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Der Himmel trägt Trauer

Farbe deines Herzens

die Jahre ein Schauer

gezeichnet in Schmerzen

deine Haut ist dünn geworden

die Mauern leicht zu durchbrechen

Gedanken schwer von den Sorgen

damals gabst du ein Versprechen -

 

jetzt stößt du jeden von dir

du wolltest kalt und unverletzlich sein

wehrtest Hände ab und hier

blieb Schutz ein Traum und Sicherheit Schein

jetzt will die Taubheit kaum mehr weichen

du willst aus der Starre erwachen

doch weißt nicht wie und wird es reichen

und auch wo findest du dein Lachen

 

die Welt ist eine schwere Last

du kannst sie nicht mehr tragen

seit du das erste Mal geweint hast

willst du die Wahrheit sagen

gestern rührte fast der Augenblick

doch schon zu lange stillgeschwiegen

lauert noch die Angst dir im Genick

dein Blick ist wieder leer geblieben

 

es scheint die Kraft ist aufgebraucht

und deine Maske Stärke bricht

bist in das Tränenmeer getaucht

das Verlorene fällt ins Gewicht

und wie es dich verschlingt

gierig auch mit Haut und Haar

und durch die Knochen dringt

Trauer über das was war.

 

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Hallo Lichtsammlerin,

 

das sind sehr traurige Zeilen,sie sprechen wohl von einem grossen Trauma, welches das LI erfahren hat .Manchmal errichtet die Seele Schutzmauern (in der Fachsprache Verdrängung genannt),um den Menschen  vor den Einbrüchen aus dem Unbewussten zu schützen...  hat seine Zeit. Irgendwann kommt auch dann die Zeit,wo man sich dem Leiden stellen muss...wenn die Persönlichkeit stark  genug geworden ist.  Es gibt dann aber auch  Menschen, die so sehr verletzt wurden, dass sie eine Nähe gar nicht mehr ertragen können, auch das verlangt eine gewisse Stärke...

Habe deine berührenden Zeilen gerne und mit Nachdenken gelesen.

 

Liebe Grüsse

anais

 

 

 

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Hallo anais,

 

ich kann gar nichts wirklich ergänzen, du hast alles gesagt, was mir im Kopf stand beim Schreiben.

Es scheint wohl, die Persönlichkeit des LI ist heute stark genug, um sich dem Schmerz zu stellen. Die Trauer zu fühlen, anzunehmen als Teil von sich. Aber es ist nicht wirklich zu ertragen.. dies alles zu fühlen.

Ich danke dir sehr für deine Worte!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Liebe Lichtsammlerin

 

Das ist wieder ein tolles Gedicht von dir.

Sehr traurig und bewegend...

Die Trauer nimmt einen manchmal ganz ein, es ist schwer ein Licht zu sehen und raus zu kommen. Es gibt immer eine Lösung- ist leicht gesagt von den außenstehenden Leuten, aber man fühlt sich im inneren so dunkel, leer und verloren manchmal. Es ist gut dass man auch solche Gefühle ausdrückt, mögen es die Anderen verstehen oder nicht. Es wäre toll wenn man nur positiv denken könnte, aber es klappt nicht immer...

 

Ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen, mehr kann ich zur Zeit nicht sagen, weil meine eigene Gedanken gerade zu unentspannt und beschäftigt sind mit privaten Sachen,  aber ich wollte dein Gedicht unbedingt loben.

 

Liebe Grüße

Lena

 

 

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Danke dir, Lena!

 

Ja es wäre allzu schön wenn das Leben immer heiter, leicht und unbefangen wäre. Aber so ist es eben nicht, auch die schweren Gefühle gehören zu uns und dürfen ihren Raum haben.

Diese Gefühle auszudrücken braucht immer etwas Überwindung. Weil es leichter ist, sich stark zu geben.

Ein Licht wird wieder kommen.. Hoffnung nährt diese Trauer irgendwie.

Ich wünsche dir auch viel Kraft, dass du mal wieder bisschen entspannen kannst von den privaten Sachen!

Freue mich immer über dein Feedback..;-)

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Lichtsammlerin,


Verse, ernst und schwer, über die Trauer; die Trauer des LI/LD.


Diesmal schreibst du mit großer Klarheit über die 'gegenwärtige Trauer' des LI.
Es hatte sich dereinst versprochen 'jeden von sich zu stoßen' und 'kalt und
unverletzlich' sein zu wollen. Doch der Schuss ging nach hinten los, der Plan
nicht auf. 'Kalt und unverletzlich sein', bedeutete hier wohl den Versuch, die
Gefühle des Schmerzes, der Angst, der Verzweiflung, der Hilflosigkeit nicht mehr
zu zeigen, nicht mehr zuzulassen, zu ignorieren und zu verdrängen. Die
verdrängten Gefühle jedoch verschwinden nicht, sie bleiben bestehen; nagen,
bohren, stechen, brennen tief verborgen im Inneren des LI weiter, höhlen es
gleichsam aus und verletzen die Seele. 


Das LI fühlt die 'Taubheit' und 'Starre' schmerzvoll. Die 'Mauern' sind, wie die
'Haut' dünn und brüchig geworden und drohen einzustürzen. Der Preis für den
'Traum der Sicherheit' war hoch und doch nur 'Schein'. Unversehens ist LI sein
eigener Gefangener hinter selbst gebauten Mauern geworden. Mögen die auch noch
so brüchig sein, fühlt sich LI nun zu schwach, um sie umzustoßen. Die Kraft
wurde, so scheint es, aufgebraucht, bei dem Versuch stark zu sein. Eine paradoxe
Situation, die ahnen lässt, dass LI sich hier im Kreis dreht ...


Einen kleinen Lichtblick kann ich aber doch ausmachen.

vor 21 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

seit du das erste Mal geweint hast

willst du die Wahrheit sagen

Vielleicht sind es gerade die heißen, bitteren Tränen, die LI solange
unterdrückt und zurückgehalten hat, die alles ins düstere Licht der Trauer
tauchten, - die Tränen, die es nun endlich geweint hat. Tränen, die aus tiefster
Seele stammen, Mauern und Schutzwälle überwunden haben und nun sichtbar in das
helle Licht der Außenwelt, der Realität geflossen sind und dabei 'Taubheit',
'Starre' und 'Leere' durchbrochen haben. 

 

vor 21 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

gestern rührte fast der Augenblick

doch schon zu lange stillgeschwiegen

Die Tränen haben dem Druck nicht mehr standgehalten, sind geflossen. Vielleicht
haben sie Raum geschaffen, für erste Worte ...


... meine Gedanken zu deinem traurigen Gedicht.

LG, Berthold 

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Hallo Lichtsammlerin,

 

wenn Trauer/Traurigkeit zur Gewohnheit wird, ist es schwer helfende Hände anzunehmen und ein Teufelskreis entsteht und es wird verdammt schwer die Scheinwelt zu verlassen. LI musste warten bis die Maske endlich zerbricht, die Seele zu weinen beginnt und bereit ist zu sagen.

 

Schöne Zeilen von dir über eine Traurigkeit, die LI den Boden unter den Füßen weggerissen hat.

 

 

LG Sternwanderer

 

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Hallo Berthold,

 

wieder einmal hast du viele wichtige Aspekte treffend analysiert..vielen Dank dir!

vor 12 Stunden schrieb Berthold:

Die verdrängten Gefühle jedoch verschwinden nicht, sie bleiben bestehen;

Genau so ist es.. früher war es für das LI sehr wichtig, die Gefühle zu verdrängen. Ihnen Raum zu geben hätte eine noch größere Verwundbarkeit bedeutet, sie waren zu groß und schwer, das LI wäre daran zerbrochen. Taubheit schützt für eine Weile.. aber irgendwann brechen die Gefühle hervor, wenn es Zeit ist, sich ihnen zu stellen.

Kalt und hart sein war auch wichtig, ist aber als Muster ein zu großes Bestandteil im Leben des LI geworden, schwer wieder abzulegen.

vor 12 Stunden schrieb Berthold:

Unversehens ist LI sein
eigener Gefangener hinter selbst gebauten Mauern geworden

Eben dies ist die Folge. Der einstige Schutz wird zum Gefängnis der Gegenwart.

 

Die Tränen sind auf jeden Fall wichtig. Sie brechen irgendwie den Bann.. Die Mauer bricht, die Starre löst sich, die Gegenwart nimmt Gestalt an, die Gefühle der Vergangenheit finden Raum. Tränen, die zu lange nicht sein durften.. Trauer, die nicht sein durfte.. nach der Trauer mag ein neues Licht erblühen, die schönen Gefühle der Gegenwart wieder fühlbar werden - vielleicht auch dies, zum ersten Mal wirklich. Wer weiß.

vor 12 Stunden schrieb Berthold:

Die Tränen haben dem Druck nicht mehr standgehalten, sind geflossen. Vielleicht
haben sie Raum geschaffen, für erste Worte ...

Das haben sie.. Zögernd noch, aber wahrhaftige Worte..

Und lieben Dank für deine.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

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Hallo Sternwanderer,

 

die Trauer ist glücklicherweise alles andere als Gewohnheit, sie ist im Gegenteil sehr neu. Vielmehr war die Taubheit, diese innere Starre das gewohnte Erleben des LI.

Die Schwierigkeit liegt wohl darin, sich diese Trauer zu erlauben. Sich die eigenen Gefühle einzugestehen, sie anzunehmen. Ihnen Raum zu gewähren, weil sie Wirklichkeit sind und ihre volle Berechtigung haben.

Es ist nie hilfreich in der Trauer zu verharren, aber ich glaube - so schmerzhaft es auch ist - es ist wichtig, sie zuzulassen. Nicht länger von sich zu drängen, sich in Taubheit zu flüchten.

vor 11 Stunden schrieb Sternwanderer:

LI musste warten bis die Maske endlich zerbricht, die Seele zu weinen beginnt und bereit ist zu sagen.

Ja.. und dann stürzt das aus dem Nichts über einem zusammen. Oder wie du schreibst "reißt den Boden unter den Füßen weg". Bereit sein zu sagen.. oh wie viel liegt in diesen Worten! Ich glaube, LI ist langsam bereit.

vor 11 Stunden schrieb Sternwanderer:

schwer helfende Hände anzunehmen

Umso schwerer, als dass das LI nie lernte, helfende Hände von zerstörenden Händen zu unterscheiden. Also wurden alle fortgestoßen. Mit den Händen das Vertrauen.. Und wie kann man auch wissen, welche Hand helfen will? Man kann nur.. vertrauen.

 

Auch dir ganz lieben Dank!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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