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Neolani und der Regen


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Als Neolani eines Morgens erwacht, hört sie von draußen ein Rauschen. Während sie noch überlegt, was das wohl sein könnte, fällt plötzlich ein Wassertropfen auf ihre Nase. Und noch einer. Und noch einer. Neolani sieht zur Decke hoch und springt dann mit einem lauten "Iiiiiihhh!" aus dem Bett. Jetzt weiß sie, was das für ein Rauschen ist: es regnet, ach was, es schüttet wie aus Eimern.

Leider ist das Dach ihres Hexenhäuschens undicht und so regnet es direkt in ihr Bett. Und nicht nur in ihr Bett! Überall im Haus tropft es munter von der Decke. Der Fußboden ist schon ganz nass.

Neolani platscht durch ihr Schlafzimmer im die Küche. Auf dem Küchentisch liegt nämlich ihr Hexenbuch und das braucht sie jetzt.

Leider tropft es auch in der Küche - und zwar genau auf das Buch. Es ist völlig durchweicht!

 

"Och nö!", stöhnt Neolani, "So ein Mist, was mache ich denn jetzt? Ich brauche doch den Dach - reparier - Spruch. Und der steht ganz hinten im Buch. Und wenn ich die Seiten jetzt anfasse, geht das ganze Buch kaputt. Auweia!"

Neolani überlegt. Ja, wenn der kleine Stern jetzt bei ihr wäre! Der hätte bestimmt eine Idee. Zum Beispiel würde er sagen:

"Neolani, ruf doch einfach eine andere Hexe an und frag sie nach dem Spruch."

Tja, der der kleine Stern aber nun mal nicht hier ist, geht das ja nicht. - Augenblick mal!

Neolani haut sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Was ist sie doch für eine dumme Hexe! Natürlich geht das!

 

Sie nimmt das Telefon und ruft ihre Freundin Griselda an.

"Hallo, Griselda! Ich bins, Neolani. Du, ich hab hier ein ganz großes Problem: es regnet in mein Haus rein."

"Dann reparier das Dach!", brummt Griselda. Morgens hat sie selten gute Laune.

"Das würde ich ja gerne, aber ich weiß weiß nicht mehr, wie der Spruch geht."

"Guck ins Hexenbuch und lass mich schlafen!"

"Geht nich, mein Hexenbuch ist total aufgeweicht. Kannst du mir nicht sagen, wie der Spruch geht?"

Aber Griselda brummt nur etwas sehr Unfreundlichen in den Hörer und legt auf. Frechheit!

 

Tja, da steht Neolani nun und weiß nicht mehr weiter. Schließlich hext sie einfach auf gut Glück.

 

"Iesel, wiesel, Zauberkrach,

reparier das blöde Dach!"

 

PUFF!!!

 

Neolani kreischt laut auf und bedeckt ihren Kopf mit den Händen. Denn das Dach ist keineswegs repariert, sondern - weg! Komplett weg, total futsch. Neolani steht da zwischen ihren vier Wänden und der Regen prasselt fröhlich auf sie und ihre Möbel nieder. Auweia!

Schnell schreit sie:

 

"Iesel, wiesel, Rattenschar,

Hexendach, sei wieder da!"

 

PUFF!

 

Puh, so ein Glück, der Spruch hat funktioniert, das Dach ist wieder da. Leider ist es aber immer noch kaputt.

Verflixt nochmal! Neolanie denkt ganz angestrengt nach. Wie ging der blöde Spruch bloß nochmal?

Aber so sehr sie auch nachdenkt, er fällt ihr einfach nicht ein.

Einen Hexversuch will sie noch machen und so hext sie:

 

"Iesel, wiesel, grünes Schwein,

mein Dach soll endlich heile sein!"

 

Aber auch so klappt es nicht. Das Dach hat jetzt nämlich noch viel mehr Löcher als vorher.

Was soll die arme Hexe nun machen? Wenn doch der kleine Stern bei ihr wäre! Moment mal! Neolani fällt etwas ein:

Als der kleine Stern sie mal gebeten hatte, aufzuräumen, hat sie ihr Häuschen immer dreckiger gehext, weil doch bei Hexen oft alles andersrum ist und sie deshalb das Gegenteil von dem hexen müssen, was sie eigentlich wollen.

 

"Hurra, jetzt hab ichs! Ich muss mein Dach einfach kaputt hexen, damit es heile wird! Mannomann, ist das verrückt!, da tut einem ja der Kopf weh. Also los:

 

Iesel, wiesel, Eulenschutt,

mein Dach ist ganz und gar kaputt!"

 

PUFF!!!

 

Ja, es hat tatsächlich funktioniert! Das Dach ist wieder heile! Und weil sie gerade dabei ist, hext Neolani auch gleich ihr Häuschen nass, damit es trocken wird.

 

Später sitzt sie am Küchentisch und frühstückt. Sie freut sich jetzt schon auf das Gesicht ihres kleinen Sterns, wenn sie ihm von diesem Abenteuer erzählen wird. Der wird bestimmt verrückt werden, bei so viel Kuddelmuddel!

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Hallo Sternenstaubsucher,

 

ich finde, diese Neolani-Geschichte ist sehr hübsch geworden, sie

gefällt mir. Und bei so viel verdrehter Hexenlogik bleibt nur zu sagen:

Mannomann, ist das verrückt!, da tut einem ja der Kopf weh.

 

*durch ihr Schlafzimmer im die Küche

*Tja, der der kleine Stern aber nun mal nicht hier ist

 

Sehr gern gelesen und geschmunzelt.

 

LG

Berthold

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