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Glockengeläut


Empfohlene Beiträge

Jeden Tag zur gleichen Zeit
läuten Glocken landesweit
laden ein zum Singen, Beten
in die Kirchen einzutreten

 

Sonntags Gottesdienst zu halten
ihn stets festlich zu gestalten
als Gemeinde Gott zu dienen
der als Christus uns erschienen

 

und das Läuten ist Genuß
jeder Ton aus feinstem Guß
Zinn und Kupfer klingen prächtig
ihr Gewicht ist schwer und mächtig

 

Mild erhaben klingt ihr Tönen
will uns mit der Zeit versöhnen
die so rastlos oft vergeht
wie ein Blatt im Wind verweht

 

Ja, das Läuten aus der Ferne
hören wir wohl alle gerne
so ganz leis im Hintergrund
ist ihr Klang im Ohr gesund

 

Unsre Kirche aber steht

fast in Nachbars Blumenbeet
und die Glocken sind so laut
dass es Papa täglich graut

 

Seine Ruhe ist gestört
wenn er dieses Läuten hört
und er flüchtet in das Haus
schließt die Türen voller Graus

 

Doch die Glocken läuten, schwingen

jeden Tag zur gleichen Zeit
laden ein zum Beten, Singen
Tradition der Christenheit

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Hallo Rhoberta,

 

lass den Ruf erschallen

und laufen in die hl. Hallen

frohlocken dem Herrn

er hört es gern --

 

 

Das "Problem" des Geräuschpegels der Glocken hast du klasse verwortet.

 

Ich kann das Ärgernis der Ruhestörung gut verstehen und auch ein stückweit nachvollziehen. Dennoch sind die Glocken ein wichtiger Bestandteil.

 

Ich habe als Kind nach dem Glockenschlag gelernt zu wissen wie was die Uhr geschlagen hat, bevor ich zur Erstkommunion eine Armbanduhr bekam.

 

Man weiß nach dem Klang/Rhytmus ob ein freudiges oder trauriges Ereignis statt findet und man weiß, wenn man an der hl.Messe nicht teilnehmen kann, wann die Wandung ist.

 

Die Glocken läuteten vor vielen, vielen Jahrzehnten, wenn für die Menschen Gefahr bestand --

 

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

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Hallo Mathi,
danke und es freut mich sehr, dass Du es wunderschön geschrieben findest.
Deine Frage, ob der Papa sich daran gewöhnt hat, beantworte ich in meinem  Dank an:


Hallo Sternwanderer,
die Strophen über das prächtige Läuten und den Genuß, sie zu hören, sollen ein Loblied sein und ich empfinde es genau wie Du.


Dieses Gedicht erzählt in den weiteren Strophen, die ganz persönliche (mache ich selten, aber manchmal eben doch...(-;) Geschichte "unserer" Kirche", die in den 60er Jahren in die Siedlung gebaut wurde und sie stand auf kleinstem Grundstück direkt neben unserem Garten. Für die Glocken gab es nicht mehr genug Geld und so war der Klang hart, scheppernd und in nächster Umgebung ohrenbetäubend. Mein Vater wurde mit dem Alter immer empfindlicher und flüchtete schimpfend ins Haus. Da habe ich das Gedicht geschrieben. Er konnte so darüber lachen, schimpfte weiterhin, aber war etwas entspannter...
Euch beiden meinen Dank, auch für die Likes und Danke an

@Gina @Carlos @Skalde @Joshua Coan @avalo @Sonnenuntergang

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Jepp, das ist dann wohl leider Gewohnheitsrecht.:unsure:

 

Hast du gut auf den Punkt gebracht, Rhoberta!:thumbup:

 

Würde man die Kirche jetzt erst gründen, würde wohl keine Behörde diese Lärmbelästigung zulassen (die in geringen Dosen und mäßiger Lautstärke, wie du schriebst, ja durchaus auch einen wohltuenden Klang entfalten kann).

 

...Wenn ich so darüber nachdenke: Vermutlich wäre dann auch nicht zulässig, dass man den Körper eines vor 2000 Jahren verstorbenen Mannes isst, Jugendlichen Wein zu trinken gibt und ein Buch zur Grundlage ethischen Handelns erklärt, in dem Frauen gezwungen werden, ihren Vergewaltiger zu heiraten. Auch würde man es wohl seltsam finden, einen Gott anzubeten, der seiner Selbstbeschreibung nach ein eifersüchtiger Gott ist.:gruebeln_yellow:

 

Aber gut, das ist ein anderes Thema. Zurück zum Gedicht: Der Humor entfaltet seine Wirkung v.a. dadurch, dass das Glockenläuten zunächst in so vielen Strophen mit hübschen Worten bepriesen wird, ehe dann diese Beschwerde kommt. Das ist ein bisschen so wie bei den Radio-Eriwan-Witzen: "Im Prinzip ja, aber..."

 

Gerne gelesen und darüber geschmunzelt.:smile:

 

LG

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Hallo anais,
Danke Dir sehr. Ich finde auch, dass Glocken zu unserem Leben und unserer Kultur gehören und Schillers "Lied von der Glocke"...eines der bekanntesten Werke, ein Meisterwerk.
HG Rhoberta

 

Hallo Schmuddelkind,
Danke und freue mich, dass Du es gerne und schmunzelnd gelesen hast.
Ich mag das Glockenläuten, deshalb habe ich es in den ersten Strophen mit "hübschen Worten gepriesen" und nur in dem speziellen Fall war es Ruhestörung. Wenn dadurch der Humor entstanden ist, der sogar an Radio Eriwan erinnert, freut mich das ebenfalls.


Auf Deine grundsätzlichen Überlegungen zum Christentum kann ich jetzt nicht eingehen...wie Du sagst, es ist ein anderes Thema und führt ins Endlose, aber ich mußte über Deine Worte auch nachdenklich schmunzeln, weil in ihnen eine gehörige Portion Wahres steckt.

HG Rhoberta

 

Hallo Letreo,
Dankeschön!
Und Deine Schmunzelgrüße freuen mich. Ich mag sie.
HG Rhoberta

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vor 5 Minuten schrieb Rhoberta:

Danke Dir sehr. Ich finde auch, dass Glocken zu unserem Leben und unserer Kultur gehören und Schillers "Lied von der Glocke"...eines der bekanntesten Werke, ein Meisterwerk.

Absolut fantastisches Gedicht! Wie allein schon die Länge des Gedichts die enorme, konzentrierte Arbeit so vieler Menschen spiegelt, die sich einem gemeinsamen Ziel verpflichtet haben - das hat schon an sich etwas Spirituelles. Daher ist auch meine Lieblingsfolge der Sendung mit der Maus (ja, ich habe eine Lieblings-Mausfolge:unsure:) die Folge über das Glockengießen - auch für Erwachsene absolut empfehlenswert, gerade auch die Narrative!:smile:

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Also, Schmuddelkind, Deine Kommentare sind ja immer großartig und intensiv, aber im Moment oder genauer gesagt, seit gestern...(-;

übertriffst Du Dich selber...

Die "Mausfolge" werde ich mir ansehen!

Und irgendwann sprechen wir mal ausführlich über Religion, das Christentum, den Glauben und seine Rituale. Vielleicht findet sich hier im Forum ein hübsches Plätzchen...

HG Rhoberta

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Viel Spaß bei der Mausfolge (dauert aber, wenn ich es recht in Erinnerung habe, knapp eine Stunde)! :smile:

 

Auf die Unterhaltung über Gott etc. freue ich mich sehr. Ich mag das Thema. Aber erfahrungsgemäß führen diese Debatten irgendwann zu dem Punkt, dass irgendeiner es zu ernst nimmt. Dann würde ich mich wieder ausklinken. Aber vielleicht läuft das hier im Forum ja auch besser ab, als ich es von vielen anderen Orten her kenne.:smile:

 

vor 9 Minuten schrieb Rhoberta:

Also, Schmuddelkind, Deine Kommentare sind ja immer großartig und intensiv, aber im Moment oder genauer gesagt, seit gestern...(-;

übertriffst Du Dich selber...

Bereite gerade einen Umzug vor (in die Nähe einer Glockenstadt) und habe daher im Moment nicht viel zu tun, was mir die Gelegenheit gibt, mich mal mehr mit den Gedichten auseinanderzusetzen, was ich schon länger vorhatte. Ich muss mich ja auch selbst übertreffen, wenn ich den schönen Gedichten hier im Forum gerecht werden will.

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