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Adern schon zum bersten schwellend,

Augen aus den Höhlen quellend,

kalter Schweiß auf glühend’ Stirn,

erst stehend, dann auf allen Vier'n.

 

Voll Inbrunst sich die Stimme hebt,

vor lauter Zorn die Lunge bebt,

harter Biss der starken Zähne,

tiefensuchend eine Träne.

 

Doch schalldicht ist der dunkle Raum.

Man sieht ihn, aber hört ihn kaum.

Nun spürt er schon die heißen Flammen.

Ein lauter Schrei bricht leis' zusammen.

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Hallo Cyparis,

 

du scheinst dieses Gedicht zu verstehen oder zumindest einen Sinn für dich selbst hineinlegen zu können. Dies freut mich natürlich.

 

Eine Diskussion über schwillen, schwellen, quillen und quellen etc. habe ich ob dieses Gedichts schon einmal geführt. Ich habe seinerzeit diese Worte gewählt, weil sie für die Person, der es gewidmet ist, einen tieferen Sinn ergeben. Da ihr diesen jedoch nicht sehen könnt, habe ich sie hier nun abgeändert.

 

Die glühende Stirn kann mehrere Bedeutungen bzw Ursachen haben. Ich möchte gerne jede davon offen lassen, ob es nun namenlose Wut, rasende Verzweiflung, glühendes Fieber (was ja auch durchaus als Metapher herhalten kann), grenzenlose Anstrengung oder sonstiges ist, bleibt dem Leser überlassen. Meine Intention war eine Mischung aus all dem und noch mehr.

 

Im letzten Vers möchte auf den schalldichten Raum zurückführen und dass der Schrei des lyr. Ichs durchaus laut ist, erschütternd laut sogar, ihn aber Niemand so (er)hört, sondern wenn dann nur leise. Mich reizten bei diesem Gedicht die teils widersprüchlichen Empfindungen, die durch die Gegensätze Ausdruck erfahren sollten.

 

Lieber Gruß,

sacht und leise,

von Quicksilver

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wenn du selbst dein gedicht so ausführlich ausführst, wird man in dem eigenen gedanken, den man vom gedicht hat, ja quasi nochmal zum umdenken gelenkt, wenn man sich alles durchliest und grade posten möchte.

egal xD

 

"deutlich" ist wirklich ein wort, welches den text sehr gut trifft. die ersten wörter lang habe ich gezweifelt, aber das ist ein wirklich gut geschriebenes werk, in das ich mich hineinversetzen konnte.

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Hallo Black Raziel,

 

ich habe mich keineswegs über zu viele Details ausgelassen Was ist denn deiner Meinung nach der Inhalt dieses Gedichts? Bringe ich dich mit der Bemerkung "Es muss nicht ein selbstverschuldeter Flammentod sein, sondern kann gleichermaßen auch eine Metapher darstellen" abermals zum Umdenken? :wink:

 

Danke für deine Zeit und für dein Lob.

 

 

Hallo Knigg3,

 

darauf weiss ich nichts mehr zu erwidern..

 

Vielen Dank!

 

Gruß

an euch beide

Quicksilver

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Hallo Quicksilver,

 

jetzt schaue ich auch mal bei Dir vorbei. Eins vorweg: Ich verstehe das Gedicht nicht. Und nunmehr auch meine Frage an Dich, liebe Cyparis, was Du daraus zu erkennen glaubst.

 

Alles in allem ein schönes Gedicht, dass sich bis auf eine Ausnahme flüssig liest; ich stolper bei S1V4.

 

Einen Fehler hat Cyparis allerdings übersehen:

 

"heissen" wird mit Buckel-S geschrieben. Bei zwei aufeinanderfolgenden Selbstlauten niemals "ss".

 

der Inhalt:

 

ad Strophe 1:

 

Es könnte sich um ein wütendes Tier handeln, das sich erst aufrichtet und dann auf alle Viere zurückkehrt, ein Bär vielleicht, wenn nur der kalte Schweiß auf glühender Stirn nicht wäre. Aber vielleicht gibt es Tiere, die in rasender Wut, kalten Schweiß auf der Stirn haben?!

 

ad Strophe 2:

 

Die Verse 1 bis 3 OK; wieder der Bär. Aber tiefensuchend eine Träne? Und ich bin mir nicht sicher, aber meiner Meinung nach wird "tiefensuchend" auseinander geschrieben (Tiefen suchend).

 

ad Strophe 3:

 

Doch schalldicht ist der dunkle Raum.

Man sieht ihn, aber hört ihn kaum. --> Den schalldichten Raum? Das Tier? Wenn der Raum dunkel ist, weshalb sieht man "ihn" dann? Das, mein lieber Quicksilver, verstehe ich nicht.

Nun spürt er schon die heissen Flammen.

Ein lauter Schrei bricht leis zusammen.

Nimm mir meinen Kommentar bitte nicht übel. Es sind einige Fragen enthalten. Irgendwie kommt es mir vor, als hätte ich dieses Gedicht schon mal gelesen.

 

Beste Grüße

immer

Mike S

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Hallo Black Raziel,

 

den schalldichten Raum habe ich doch gar nicht näher erläutert?!

 

Gruß

Quicksilver

 

 

Hallo Mike,

 

wie ich bereits oben erwähnte, reizten mich bei diesem Gedicht die teils widersprüchlichen Empfindungen und deren Ausdruck in bildhafter Sprache. Ich habe als Metapher den Flammentod eines Menschen gewählt, der zuerst steht und ob der oben beschriebenen Gefühle zusammen bricht.

 

Dunkel und schalldicht ist bei dieser Metapher der selbstgewählte Raum, das Innere, aus dem das lyr. Ich nicht entkommen kann und aus dem kein Mucks hinausgelangt, während schon das verzehrende Feuer naht.

 

Erst in S3V2 wechselt das Gedicht zur Aussenwelt, was ich versucht habe, durch den Hinweis auf das "gesehen werden" anzudeuten und in den letzten zwei Versen als Konklusio auszubauen.

 

Den Rest brauche ich wohl nicht aufzulösen, da es sich dir selber erschliessen wird, oder du vielleicht eine andere Interpretation bevorzugst. Dies sei dir überlassen.

 

Deinen Kommentar nehme ich dir nur insofern übel, dass ich so vieles offen legen musste, was bei diesem Bild allerdings nachvollziehbar ist. Es sei denn, Cyparis sagt nun z.B., dass sie genau diese Deutung im Sinn hatte :wink:

 

Bei dem Wort "tiefensuchend" habe ich mir Freiheit herausgenommen und mag sie gern beibehalten. "heißen" ist abgeändert und ich werde mir bei Gelegenheit doch mal die neue Rechtschreibung in Gänze zu Gemüte führen, um nicht noch mehr solcher Hinweise zu erhalten.

 

Lieben Gruß

von

Quicksilver

 

PS: es ist möglich, dass du dies Gedicht bereits kennst.

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