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Die Fabel(hafte) Bewaffnung


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Die Fabel(hafte) Bewaffnung

 

Der Igel war schon

ein paar Jahre,

älter, das war es

wohl keine Frage,

das ihm langsam

die Waffen ausgingen

ja, jene von den

picksenden Dingen,

von denen er massig

bewachsen war,

so wie bei andern

Tieren das Haar.

 

Er hing einst voll

von diesen Spitzen,

und konnte diese

gut einsetzen,

gegen seines

Körpers Feinde,

die doch letztlich

nur das Eine,

von ihm wollten,-

nämlich fressen,

weil sie natürlich

seinem Leben,

was als Igel

ihm gegeben,

wahrscheinlich

keine Achtung zollten

(…vielleicht auch weil

sie hungrig waren,

die Entschuldigungen

sollten wir uns sparen).

 

Jedenfalls ward

der Igel im Alter

nun kein sehr guter

Waffennarr – und halter,

denn die spitzen Waffen,

genannt auch Stacheln

fielen bei ihm dann,

nach und nach, aus,

er sah schon seinen

eigenen Garaus,

und hörte seine

Feinde lachen

und dazu böse

Witze machen.

 

Ja, der Fuchs

der freute sich,

auf ein schönes

frisches Igelgericht

und auch der Wolf

fletschte die Zähne,

ja der Igel hatte echt

schlimme Probleme,

also mit diesem sehr

üblen Raubtierpaar,

das ihm schon auf

den Fersen war.

 

Er dachte so

an seine Waffen,

und was man da

noch könnte machen,

ob es vieleicht Ersatz

mal gäbe, also praktisch

wie eine Art Prothese,

so wie bei dem Gebiss

von den Menschen,

das mochten seine

Gedanken lenken.

 

Die Stacheln

fielen fast alle ab,

der Igel war jetzt

schon fast nackt,

da sah er den weisen

Uhu im Baum

und zu ihm sprach

er im Vertrau´n,

von seinen Gedanken

und auch Nöten,

von Feinden,

die ihn gerne töten

und danach

verspeisen wollen,

und er erzählte

von seinem tollen

Gedankenblitz,

von einer Prothese

die schon was nützt,

wenn’s sie gäbe.

 

Der Uhu, den

das sichtlich rührte,

was dann letztlich

dazu führte,

das ihm der Igel

schon tat leid,

auch war es ja

schon Abendbrotzeit,

für das gefräßige

Raubtierpaar

was man in Fuchs

und Wolf nun sah,

dazu den Igel nackt

und hilflos

und wenn man`s

nun so nimmt,

das Leben fast los.

 

Und so sprach

der weise Uhu dann:

„Mein Freund, du hast ja

auch nichts mehr an,

die Waffen weg,

was gar nicht geht,

es ist an der Zeit,

das ich dir Rat geb,

der dir gewünschten

Nutzen zusagt,

die Lösung wär’…

…der Stacheldraht.

 

Geh dort hinten

auf die Lichtung,

und verfehl bloss

nicht die Richtung(!),

da liegt eine Rolle,

der zur wappnenden Art,

richtig guter Stacheldraht,

und in den rollst du dich ein,

der schützt dich wohl,

kannst sicher sein!“

 

Der Igel ging dann

in die Richtung,

zu der vom Uhu

beschrieb‘nen Lichtung,

fand die Rolle und

rollte sich ein,

frisch gewappnet

mochte er sein

und dazu noch

frisch verzinkt,

so das es noch nicht

mal der Eisenfraß bringt.

 

Und die Moral von der Geschicht‘:

Das große Fressen findet nicht

am Stacheldraht oder Igel statt,

weil man doch dazu wissen mag,-

verzinkter Stacheldraht rostet nicht,

ist keine Mahlzeit für Eisenfraß

und der Igel, den man nicht vergaß,

hatte Ruh‘ auf Lebenszeit,

er lebte noch lange so eingerollt,

in seinen verzinkten Stacheldraht

in einem genial bewaffnetem Akt

vor der gefräßigen Raubtiermeute,

und wenn er nicht gestorben ist,

dann rollt er darin noch heute.

 

R. Trefflich am 18. Januar 2021

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