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Hallo maerC,

 

dein Gedicht spricht mich nicht zuletzt deswegen an, weil mich die ersten beiden Verse an ein Gedicht von mir erinnern, in dem ich sinngemäß schrieb, die Hoffnung sterbe zuletzt, aber am Ende sterbe auch sie. In eine ähnliche Richtung geht es in deinem Gedicht ja auch, auch wenn sie hier schon längst zu Grabe getragen wurde und die Frage ist: "Was dann?" Was kommt nach der Hoffnung? Ist das Leben nicht schon sinnlos, wenn es es keinen Grund zur Hoffnung gibt? Diese Fragen drängen sich mir auf, wenn ich die ersten beiden Verse lese.

 

Doch mit den zweiten beiden Versen beschreibst du ganz lapidar, wie der Pragmatismus dein Retter in der Not sein kann. Es ist zwecklos, sich an Hoffnungen zu klammern, die sich nicht mehr erfüllen lassen. Das einzige, was einem dann nützt, sind die eigenen Mittel, die man hat, um eine Lösung zu finden. Und das ist natürlich alles andere als sinnlos.

 

Schön, wie du diese Hommage an den Pragmatismus so pragmatisch in vier überschaubare Verse gegossen hast! Ich mag generell kürzere Gedichte, aber hier ist es überdies noch so, dass die Kürze selbst auch die Botschaft mitträgt. Auch finde ich, dass das Gedicht gut geschrieben ist. Es fließt ganz natürlich und aus irgendeinem unbekannten Grund spricht mich der Einschub im ersten Vers sehr an.:thumbup:

 

LG

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vor 1 Minute schrieb Josina:

Ist Plan B nicht auch eine Hoffnung?

Diesen Gedanken hatte ich auch zunächst und man kann das gewiss auch so sehen. So wie ich das Gedicht lese, gibt es zwischen einem Plan und einer Hoffnung aber den hier entscheidenden Unterschied, dass man (zumindest meint man das) an der Umsetzung eines Planes selbst beteiligt - da hat man sein Schicksal bis zu einem gewissen Grad in der Hand (wobei ich meine, gelernt zu haben, dass sich das Leben nicht planen lässt). Klar ist ein solcher Plan auch mit der Hoffnung verbunden, dass er klappt. Aber bei der reinen Hoffnung gibt es eben nicht mehr als einen Wunsch, dass es klappt ohne eine Idee, wie man diesem Wunsch näher kommen sollte.

 

So lese ich zumindest das Gedicht und daraus auch den Unterschied zwischen Plan und Hoffnung. Hoffe, MaerC ist mir nicht böse, dass ich jetzt geantwortet habe, aber ich fand deine Frage so interessant, Josina (eben weil mir der Gedanke auch gleich gekommen ist, dass ich darauf sofort antworten musste.:unsure:

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vor 22 Minuten schrieb Schmuddelkind:

Aber bei der reinen Hoffnung gibt es eben nicht mehr als einen Wunsch, dass es klappt ohne eine Idee, wie man diesem Wunsch näher kommen sollte.

 

Deine Aussage gefällt mir!

Ich sehe es jetzt so!

Bei der Hoffnung ist man untätig, hofft auf ein Wunder oder das sich irgend etwas von alleine ergibt.

Bei Plan B bestimmt man es selbst mit.

Danke für den Gedanken Anstoß lieber Schmuddelkind.

 

 HG Josina

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Hallo @anais, @Schmuddelkind, @Josina,

 

vielen Dank für eure Kommentare. Ich bin tatsächlich ein bisschen spät dran; habe auch nicht gedacht, dass meine vier Zeilen solch interpretierfreudige Reaktionen hervorrufen würden.

Ich habe beim Schreiben an das bewusste Anstreben eines Zieles gedacht, das einen persönlich betrifft, auf dessen Erreichung man auf dem gewählten Weg aber ab einem gewissen Zeitpunkt keinen Einfluss mehr hat. Ewiges Hoffen bringt dann nichts. Ein Plan B (ein anderer Weg oder ein anderes Ziel) für den Fall des Misserfolgs ist zu empfehlen. Geht es dagegen um Entwicklungen, die ohne persönliches Zutun geschehen, ist ein Plan B entweder nicht nötig oder nicht möglich. Beispiel: Ein Wahlergebnis trifft nicht wie erhofft ein. Wandere ich dann aus oder bleibe ich und hoffe auf die nächste Wahl? Zumindest in unserem Land dürfte das keine existenzielle Frage für den Einzelnen sein.

 

LG

maerC

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