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Du rollst dich zusammen

ganz klein.

 

"Warum weinst du?"

Hat deine Lehrerin heute gefragt

du hast den Kopf geschüttelt

diese Schuld

du hast nicht gesagt

dass er der Grund ist

dieses Schweigen

wie ein Geständnis.

 

Du spürst den Kloß in der Kehle

und versuchst zu schlucken

er steckt fest

wie die Worte

da ist noch ein Druckgefühl

wo seine Hände waren

du drängst den Schmerz

weg von dir.

 

Du rollst dich zusammen

ganz klein

jede Nacht

aber diese Geborgenheit

durchbricht er immer

wieder.

 

"Warum weinst du?"

Du hast die Antwort verschluckt

nur der Kloß bleibt

bitter

im Nachgeschmack.

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Hallo Josina,

 

danke für deine ehrlichen Worte.

Ich habe das geschrieben um die ohnmächtige Situation von Kindern, die Gewalt erleben, fühlbar zu machen. Was ich erlebt habe und was täglich immer noch tausende Kinder allein in Deutschland erleben müssen.. das muss mehr nach außen dringen und greifbar werden.

Dass dir ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen ist, ist nicht schön, aber scheinbar ist es mir dann gelungen die Gefühle zu vermitteln.

 

Liebe Grüße

Lichtsammlerin

 

Ps: Hast du den Namen von Sternenstaubsucher und mir vermischt? Sternensammlerin klingt jedenfalls auch nett

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Hallo liebe Lichtsammlerin

Zuerst entschuldige bitte, dass ich die Namen durcheinandergebracht habe.

Dabei trage ich schon eine Brille. Ja, so langsam werde ich älter, sorry!

Es ist schon richtig so, dass mir der kalte Schauer über den Rücken lief. Was wäre ich sonst für ein Mensch, wenn es mich unberührt Liese! Es ist furchtbar was Dir passiert ist und vielen armen Kindern heute noch passiert. Ich finde es sehr gut, das Du mit Deinem Gedicht darauf aufmerksam machts und die Menschen wachrüttelst genauer hinzuhören, aufmerksamer zu sein. Um den Kindern zu helfen!

Dir wünsche ich viel Kraft, damit Du wieder nach vorne schauen kannst!

LG Josina

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Hallo Lichtsammlerin,

 

sehr sensibel und ungekünstelt geschrieben.

Wenn der Missbrauch in der Familie stattfindet, können sich die Kinder nicht wehren - wie kann man da helfen?

Stelle ich mir schwierig vor, Vielleicht müsste das Umfeld hartnäckiger fragen: "Warum weinst du?"

 

Mit Trauer und Wut gelesen

LG alterwein

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Hallo zoe, hallo alterwein, auch noch mal hallo Josina,

 

Danke für eure Rückmeldungen! Ja, zoe, Traumata sind zwar irreversibel, aber man kann lernen damit zu leben und mit den Folgen umzugehen. Auch wenn das ein langer Weg ist. Ich bin froh dass die ganze Thematik zunehmen enttabuisiert wird, ich hoffe dadurch öffnet sich auch der präventive Blick!

Wie man am besten helfen kann, weiß ich auch nicht, alterwein. Mir hat früher niemand geholfen, aber ich hätte mir sehr gewünscht dass hartnäckiger nachgefragt wird, oder auch nur genauer hingeschaut wird. Und dass ich ernst genommen worden wäre. Sehr viel mehr wird das Umfeld aber kaum tun können, leider. Und ganz wichtig - den Kindern nicht nur die Angst vor Fremden mit Lollis beibringen, sondern auch aufklären dass die Eltern einem auch nicht weh tun dürfen! Sonst bleibt die Unsicherheit ob es überhaupt falsch ist usw.. weil - "Eltern haben immer Recht".

Und Josina, Namen vertauschen kommt vor, außerdem sind Sterne auch leuchtend, da warst du ja schon nah an Lichtsammlerin dran. Es ist wie du schreibst - es hilft schon eine Menge wenn jeder aufmerksamer ist und offene Augen und Ohren für Kinder hat.

Und Danke, ich habe heute viel Unterstützung und versuche mich an neu entdeckter Lebenslust und Freiheit. Dafür lohnt sich das kämpfen!

 

Liebe Grüße

Lichtsammlerin

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Hallo Lichtsammlerin,

 

ich empfinde es als schwierig, ein Gedicht zu kommentieren, das solch

ein persönliches Thema bespricht, und die Grenzen zwischen LI und

Autorin zu verschwimmen beginnen (Mittlerweile habe ich gelesen, dass

auch du, die Autorin, als Kind missbraucht worden bist.) Deshalb

lediglich eine Nachfrage (die du natürlich auch unbeantwortet lassen

kannst):

So wie ich deine ersten Verse lese, bekomme ich den Eindruck, dass

missbrauchte Kind ist nicht völlig allein mit seinem Leid, sondern hat

eine/n Vertraute/n - das LI.

Oder hast du das 'Du' gewählt, um etwas distanzierter, vielleicht mit

etwas weniger Schmerzen diese traurige Begebenheit zu schildern?

 

Es ist so, wie du oben in deinem Beitrag schreibst: Das Leid dieser

Kinder, dein Leid, muss möglichst offen besprochen werden, damit es

greifbar wird, damit ich nicht wegschauen kann, damit sich etwas ändern

kann ... weil sich etwas ändern muss.

 

Danke für dieses bewegende Gedicht. - Dir einen guten Weg ...

 

LG

Berthold

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Hallo liebe Dichter/innen

Noch einmal zum Thema Kindesmissbrauch!

Natürlich kann man als Erwachsener etwas tun, wenn man einen Verdacht schöpft.

Will man sich nicht gleich an das Jugendamt wenden, gibt es auch noch das Kinderschutzbund die sich sehr kümmern. Selbst Anonym anrufen ist immer noch besser als Garnichts unternehmen

LG Josina

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Hallo Berthold,

 

ich glaube in gewisser Weise ist jeder Text etwas sehr persönliches, dieser vielleicht besonders, aber Kommentare und Nachfragen gehören dazu, das ist ok, sonst hätte ich den Text gar nicht erst veröffentlicht!

Zur Erklärung - Das "Du" entsteht durch die Perspektive, wie ich als Erwachsene auf das Kind schaue. Manchmal fällt es tatsächlich auch schwer diese beiden Personen zu vereinen, also das frühere und das heutige Ich. Der Text ist dennoch in der Gegenwart geschrieben, weil die Zeiten mitunter verschwimmen und ich mich in das frühere Kind hinein versetzt fühle, aber zugleich als sei ich ein stummer Beobachter. Der etwas distanziertere Blick kommt oft automatisch, vielleicht ist auch das ein Schutz, kann ich dir nicht genau sagen. In diesem Gedicht schien mir das "Du" jedenfalls passender.

Ich hoffe das konnte deine Frage klären!

 

LG

Lichtsammlerin

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