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Geschrieben am

Sie trägt ein Leben unterm Herz

Liegt wie ein Stein auf ihrer Seele

Ist nicht von Liebe, wohl von Schmerz

Und legt sich quer in Mutters Höhle

 

Nimmt ihre Luft, saugt auf ihr Blut

Und wartet auf den Sonnenschein

Emfängt am Nabel Mutters Wut

Trinkt gierig ihren Tränenwein

 

Und lebt noch von lebend'ger Quelle

Sollt besser nicht geboren werden

Doch rührt's sich stetig von der Stelle

Und will hinaus zu Mutters Erden

 

Es zwängt sich durch des Schoßes Siegel

Die kleinen Augen voller Hohn

Sind auch nicht alle Tränen übel

So sind es die der Mutter schon

 

Sie trägt die Unschuld nun im Arm

Erliegt dem Spott aus kleinem Munde

Legt ab ihr Liebstes, nackt und warm

Nimmt kalten Stahl zu jener Stunde

 

Auf Mutters Erden steht ein Stein

Davor das Kind, das keiner will

Verhöhnt von schönstem Sonnenschein

Das Herz schreit laut, der Mund bleibt still

 

Es hält den Stahl, vom Blut noch warm

Wo alle Tage dunkel sind

Das Kind legt sich in Mutters Arm

Ein letztes Schlaflied singt der Wind

  • wow... 1
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

naja perfekt ... :oops: also ich weiss net...

 

auf einen fehler wurd ich freundlicher weise schon aufmerksam gemacht.

--->s1 v1&2 : was liegt da nun wie ein stein auf der seele... das leben oda das herz?^^

aba wie eindeutiger machen?

 

nochmal vielen dank. freut mich wenns gefällt.

 

LG jörn

  • 4 Jahre später...
Geschrieben

Oha, das ist wirklich richtig gut, Brüderchen! hock:

 

Ich würd' allerdings nicht an dem Part ändern, da die Mehrdeutigkeit schon durch die Verse 3 und 4 aufgehoben wird. Dass sich die Verse um das Herz drehen macht meines Erachtens keinen Sinn, was noch durch Strophe 2 verstärkt wird, die sich ja auch das gleiche Subjekt bezieht wie S1 v2-4.

 

Lg

Da Bro^^

Geschrieben

Finde es auch superschön,

nur die Probleme sind doch stets bedeutend.

 

Geht es hier um den Konflikt den die Mutter

hat, wenn sie selbst nicht lebt, während sie

in die Augen des Kinds guckt?

 

Ich frage weil ich gerade müde bin und

es nicht durchschaue.

Geschrieben

Eine tatsächliche Deutung anzusetzen finde ich auch sehr schwer. Besonders die letzte Zeile macht mir da zu schaffen mit dem "Es hält den Stahl...", denn es klingt fast so, als hätte das Kind die Mutter getötet und nicht anders herum, wie ich es zunächst gelesen hab'.

 

Schwierig, schwierig, aber dafür umso interessanter!

 

lg

David :wink:

Geschrieben

Also jetzt denke ich, es ist so,

die Mutter ist schwanger, schon während der

Schwangerschaft kann sie mit diesem Gefühl

nichts anfangen, sie lebt in Unmut, bis das Kind

dann geboren wird.

 

Sie nimmt das Kind in den Arm, das Kind sieht

die Mutter an, und nun spürt die Mutter den Schmerz

den ihr einst ihre Mutter antat, die Mutter starb damals

schon als Säugling und der lebendige Blick ihres

Kindes ist für sie nun Hohn, weil die Erkenntnis den

alten Schmerz zurückholt.

 

Die Mutter spürt den tiefen Schmerz der wie meterdicker

Beton auf ihrer Fürsorge lastet, sie will schreien, doch

ihr Mund ist starr, wie all ihr Leben lang schon gewesen.

 

Nun, da der "Säugling" dem anderen Säugling mit

derselben Weise begegnete, wie einst ihm seine Mutter,

da nimmt sich das Neugeborene dieselbe Kälte, die

zuvor noch Liebe war und dafür darf es nun in die Arme

seiner Mutter.

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