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Zustandsbeschreibung


Empfohlene Beiträge

 

Finger wischen Entbehrung

aus Augen, Haut

von Flammenzungen geleckt

blättert fort

wen kümmert's, ein Magen

mit Schweigen gestopft

betäubt den Hunger -

 

du sagtest ich könne

alles sein

aber ich wollte nur leben.

 

Die Türen geschlossen

sperren Sterne aus

kein Blick in die Ferne

kein Blick.

 

Vielleicht sind alle Worte

geschrieben, auch diese

Geschichte erzählt.

Aber ich kann

den Stift nicht absetzen.

Wie könnte ein Mensch

einfach so

das Atmen beenden?

 

Du sagtest ich könne

alles sein

aber ich bin nichts ohne Worte.

 

Das bloße Fleisch

preisgegeben, wieder

in Glut getaucht

 

vielleicht muss ich brennen

bis Hunger verlischt.

 

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Traurigkeit,  Aufarbeitung,  Erinnerung, Wiederkehr, Loslösung, Aufatmen, Arbeit! 

Nur keine Verdrängung,  das sind wohl wichtige Schritte,  die immerkehrende Bestandteile sind.  In traumhaft schön geschriebenen Zeilen,  mit Metaphern,  Weisheit und Gedanken,  die sich nicht ausblenden lassen. Die wahre Kunst löst der Schmerz oft in luftige Höhen,  wo ein Atmen schwer fällt,  aber die Schatten trotz allem zurückbleiben.  

Du bist eine begnadete Poetin liebe @Lichtsammlerin

Lieben Gruß

Sonja 

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Liebe Sonja,

 

vor 30 Minuten schrieb Sonja Pistracher:

Traurigkeit,  Aufarbeitung,  Erinnerung, Wiederkehr, Loslösung, Aufatmen, Arbeit! 

JAAA.

Arbeit. Innere Begegnungen, Konfrontationen, Vertiefen, Überwinden, Atmen.. und immer wieder Arbeit!

Sehr passend in wenigen Worten..;-)

 

Lieben Dank dir für dies große Kompliment :classic_blush:

Und das du meinen Worten durch die Tiefen und Höhen gefolgt bist..

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Liebe Lichtsammlerin,

 

sehr interessant und gut geschrieben.Die Analogie essen -verdauen und die Aufarbeitung von (traumatisch) Erfahrenem ist sehr gut getroffen.  Auch die Sprache weist auf eine solche Analogie hin.Man muss etwas verdauen (verarbeiten) man muss etwas schlucken,es liegt schwer im Magen, es geht uns etwas an die Nieren....So ist im übertragenem Sinne auch das Schreiben so etwas wie ein Verdauungs -und Verarbeitungsprozess. Habe dein Gedicht sehr gerne gelesen..

 

Liebe Grüsse

anais

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Liebe anais,

 

mit der Analogie triffst du den sprichtwörtlichen Nagel auf dem Kopf. Das Verdauen / Verarbeiten findet ja nicht rein kognitiv statt, vielmehr ist der ganze Körper beteiligt. Übelkeit, Schmerzen, Taubheit.... mir scheint manchmal auch, die Ausdrücke des Körpers korrelieren mit den zugrunde liegenden Ursachen.

Hier ist das Schreiben maßgeblich treibend.. und zugleich selbst getrieben von diesem inneren Hunger. Der zugleich betäubt und spürbar macht. Auch ein Hunger nach Worten.. ohne den LI sich kaum lebendig fühlt.

Danke dir fürs tiefe Reflektieren der Prozesse! :grin:

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Liebe Josina,

 

etwas verspätet.. auch dir ganz lieben Dank!

Und ich glaube, so schnell kann weder LI noch ich den Stift absetzen. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie man willentlich einfach aufhören kann zu atmen. Luft anhalten... die Instinkte sind stärker smilie_denk_44.gif

Ich hoffe, dass niemand hier allzu bald den Stift niederlegt. Ich lese zu gerne (wenn Zeit es erlaubt!) all die geistreichen, schöpferischen Kreationen.. Ich spüre hier im Forum deutlicher als sonst irgendwo (oder in früheren Foren), dass Worte tatsächlich verbinden.

Und es freut mich natürlich, dass dich meine Worte immer wieder erreichen und berühren :smile:

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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