz.

"Gut, einverstanden. Aber räum bloß nicht bei mir auf, hörst du?!"

 

Und so kam es, dass der kleine Stern bei Neolani blieb. Gemeinsam erlebten sie so einige tolle Sachen.

Aber davon erzähle ich ein andermal.

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Hallo, moin Sternenstaubsucher

 

Meinen Enkelkindern und mir hat die Geschichte

Neolani und der kleine Stern sehr gut gefallen.

Wir sind schon sehr gespannt was die kleine Hexe und der kleine Stern

noch alles zusammen erleben werden.

Eine schöne Kindergeschichte ich habe sie mit Freude gelesen.

L G Josina

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Hallo Heinz!

 

Nein, ich hab noch nichts veröffentlicht. Naja, einmal ... eine Lesergeschichte in "Geisterjäger John Sinclair" Für mich ist Schreiben ein Hobby. Es reicht mir, meine Sachen in einem Internetforum zu posten. Wenn die Texte jemandem gefallen, dann freu ich mich natürlich, aber wenn ich für einige Texte keine guten Bewertungen bekomme, dann macht mir das auch nichts aus. Ich schreibe, weil es mir Spaß macht und weil ich andere Menschen daran teilhaben lassen möchte. Ich bin weit davon entfernt, ein Profi zu sein, mit Literaturtheorie kenne ich mich gar nicht aus, was Metrik bedeutet, musste ich erstmal googeln. Ich schreibe rein nach Bauchgefühl. Ich glaube, wenn ich mit dem Druck "Ich muss jetzt so gut schreiben, dass meine Texte würdig sind, veröffentlicht zu werden, " dann würde mir das Schreiben keinen Spaß mehr machen. Meine Kindergeschichten habe ich mir damals für meine Kinder ausgedacht. Zuerst habe ich sie nur erzählt, aber irgendwann auch aufgeschrieben.

Natürlich lerne ich auch gerne dazu und wenn mir jemand Verbesserungsvorschläge macht, nehme ich diese auch gerne an, aber ich muss nicht perfekt sein. Ich bin eine einfache Frau, die einfache Texte schreibt, ohne viele Fremdwörter, ohne auf Metrik oder Syntax zu achten. Und wenn ich trotz dieser Einfachheit Menschen erreiche, dann bedeutet mir das mehr, als ein gebundenes Buch mit meinem Namen drauf im Bücherregal stehen zu haben.

 

LG

Sternenstaubsucher

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Hallo Sternenstaubsucher,

 

wow was eine gute und tolle Antwort an Heinz. Ja, genau wie du schreibe ich weil es mir Spaß macht und nicht um mit einem Stephen King gleichgesetzt zu werde oder anderen berühmten Autoren oder Dichter. Das Schreiben soll mich oft ablenken, mich in fremde Welten entführen, die nach meinen Regeln funktionieren. Genauso war das mit dem Gedicht über Falco. Es hat mir einfach nur Freude gemacht, zu versuchen seine Songtitel so einzufügen dass das Gedicht noch Sinn ergibt.

 

Ich vermute mal das die meisten hier genau wie du und ich einfache Leute sind, die nur Spaß haben beim Schreiben und noch viel lernen möchten wie es besser geht.

 

Zu deiner Kurzgeschichte Naolani. Wie du ja weist finde ich die Reihe nur klasse und sie ist perfekt für kleine Kinder um sie vorzulesen. Sie ist weder zu lang, hat keine komplizierten Stellen und ihre beide Hauptdarsteller sind sehr sympatisch.

 

Lese deine Geschichte sehr gerne.

 

LG

Kydrian

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Danke Kydrian.

So zu schreiben, dass ein Text wirklich jedem gefällt, das hat noch nicht mal Goethe geschafft. Irgendjemand hat immer etwas auszusetzen. Aber solange die Beanstandungen fair und korrekt sind, bin ich gerne bereit, meine Texte entsprechen zu überdenken und zu überarbeiten. Ich bin nur selten von einem meiner Texte so überzeugt, dass er in meinen Augen perfekt ist und ich mich auf keine Diskussionen einlasse. Natürlich kämpfe ich auch, wenn es mir wichtig und richtig erscheint, um meine "Babys". Denn oft geht es um meine Gedanken, um meine Gefühle und wie sollten andere darüber urteilen können, was ich denke und fühle? Was die äußere Form, die Rechtschreibung und so betrifft, da lerne ich gerne dazu, Aber was die Inhalte angeht ... Entweder dem Leser gefällt mein Text oder er gefällt ihm nicht. Da hat Gottseidank jeder seinen eigenen Geschmack, über den sich nicht streiten lässt.

 

LG

Sternenstaubsucher

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Wieder sehr wahre Worte Sternenstaubsucher.

 

Richtig, es sind Werke von Autoren oder Dichter und sie sollten hinter ihren Werken stehen. Klar nimmt man gerne Tipps entgegen wie ein Satz besser klingen könnten oder es auf Rechtschreibefehler hingewiesen. Nur sollte es nicht ausarten in persönliche Herabsetzungen oder Beleidigungen. Leider habe ich diese negative Form von Kritiken schon häufiger erlebt. Diese helfen aber nicht weiter. Wenn man schon kritisiert sollte man auch Verbesserungsvorschläge machen wie es Kautschuk bei deinem Gedicht mit der Parodie von W.B. gemacht hat.

 

Gruß

Kydrian

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Ja, es kommt auch bei Kritik immer auf die Art an. Die meisten hier kritisieren sehr fair, bleiben dabei freundlich und man merkt, dass sie wirklich nur helfen wollen. Und das gefällt mir, Genauso sollte Kritik sein.

Ich bin selbst kein guter Kritiker. Ich kann nicht erkennen, ob es sich bei einem Gedicht um eine Ode, ein Sonett oder sonstwas handelt. Und ehrlich gesagt, ist es mir auch nicht wichtig. Mir kommt es mehr auf den Inhalt an. Spricht er mich an oder nicht? Wenn mir ein Rechtschreibfehler auffällt, dann weise ich schon mal darauf hin, oder wenn ich finde, dass ein Reim ein bisschen holpert. Aber ansonsten kann ich meistens nur sagen, ob und warum mir ein Text gefällt und was er evtl für Gedanken und Gefühle in mir ausgelöst hat. Das finde ich auch menschlicher, als einen Text professionell auseinander zu nehmen. Natürlich ist auch das oft hilfreich und sogar gewünscht. Aber auch dabei kommt es eben auf die Art und Weise an, wie diese Kritik abgefasst wird. Wenn man z.B. lesen muss "Das ist Mist und das ist Mist und das auch und überhaupt alles und du solltest sowieso lieber nicht schreiben", dann nimmt es einem dem Mut weiter zu machen. Auch King und Schiller haben mal klein angefangen. Und wer weiß, wie viele wundervolle Texte der Welt entgehen, wenn man das zarte Pflänzlein direkt nach dem Keimen schon heraus reißt.

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Hallo Sternenstaubsucher,

 

deine Geschichte 'Neolani und der kleine Stern' finde ich sehr hübsch. Sie liest sich gut, ist lebendig, bildhaft und spannend. Daumen hoch.

Nachdem du die kleine Hexe und den Stern hier etabliert hast, könnten die beiden in folgenden Episoden jede Menge Abenteuer erleben ...

 

Konstruktiv würde ich ein paar weniger neue Zeilen setzen, weil dein Text dadurch optisch leicht unruhig wirkt. Leider bin ich da auch nicht sattelfest. Aber ich weiß, dass du nach der wörtlichen Rede nicht regelmäßig eine neue Zeile setzen musst, nur (so wie du es auch machst) bei wechselnden Sprechern.

 

Hast du denn schon eine Fortsetzung im Köcher?

 

Sehr gern gelesen.

 

LG

Berthold

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Hallo Berthold!

 

Danke für deinen lieben Worte und den Hinweis auf die Zeilensetzung. Meistens habe ich das so gemacht wie oben, weil ich meine Texte oft Kindergruppen vorgelesen habe. Auf diese Art konnte ich leichter den Überblick behalten, welche Figur gerade redet und entsprechend die Stimme verstellen. Also eine kleine Lesehilfe für mich. Aber du hast recht, wenn man die Geschichte einfach nur geschrieben sieht, sieht es anders besser aus. Ich werde das bei den nächsten Geschichte berücksichtigen.

 

Mittlerweile gibt es etwa 20 Neolanigeschichten. Ob ich die alle hier posten werde, weiß ich noch nicht, aber meine persönlichen Lieblingsgeschichten der kleinen Hexe bestimmt.

 

LG

Sternenstaubsucher

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Hallo Eiselfe!

 

"Die kleine Hexe" habe ich auch geliebt.

 

Keine Sorge, natürlich schreibe ich weiter. Ob meine Texte nun gut sind oder nicht, mir macht das Schreiben an sich viel zu viel Freude, als dass ich damit aufhören würde.

 

Schreib du aber bitte auch weiter, ich lese deine Gedichte sehr gerne!

 

LG

Sternenstaubsucher

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