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Beim Chindlifrässer (Beim Kinderfresser-Brunnen)


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Auf deinem Brunnenrand beim Kornhaus

Sitz' ich zuweilen müd' und matt

Und erhoffe mir vom Wassergeist

Ein bisschen Kraft für diesen Kampf.

 

Kinderschreck warst du den Eltern,

Man sagte damals: "Schau hinauf,

Bist du nicht artig, frisst er dich."

Erziehung ist ein Bösewicht!

 

Mein Vater trägt ein schwarzes Loch

In sich seit Kindertagen,

jetzt frisst er seine Kinder auf,

Dass es einem graust.

 

Wenn meine Schwester anruft,

Gähnt sie mich zuerst mal an.

Wir möchten in die weite Welt,

Doch sind nicht frei fürs Leben.

 

Zwei Königskinder sandte man

In diese Mördergrube,

Verstehen kann die Menschheit nicht,

Wer will, dass grosses Glück zerbricht?

 

Auf deinem Brunnenrand beim Kornhaus

Sitze ich und schmiede Pläne,

Fallen musst du, das ist klar,

Von diesem Sockel falschen Geistes,

Zurück ins gute Leben.

 

Und ich, ja ich,

Will dereinst sagen:

Ich war sein Sohn

Und habe überlebt.

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Hallo Leontin,

 

stimmt mich nachdenklich, dein Besuch beim 'Chindlifrässer'.

 

Das müde LI sitzt am Brunnenrand und sinniert über besagte Brunnenfigur. Darin eingeflochten, Gedanken über den dunklen, dominanten und düstern Vater des LI:

Mein Vater trägt ein schwarzes Loch

In sich seit Kindertagen

Und frisst jetzt seine Kinder auf,

Dass es einen (einem) graust.

 

Verstehen kann die Menschheit nicht,

Wer will, dass grosses Glück zerbricht?

Diese Verse sind für mich ein wenig nebulös.

 

Fallen musst du, das ist klar,

Von diesem Sockel falschen Geistes,

Zurück ins gute Leben.

Starke Verse.

 

Die Schlussstrophe zeigt mir ein starkes LI, eines das kämpft und in die Zukunft schaut:

Und ich, ja ich

Will dereinst sagen:

Ich war sein Sohn

Und habe überlebt.

 

Ich wünsche dem LI im Leben genau diese Stärke, die ich in seinen beeindruckenden Versen, in seinem Gedicht, spüre.

 

LG

Berthold

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