Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Befindlichkeiten ohne Namen

 

Der Spiegel zeigt nichts

Ein sterbendes Grau, zombiegleich

Abgespaltenes Niemands-Ich, vielleicht

 

Alles ist falsch

Ich bin verkehrt, nicht lebend, fahl

Und erst recht das Gefühl ohne Halt

 

Es passt nichts zusammen

Die Menschen, ihr Handeln

Nichts was sie sagen, verwandeln

 

Bin ich noch hier?

Wo ist die Grenze? War ich je da?

Ist es noch weit? Ganz nah

 

Ist es schon fort?

War niemals da. War ohne mich

Vielleicht woanders, wann anders.

  • Gefällt mir 6
  • Schön 2
Geschrieben

Hallo Peter!

 

Zwei Jahre lang haben mich diese Fragen beschäftigt. Zu Ende war es, als ich aufhörte Antworten zu suchen und einfach anfing zu Leben. Gebe ich dem lyrischen Ich als Tipp. 

Vielen Dank für diesen Rückblick!

 

...nur das Niemands-Ich stört mich irgendwie.... vielleicht Niemals-Ich? 

 

LG JC 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Joshua,

 

ich vermute, du meinst mit "anfangen zu leben" den Zustand, das Leben aktiv zu gestalten anstatt es mehr oder weniger passiv wahrzunehmen. Ja, aus der Perspektive hättest du sicher recht, dass man dann nicht mehr viel nach Antworten sucht, weil sich dann vieles einfach ergibt.

 

In meinem Gedicht geht es weniger um die Suche nach Antworten, auch wenn es viele Fragezeichen enthält, sondern um die Erforschung einer relativ unbekannten Innenwelt. "Schattenwelt" ist ein passender Foren-Name für dieses zentrale Thema. Früher hatte ich keine Vorstellung von dem, was es in dieser Innenwelt alles gibt. Vereinfacht gesagt gab es gute Gefühle, die gefördert wurden und Schlechte, die weg sollten. Doch allein in den versehrten, dunklen, angsterfüllten, gefährlich anmutenden, schambehafteten, ambivalent zerrissenen oder destruktiven usw.

Emotionswelten gibt es eine unendliche Fülle, die gesehen werden will. Vielleicht kennst du das aus Meditationen o.Ä.

 

Der Begriff Niemands-Ich ist angelehnt an "Niemandsland". Gebieten, das zum indirekten Lebensraum dazu gehören, jedoch unbekannt und unerschlossen sind. Ich sehe das Ich im Sinne der eigene Identität nicht als den einen "unversehrten Kern des Ursprungs", der sich linear mit der Zeit wandelt oder lediglich in anderen Kontexten zum ganzen Rest steht, wie es in manchen Kreisen der "spirituellen Szene" manchmal zu hören ist. Vielmehr schließe ich mich der Sicht an, dass verschiedene Anteile gibt, die mehr oder weniger regelmäßig reinszeniert werden. Sie können verschlungen und verschachtelt oder zersplittert sein. Manche Anteile stammen aus Zeiten, bevor das autobiographische Gedächnis eingesetzt hat. Da kommen wir in die Nähe eines Niemands-Ich. Schwer zu zu ordnen, aber da und irgendwie auch vertraut - aber eben auch eine Befindlichkeit ohne Namen.

 

Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken dazu.

 

VLG Peter

 

PS: Herzlichen Dank für die Likes selbstverständlich an alle, die schon da waren (@Sonja Pistracher @Skalde @Sternwanderer @Freiform @Joshua Coan @Josina @CharlesThomasWooldridge @Gina) und noch kommen mögen.

 

  • Gefällt mir 2

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.